Mit dem Partner auf dem trockenen Weg?

  • Hallo Jackson,

    erstmal herzlich Willkommen!

    Ich bin, genau wie du, mit meinem Partner jetzt fast 2 Jahre zusammen. Ich führe auch mein eigenes Leben, daß mich die Krankheit meines Partners nicht berührt, kann ich aber nicht sagen. Aus diesem Grund habe ich mich hier auch angemeldet.

    Mein Freund ist seit 4 Monaten trocken und unser gemeinsame Weg war bis jetzt geprägt von Höhen und vielen Tiefen und ob wirklich „Loslassen“ für mich auch „Ihn Verlassen“ bedeutet, wird sich zeigen.

    Lieben Gruss
    M.

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Hallo Jackson,

    am besten, Du liest einfach die Geschichten der Betroffenen hier.
    Eine Trennung ist nicht zwangsläufig, aber oft notwendig, das hast Du schon ganz richtig so erkannt.
    Manchmal muß sie auch sein, um sich einen weiteren gemeinsamen Weg erst zu ermöglichen.

    Eins muß Dir von vorn herein klar sein, HELFEN kannst Du Deiner Freundin nicht.
    Nur unterstützen, wenn sie sich für einen trockenen Weg entscheiden kann.
    Hilfe muß von Außen kommen, von der Suchtberatung, vom Arzt, im KH bei einer Entgiftung, und evtl. bei einer nachfolgenden Therapie, in einer SHG.
    DAS wären die weiteren Schritte. Einen davon hat sie ja bereits gemacht. :D

    Zitat

    auch hat ihre Alkoholkrankheit bisher noch vergleichsweise wenige negativen Auswirkungen auf mich.

    NOCH nicht, die Betonung hier bleibt bei noch, das bleibt aber nicht aus.

    Zitat

    Ich führe mein eigenes Leben und fühle mich nicht soweit von ihrer Krankheit abhängig, dass diese mich in meinem eigenen Leben krank machen würde.

    Wenn Du kein CO bist, wird das wohl auch nicht passieren. Denn dann heißt es entweder-oder. Trocken werden oder nicht. Entscheidet sie sich fürs Trockenwerden, okay, wenn nicht, wirst Du Dich trennen.

    Die Abhängigkeit der CO`s bezieht sich übrigens nicht auf die Krankheit des Betroffenen, sondern auf den Betroffenen, den Menschen selbst.
    CO-Abhängigkeit ist ebenso eine Sucht, wie Alkoholismus, nur nicht-stofflich eben und somit eine Krankheit.
    CO-Abhängige definieren sich meist über den Partner, da kein eigenes Selbstbewußtsein oder nur sehr wenig vorhanden. Es konnte in der Kindheit nicht aufgebaut werden, oft ist ein Elternteil auch suchterkrankt.
    Die unmäßige Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung führt meist zu einem Helfersyndrom, was am nassen Alkie ausgelebt wird. Außerdem will man sich so unentbehrlich machen.
    Ein CO kann im ungünstigten Fall einen Alkie in seiner Sucht gefangen halten bzw. ihn rückfällig werden lassen.
    Vieles läuft unbewußt ab, weil man es garnicht anders kennt, seinen Kontroll-und Steuerungsmechanismen folgt, die erlernt und tief verwurzelt sind.
    Schuld ist aber weder der Alkie an seiner Krankheit, noch der CO an seiner.
    Das sind jetzt nur mal so ein paar Merkmale von CO-Abhängigkeit. Es ist ein komplexes Krankheitsbild und natürlich viel umfassender und verstrickter.

    Jackson, mir fällt auf, das Deine Überlegungen wohlgeordnet sind, logisch und nachvollziehbar.
    Das ist fein und wenn Deine Freundin handelt, funktioniert das alles auch.

    Leider ist es nun aber so, das Alkoholismus nix mit Verstand und Logik zu tun hat.
    Ich wußte sehr viele Jahre, das ich ein „Alkoholproblem“ hab. Sicher versprach ich immer wieder, weniger zu trinken, konnte das aber nicht mehr, weil ich längst abhängig war. Ich verschleierte aber diese Abhängigkeit. Mein damaliger Partner und späterer Ehemann wußte überhaupt nicht, wieviel ich WIRKLICH trank. Und er wollte auch vieles nicht sehen, weil es auch Konsequenzen für ihn haben würde, wenn ich trocken würde, das ahnte er sicher schon.
    Er hat unheimlich viel mit mir mitgemacht, über 10 Jahre hatte ich n „Alkoholproblem“… tzzzz Unsinn, ich war mind. solange ABHÄNGIG, n „Alkoholproblem“ hatte ich die 5 Jahre davor evtl.
    Erst dann konnte ich trocken werden.
    Ich will Dir damit nur verdeutlichen, wie lange es dauern KANN. Viele finden den Absprung eher, viele später, manche auch gar nicht und entschließen sich fürs totsaufen.
    Ich hatte mich auch schon dafür entschieden, weil ich dachte, ich komm nie wieder raus aus der Sucht.
    Bis ich dann doch Hilfe bekam, ich schämte mich zu sehr, mir selbst welche zu holen. Mein Mann rief eines Tages einfach den Rettungswagen und ich kam ins KH, es war bereits Sekunden vor 12, nicht mehr 5 vor 12.
    So war das bei mir.

    Deine Freundin hat aber schon einen ganz wichtigen und entscheidenen Schritt getan und ist zum Arzt gegangen.
    Also scheint eine Krankheitseinsicht da zu sein und sie möchte Hilfe. Das ist natürlich klasse, die kann sich so einen unheimlich langen Leidensweg ersparen, und DIR AUCH.
    Mein Mann war auch kein klassischer CO, aber ich hab ihm sicher mit meiner Krankheit im nassen Stadium oft das Leben zur Hölle gemacht.

    Wenn sie ihren Weg geht und Du kein CO bist (sonst müßtest Du auch an Dir arbeiten, ansonsten fällt eh ne gemeinsame Zukunft flach) habt ihr also alle Chancen der Welt.

    Aber erzähl gerne mehr von Dir. Wie Du Dein Leben weiterhin gestalten wirst.
    Denn Du solltest für DICH hier sein und nicht um Hilfe nach Deiner Freundin fragen, denn helfen kannst Du ihr nicht, aber ganz sicher gut zur Seite stehen.

    LG
    Lilly

  • Hallo Jackson

    Zitat

    Aufgrund Deiner Erfahrungen: Welche Art von "zur Seite stehen" hältst Du für sinnvoll und möglich?

    Ich kann hier nur für mich sprechen, Jackson, also, was MIR am meisten half in Sachen „zur Seite stehen“…

    Meine Familie unterstütze mich sehr beim Trockenwerden, insbesondere meine Tochter, mein damaliger Partner und mein Bruder.
    Am meisten einfach dadurch, das sie mir glaubhaft vermittelten, das ich das schaffe. Mir Mut machten, wenn ich durchhing, sich über meine Krankheit informierten, um sich so etwas Fachwissen anzueignen, ohne sich selbst zu sehr zu involvieren.
    Meine Tochter suchte sogar eine reale Gruppe für mich :shock: als ich noch im KH war, aber das stoppte ich dann, denn ich wußte, das ich das allein machen muß. Sie meinte es damals nur gut, is klar, aber begriff schnell, das ich gewisse Wege allein gehen muß.

    Sie kontrollierten mich auch nie, schnupperten nie an mir rum, sie vertrauten mir einfach, obwohl ich vorher oft ihr Vertrauen missbraucht hatte. Ich bekanm es „einfach“ noch mal neu geschenkt. :)
    Natürlich mußte ich auch einiges dafür tun, später dann. Ich konnte wieder zuverlässig sein, was dann auch wieder Vertrauen aufbaut.

    Was könnte man noch als Partner tun ?
    Viele Betroffene wünschen sich, das der Partner mal zur SHG mitkommt, das ist fast immer möglich. Manchmal möchten die Partner aber erst nicht so gern mit, sollten dann aber mal drüber nachdenken, denn es gibt viele dumme Vorurteile zu SHG.

    Das dümmste lieferte neulich meine Mutter, die zu meiner Tochter sagte, ich solle da besser nicht mehr hingehen zu diesen Alkoholikern :roll: denn ich sei ja nu wieder gesund, das sei ja nur schlechter Umgang für mich. :shock:
    Du siehst also, einige Menschen begreifen einfach nichts, meine Mutter hat in den 6,5 Jahren meiner Trockenheit garnix über meine Krankheit begriffen :roll: aber da habe ich schon vor längerer Zeit aufgegeben, was solls… :wink:

    Also die meisten Betroffenen finden es schön, wenn der Partner doch mal ab und zu mitkommt, ich persönlich halte viel von „mal mitkommen“, aber ansonsten is dat MEINE Gruppe :x:lol: ohne Partner kann man einfach noch offener sprechen, ich plädiere da eher für getrennte Gruppen, was auch oft möglich ist. Aber is nur meine persönliche Meinung.

    Zitat

    Auch meine Partnerin ist eine starke Persönlichkeit, die in den anderen Lebensbereichen das einmal als richtig erkannte konsequent verwirklicht.

    Das ist klasse, Jackson… in der Sucht nützt einem ein starker Wille nämlich nix mehr, danach aber sehr wohl. Du mußt aber dann damit rechnen, das Deine Freundin evtl. noch ne stärkere Persönlichkeit wird :shock: denn trocken hat sie ihr Leben wieder komplett in ihrer Hand.
    Ich würde mich auch als willensstarke Persönlichkeit bezeichnen, dat wurde dann allerdings trocken noch „schlimmer“ :oops::lol: aber ich kann damit leben :lol: . Für andere bin ich sicher damit „schwieriger“ geworden, aber Freunde schreckte auch das nich ab :P . Für meine Trockenheit nahmen sie auch das in Kauf…hähä… :mrgreen:

    Wenn Deine Freundin auch den Weg in die Trockenheit konsequent gehen wird, siehe hierzu auch die Grundbausteine im Forum, sich daran hält, dann hat sie sehr gute Chancen, trocken bleiben zu können.
    Garantien gibt’s aber keine, denn wir haben nun mal eine Rückfallkrankheit, sie können passieren, müssen aber nicht zwangshalber. Das ist aber KEIN Grund, alles hinzuschmeissen, sondern schnell wieder aufzustehen, zu analysieren, was lief falsch, schnell wieder zurück in die Gruppe und mit deren Hilfe weitermachen.

    Zitat

    Klinge ich zu sachlich? Wenn ja, dann gehört das momentan zu meinem Bedürfnis nach Klarheit ...

    Oooooch, Kerle sind nu mal so :roll: die hören sich ja fast immer so an, is n Gendefekt, kannste nix für… :lol:
    Sachlichkeit ist doch nix negatives, ganz im Gegenteil, glühen einem nich so rasch die Drähte durch :wink: . Natürlich steckt Dein Wunsch nach Klarheit und Informationen dahinter, ist doch verständlich.
    Dann schreib hier einfach flottweg, wir alle versuchen immer, so gut wie möglich zu antworten.

    Aber vergiss Dich selbst nicht dabei !!! Ganz wichtig, erzähle bitte auch von Deinen Bedürfnissen, Wünschen, Gefühlen und Zukunftsvorstellungen, was ist DIR dabei wichtig ?

    LG
    Lilly

  • Hallo Jackson!

    Wichtig fand ich es, während und noch kurz nach der LZT Ereignisse, die mich belastet hatten, mit meinem Mann durchzukauen, wenns doll war auch öfters durchkauen, aber dann war es gut.
    Dann gab es kein "Warum" dies oder "Warum" das mehr, dann habe ich die Vergangenheit ruhen lassen.

    Ich habe das einmal bei einem Ehepaar erlabt, ständig hat die Frau ihren Mann wieder echt kleingemacht, nach dem Motto, siehste, das hast du früher auch gemacht und das und das, ohje, das hat dann mich genervt, dann kurz drauf fing sie wieder an, das konnt ich dann schon nicht mehr hören.
    Und der erst kurz trockene Mann sackte immer mehr in sich zusammen...

    Liebe Grüße von
    Elfried

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

    Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können sie neu aufziehen!

  • Hallo Jackson,

    Du fragst „Wie sah denn Dein "Loslassen" bisher aus? … ich habe lange über deine Frage nachgedacht.
    Als ich mich hier angemeldet habe, habe ich mir hier so sehnlich ein kleines Handbuch „Wie behandele ich meinen alkoholabhängigen Partner richtig, wie kann ich ihm helfen und unterstützen?!“ gewünscht.
    Das ich nicht mit einem nassen saufenden Menschen zusammen leben möchten, war mir auch klar. Aber ich habe mich auch gefragt „Bevor das ganze einen Namen hatte, warst du über ein Jahr mit ihm zusammen und hast dich immer wieder verletzen lassen. Warum? Irgendwas stimmt doch da nicht mit mir?!“ Und ich habe angefangen, nicht nur bei ihm zu schauen, sondern auch mal bei mir zu graben. Ich war und bin heute immer noch sehr verunsichert.
    Zurückblickend war bisher die „schlimmste“ Zeit, als er mir versprochen hatte, nicht mehr zu trinken und ich auf jede Stimmung von Alkohol geachtet habe. Bis zu seiner jetzigen Trockenheit vergingen dann noch mal ein paar Monate mit heimlich Trinken, richtigen Abstürzen und kalten Entzügen. Aus meiner damaligen Not und dem Wissen, egal was ich mache, ich kann es nicht verhindern, dass er trinkt und ich kann es auch nicht wirklich beeinflussen, das er wieder aufhört, wenn er trinkt bin ich zur Suchtberatung gegangen und habe mir dort Hilfe geholt. Aus Unsicherheit, Verzweifelung und auch Wut, habe ich ihn dann nicht nur in Liebe fallen gelassen sondern weg gestossen … ich wusste, ich wäre sonst selbst daran kaputt gegangen.
    Jetzt, nach vier Monaten Trockenheit gehen ich einmal die Woche in eine reale SHg für Angehörige, habe mich hier in dem geschlossenen Bereich angemeldet und schreibe dort, lese hier sehr viel und versuche darüber mit meinen „Leichen“ endlich abzuschliessen oder wenigstens damit klar zu kommen. Die Unterstützung die ich meinem Schatz im Moment geben kann, ist, dass ich versuche ihm ein Stück weit immer mehr zu vertrauen, dass ich ihm meine Sorgen, Nöte und vor allem meine Gefühle anvertraue, dass er weiss, er kann mit mir reden.
    Lieben Gruß
    M.

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Hallo Jackson,
    ich kann Dir vielleicht ein bißcehn mit meiner Erfahrung wieter helfen. mein Vater war Alkoholiker bis zur letzen Instanz könnte man so sagen.
    Er war schon in einem Stadium wo ich ihn abgrundtief gehaßt habe, wo er zu einem vollkommen anderen Menschen mutierte und in meinen Augen es auch schon ein Wunder war, jeder tag wo er noch lebte. So sah es sein Hausarzt wohl auch und er war es, der ihm den Ernst der Lage erklärte und ihm die Pistole sozusagen an die Brust setzte. Für mich kaum zu glauben, ich war längst zuhause ausgezogen, hat sich mein Vater tatsächlich dazu bereit erklärt eine Therapie zu machen. Wir die Kinder haben nicht mehr viel davon mitbekommen, aber als wir dann merkten, dass es ihm ernst war und er tatsächlich nicht mehr trank haben wir usn bereit erklärt ihn zu unterstützen.
    Wir haben in erster Linie alles alkoholische aus dem Umfeld genommen und auch sehr drauf geachtet, dass da auch nichts annäherndes sein konnte, sowas wie Aromastoffe oder so.
    Mein Vater ist jetzt mittlerweile 70 Jahre alt und immer trocken geblieben.
    Meine Eltern sind auch immer noch zusammen.
    Auf der einen Seite freut man sich natürlich darüber. Aber auf der anderen Seite hatte das alles einen sehr hohen Preis. Besonders für uns Kinder. Wir waren dem ganzen ausgeliefert, hatten keine Möglichkeit uns für ein anderes Leben zu entscheiden. Und hätte ich die Wahl gehabt wäre ich gegangen, schon viel früher und ohne Zweifel.
    Was nun für meine Mutter das richtige war, ich weiß nicht. Das muß sie selber wissen. Aber sie hat sich ja so entschieden, wie es gekommen ist.
    Glücklich sein, Liebe stelle ich mir aber anders vor.
    Aber ich kann auch die andere Seite verstehen, die ich auch hier in den Threads immer wieder lese. Auf der anderen Seite war meine Vater auch ein toller Vater, liebevoll, hat alles für uns gemacht, viel mit uns Kindern gespielt usw.
    Aber als er noch nasser Alkoholiker war wurde es immer schlimmer, er wurde so nach und nach zu einem Monster. Wir hatte eine furchtbare zeit und möglicherweise wäre er eher vom Alkohol abgekommen. Spekulation.
    Denn offensichtlich hatte er damals seinen Teifpunkt noch nciht erreicht udn da kann man vielelicht mal draus lernen wie sinnlos es ist, zu meinen, dass man als Angehöriger irgendeinen Einfluß darauf hat. Man muß begreifen, dass es 'seine' Krankehit ist. ich würde es jedenfalls keinem Kind zumuten in solche einer Familie aufwachsen zu müssen. Daher mußt Du Dich gut fragen. Was willst Du überhaupt in dieser Deiner Beziehung. Geh erstmal davon aus, dass es nicht klappt dass sie trocken werden will.
    Versteh auch, dass DU WILLST, das sie trocken wird udn zwar auch um Deiner selbst willen, damit Du sie lieben kannst ohne zu leiden. Geh davon aus, dass es ihr eventuell im Moment noch Spaß macht und sie keine Anlass sieht wirklich aufzuhören. Sie ein, dass das Trinken auch ncihts mit Eurer Liebe zu tun hat. Es kann Auswirkungen darauf haben. Aber sie trinkt ja nciht, weil sie dich nciht liebt, oder nciht so doll liebt. genauso wenig wird sie aufhören , weil sie dich so sehr liebt. Dir muß klar sein, dass Du absolut machtlos bist gegenüber dem Alkohol. und genau das muß übrigens der Alkoholiker genauso. Kapitulieren vor dem Alkohol. Das müßt ihr beide. Wenn Du Dich entscheidest Mit ihr weiter zu leben hast Du Dich entschieden weiterhin 'mit' dem ALkohol zu leben. MAch DIr das genau bewußt. Und das wird Auswirkungen haben auf Dein Leben, genau wie auf ihres. Du kannst auch Deine Freundin nciht unter Druck setzen oder erpressen oder belehren. Du entscheidest Dich. Sie entscheidet sich. Und wann und überhaupt sie sich entscheidet ist vollkommen ihre Sache. Das kann jezt sein, das kann in 10 Jahren sein, das kann nie sein. Was ich hier immer sehe ist so eine schöne Vorstellung: ich sag jetzt mal ich will nicht mehr dass du trinkst. Und dann werd ich sehen , ob sie es macht, sonst geh ich eben. So ist es eben überhaupt nicht. Du triffst eien ganz andere Entscheidung, wenn Du mit ihr zusammen bleibst. Du triffst die Entscheidung , dass Du zusehen wirst, wie Deine Freundin tagtäglich und über Jahre hinweg sich mehr und mehr kaputt macht, zerfällt, ihre Persönlichkeit bis zur Unkenntlichkeit verändert. Da gibt es auch bei Euch keine Ausnahme. Schau Dir Menschen an, die in fortgeschrittenen Stadium trinken. Es gibt keien Garantie dass sie je aufhören wird, es gibt keine Garantie, dass sie wenn s ie doch trocken wird nicht wieder rückfällig wird. Du nimmst es also stets in Kauf, dass beispielsweise wenn du eine Familie haben willst diene kinder so aufwachsen werden wie ich. was sit wennsie schwanger ist udn anfängt wieder zu trinken? du trägst für alels eine mitverantwortung, wenn du dich dafür entscheidest. und auch an dir wird der alkohol nciht spurlos vorbei gehen. denn es ist kaum vorstellbar dass alle diese dinge dich nicht belasten. wo du jetzt schon hier bist um nach hilfe zu suchen.
    siehst du , ich schildere dir hier die positiven seiten als auch die negativen. eine entscheidung kann dir niemand abnehmen. ich kann auch nicht sagen, trenne dich lieber jetzt, denn später wird es dir schwerer fallen. Nein, ich glaube sogar, wenn man so frisch verleibt ist fällt es einem ebenso schwer. wenn man erstmal die richtig üblen seiten erlebt hat , hat man selber vielleicht sogar mehr chancen.auch die coabhängien müssen ihren persönlichen tiefpunkt erreichen ud mir scheint es als ob du noch weit davon entfernt bist und du auch noch nicht im leisesten ahnst was dich erwartet. Es ist aber in der Tat immer schwer jemanden, den man liebt loszulassen. Man fühlt sich, als ob man dne naderen im Stich lassen würde mit seiner eigenen Krankheit, nicht wahr. ich glaube, das hat jetzt nicht unbedingt nur mit coabhängigkeit zu tun. den man will ja auch ein partner in guten als auch in schlechten zeiten sein, würde den partner ja auch nicht verlassen, wenn es sich um eine andere krankheit handelt.
    Das heimtückische an der sucht ist eben, dass aus vernunft keienr aufhört zu trinken, sondern wirklich dieser tiefpunkt da sein muß. und wie es aussieht ist es so, je besch****** es dem süchtigen eght desto besser scheienn seine heilungschancen zu sein. hat vielleicht auch mit dem suchtgedächtnis zu tun. auch die besch***** dinge prägen sich ein.
    du versuchst die sucht zu verstehen. ist auch gut für dich, wenn du da nicht zu emotional rangehst. du msut damit rechnen, dass deien freundin, wenn sie weiter trinkt, dich einmal für dich vollkommen unverständlich aus heiterem himmel beschimpft. am nächsten tag wieder voll lieb ist usw.
    wirst du dich davon persönlich distanzieren können? schon alleine die versprechungen aufzuhören sind meistens täuschungsmanöver, da spricht die zunge des alkohols, die einfach ihre ruhe haben will. diese sucht ist so stark, so trickreich. Es gibt noch viel viel schlimmere gesichter des Alkohols. der nasse alkoholiker ist in diesem zustand irgendwo jenseits von gut und böse. aber DU wirst das alles ertragen müssen.
    Es kann passieren, dass du alles für sei tust und sie dich selber fallen läßt wie eine heisse kartoffel, weil du ihr zu ungemütlich wirst und sie lieber ihre zeit mit einem anderen saufkumpel verbringt.
    Lies dir mal alle threads druch, was da alles so passiert, mit wem die nassen alkoholiker ihre zeit am liebsten verbringen.
    Die sucht macht den Menschen herrlich bequem und egoistisch, noch dazu imemr anspruchsloser. der Alkohol selber wird mit der zeit auch immer anspruchsloser. Angefangen mit Markenwein und Markenbier kann man beobachten, dass die Droge immer härter wird- Weinbrand, Whiskey, Rum- später aus Geldmangel dann Vodka, Korn und wenn ncihts anderes da ist dann auch meinetwegen irgendeinen Fusel, von dem man selber nie dachte, dass man ihn im Leben trinken würde. Zur Not der Hustensaft der Kinder.
    Es gibt also durchaus Paare, die es schaffen, aber alles hat seinen Preis.

    Das was ich dir hier schrieb ist das, was andere damit meinen, wenn sie sagen, dass du dadurch den Leidensweg deiner Partnerin (und auch dir) vergrößerst.
    Meine Mutter hat keine Ahnung, keine Infos, keine Hilfe gehabt und sie ist diesen weg zusammen mit uns gegangen. wir haben alles verloren, was wir hatten. meine eltern waren hoch verschuldet. ich hätte mir ein besseres leben vorstellen können.
    Deine Frage sollte daher eigentlich sein: Was will ich in meinem Leben, was für eine Beziehung und mit was für einer Person.
    Ich würde ganz klar behaupten, dass ein nasser Alkoholiker beziehungsunfähig ist. Das Wesen der Krankheit 'Sucht' ist es eben, dass diese Suchtbefriedigung immer an erster stelle steht, immer zwanghafter auch und für den betroffenen tatsächlich zum lebensinhalt wird, und du selbst eine immer unbedeutendere rolle spielen wirst. die schönen nüchternen stunden werden immer kürzer und bald gibt es keine wirkliche nüchternheit mehr. die körperliche abhängigkeit nimmt zu und damit auch der drang zu trinken. ein echter Teufelskreis.
    So habe ich Sucht erlebt, so bekomme ich es hier beim Lesen bestätigt und auch deine geschichte wird ähnlich aussehen. Aber viel
    leicht hast du ein bißchen Glück und deine Partnerin schafft es schon bald.

    Ich will dich auch keineswegs entmutigen. keiner kann in die zukunft schauen und sagen was aus euch wird. Was ich dir aber persönlich raten würde ist es, dich wenigstens einmal zu trennen, mit der hoffnung, dass sie dann einen anreiz bekommt mit dem trinken aufzuhören. dann mußt du es aber auch aushalten können konsequent zu sein und - wenns nciht gleich so klappt-auch getrennt zu bleiben. mit der hoffnung dass sie dann irgendwann schafft trocken zu werden und zu dir zurück kehrt. das aknn dauern. das kann auch schief gehen. das ist ein echtes risiko, aber fast die einzige chance. ich würde mich dann auf diese trennung genau vorbereiten. immer wieder drohen und dann nichts zu tun ist ziemlich schlecht. du mußt es so sehen, dass du mit deiner eigenen stärke dem anderen auch etwas vorlebst, also alles konsequent durchziehen mußt. dadurch tust du ihr einen gefallen. Stell dir vor, du bist in diesem Moment ihr Lehrer an dem sie sich orientiert. Der Zeitpunkt sollte auch gut gewählt sein. Also Chancen auf gute Aussicht haben. das ist jetzt mal meine ganz persönliche Meinung, die ich Dir schreibe. Ich würde zusehen , dass sie erstens selebr soweit ist, dass sie schon von sich aus heraushören läßt, dass sie unter ihrem Alkoholkonsum LEIDET. Also nciht nur, weil du es hören willst und du recht hast. irgendwann wird sicher der Punkt kommen, dass sie bemerkt, dass sie unfreiwillig trinkt. Auch Alkoholiker verraten sich. Aber da doch die Abhängigkeit schleichend ist kann es auch sein, dass sie es selebr noch garnicht so emfindet. Mein Vater hat beispielsweise irgendwann angefangen Alkohol in Spudelflaschen zu füllen. Also war es ihm peinlich und er wollte es vertuschen und verheimlichen. Das macht ein Spaßsäufer ja nicht.
    Klar ist jeder Tag wichtig, wo man ohne Alkohol sein kann. Klar dass man, wenn man aufhören will auch jederzeit damit anfangen kann und als andere vorgschoben ist. aber ich glaube auch, dass man nicht unbedingt vor Weihnachten oder Sylvester aufhören muß um dann gleich wieder rückfällig zu werden. Wenn man selber schon seinen Tiefpunkt erreicht hat mag das was anderes sein. Aber wenn man es so versuchen will, um beim anderen diesen Tiefpunkt herbeizuführen ( klingt jetzt wie eine Einleitung zur Geburt) sollte man schon den besten Zeitpunkt aussuchen, mögliche Probleme erstmal aus dem Weg schaffen.
    Daher nochmal zum Anfang: Sei dir bewußt, dass SIE es noch nicht will, sonst wäre sie schon in Therapie. DU willst es und da ist die Chance nicht so groß. Da muß Dein Wehenmittel schon recht gut sein :)

  • danke frozen tears, das ist so gut ausgedrückt und rettet mir den abend!

    hallo jackson, mir ging es am anfang der beziehung genauso wie dir jetzt und plötzlich befand ich mich in einer starken abwärtsspirale. das tempo bestimmt der abhängige...
    im grunde wurde es mir durch die eskalation leicht gemacht für mich herauszufinden, dass es mich stark gefährden würde mir eine zukunft mit diesem menschen aufzubauen. das wollte er unbedingt, er hat hoch und heilig dem alk abschwören wollen. ich hatte vor ein paar monaten noch nicht gedacht, dass dies alles zu einer trennung führen würde, denn ich war sehr sehr verliebt in den mann.
    ich denke nur, es ist gut, wenn du realistisch bleibst und viel über die krankheit erfährst. sonst tappt man ewig im dunkeln....aber du machst das ja eh schon gut, finde ich.
    liebe grüsse siri

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