Liebe Forummitglieder,
weiß gar nicht, wo ich anfangen soll..
Bin schon seit 3 Jahren von "meinem" Alkoholiker weg, wir waren 15 Jahre ein Paar, davon 10 Jahre verheiratet und haben 2 Kinder (12 und 10 Jahre alt).
Er war nicht so ein Säufer, wie ihr hier viele beschreibt. Er trank zwischen 5 und 8 Bier am Tag (mehr habe ich nicht mitbekommen, vielleicht auch mehr?), das aber jeden Tag. Weg bin ich, weil gar keine Kommunikation mehr möglich war, nur noch Spannungen, Schuldzuweisungen und am Schluß eine Angst vor ich-weiß-bis-jetzt-nicht-wovor.
Ich bereitete heimlich den Umzug vor, wollte es ihm eigentlich sagen, verschob den Termin der Wahrheit aber Tag um Tag - vor Angst. Obwohl er mich nie geschlagen hat, dafür aber mit Worten vernichtet. Am Tag vor dem Auszug sagte ich es ihm in Begleitung meines Bruders und am nächsten Tag zog ich aus.
Dann ging es erst richtig los. Schon am Tag des Auszugs schlug er hier die Scheibe ein. Dann begann er uns zu beobachten, was er bis heute tut. Wenn der Alkoholpegel hoch genug war, beschimpfte er mich über den Gartenzaun. ..und zog seine Runden um das Haus hier.
Heute läuft die 2. einstweilige Verfügung ab, ab morgen darf er hier wieder vorbeifahren.
Alles mußte per Gericht geregelt werden: Unterhalt, Zugewinn (läuft noch), Umgang, jetzt auch Sorgerecht. Ich war schon an die 10x vor Gericht.
Ich soll aufhören, finanzielle Forderungen an ihn zu stellen. Dann will er mich in Ruhe lassen. Dabei kämpfe ich nur um das ,was uns zusteht.
Er ist das Opfer. Und ich die Täterin, XXXbittekeineSchimpfwörterS.Käferchen
Die Kinder zieht er immer wieder in die Sache hinein. Schimpft über mich, wenn sie bei ihm sind. Sie wollen aber immer wieder hin. Immer, wenn sie mal ein paar Wochen nicht bei ihm waren, vergessen sie und die Sehnsucht nach ihm wird so groß, dass sie wieder hin wollen. Dann lasse ich sie wieder gehen.
Ich habe 2 Jahre regelmäßig AlAnon besucht. Aber jetzt ist mein Thema so gar nicht mehr wirklich passend, dort sitzen meist Frauen, die noch mit dem Alkoholiker zusammenleben.
Immer wieder meldet sich mein schlechtes Gewissen, immer wieder packen mich die Schuldgefühle.
Ich möchte so gern ein normales Leben führen, ohne diese asozialen Einflüsse. Nachgeben, auf den Zugewinn verzichten.... Aber hätte ich dann meine Ruhe? Ich glaube nicht, ich glaube, er würde dann ein neues Thema finden, um sich mit mir zu reiben. Hauptsache Kontakt! Von Liebe ist hier keine Rede, hier geht es um Macht- und Kontrollverlust!
Es wäre schön, wenn es hier jemanden gäbe, der diese Wege nachvollziehen kann und mich ein Stück weit begleiten könnte... Mir den Kopf immer wieder zurecht rückt, wenn ich nachgeben mag und an den Frieden glauben will..
LG Jule