Beiträge von jule1

    Lieber Co-la,
    je klarer Du bist, desto besser werden Deine Erfahrungen mit dem Jugendamt sein. Wenn dort ankommt, dass Du weißt was Du möchtest, dass das Kindeswohl an erster Stelle steht, dass Du in Sorge bist, dann wirst Du Hilfe erfahren.

    Ich habe sehr positive Erfahrungen mit dem JA gemacht, muss aber sagen, dass diese Hilfe auch nur begrenzter Natur ist. Such Dir Hilfe, egal wo, Suchtberatungsstellen, AlAnon etc. Jedes Gespräch bringt Dich ein kleines Stück weiter, es gibt Kraft, verstanden zu werden.

    Erwarte nichts von ihrer Familie. Das ist ihr System und Blut ist dicker als Wasser. Alkohol wird verharmlost in der Gesellschaft und ganz besonders natürlich im Umfeld der Familie, wo alles seinen gewohnten Weg gehen soll. Ich habe das akzeptiert, dass seine Familie zu ihm hält und nicht sehen möchte, dass er zuviel trinkt. Nur wenn sie mich direkt attackieren, wehre ich mich. Ansonsten kann ich das mittlerweile stehen lassen und muss nicht mehr um Anerkennung aus dieser Ecke kämpfen.

    Kämpfe Co-la, kämpfe für Deine Kinder, hole sie da raus. Meine Mädels sind inzwischen 11 und 14 und es geht ihnen ziemlich gut. Wir sind schon seit bald 5 Jahren draußen. Es war eine Schlammschlacht, ja, aber sie hat sich gelohnt. So langsam normalisiert sich alles wieder und der Frühling erwacht wieder in uns:-)!!

    LG Jule

    Zitat von Annanok

    Ich ziehe den Hut vor dir, dass du diesen Weg für dich und deine Töchter gehst und gegangen bist. Ich frage mich manchmal wo meine Kindheit geblieben ist. ich war so schnell erwachsen. [quote/]

    Das, liebe Annanok, bleibt leider auch bei meinen Mädels nicht aus. Sie leben nicht mehr dort, aber er hat sich in den vergangenen 4 Jahren viel einfallen lassen, um ihnen das Leben schwer zu machen. Mit dem Unterschied, dass ALLE Geschichten oder zumindest die meisten auf dem Tisch sind und nicht vertuscht oder verharmlost werden. Aber die Kindheit geht da auch flöten.. Das ist so bei Alkoholikerkindern, egal ob getrennt oder nicht.

    [quote='Annanok']Nun will ich bestimmt nicht meine Kindheit zurück oder sie aufholen. Ich möchte nur ab und an wieder dieses Gefühl von Kind sein haben dürfen und mich ab und an um das kleine Mädchen in mir kümmern.

    Mach das! Du mußtest so lange stark sein und hast sicherlich viel Verantwortung mit Dir herumgetragen, die nicht für Dich bestimmt war. Jetzt ist erst mal ein Packet weg und die Erleichterung aber auch die Traurigkeit da. Da werden sicherlich noch ganz andere Gefühle hochkommen mit der Zeit...

    Es ist schwer mit anzusehen, wie Kinder von dieser Krankheit beeinträchtigt werden. Meine Beiden sind viel zu vernünftig für ihr Alter, das fällt mir immer wieder auf. Aber uns Müttern ist es leider auch nur bis zu einem bestimmten Grad möglich, unseren Kindern zu helfen. Es ist und bleibt ihr Vater, den sie lieben, der immer wieder eine Chance bekommt. egal wie schlecht er sich benommen hat.

    Manchmal bleibt uns nur das Fangnetz. Und der Gedanke, dass jedes Kind sich seine Eltern selbst aussucht. Dann werden die Schuldgefühle erträglicher.

    Lieben Gruß, Jule

    Zitat von Annanok

    Was das Öffnen betrifft, ja ich will es. Das spüre ich schon zu lange. Das Bedürfnis keimt gerade sehr auf. Ich habe manchmal das Gefühl ich müsste mich übergeben. Es passiert nur nie. Das ist wohl das beste Zeichen dafür, dass etwas ganz dringend raus will. Ich finde wohl was so richtig zum KO.....

    Liebe Annanok,
    ich war 10 Jahre mit einem Alkoholiker verheiratet und habe ihn vor 4 Jahren mit meinen beiden Mädels (11 und 13 mittlerweile) verlassen. Es gibt immer noch unzählige Nachwehen... Ich lese hier bei den EKA's, weil ich immer mal wieder noch an mir zweifle, ob es richtig war, dass ich gegangen bin.. Wenn ich mich dann hier so durchlese, dann weiß ich wieder, wie richtig es war.
    Was ich Dir aber sagen wollte, ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer AlAnon Gruppe gemacht, es war eine Zeit lang meine Ersatzfamilie. Sie haben alles, aber auch alles, meine Ängste, meine Zweifel, meine Traurigkeit verstanden und das hat mir unendlich gut getan. Dieses Nicken, wenn ich erzählt habe... Eine Zeit lang die beste Therapie für mich!
    Wenn ich Dich lese, dann habe ich ein gutes Gefühl für Dich! Du schaffst das, Du liest Dich jetzt schon so reflektiert, obwohl Du noch soo jung bist!

    Bleib dran und nutze die Gunst der Stunde. Jetzt ist es an der Oberfläche und drängt nach draußen! Es werden auch wieder Zeiten kommen, wo alles nach hinten verdrängt wird.. Es kostet viel Zeit, diese Geschichten zu verarbeiten, die Verunsicherung, die Schuldgefühle sitzen so tief...
    Manchmal denke ich, ich brauche den Rest meines Lebens dafür. Ist aber ok für mich. Hauptsache, meine Mädels sind draußen und ich erlebe zwischendrin auch wieder entspannte, glückliche Momente!

    LG Jule

    Lieber Matthias,
    Du hast eine schwere Rolle, um die ich Dich nicht beneide. Ich als Frau hab einfach meine Kinder geschnappt und bin weg. Sie hatten nicht eine Sekunde Zweifel daran, ob sie mitkommen sollten. Ich war aber auch all die Jahre Bezugsperson gewesen, während DU wahrscheinlich gearbeitet hast und sie zuhause bei den Kindern war?

    Warum hast du die Kinder nur einmal die Woche, warum nicht über ganze Wochenenden?

    Ich glaube auch, dass Deine Kinder nicht wirklich die Wahl haben, sie werden so in dem Strudel mit drin sein und sie wird sie wirklich manipulieren. Zeit genug hat sie ja, wenn die Kinder fast ständig bei ihr sind.

    Hast Du schon Kontakt mit dem Jugendamt aufgenommen? Dort aufgeklärt, was zuhause Sache ist? Und mit den Kindern schon über den Alkoholkonsum der Mutter gesprochen?

    Ich glaube nicht ,dass Du zuviel hoffen solltest, dass sie mit dem Trinken aufhört. Sie entscheidet, ob und wann sie aufhört. Lenke den Fokus auf Deine Kinder und Dich!

    Ich war lange in einer realen Selbsthilfegruppe, in der ein Mann war, dessen Frau lange Jahre Alkoholikerin war und bei der seine mittlerweile fast erwachsenen Kinder lebten. Es war all die Jahre eine Qual für ihn, er hat sich solche Sorgen um die Kinder gemacht. Irgendwann - nach Jahren - hörte sie dann doch auf zu trinken. Coabhängig waren leider beide Kinder geworden und keines der beiden hatte die Kraft, die Mutter zu verlassen.

    Kämpfe, solange sie noch klein sind. Sie selbst haben die Kraft nicht, sie brauchen Deine Hilfe!

    LG Jule

    Zitat von Doro

    Nee, natürlich nicht...

    Seine Anwältin hat über meine Anwältin ausrichten lassen, dass sie sich wünscht, dass ich dafür sorge, dass er endlich zum Arzt geht. Nur so kann sein Job gerettet werden, sonst wird er für dienstunfähig durch den Amtsarzt erklärt und dann kann er in seinem Beruf gar nie mehr arbeiten.
    Und meine Anwältin meint jetzt plötzlich doch, dass sie befürchtet, dass ich unterhaltspflichtig ihm gegenüber werde, das hat sie vorher immer anders gesagt. Sie ist echt nicht die beste Anwältin, fürchte ich.

    Liebe Doro,
    Doro, wir informierte Coabhängige wissen doch, dass es nichts, aber auch gar nichts bringt, wenn wir hier Hilfe leisten. Das verlängert doch das Leiden auch nur. Der Karren muß wohl wieder gegen die Wand, damit er etwas kapiert. Die Anwälte wissen das nicht, die Frau hat wahrscheinlich KEINE Ahnung von Alkohol und Co.

    Es hilft ihm nicht, wenn Du Dich jetzt wieder um alles kümmerst. Auch wenn draußen die ganze Welt danach schreit. Die haben alle keine Ahnung, Alkohol ist so ein schwieriges Thema, das kaum einer verstehen kann. Und so weit verbreitet und so verharmlost.

    Versuche da für Dich Sicherheit aufzubauen, dass Du nicht für ihn zuständig bist. Er hat eine eigene "höhere Macht", haben mir hier die AlAnons immer wieder gesagt, und mir sehr geholfen, nicht rückfällig zu werden, den Fokus auf mir und meinen Kindern zu lassen. Gibt es eine Selbsthilfegruppe bei Dir? Das würde ich Dir sehr ans Herz legen.

    Augen zu und durch. Hilfe durch Nichthilfe!

    LG Jule

    Ihr Lieben,

    ich mag mal behaupten, dass meine Kinder bei mir tausend mal besser aufgehoben sind als bei ihrem Vater. Das ist aber auch keine Kunst:

    - er ist willkürlich in seinem Handeln, ändert die Stimmung von einer Sekunde auf die andere
    - sucht Streit, um noch ein Bier aufmachen zu können
    - schimpft ständig über die Mutter und benutzt dabei heftigste Ausdrücke
    - duldet keine eigene Meinung

    Ich dagegen bin oft müde, muß viel arbeiten, erschöpft von den vielen gerichtlichen Auseinandersetzungen, manchmal auch mal reizbar, aber trotzdem fast immer bereit für ein offenes Gespräch mit meinen Kindern, egal welches Thema. Wenn sie mich brauchen, bin ich da, notfalls auf dem Sofa liegend, aber ich bin da! Über den Vater schimpfe ich kaum, höchstens in einem ersten sehr emotionalen Moment, wenn er sich mal wieder besonders schlecht benommen hat.

    LG Jule1

    Hallo Ihr,
    eine interessante Diskussion, die ich leider erst heute entdeckt habe!

    Ich denke auch, dass man nicht alle Alkoholiker über einen Kamm scheren kann. Und ich kann Ayki sehr gut verstehen. Der Mann säuft nicht, wenn die Kinder bei ihm sind, hat eine neue Beziehung und macht wohl auch schöne Dinge mit seinen Kindern. Er enttäuscht sie auch immer wieder, hält sich nicht an Abmachungen, kommt einfach nicht, sagt kurzfristig ab.. Aber die Kinder wollen trotzdem hin.

    Meine Töchter sind 10 und 13. Zur Zeit gibt es keinen Umgang. Solange bis ein psychiatrisches Gutachten erstellt sein wird, das Aussage über seine Erziehungsfähigkeit geben soll.

    Wir sind seit 4 Jahren getrennt. Es gab immer wieder keinen Umgang. Aber immer dann, wenn die Kinder 4 Wochen oder länger ihren Vater nicht gesehen hatten, wollten sie wieder hin! Und sagten so auch vor Gericht aus! Und dann setze mal bei Gericht durch, dass sie trotzdem nicht hin gehen! Begleiteten Umgang hätte mein Ex nie im Leben akzeptiert. Er tritt gekonnt als Opfer auf und ich denke, das ist eine Fähigkeit, die viele Alkoholiker besitzen. In all diesen Prozessen, die ich geführt habe, treten immer wieder neue Menschen im Helfersystem (Jugendamt, Verfahrenspfleger, Richter, Therapeuten) auf, die erst mal geblendet sind von seinem Auftritt als armer Vater, dem die Kinder entzogen werden.. Das kostet immense Kraft. 2 Schritte vor, einen Schritt zurück.

    Für mich war und ist es eine Gratwanderung. Ich bin gegangen, bevor es richtig heftig zuhause wurde. Er ist ein Alkoholiker, der noch voll im Beruf steht, erst ab nachmittag trinkt und noch Kraft zum taktierenden Kämpfen hat.

    Den Kindern geht es für meine Begriffe recht gut. Wir führen viele gute Gespräche und sie fühlen sich geborgen bei mir. Ich stütze sie und gebe ihnen je nach seinem Verhalten die Möglichkeit, ihren Vater zu verstehen. Das ist sehr anstrengend, jeder Umgang war mit Ängsten verbunden. Wie werden sie zurück kommen? Da gab es immer Gespräche und sie waren stets offen. War es nicht ok, haben wir abgebrochen.

    Aber wenn sie wieder hin wollen, dann sollen sie gehen. Und wieder kommen, wenn er sich daneben benimmt. Beim letzten Umgang kurz vor Weihnachten hatten sie zum ersten Mal die Kraft, ihm zu sagen, dass sein Verhalten nicht ok sein und haben selbstständig den Umgang vorzeitig abgebrochen. Seither waren sie nicht mehr dort.

    Ich kann sie nicht vor allem schützen. Sie müssen begreifen, wie ihr Vater tickt. Ich kann sie nur aufklären. Und mit meinem Weggehen habe ich ihnen die Wahl gegeben: Sie können auch hierbleiben, jederzeit. Ich bin da und schicke sie nicht weg.

    Es wird wieder zum Umgang kommen ,dessen bin ich mir ziemlich sicher. Aber ich werde dafür kämpfen, dass keine Übernachtung mehr auf dem Papier stehen wird. Ein paar Stunden kann er sich zusammen reißen, seine Ausraster passierten in der Regel am Morgen des letzten Umgangtages.

    In mir ist beim Lesen Eurer Beiträge der Eindruck entstanden, dass ihr nicht richtig informiert seid, wie schwer es ist, bei Gericht begleiteten Umgang oder gar Umgangsaussetzung durchzusetzen. Da gebe ich Chanell schon recht ,auch wenn mir ihre Art eindeutig zu aggressiv ist, es muß schon fast eine Straftat vorliegen, dass das Gericht dem zustimmt!

    Meine Kinder sind mächtig gewachsen in den letzten Jahren, auch wenn sie Umgang mit ihrem Vater hatten, dessen bin ich mir ganz sicher. Sie haben einiges gelernt und sie wissen, dass sie sich 100%ig auf ihre Mutter verlassen können. Und das ist meines Erachtens der Unterschied zu den vielen EKA's, die sich von BEIDEN Elternteilen verlassen gefühlt haben...

    Oder liege ich hier falsch?

    LG Jule1

    Zitat von ayki79

    Ich versuche auch mit den Kindern kurz und knapp aber offen über die Dinge zu reden... ich unterstütze den Kontakt zu ihrem Vater in jeder Hinsicht und versuche, den Wünschen der Kinder entgegenzukommen und auch z. B. an Feiertagen Termine zu finden, damit die Kinder Zeit mit ihm verbringen können... das funktioniert leider fast nie! Aber es liegt nicht an mir... ER sagt ständig ab, und er hat nie Zeit! Tut immer so, als sei dies arbeitstechnisch nicht möglich, aber im Grunde genommen ist ihm alles einfach nur zu lästig...

    LIebe Ayki,
    so schwierig das ist, ich denke, der Weg führt dahin, dass Du Dich komplett aus der Vater-Kind-Beziehung heraus nimmst. Hör auf, Dinge möglich machen zu wollen, die er vielleicht gar nicht will! Vielleicht will er keine zusätzlichen Umgangstage, vielleicht wollte er keinen gemeinsamen Geburtstag...

    So schwer das für die Kinder ist, ihr seid geschieden, er ist Alkoholiker und er macht das, was ER möchte, leider nicht das, was DU für richtig hälst und was die Kinder sich wünschen.

    Wenn Du Dich hier raus nimmst, werden die Kinder und ihr Vater nach einigen Enttäuschungen vielleicht einen Weg finden, der irgendwo ok ist. Dann gibt es vielleicht keine leeren Versprechungen mehr, sondern weniger Kontakt, dafür aber von beiden Seiten gewollten Kontakt.

    Du und ich und viele andere hier sind getrennte Eltern und es obliegt nicht mehr unserer Macht, die Dinge hier alleine im Wohle der Kinder zu regeln. Da ziehen 2 Parteien am Ende der Seile und da ist es auch mal wichtig, das Seil loszulassen, damit man die Kinder nicht zerreißt!

    Ich wünschte mir auch oft geregelten Vaterkontakt für meine Töchter, ist aber leider nicht. Damit muß ich mich abfinden. Und die Kinder leider auch.

    Wenn Du aufhörst, Dich in diese Dinge einzumischen, bist Du vielleicht auch irgendwann nicht mehr der "Mülleimer" für Deinen Sohn, der ihm vielleicht Hoffnung gemacht hat, eine Illusion aufrecht erhalten hat, die sich aber mit einem Telefonanruf des Vaters in Luft auflöst?

    Einmischen dürfen wir uns meines Erachtens hier nur, wenn Gefahr besteht. Wenn er die Kinder schlecht behandelt oder auf ihrem Rücken Kämpfe austrägt. Ansonsten haben wir hier die große Aufgabe loszulassen, damit die Kinder lernen können, mit ihrem Alkoholiker-Papa irgendwie klar zu kommen. Sie haben diesen Vater, leider.

    LG Jule

    Zitat von Chanell


    Im gegenteil!° Bei solchen Anlässen wie Geburtstag, wenn er von sich aus natürlich kommt, werde ich mir nicht die freude nehmen lassen IHM unter die Nase zu reiben das ICH mich geändert habe, und ich kann schon "frech" werden wenn ich will... also IHM zeigen wer ICH bin...

    So habe ich das ja auch nicht gemeint. Ich meinte eher, ihr sollt ihm Eure Kinder nicht anpreisen unter dem Motto "das arme Kind hat keinen Vater" oder "er hat doch ein Recht drauf, sein Kind zu sehen". Ich habe das lange gemacht, immer unterstützt, die Kinder immer wieder ermuntert. Das mache ich jetzt nicht mehr. Wenn er was möchte, soll er kommen und sich bemühen, ansonsten passiert gar nichts mehr!!

    Ist ja toll, wenn Du Dich stark fühlst, Chanell!

    Zitat

    Warum tyrannisiert Er dich denn immer noch???
    es heisst doch immer , das klappt nur wenn Ich das mit mir lassen mach!!! ;)))

    Es gibt 2 threads von mir hier, lies gerne mal nach, wenn Du möchtest...
    Einer auch bei den Erwachsenen Kindern.

    Aber genau an diesem Satz hänge ich noch, Chanell. Wo ist mein Anteil, was kann ich tun, dass er uns endlich in Ruhe läßt!? Ihm keinen Raum mehr geben? Gar nicht so einfach, wenn Ängste da sind...

    LG Jule

    Ihr Lieben,

    ich sehe, Ihr seid beide noch so jung und noch voller Zweifel, ob der Weg der Richtige war... auch Hoffnungen, dass er vielleicht doch noch Einsicht zeigen wird, sind zu spüren...

    Erwartet nichts von den Eltern, die sind aus dem gleichen System und ihr Sohn wird ihnen sicherlich näher stehen als ihr. Wenn ihr Glück habt, dann könnt ihr eine neue Beziehung zu ihnen als Großeltern aufbauen, viel mehr wird da aber nicht drin sein!

    Ich bin ein abgeklärtes Wesen, schon über drei Jahre vom Alkoholiker weg und wegen der Kinder immer noch tyrannisiert. Hoffnung kann ich euch keine Machen, eher Mut, für Euch und Eure Kinder selbst zu sorgen!! Und solange er sich nicht bemüht, sein Kind zu sehen und das Kind noch nicht einmal danach schreit, würde ich mich einfach auf mein Leben ohne den Alkoholiker konzentrieren!!! Und mich tot stellen und versuchen das Leben zu genießen!

    Solange der Alkohol fließt, ist das Kind an 2. Stelle, so hart das klingt!

    Seid froh, dass ihr den Absprung so früh geschafft habt und schaut Euch mal die Männer an, die 50 Jahre alt sind und 20 oder 30 Jahre getrunken haben. Nein, danke.

    LG Jule

    Dank Dir Thelma für die Blumen!! Die tun mir gut! :D

    Lieben Gruß, Jule

    Zitat von Melinak

    hallo thelma,

    jetzt hat er ne kleine wohnung mit nem gästebett drin und sonnst nichts sagt meine tochter die im oktober mal die wohnung anschauen konnte.so wie ich sein verhalten bei den letzten umzügen beobachtet habe hat er sich sicher noch nicht eingerichtet. die letzt wohnung wurde ihm von einem freund freundlich gestaltet damit die kinder dort hin können.er selbst lebt liebend gern im müll.

    Liebe Melanie,
    da bitte kannst Du Deine Kinder nicht hingeben. Da mußt Du streng mit Dir sein, Melanie, und Dir jedes Mitgefühl mit ihm verbieten. Ja, ich weiß, leicht gesagt, aber es klingt für mich leichtsinnig, fast gar farlässig, wenn du diesem Mann die Kinder noch gibst.

    Sei froh, dass er weiter weg gezogen ist. Dann ist es schwieriger für ihn, zu Euch zu kommen.

    Melanie, er ist krank, aber es ist trotzdem seine Wahl. Er hat sich bis dato für den Alkohol entschieden, genau wie mein Ex, und nicht für seine Kinder. Da muß er mit den Konsequenzen eben auch leben. Und ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Konsequenz, dass er so eben die Kinder nicht mehr sieht, für ihn nicht weniger schlimm ist als für Dich. Er hat doch den Alkohol zum Vergessen immer wieder!! Überlege Dir das mal genau, das ist mir in den letzten Wochen für mich klar geworden. Und meine Große fängt auch schon an zu begreifen, dass das so sein könnte. Das tut weh, aber das ist die Realität!

    Unsere Kinder haben eben keinen normalen Vater, der sich für sie verpflichtet fühlt. Damit müssen wir uns abfinden und je schneller wir das tun, um so besser geht es unseren Kindern, dann ist wenigstens unsere Ambivalenz weg, die sie noch zusätzlich belastet!!

    Gute Nacht und Du machst es richtig. Immer wieder. Er ist in der Hol- bzw. Bringschuld, nicht Du!

    Jule

    Zitat von Melinak


    hab mit dem JA meine schlechten erfahrungen gemacht.

    Liebe Melanie,
    das habe ich schon oft gehört und meine Erfahrungen waren auch nicht immer die besten. Trotzdem denke ich, dass es unter dem Strich wichtig ist, dass wir in unserer Situation mit dem JA zusammen arbeiten. Informieren, auf dem laufenden halten, mal ein Gespräch suchen, zeigen, dass man bereit ist für den Umgang, aber eben nur zu annehmbaren Bedingungen. Manchmal hab ich mich wahnsinnig aufgeregt, hier wechseln auch ständig die Zuständigen, jedes Mal die Geschichte neu erzählen... dann wickelt mein Ex sie doch wieder ein, wieder zurücktreten, wieder kapieren lassen, dass es doch nicht so ist, wie er ihnen vorgegaukelt hat..

    Jedes Mal, wenn er sich daneben benimmt, schreibe ich eine email an das JA mit dem Zusatz: für Ihre Akten. Dann ist es dokumentiert, wie Tihaso sagt.

    Zitat


    ja das ist letztes jahr immer wieder vorgekommen das er sich nicht an we regelungen gehalten hat. anfangs haben die kids auf ihn gewartet und waren traurig das er nicht kahm. mitlerweile verabreden die sich fürs we und haben keine zeit mehr für ihn.so hab ich irgendwann mitte letzten jahres die kinder frei entscheiden lassen was sie wollen.
    ich habe meinem ex gesagt dass zukünftig die kinder entscheiden und das er die entscheidung der kinder zu akzeptieren hat. es sind keine kleinkinder mehr. und das ich sie ihm nicht mehr hinterherfahren werde, er sich dann zu bewegen hat wenn die kinder ihn sehen wollen.seit dem ist funkstille.

    Dann seid ihr doch sowieso schon auf dem richtigen Weg. Als die Verfahrenspflegerin anfangs diese Idee hatte, dass die Kinder selbst entscheiden sollen, hat mich das sehr belastet, weil ich Angst hatte, dass die Kinder damit überlastet werden. Ihr Vater ist ja nicht einer, der es den Kindern leicht macht, die Kommunikation mit ihm ist schwierig, viel Manipulation, Geschimpfe etc.. Aber herauskommen tut dabei das Ähnliche wie bei Dir: weniger Kontakt und das tut ihnen ,solange er so unterwegs ist wie zur Zeit, eher gut. Uns allen tut es gut, mir auch, ich bin viel ruhiger geworden.

    Wir müssen nur aushalten lernen, die Dinge in der Schwebe zu lassen. Er ist am Ball, Melanie, er muß sich um den Umgang kümmern, nicht Du. Soll er doch etwas unternehmen, wenn er sie sehen möchte, das is sein Job. Ich weiß schon, wir Co's haben immer das Bedürfnis, alles schön geregelt zu haben.

    Ich würde abwarten ,aber im Hintergrund schön alles vorbereiten, falls er Schritte gegen Dich einleitet oder "unflätig" wird. Und dazu gehört schon die Zusammenarbeit mit dem JA.

    Lieben Gruß, Jule

    Liebe Tina,
    ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst.. Deine Ängste, Dein Mitgefühl, Dein Bedürfnis, den Kindern eigentlich einen Kontakt mit dem Vater zu ermöglichen... kenne ich alles, alles durch.

    Nur, es ist einseitig, Tina. Er hat seinen Fokus nicht bei den Kindern, er hat ihn beim Alkohol. Das ist leider nicht zu vereinbaren, weil das den Kindern schadet.

    Du bist auf dem besten Weg, es ist alles dokumentiert, Du hast guten Kontakt zu JA und Kischubu. Glaub mir, wenn er sich nicht ändert, kommt der Moment, da klappt die Falle zu für ihn. Schade für ihn, aber besser für die Kinder.

    Wir müssen stark sein, die Kinder schützen und ihnen gleichzeitig die Chance geben, ihre eigene Erfahrungen zu machen. Das ist mit vielen Ängsten verbunden, ich weiß. Aber nur so können sie wachsen und irgendwann selbst entscheiden, ob ihnen der Kontakt überhaupt noch gut tut.

    Kein Mensch wird verlangen, dass deine Kinder da über Nacht hingehen. Da müßte er sich schon sehr zum Guten gewendet haben. Kiffen ist auch nicht besser als Alkohol. Melde das mal beim JA, immer schön auf dem Laufenden halten, ganz sachlich und ohne Bewertung. Die kennen ihn sicherlich auch schon.

    Gute Nacht, Jule

    Liebe Melanie,

    ich hab noch nicht ganz verstanden, warum du jetzt solche Schritte in die Wege leiten möchtest, wenn er sich sowieso nicht mehr bei euch meldet, den Umgang gar nicht einfordert? War das schon mal so und dann kam er plötzlich wieder?

    Wenn nicht, würde ich abwarten, bis er Forderungen stellt. Warum schlafende Hunde wecken?

    Kannst Du nicht mit deinen Kindern vereinbaren, dass sie hingehen können, wenn sie wollen, aber nur für ein paar Stunden? Das ist bei uns gerade so eine stillschweigende Übereinkunft. Wenn sie ihn über längere Zeit nicht gesehen haben, packt die Sehnsucht sie. Dann sollen sie gehen (wohnt nur 300 m weg) und gegebenfalls mich auch anrufen, wenn es gerade schön ist. Aber mir ist lieber, sie schlafen nicht dort, denn er schafft es nicht ,ein ganzes Wochenende nett und lieb zu sein. Ein paar Stunden schon eher.

    Neulich schriebst du, dass er sich sowieso nicht mehr in die Erziehung einmischt. Dann mußt du doch das ASR vielleicht gar nicht beantragen?

    Aber trotzdem würde ich mal wieder das JA besuchen und vor allem mal um ein Gespräch mit den Kindern beten. Damit die auf dem neuesten Stand sind, informiert sind, dass die Kinder zur Zeit nicht hingehen. Dann ist die Mühle nicht so groß, wenn Du sie antreten mußt, weil er doch Anforderungen stellt.

    Wäre das nicht eine Idee?

    LG Jule

    Liebe Tihaso,

    der kann doch lange seinen RA etwas schreiben lassen und drohen. Soll er doch, du mußt es ja nicht tun. Fokus auf Deine Kinder, täte ihnen das gut?

    Ich habe mir auch so lange schwer getan im Hart sein, ihm immer wieder eine Chance eingeräumt, die er nie wahrgenommen hat.

    Bis jetzt ist die Sache erst beim Anwalt, aber noch nicht beim Richter. Wer weiß, ob er es nicht bei diesem einen Brief beläßt. Und der Richter wird sicherlich nicht für ihn entscheiden, wenn er sich so lange nicht gekümmert hat.

    Glaub an Dich!

    LG Jule

    Ich glaube das Amtsgericht möchte bei einem PKH-Antrag immer sehen, ob Aussicht auf Erfolg besteht, bevor sie den Antrag bewilligen. Das ist eine Voraussetzung.

    Ist es schon rechtliche Beratung, wenn ich Dir hier sage, dass ich das nicht so ganz ok finde von Deinem RA, dass er Dich wieder weggeschickt hat? Warum macht er das?

    Ich sehe das auch ein bißchen so wie Du, dass ich nicht viel vom betreuten Umgang halte. Denn Deine Kinder sind doch auch schon in einem Alter, wo sie keine Lust haben, sich 2 Stunden mit ihrem Papa in einen Raum zu setzten und Mensch-ärgere-Dich-nicht zu spielen. Meine hätten das nie gewollt. Das mag bei kleineren Kindern gut sein, aber bei Jugendlichen?!

    Das sind jetzt Stolpersteine, Melanie. Laß Dich nicht beirren, geh Deinen WEg und wenn Du Dir einen neuen RA suchen mußt, der Dich in der Not nicht wieder wegschickt!

    LG Jule

    Zitat von Melinak

    hallo jule,
    ich darf jetzt blos nicht wieder in diese mitleidsnummer abfallen, weil es mir leid tut.dieses gefühl muss ich umbedingt im griff haben, sonnst ist alles für die katz..

    Liebe Melanie,
    Mitleid mit wem? Mit ihm? Das bringt nichts, das haben wir ja jahrelang gehabt und es hat uns nicht weitergebracht.

    Fokus auf die Kinder. Du sagst selbst, dass es Deinen Kindern so gut tut, mal nicht da hin zu gehen, mal nicht die Schimpfereien ertragen zu müssen.

    Er hat es selbst zu verantworten. Er könnte es ändern. Aber er will nicht.

    LG Jule