Hallo,
ich habe mich gerade angemeldet und möchte mich vorstellen. Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben denn so fühle ich mich nicht so alleine mit meinem Problem.
Ich bin 30 Jahre alt und bin ein Kind von alkoholkranker Eltern. Bei mir waren es beide Eltern die alkoholabhängig waren. Solange ich mich erinnern kann war das der Fall. Ich muß leider etwas mehr schreiben damit Ihr den Zusammenhang versteht.
Also: meine Mutter war bis ich ca. 2 Jahre alt war mit meinem alkoholkranken Vater verheiratet. Meine Mutter hat auch getrunken und wie ich von meiner Oma weiß müssen die sich auch immer sehr viel gestritten haben (nicht nur mündlich sondern auch mit Gewaltanwendungen).
Als die Scheidung dann rum war bin ich bei meiner Mutter geblieben und diese hatte dann immer wieder wechselnde Männerbekanntschaften die aber auch immer alkoholabhängig waren und es gab auch immer heftigen Streit. Als ich sieben Jahre alt war wurde ich dann vom Jugendamt zu Pflegeeltern gegeben. Da war es zwar auch nicht schön aber wenigstens haben die nicht getrunken. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich war meiner Mutter egal, wenn ich mal ein Bild verwenden darf: ich fühlte mich wie eine Grünpflanze die man in eine Ecke gestellt hat und die man ab und zu mal gießt aber sonst ist man egal. Wenn meine Mutter mal wieder auf einer ihrer Sauftouren war kam es schon mal vor dass ich nichts zu essen hatte und ich in meiner Not auch mal Katzenfutter gegessen habe. Es wurde keine Geburtstage gefeiert und auch kein Weihnachten. Eines war gut an meiner Mutter: sie hat mich nicht immer alleine gelassen sondern auch zur Oma gegeben. Das war ein kleiner Lichtblick im Dunkel meiner Kindheit.
Was mir von dieser Zeit hängenblieb: ich fühle mich armselig, nicht liebenswert, leide oft unter Alleinsein und nicht dazugehörig. Ich habe masive Probleme mit Beziehungen zu Männer die mich meist soweit treiben dass ich mich umbringen will. Ich kann es einfach nicht glauben, daß mich jemand lieb haben kann und dass hat sich leider trotzt Therapie nicht geändert. Zur Zeit bin ich wieder am Tiefpunkt angelangt und froh dass ich dieses Forum gefunden habe, da ich oft das Gefühl habe dass ich nur Menschen begegne die das nicht kennen. Ich hoffe durch den Austausch ein wenig mein Gefühl des Alleinseins lindern zu können.
Gruß von bookfriend