Trennung... und dann?!

  • Ach Mensch, liebe Fish,
    ich hatte irgendwie gehofft, dass Deinem Herzblatt die Augen aufgehen .... Aber irgendwie hört sich das leider nicht danach an.

    Eh komisch, diese Mail oder SMS Geschichten. Mir fällt gerade ein, an unserem letzten gemeinsamen Jahreswechsel schickte mein Ex auch an alle aus seinem Adressbuch Neujahreswünsche. Hatte er sonst nie getan, auch nicht sortiert sondern einfach quer Beet. Sind das irgendwie Gefühle der Einsamkeit?

    Deine Ma hat super reagiert. Komisch, mein Ex hatte mal versucht auch meine Mutter in das Spiel einzubinden. Ein zweites Mal wagte er das nicht. Ich hasse es so, wenn Unbeteiligte quasi als Übermittler von Informationen eingespannt werden.

    Hm Fish, er wartet halt immer noch auf Liebeserklärungen oder Eure Rückkehr. Irgendwie hat er wirklich nicht geschnallt, dass es nicht um "weniger" geht sondern darum, dass das Grundfundament schon irgendwie Risse hat.

    Traurig, dass so wenige Erfolgsgeschichten im Leben zu finden sind, die das bewältigen von Süchten bzw. den dazugehörigen Paaren zeigen. Leider ist es zumeist anders. Mal ganz erhlich, jeder Neueintrag eines neuen Schreibers/neuer Schreiberin sagt mir wie richtig mein gehen war. So oft noch spüre ich beim Lesen von Erstlingspostings noch meine Gefühle von Schmerz und Hilflosigkeit, die ich damals empfunden habe.

    Und das liebe Fish haben wir zumindest dadurch überstanden, dass wir nun "unsere Prioritäten" neu geregelt haben. Na klar, nicht einfach, natürlich noch mit vielen Gedanken an das was mal war. Aber davor stehen wir! Und das ist der Anfang von etwas Gutem.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo hier ist julchen

    hab grad mal bei dir gelesen mit den Mails und so. Mein Mann hat gestern erst bei meiner Schwester, mit der er seit langer Zeit nichts mehr spricht, weil die mich eh nur gegen ihn aufhetzt, und danach bei meiner Mutter angerufen. Einfach so, ohne richtigen Grund. Irgendwas wollt er doch damit bestimmt bezwecken, oder?

    Ich weiß nicht, ob ihr den Kontakt zu ihm noch wollt , ich geh meinem Mann so gut es geht aus dem Weg. Wenn ich nichts von ihm seh oder hör gehts mir eigentlich gut. Ich muß jetzt heut nachmittag zu meiner Therapeutin und da ist er auch bei seiner, das macht mich schon kribbelig. Ich schau dann automatisch, wie sieht er aus, wie riecht er....

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Thea, Dagmar und Julchen!

    @Thea, ja stimmt, ich häng auch noch im "System", in seinem System...
    Womit ich so gar nicht klar komme, ist dass er über das Thema Alkohol KEIN WORT mehr verliert! Lässt dann lieber sein blaues Buch von den AAs offen liegen, wenn ich bei ihm bin und bemüht sich ganz dolle, nach außen ein hübsches Bild abzugeben (wenn äußerlich alles schön ist, dann wird er ja wohl was unternommen haben...)! :roll:
    Ich bin es ehrlich gesagt auch leid, das Thema anzusprechen... WOZU?! Ist doch SEIN LEBEN!
    Ja, ich habe auch immer weniger Lust, mit ihm noch darüber zu diskutieren!

    Zitat

    Hm Fish, er wartet halt immer noch auf Liebeserklärungen oder Eure Rückkehr. Irgendwie hat er wirklich nicht geschnallt, dass es nicht um "weniger" geht sondern darum, dass das Grundfundament schon irgendwie Risse hat.


    Dagmar , ja er macht sich da scheinbar immer noch große Hoffnung, dass das mit uns "schon wieder wird"... Das macht er ja auch oft genug deutlich! Aber mit jeder solcher peinlichen und nervigen Aktionen (Mails an meine Bekannten/ Verwandten, Beleidigt sein, wenn ich ihn in "seiner Rolle als Gastgeber kränke,...) wird mir nur um so deutlicher, dass ich das alles gar nicht mehr will! Fühle mich momentan viel zu wohl ohne ihn!
    Und Dagmar, genau wie du schreibst, wird mir auch nach und nach immer mehr bewusst, dass eben das Grundfundament schon verdammt viele und tiefe Risse hat! Da kommen so viele Dinge hoch, die nicht mal direkt (vielleicht nur indirekt) mit dem Trinken zu tun haben, die einfach nicht passen... sich alles schön zu reden, Tatsachen nicht beim Namen nennen zu können, sich selbst und anderen was vormachen,...
    Nein, und das will ich auch meinen Kindern nicht vorleben!
    Es stimmt zwar, dass die Große momentan (in den Ferien) die meiste Zeit bei ihm ist (zum schlafen), aber ich kenne doch meine Tochter... von dort hat sie es nur 10 min. mit dem Bus zum Pferdestall (wo sie den ganzen Tag verbringt) und abends ihre Ruhe vor ihrer kleinen Schwester 8):wink: ...soviel dazu!
    Gut, er trinkt sicherlich nicht vor ihr, aber sie ist ja auch nicht doof und wird sich ihr eigenes Urteil bilden können!

    Zitat

    Eh komisch, diese Mail oder SMS Geschichten. Mir fällt gerade ein, an unserem letzten gemeinsamen Jahreswechsel schickte mein Ex auch an alle aus seinem Adressbuch Neujahreswünsche. Hatte er sonst nie getan, auch nicht sortiert sondern einfach quer Beet. Sind das irgendwie Gefühle der Einsamkeit?


    Einsamkeit... vielleicht! Bei meinem Mann ist es so, dass er im Suff meist entweder (verbal) aggressiv oder aber tief sentimental wird... und letzteres war wohl hier mal wieder der Fall! Er hat Fotos von dem fertigen Wohnzimmer an alle möglichen Leute geschickt und in der Mail seiner Familie (mir und den Kindern) und seinem toten Vater und Opa seinen Dank ausgesprochen... :roll:
    Jetzt werden wohl die meisten sagen "och wie lieb..." und genau das hängt mir zum Hals raus! :x
    Ich bin der Meinung, dass echte Dankbarkeit nicht danach verlangt, an die große Glocke gehängt und überall bekannt gemacht zu werden! Es sei denn, man verspricht sich davon selbst was...

    Julchen , naja, das mit dem Kontakt-wollen ist so 'ne Sache... zum einen haben wir sicherlich auch recht viel Kontakt schon wegen der Kinder.
    Aber wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich auch nicht, ob ich das so knallhart durchziehen könnte, ihm sagen könnte, dass ich dass nicht will... :oops:
    Naja, und wie sagt dann der Co halt..."so schlimm ist es doch gar nicht..."!
    Wie ist es dir denn heute bei deiner Therapeutin gegangen? Musstest du ihm denn über den Weg laufen?

    Liebe Grüße

    fish, die sich heute zum Feierabend erstmal ne kleine WURZELBEHANDLUNG gegönnt hat... 8):?

  • Nein, Gott sei Dank nicht.
    Aber wenn er Glück hat bekommt er morgen eine Wohnung und dann wird er die nächsten Tage seine
    Sachen gar zusammenpacken.Oh je, wird ne schwere Zeit!

    Schöne Grüße und gute Besserung für den Zahn!

    julchen

  • Hallo!

    Meine Freundin hat mir gerade erzählt, dass sie drei Mails von ihm an ihre Arbeits-Mail-Adresse bekommen hat, die sie normalerweise gar nicht weitergeben darf (ich hatte sie nur deshalb gespeichert, weil ich ihr mal etwas geschickt habe, was sie für die Arbeit brauchte, das kann sie rechtfertigen)!
    Sie ist stinksauer auf ihn und hofft, dass das nicht noch Ärger gibt!
    Oh Mann...

    fish

  • Hallo ihr!

    Ich habe gerade erfahren, dass mein Mann heute zu einem Treffen der AA geht!
    Bisher hat er da nur online was gemacht...
    Er hat auch irgendwie ein großes Geheimnis draus gemacht ("ich weiß ja nicht, ob du das wissen willst") und das Wort *Alkoholiker* ist ihm nur seeeehr schwer über die Lippen gekommen...
    Blöd, aber irgendwie bringt mich das jetzt ganz durcheinander!
    Hab so das Gefühl, jetzt wo ich mich gerade so richtig wohl fühle, kommt er in die Gänge und unternimmt was... und schon fühle ich mich wieder unter Druck!
    Warum???

    Verwirrte Grüße

    fish

  • Hallo fish

    ich glaub, ich würd da auch durcheinander kommen. Ich habe immer das Gefühl gehabt mein Mann macht irgendwas und erwartet eine Reaktion von mir. Er hat selten was für sich selber gemacht.Es war bei uns immer mit Forderungen verbunden, ich mach jetzt dass und dafür machst du das.Blöd, oder?

    Vielleicht ist bei euch manchmal auch so, keine Ahnung.

    Schöne Grüße

    julchen

  • Guten Abend Fish,

    ich verstehe, dass Du verwirrt bist. Kenn ich! Bei mir läuft dann durch den Kopf (oder eher durch den Bauch): wenn er jetzt was macht, müsste ich ihm denn dann nicht doch noch eine Chance geben?--Typischer Co-Gedanke!!! :twisted:
    Er wäre vielleicht noch nicht so weit, wenn ihr nicht gegangen wärt.
    Meine Tochter hat sich nach unserem Auszug viele Bücher zum Thema "Sucht" (für ihr jugendliches Alter geschrieben) ausgeliehen und sagte mal, als ich mal wieder einen Durchhänger hatte und mich fragte, ob ich das richtige getan habe: "Vielleicht retten wir Papas Leben dadurch, dass wir ausgestiegen sind!" :idea:
    Dieser Satz der damals 11jährigen hat mich fast umgehauen und ich halte mich zwischendurch noch daran fest, obwohl ich schon begriffen habe, dass ich mein Leben, meine Baustelle, klar kriegen muss.

    Vielleicht verwirrt Dich auch, dass Du zwar merkst, wie viel besser es Dir ohne ihn geht, Du aber so wie ich noch dieses BILD von Ehe im Kopf hast? Ich habe es damals ernst gemeint, als ich - nicht nur standesamtlich - die Ehe für mein Leben versprochen habe. Und jetzt muss ich mir und allen anderen eingestehen, dass es nicht funktioniert hat, ja, dass möglicherweise das Fundament von Anfang an brüchig war.

    Gute Besserung an das Zähnchen und liebe Grüße
    Deine Thea

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

  • Hallo Julchen und Thea!

    Zitat von Julchen148

    Es war bei uns immer mit Forderungen verbunden, ich mach jetzt dass und dafür machst du das.Blöd, oder?

    Vielleicht ist bei euch manchmal auch so, keine Ahnung.


    Habe darüber nachgedacht, eigentlich hat er das so "direkt" nie gesagt... war vielleicht eher mein eigener Anspruch, mindestens genauso blöd... :oops:
    Er hat es dann lieber so gedreht, dass er immer, wenn ich was auszusetzen hatte (Alk), ungefähr sagte "ich, der ich doch immer alles für euch mache..."!
    Also Co-Knopf "Schuldgefühle"...
    Klar, und jetzt "macht" er wieder was (ob für sich oder für uns lass ich mal dahin gestellt) und ich hab sofort das Gefühl, ihm was schuldig zu sein ("ihm noch ne Chance zu geben")... funktioniert ja wieder klasse... :?
    Aber immerhin, im Kopf begriffen...

    Zitat von Thea66

    Bei mir läuft dann durch den Kopf (oder eher durch den Bauch): wenn er jetzt was macht, müsste ich ihm denn dann nicht doch noch eine Chance geben?--Typischer Co-Gedanke!!!


    Genau so isses!
    Und Thea...

    Zitat von Thea66

    Vielleicht verwirrt Dich auch, dass Du zwar merkst, wie viel besser es Dir ohne ihn geht, Du aber so wie ich noch dieses BILD von Ehe im Kopf hast? Ich habe es damals ernst gemeint, als ich - nicht nur standesamtlich - die Ehe für mein Leben versprochen habe. Und jetzt muss ich mir und allen anderen eingestehen, dass es nicht funktioniert hat, ja, dass möglicherweise das Fundament von Anfang an brüchig war.


    Du sprichst mir aus der Seele!!!
    Als ich das las, dachte ich "hey, kennst du mich besser als ich mich?" Genau das ist mein Problem!
    Ich dachte, jetzt sind wir endlich eine "ganz normale Familie" (bin ja schon mal geschieden und die Kinder sind auch nicht von ihm)!
    Ich muss meine eigenen Wertvorstellungen in Frage stellen... dabei war das mit uns doch was ganz Besonderes, wir waren doch anders als alle anderen... denkste! Wie überheblich doch eigentlich... :oops:
    Aber das nennt man wohl die klassische Rosa-rote-Co-Brille!!!
    Manchmal blendet einen die Wahrheit so ohne Brille doch direkt... :?

    Er war gestern abend (nach dem Treffen) nochmal kurz hier, um die Sachen von der Großen rum zu bringen und war ganz begeistert...
    Naja, hab versucht, mich da weitestgehend rauszuhalten...

    Liebe Grüße

    fish

  • Hallo fish,

    wie sieht es heute aus?
    Ich dachte auch, unsere Beziehung ist was ganz besonderes. Sozusagen vorher bestimmt, auch, damit ich mein altes CO-Alkohol-Problem (mein verstorbener Vater) jetzt noch mal erwachsen "lösen" kann. Meine Hoffnung war, dass ich mich sozusagen mit meiner Vergangenheit aussöhnen kann.
    Ich bin echt sehenden Auges, aber noch recht jung (21 Jahre alt) diese Beziehung eingegangen und nun hat es 21 Jahre gedauert, bis ich merkte, dass es nicht gut für mich ist (und war???).
    Meine Therapie (auf tiefenpsychologischer Basis) lässt sich gut an. Mir ist in der zweiten Sitzung aufgegangen, dass ich mit meinem Mann eben die Geschichte (Alkohol) klären wollte, die ich als Jugendliche mit meinem Vater nicht mehr "klären" konnte.
    Und wir hatten und haben manchmal eine ganz besondere Nähe zueinander, in den guten Zeiten, die aber völlig plötzlich und absehbar jederzeit umschlagen konnten in schwierige Situationen. Da ist mein Mann völlig unberechenbar. Aus heiterem Himmel schreien, gereizt sein - egal, wer zuhört oder wie die äußere Situation ist.


    Obwohl er mir manchmal fehlt (das Kuschelige und Schöne mit ihm): das Leben ist so viel leichter, wenn du abends oder nachmittags weißt, was dich erwartet und welche Stimmung herrscht.
    Das mache ich mir immer wieder klar, wenn meine Gefühle wirr werden.

    Meine Therapeutin hat auch noch gesagt, dass oft Kinder von Alkoholikern verlernt haben, auf ihre Intuition zu hören.
    Also fang ich wieder damit an: was sagt mir meine innere Stimme? was brauch ich und was brauch ich nicht..?

    Gutes Hören auf deine Intuition und jeden Tag ein bischen Klarheit

    wünscht Dir Thea

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

  • Hallo Thea!

    Ja, das Hören auf meine Intuition muss ich auch erst wieder lernen... auch wenn ich aus keiner "alkoholgeprägten" Familie komme... aber so gesund war das auch alles nicht, dass weiß ich jetzt!
    Hatte am Mittwoch ein sehr langes Gespräch mit nem sehr gute Freund (von uns beiden), der auch in engem Kontakt mit meinem Mann steht und der fragte mich, "wie denn Liebe für mich sei", ob das "schwierig" sei...?
    Ja, meine bisherigen Beziehungen (allen vorweg meine erste Ehe mit 18 ) waren allesamt problembelastet, irgendwie hab ich auch solche Männer/ Beziehungen angezogen (oder sie mich, wie auch immer)!
    Vor meinem (jetzigen) Mann hatte ich zwei (kurze) Beziehungen (wenn man das überhaupt so nennen kann), beides Fernbeziehungen, der eine war Priesteramtskandidat (Zölibat und so), der andere Pfleger in der Kureinrichtung in der ich damals war :oops::wink: ... also beide schon von vornherein zum Scheitern verurteilt...
    Und trotzdem hab ich soooo gelitten, als es dann nicht geklappt hat!
    Naja, und mein erster Mann, das war so ne Sache für sich...
    Alle, die mich damals kannten, sagten, "dass ist nicht mehr sie", ich war ihm fast schon hörig, habe alles gemacht, was er wollte, wusste gar nicht mehr, wer ich selber war, hatte sehr viel abgenommen.
    Er hat zwar nicht getrunken, dafür aber Unmengen gekifft und ich weiß gar nicht, was sonst noch alles...
    Das hat mich damals nicht mal gestört, denn gekifft hab ich auch :oops: und alles andere habe ich nicht gesehen (oder wollte es nicht sehen)!
    Als ich dann schwanger wurde, hat er mich vor die Entscheidung gestellt "entweder ich oder das Kind"!
    Und da hat es dann ENDLICH bei mir klick gemacht!!!
    Natürlich habe ich mich für meine Große entschieden! :D
    Hinterher habe ich erstmal von überall her erfahren, was da hinter meinem Rücken noch so alles gelaufen ist... er hat mich so ziemlich mit allem betrogen, was nicht bei drei auf den Bäumen war...!
    Das hat ganz schön weh getan!
    Und in dieser Beziehung haben auch meine Depressionen angefangen...

    Ups, jetzt bin ich aber ganz schön in die Vergangenheit abgedriftet... :oops:

    Der Freund, mit dem ich gesprochen habe, riet mir auch schon zum x-ten Mal dazu, mehr Abstand einzuhalten (das hat er ihm auch schon gesagt) und das versuche ich gerade umzusetzen...
    Wir sehen uns zwar jeden Sonntag zum Gottesdienst, aber das reicht mir dann eigentlich auch!
    So, heute hat er doch wieder auf Biegen und Brechen versucht, noch ein Treffen in der Woche raus zuschlagen...
    Erst wollte er mir das Geld, das ich noch von ihm bekomme (Steuerrückzahlung :D ) am Dienstag nach seinem Meeting vorbeibringen (weil er ja gerade in der Nähe ist), ich: "hat auch Zeit bis Sonntag!"!
    Dann rief er später nochmal an, weil ich meine Brille in seinem Auto vergessen hatte ("brauche ich nur zum Fahren, reicht also auch bis nächsten Sonntag")...
    Der Freund meinte auch, dass mein Mann sich immer noch sehr große Hoffnung macht, dass wir wieder kommen, sobald er nicht mehr trinkt!
    Und dass es für ihn wohl ein Schock wäre, wenn ich ihm sagen würde, dass von meiner Seite da keine Liebe mehr ist :shock:
    Und da hab ich ein echtes Problem mit!!!
    Zum einen, dass das eben genau so ist (schließlich hab ich ihm mein Versprechen gegeben, wie du schon sagst, nicht nur vorm Standesamt)!
    Und zum anderen, weiß ich nicht, wie/ob ich ihm das sagen soll, hab Angst vor seiner Reaktion!
    Aber was soll ich machen, es ist nun mal so!
    Es ist einfach zu viel kaputt gegangen!!!
    Allein der Gedanke, wieder zurück zu gehen, macht mir Angst!

    So, war alles etwas durcheinander... :oops:
    Aber so gehts mir halt momentan!

    Liebe Grüße

    fish

  • Liebe fish,
    wie schön, wieder von Dir zu hören! Habe gerade noch mal ein wenig im Forum gelesen, das bringt meine Gedanken vor dem Schlafen meistens zur Ruhe.
    Wieder sprichst Du mir in manchem aus der Seele. Du hast, wenn ich es richtig verstanden habe, also auch in den Beziehungen immer etwas gesehen, was sich noch entwickeln soll? Hast in den Menschen, die Du geliebt hast, den guten Kern gesehen, das, was andere vielleicht nicht sehen... Ich hatte auch nur mehr oder weniger aussichtslose Beziehungen vor meinem Mann. Ein Priesteramtskandidat war übrigens auch dabei :lol: (ich bin allerdings gut und aktiv evangelisch). Er ist aber von seinem Berufswunsch abgesprungen und hat sich als schwul geoutet, was die Sache zwischen uns auch nicht einfacher gemacht hat :D .

    Aber das ist lange her. Was mich bei meinem Mann anfangs so angezogen hat, war die Fixierung auf mich. Er schien auf mich gewartet zu haben, hat er auch so gesagt. Obwohl er natürlich auch vorher mit Frauen zusammen war. Diese Bezogenheit auf mich ging in schlimmen Zeiten so weit, dass er Wutausbrüche bekam, wenn ich "für ihn" nicht auf dem Handy erreichbar war.
    Zugleich sagte er immer wieder, dass er alles für mich macht und machen würde.

    Auch bei mir fühlt es sich so an, dass mir der blosse Gedanke an eine Rückkehr zu ihm schon Herzklopfen bereitet. Und auch ich schaffe es nicht, mich ganz klar zu äußern - und wenn ich es mal schaffe,dann ignoriert er es. So fühle ich mich immer gemein - bin ich nett, dann mache ich ihm falsche Hoffnungen, bin ich ehrlich und hart, dann verletze ich ihn. Und habe natürlich auch Angst (wieder mal typisch Co :oops: ), dass er sich betrinkt oder wieder irgendwelche komischen Mails verschickt oder sonst etwas unüberlegtes tut.

    Und manchmal kommen mir noch ganz andere Gedanken, wie: darf ich ihm wirklich alle Hoffnung nehmen? Hält er dann seine Therapie durch? - aber das ist ja auch irgendwie entmündigend für ihn.

    Am Schwersten gehe ich mit dem Zweifel um, der mich befällt, wenn ich bedenke, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Darf ich einen kranken Mann einfach verlassen??? Wenn die Gedanken diese Richtung nehmen, muss ich mir wieder den Charakter der Suchterkrankung klar machen. So, wie sie "funtkioniert" und so, wie ich "funktioniere", sorge ich wahrscheinlich schon seit Jahren dafür, dass er weiter trinken kann.

    Wenn ich diese Gedanken alle durchdacht habe (hätte früher nie gedacht, wie viel ein Mensch täglich über sein Leben nachdenkt... :wink: ), dann spüre ich, dass mein Weg von ihm weg führt. Und das sage ich ihm immer wieder.

    Mein nächster Schritt wird sein, einen Termin mit einer Anwältin zu machen, um mich mal "spaßeshalber" zu informieren, was bei einer Scheidung alles bedacht werden sollte. Vielleicht brauche ich für mich diese Klarheit und er auch, damit er nicht immer wieder so tun kann, als sei doch alles nicht so schlimm und meine Tochter und ich nur mal aus unverständlichen Gründen für eine Weile ausgezogen.

    Meine Tochter (auf die ich wirklich echt stolz bin, ein richtiger Wirbelwind, reitet übrigens auch) fragt immer wieder, wann ich mich endlich scheiden lasse. Das hat mich am Anfang richtig geschockt, bis mir aufging, dass es ihr auch um die Klarheit geht. Und sie hat einfach so viele eskalierte Streitsituationen mitbekommen und ist reingezogen worden, dass sie sicher sein will.

    Puh, liebe fish, das war viel - aber ich spür so einen Draht zwischen uns, dass Du damit schon umgehen können wirst.
    Ich wünsch Dir eine gute Woche, in der Du Deinen angefangenen Weg geduldig weiter gehen kannst.
    Liebe Grüße, Deine Thea

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

  • Liebe Thea!

    Zitat

    Ein Priesteramtskandidat war übrigens auch dabei :lol: (ich bin allerdings gut und aktiv evangelisch). Er ist aber von seinem Berufswunsch abgesprungen und hat sich als schwul geoutet, was die Sache zwischen uns auch nicht einfacher gemacht hat :D .

    Als ich das eben gelesen hab, hab ich so gelacht... :lol: , entschuldige!
    Ich bin auch "gut und aktiv evangelisch" und da hatten wir manchmal auch heftige Grundsatzdiskussionen, aber ich glaube genau das ist es, was die Sache für mich so interessant gemacht hat!
    Habe jetzt seit ein paar Tagen wieder Mail-Kontakt zu ihm, aber einfach, weil wir auch immer sehr gute und tiefe Gespräche hatten...
    Eine echte Beziehung war das eigentlich auch nie, wär auch nie was geworden!
    Aber ist das nicht witzig, dass es uns so ähnlich ergangen ist?!

    Auch was du über deinen Mann schreibst, kann ich zu fast 100% auf meinen Mann und unsere Beziehung übertragen...
    Er war auch total auf mich fixiert und schon völlig beleidigt, wenn ich mal ne Stunde mit meiner Schwester, meinem Bruder oder meiner Freundin telefoniert habe und in der Zeit nicht für ihn da war!
    In den ersten zwei Jahren unserer Ehe war ich auch noch zu hause, und als ich dann wieder anfing zu arbeiten (ein paar mal in der Woche auch abends), ging es mit dem Trinken richtig los...

    Zitat

    So fühle ich mich immer gemein - bin ich nett, dann mache ich ihm falsche Hoffnungen, bin ich ehrlich und hart, dann verletze ich ihn. Und habe natürlich auch Angst (wieder mal typisch Co :oops: ), dass er sich betrinkt oder wieder irgendwelche komischen Mails verschickt oder sonst etwas unüberlegtes tut.


    Ja, genau das ist auch mein Problem!

    Zitat

    Mein nächster Schritt wird sein, einen Termin mit einer Anwältin zu machen, um mich mal "spaßeshalber" zu informieren, was bei einer Scheidung alles bedacht werden sollte.


    Hm, so weit bin ich (leider?) für mich noch nicht... bin gerade noch dabei, vor mir selbst zu rechtfertigen, dass ich ihn, wenn ich ehrlich bin, eigentlich gar nicht zurück will (ich weiß, wie blöd das ist...)!

    Vor Kurzen hatte ich ein kurze und eigentlich unspektakuläre Begegnung...
    Beim Einkaufen bin ich an der Kasse mit einem älteren Ehepaar ins Plaudern gekommen wegen meinem "Hackenporsche", er meinte sowas wie "naja, oder man hat halt einen starken Mann an der Seite", ich:"ach, das Ding ist schon ganz praktisch, gibt auch keine Widerworte... :wink: ".
    Später sind sie mir dann nochmal begegnet, er seine Frau untergehakt und die Einkaufstasche in der anderen Hand.
    Da hab ich die beiden angelächelt und sagte "na, so ein starker Mann an der Seite hat schon auch was!".
    Anschließend hab ich so über dieses Paar nachgedacht und hatte irgendwie das Bedürfnis, für sie zu beten, was ich dann auch tat...
    Dabei hatte ich einen ganz dicken Kloß im Hals und mir kamen die Tränen...
    "Warum?" hab ich mich gefragt. Und auf einmal wurde mir klar, dass das, dem ich hinterhertrauer nicht "er" ist, sondern diese Art von Liebe, die ich bei diesem Pärchen gesehen habe...
    Hat mich ganz schön beschäftigt...

    Ich wünsche dir und deiner Tochter (witzig, dass sie auch reitet :) ) auch eine gute Woche und kannst mich ja mal auf dem Laufenden halten, wenn du bei der Anwältin warst...

    Liebe Grüße

    fish

  • Liebe Fish,
    so eine volle Woche, erst jetzt komme ich wieder an den PC...

    Ich kann Dich wieder so gut verstehen: das Pärchen, das Du gesehen hast und das Dich dran erinnert hat, wie die Beziehung sein KÖNNTE oder SOLLTE... Schön, dass Du für sie gebetet hast.

    Ich glaube auch ganz fest daran, dass es eine Dimension gibt, die wir durch Gebet erreichen und mit der es gelingt, Dinge möglich zu machen, die sonst nicht machbar wären. So wie in der Jahreslosung für dieses Jahr, wo es sinngemäß heißt, was bei Menschen nicht möglich ist, ist bei Gott möglich.

    So wichtig mir dieser Glaube ist, so sehr bin ich natürlich auch am Nachdenken: mit meinem Schritt, meinen Mann zu verlassen und mit der Entwicklung, dass ich mir eine Rückkehr nicht mehr vorstellen kann, habe ich vielleicht auch den Glauben aufgegeben, dass da bezüglich Alkohol und bezüglich unserer Ehe noch etwas zu machen ist...???
    Andererseits bin ich überzeugt, dass jeder Mensch - gerade weil ich an einen Gott glaube - für sich selbst verantwortlich ist und diese Verantwortung auch übernehmen muss.
    Insofern bezieht sich mein Glaube an Veränderung zum Guten nun darauf, dass mein Mann lernen wird, für sich Verantwortung zu übernehmen - wenn ich sie ihm nicht wieder wegnehme.

    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu verwirrend. Beim Schreiben habe ich selbst gemerkt, dass da einiges noch nicht ganz ausgegoren ist und dass ich da aber noch ran muss, damit ich nicht zu viele Schuldgefühle mit mir herum schleppe... Vielleicht geht es Dir ja ähnlich.

    Hab ein schönes Wochenende und sei herzlichst gegrüßt
    Deine Thea

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

  • Liebe Thea!

    Zitat

    So wichtig mir dieser Glaube ist, so sehr bin ich natürlich auch am Nachdenken: mit meinem Schritt, meinen Mann zu verlassen und mit der Entwicklung, dass ich mir eine Rückkehr nicht mehr vorstellen kann, habe ich vielleicht auch den Glauben aufgegeben, dass da bezüglich Alkohol und bezüglich unserer Ehe noch etwas zu machen ist...???


    Ja, genau das beschäftigt mich auch sehr...
    Und, so blöd es auch sein mag, hab ich immer noch ganz schön doll mit meinem Gewissen zu kämpfen!
    Denn mir wird jetzt immer klarer, dass, selbst wenn er seine Sucht in den Griff bekommt, ich diese Ehe nicht mehr will... zu viel ist kaputt gegangen!
    Bei mir schleicht sich dann immer noch der Gedanke ein: Toll, zum 2. Mal verheiratet und wieder "nicht geschafft"... :(
    Und warum manövriere ich mich selbst immer wieder in solche "Problembeziehungen"...?

    Jetzt habe ich seit einer Woche nichts von meinem Mann gehört (dafür eine Karte im Briefkasten, hab mich aber nicht darauf gemeldet) und ich merke, wie gut mir das tut...

    Nachdenkliche Grüße

    fish

  • Liebe fish,

    oh ja, dieses sch.. Schuldgefühl! Ich denke auch oft, wenn er es in voller Härte kapiert, dass ich mit oder ohne Alk nicht mehr mit ihm leben will, nehme ich ihm dann nicht alle Perspektive? Und müsste ich nicht an seiner Seite ("...und in bösen Tagen") mit ihm zusammen das durchstehen, mein Co-Verhalten bei ihm und mit ihm ändern???

    Aber auch Deine Antwort kann ich gut für mich annehmen: es ist einfach zu viel kaputt gegangen. Bei mir ist kein Vertrauen mehr da - weder in ihn, noch in mich. Ich traue mir nicht mehr zu, mit einem Alkoholiker zu leben, ohne in ein Co-Verhalten zu rutschen.

    Meine Therapeutin meinte neulich, ich suchte mir diese komischen Beziehungen, um noch etwas abzuarbeiten, was ich noch nicht geklärt hatte, vornehmlich mit meinem Vater.
    Vielleicht gibt es in Deinem Leben, auch wenn Du nicht aus einer Alkoholikerfamilie kommst, ebenfalls noch ungelöste Punkte von früher, die Du unbewusst mit Partnern klären wolltest/willst???

    Also, wie meine schlaue Tochter so schön sagte: "Beuteschema ändern!" :?

    Das ist übrigens auch etwas, was mich beschäftigt: werde ich mich mal wieder verlieben? Ohne schlechtes Gewissen??? Oder wars das jetzt mit den Männern (bin ja schon etwas älter als Du: 42)??? Und ab wann darf ich - sozusagen aus moralischer Sicht - überhaupt mal gucken??

    Viel Spaß bei der Suche nach Deinen Antworten wünscht Dir
    Deine Thea

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

  • Hallo Thea!

    Zitat

    Vielleicht gibt es in Deinem Leben, auch wenn Du nicht aus einer Alkoholikerfamilie kommst, ebenfalls noch ungelöste Punkte von früher, die Du unbewusst mit Partnern klären wolltest/willst???


    Ja, das kann sein...
    Hab ja glaub ich schon mal erwähnt, dass meine erste Ehe so ziemlich katastrophal verlaufen ist. Mein damaliger Mann hat alle möglichen Drogen konsumiert, mich betrogen, wo's nur ging und dann verlangt, dass ich abtreibe, als ich schwanger wurde (was ich Gott sei Dank nicht tat).
    In dieser Ehe fingen damals meine Depressionen an (vor 16 Jahren, bin immer noch in Behandlung) und ich dachte eigentlich, dass ich das in einer Therapie (wegen der Depris) alles verarbeitet hätte... hm, vielleicht doch nicht!
    Naja, mein Mann war, als ich ihn kennen lernte eigentlich auch das genaue Gegenteil von meinem ersten Mann (ruhig, gelassen, vernünftig, solide) und ich dachte, "endlich mal ein Mann ohne Probleme"... wie man sich täuschen kann!

    Zitat

    Und ab wann darf ich - sozusagen aus moralischer Sicht - überhaupt mal gucken??


    Ja, das ist auch sowas, was mich beschäftigt... :oops:
    Schließlich sind wir verheiratet (eben nicht "nur" standesamtlich, sondern auch vor Gott) und ich bin immer noch "seine Frau"...
    Jetzt hab ich gleich Lillys Worte im Kopf: In Deutschland gibt es keine Leibeigenschaft! (Ach Lilly, ick vermisse dir!!! Vielleicht liest du das ja... :) )
    Trotzdem... mein Gewissen quält mich, da muss ich noch dran arbeiten!

    So, heute hab ich ihn also nach einer Woche "Nullkontakt" wieder gesehen.
    Er stand mit ner Flasche Mundwasser vor der Tür, die er mir in die Hand drückte und fragte, ob ich dafür Verwendung hätte, er hätte sich vergriffen, er wollte ja welches "ohne Alkohol"!
    Und was passiert bei mir?!
    CO-Alarm!!! Er macht was!
    Hab es aber gleich erkannt, meine Gedanke gestoppt, die Flasche schulterzuckend entgegen genommen und nichts weiter dazu gesagt...
    Jetzt frage ich mich, warum wohl schleppt er ausgerechnet MIR dieses "Alkohol- Mundwasser" mit, statt es seiner Mutter oder sonst wem zu geben...?!
    Wollte er mir damit jetzt signalisieren "hey, guck mal, wie ich mich bemühe!"? Na egal, "soll" mich nicht weiter belasten (wenn's mal so einfach wäre...)!

    Dann hat er einen Zettel mit meinem Jahresurlaub bei mir rumliegen sehen und fragte gleich, ob das mein Urlaub für dieses Jahr sei, er müsse ja seinen auch mal planen, vielleicht könnten wir vier ja dann mal was zusammen unternehmen... :roll:
    Und ich: "nö, lass mal, brauchst deinen Urlaub nicht nach mir ausrichten! Unternehmen kann man ja VIELLEICHT auch mal am Wochenende was!" :shock:
    Damit hatte er wohl gar nicht gerechnet...
    Hat mich schon Überwindung gekostet, aber war schon mal ein kleiner Schritt. Und mir ging' GUUUT damit!!!

    Dann hab mal noch einen schönen Sonntag mit deiner schlauen Tochter :wink: ! "Beuteschema ändern" find ich gut, die ist echt clever, deine "Kleine" :wink: !

    Liebe Grüße

    fish

  • Hallo Julchen, jau, das höre ich gern! Muss nur noch an meinem Selbstbewußtsein arbeiten... :oops:

    Hallo Fish,

    das hört sich doch gut an, hast die möglichen Klippen sanft umschifft und bist nicht auf seine Angebote eingestiegen. Er muss für sich mit seiner Alkoholkrankheit klar kommen, das gilt für Deinen wie für meinen... Klar, keine Leibeigenschaft mehr, aber in vielen Jahren schleicht sich doch so
    eine Selbstverständlichkeit wie "Mein Mann/meine Frau" ein.
    Was mich betrifft, lebte ich 21 Jahre mit meinem Mann zusammen, also 2 Jahre länger, als ich in meinem Elternhaus gewohnt hatte. Das prägt natürlich...

    Ich finde es toll, dass Du Dich bezüglich des Urlaubs nicht hast aus der Ruhe bringen lassen! Du kannst also - genau wie ich mir das auch für mich vorstelle - überlegen, was Du bzw. was Ihr machen wollt. Daran arbeite ich ja auch, deswegen die Sache mit der "Tiersitterin".

    Mein "Noch-Mann" meldet sich derzeit auch erstaunlich wenig (sonst dauernd Mails, oft auch WEiterleitungen mit Kommentar von unserer ehemals gemeinsamen Adresse), hat aber meine Tochter ja bei ihrem letzten Besuch gebeten, ihr im Internet was über "Co-Alkoholiker" raus zu suchen, "...weil die Mama sich offenbar an die Empfehlungen hält."

    Schon wieder Taktik, anstatt dass er einfach mal FÜR SICH seine Sachen anpackt.
    Mir hat, bevor ich mich getrennt habe, ein Büchlein sehr geholfen, das ich in der Bibliothek gefunden hatte: "Was tun, wenn der Partner trinkt?" Bei der Lektüre wurde mir wieder klar, dass Alkoholismus nicht einfach eine Krankheit ist, die man hat wie eine Behinderung, sondern es ist eine fortschreitende Krankheit, die letztlich zum Tod führt.

    Deswegen finde ich es immer wieder so hilfreich, wie ernst wir "Co's" diese Krankheit nehmen, auch wenn unsere Partner oft noch gar nicht so weit sind. Aber es geht eben nicht darum, dass z.B. mein Mann "mal zu viel" getrunken hat, sondern dass sich das süchtige Verhalten durch das ganze Leben zieht und es zerstört.

    Und da sind wir dann auch wieder beim Glauben: ich glaube, dass Gott will, dass wir Leben schützen und nicht zerstören. Und dass dieser Grundsatz der Lebenserhaltung noch über dem Wert der Ehe steht. Wo die Ehe dazu führt, dass Leben zerstört oder beeinträchtigt wird, da geht es nicht um Erhaltung um jeden Preis, sondern wieder um das Einsetzen für das Leben... Und das versuchen wir doch, denke ich - für uns und für unsere Kinder??!!!

    Also, liebe fish, bleib auf Deinem Weg, auch wenn noch alles mögliche an Dir nagt. Du bist da nicht die Einzige...
    Liebe Grüße, Thea

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

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