Trennung... und dann?!

  • Moin liebe Leute!

    Mich beschäftigt seit einiger Zeit folgendes Thema:
    Ich habe mich vor nun fast einem halben Jahr (meine Güte, wie die Zeit rennt...) von meinem Mann getrennt, habe Haus mit Garten, Auto und „heile Welt Theater“ in eine kleine, aber gemütliche Wohnung, ein klappriges Fahrrad und -nicht immer einfaches aber ehrliches- „Alleinerziehenden-Dasein“ eingetauscht...
    Soweit so gut, ich gehe meinen Weg, habe zu meinem Mann Kontakt (schon alleine der Kinder wegen), aber auch so kommen wir momentan ganz gut miteinander aus.
    Was mir seit einiger Zeit aufgefallen ist und überhaupt nicht schmeckt ist, dass mein Selbstbewusstsein seit dieser Trennung ziemlich abgenommen hat!
    Nicht meinem Mann gegenüber, dem sag ich schon meine Meinung (auch recht unverblümt), auch nicht unter Freunden, da brauch ich keine Rolle spielen, aber zum Beispiel im Beruf, unter Fremden und auch mir selbst gegenüber (habe z.B. echt überlegt, ob ich wirklich einen neuen Thread zu dem Thema aufmachen soll... oder lieber doch nicht auffallen...)!
    Ist das anderen auch so gegangen nach einer Trennung?
    Habt ihr Ideen, wie man das konkret angehen kann?
    Was habt ihr für euer Selbstbewusstsein getan?
    Ich freue mich auf eure Ideen und einen regen Austausch!

    Liebe Grüße

    fish

  • Hey Fish, froh und munter voran...ich empfehle rausgehn, Hobbys frönen, hier mal nen Workshop und da ein neues Kleidungsteil oder zum Friseur... am wichtigsten ist das DU DICH am WICHTIGSTEN nimmst... und Dich selber auch schön lobst, lieb zu Dir bist und Dir Gutes tust, dann kommt das schon wieder von alleine das Selbstbewußtsein oder der Selbstwert...WIRKLICH is so...! :D

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hi Karotte!

    Merkwürdig finde ich eigentlich, dass der Selbstwert bei mir erst NACH der Trennung so absackte...
    Naja, irgendwie auch klar... vorher hab ich mich ja auch fast ausschließlich auf seine Probleme konzentriert (brauchte dadurch meine nicht so genau zu betrachten :roll: ) und konnte immer schon "stark" sein...
    Und nu? Irgendwie weiß ich ja auch, dass ich schon stark bin, gönne mir auch ab und an (sofern es die Finanzen zulassen) was Schönes, gehe Hobbies nach (sofern es die Zeit zulässt) und denke auch, dass ich mich wichtig nehme... aber irgendwie fühle ich mich trotzdem oft unsicher!
    Das fängt schon damit an, wenn ich in Erwägung ziehe, mir einen anderen Job zu suchen... "was hab ich denn schon vorzuweisen"... Hallo Selbstwert?!
    Als ich noch mit meinem Mann zusammen war, hat er mir oft gesagt, wie toll ich doch bin...
    Jetzt muss ich das in mir selbst finden! Aber ich suche noch... :roll:

    Dazu kommt noch, dass ich seit unserer Trennung ganz schön zugenommen habe :oops: (Suchtverlagerung...), was mich auch nicht gerade selbstsicherer macht :roll:...

    Liebe Grüße

    fish (Rollmops :oops::roll::wink: )

  • :D bei mir war`s immer, vorher, so:
    Je dreckiger es mir ging, um so schöner sah ich aus, so eine verrückte Einstellung hatte ich damals. Ich wollte, dass keiner mitbekommt, wie Schei**e es mir ging. Auf Fragen wie: Na, wie geht es Dir? antwortete ich prinzipiell immer mit: Super, danke der Nachfrage (obwohl ich eigentlich innerlich tot war).

    Heute brauche ich keine Bestätigung mehr von Außen und es dürfen auch alle sehen, wenn ich einen Durchhängertag habe. Am Donnerstag Abend sagte beim Vereinstreffen, eine Bekannte: Du, Ingrid, darf ich Dir etwas sagen? Und ich meinte: Jou...sicher! Sie: Du schaust total zerstört aus. Ich: Kein Wunder, ich hab` auch nur 10 Minuten geschlafen in der Nacht (wegen meinem Fenster, das nur mehr auf 2 Schienen gehängt ist und draußen wütete der Sturm und ich konnte es nicht schließen). Mir war`s egal, wie ich den anderen "erschienen" bin....ich wusste, dass mein Aussehen mit meinen Umständen zu tun gehabt hat und dass es sich nur auf diesen Abend bezog.

    Der Selbstwert ist dann da, wenn man sich nicht mehr am Außen orientiert. Wenn ich mich schön finde, dann bin ich das für mich...auch wenn ich vielleicht für andere "zerstört" ausschaue.

    Ich schließe mich Karotte an....jeden Tag eine gute Tat....für sich selbst. Kleine Belohnungen, Hobbys suchen, alles, was Dir gut tut und Dich selbst glücklich macht.

    Viele liebe Grüße,
    Ingrid :D

  • Guten Morgen fishi!
    Ja, das Problem mit dem Selbstbewusstsein. Ich schnadder einfach mal drauf los und Du nimmst Dir raus, was Du brauchen kannst, okay? :wink:

    Wenn ich mich definiere über die Bestätigung von anderen, wenn mein Selbstwert vom "Fremdwert" abhängt, dann ist es ziemlich logisch, dass der Selbstwert ohne Fremdbestätigung sinkt. Wenn dazu mein Selbstbewusstsein auch noch daran gekoppelt ist, dann ist es logisch, wenn das mit in die Tiefe gerissen wird.

    Irgendwo waren wir doch schon mal an diesem Punkt, dass Du stark warst, wenn er schwach war und umgekehrt, oder? Das war in Eurer Beziehung, die ihr so in dieser Form nicht mehr lebt. Jetzt ist jeder für sich so stark und schwach, wie er / sie es gerade braucht. Das Abhängigkeitsverhältnis fällt weg und nu? Hängst Du in der Luft und wie bewusst bist Du bezüglich Deines Selbst? Jetzt, wo Deine Handlungen weder kommentiert noch bestätigt werden? Dein innerer Richter spricht Urteile über Dich nach alten Mustern; jetzt ist es an der Zeit diesen zu ersetzen.

    Nur wie komme ich zu einem neuen inneren Fürsprecher? Vom Fremdbild zum Selbstbild? Ich bin damals über den Körper gegangen. Körperarbeit in jeglicher Form - Massagen, Wasser-Shiatsu, Berührungen allgemein, Workshops mit diversen Formen der Körperarbeit...

    Heute abeite ich nun selbst als Körpertherapeutin und das hilft nicht nur meinen Klienten/Innen, sondern auch mir, denn sie bezahlen mich nicht nur dafür, sondern jede/r einzelne schenkt mir dabei auch etwas - ein Stück eigene Heilung! Immer und immer wieder...

    Liebe Grüsse
    Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Unser Fishlein lernt wieder schwimmen ;)
    ein mutiger Sprung in den Teich und das wird :)

    Ich selber kam in den Genuß einer Shiatsubehandlung, die mir gut tat.

    Was mir geholfen hat war das rausgehen und das Wissen jeder Mensch, den Du kennenlernst (und sei es nur der Optiker) ist ein neuer Memsch in Deinem neuen Leben.

    Ingrid kann ich hier recht geben:
    In der Anfangsphase war ich schwach, entkräftet und ängstlich. Da ich nicht mehr die Kraft hatte das zu vertuschen bin ich so aufgetreten wie ich bin. Beim Optiker sagte ich "Ich habe einen Geldbeutel aus Zwiebelleder, bei dessen Anblick man weinen muss, aber ich brauche für meine schlechten Augen einen verträglichen Preis, der in den Zwiebelledergeldbeutel passt.
    Lachen - na, da habe ich Ihnen doch ein Angebot: Zwei Gläser zum Preis von einem vom Marktführer. Bingo - gleitsichtbrille und endlich hatte ich wieder den Durchblick.

    Ich war am Ende, mein Leben war keinen Pfifferling mehr wert und meine Existenz schien beeendet zu sein. Jeden Tag habe ich jeden freundlichen Menschen aufgenommen und mich an ihm erfreut. Genau diese Dinge haben zurück reflektiert und mir mein Selbstbewußtsein zurück gegeben.

    Genau dieses darüber reden - dieses sich darüber Gedanken zu machen ist wichtig. Gut, dass Du das Thema angeschnitten hast. Gut, dass Du für Dich spürst dass etwas anders ist als Du es gerne hättest.

    Schau Fish, ich bin arbeitslos und für mich besteht die Gefahr das Häuschen zu verlieren und in Hartz 4 zu rutschen. Also mein Selbstbewußtsein müsste am Boden sein (wäre es früher immer gewesen) aber ich beginne mich frei zu schwimmen und ich will nicht in Hartz 4 landen und werde alles dagegen tun - auch mit 48 und auch während der Rezession!

    Was mir geholfen hat Fish, die Dinge, von denen ich der Meinung war, das kann nur der Partner, zu bewältigen. Ich kümmere mich nun selber um mein Holz und meine Holzofen, früher war es nie warm im Haus zu viele qm auf zu kleinen Ofen. Hier habe ich es selber zu verantworten. Es ist warm, ich sorge für mich und bin stolz auf mich.
    Das erzähle ich stolz dem Schornsteinfeger (als Beispiel) der wiederrum antwortet mit "Klasse, wie Sie als Frau damit umgehen". Und mein Selbstwert sagt "hey, Du schaffst es".

    Meine Toilette war verstopf. Übel, übel, übel. Ich habe das Ding ausgeschöpf, alles rausgezogen, mir die Hände absolut verätzt, aber es geschafft! Ich war so stolz! Die Hände taten weh aber das Selbstbewußtsein stieg.

    Ich für mich muss sagen, viele kleine Dinge an denen ich wachsen musste brachten mich wieder mir selber näher.

    Und Du schaffst das erst recht!!!!

    p.s.s Klamotten und Friseuer sind wichtig, gebe ich Karotte ganz recht!!!! Veränderungen auch nach außen tragen, sich selber neu kennenlernen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hey Fish, da haste ja einige Antworten gekriegt... is doch schon mal viel dabei...diese Selbstliebe und sich selber Ernst nehmen ist in meinem Empfinden ein echter Knackpunkt... Sobald Du etwas für außen tust mußt Du eine Wirkung erzielen, bzw. willst es und schon bist Du nicht mehr frei in Dir und Abhängig vom außen. Wenn Du aber nur von Dir aus handelst... dannn jaaaa...ich kann das beruflich sehr gut nachvollziehen. Weil es mir auch sehr schwer fällt mit den Bewerbungen...sich da von der besten Seite zu präsentieren obwohl man sich gar nicht so groß und prachtvoll fühlt. Hier lohnt es sich sicher sich mal zu überlegen was man gerne macht... um dann da entsprechend Listen zu machen was man wirklich kann und dann zu schauen wo kann ich das anbringen.... und Arbeitsstellen sind ja sehr unterschiedlich...da gibts nicht nur gutes.... Was mir geholfen hat war auch das Theater...in verschiedene Rollen schlüpfen, das kann sehr befreiend sein. Also wenn Dir mal klein und elend is...dann spiele doch mal ne Königin oder eine Ministerin, ne reiche Lady... das macht Spaß und hilft manchmal den gefühln auf die Sprünge..
    LG Karotte
    :D Ps.: Bei uns hats geschneeeeiiiiiittt

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo fishli

    dann schreib ich einfach auch mal drauf los, was mir so einfällt….

    Tja, is schon so, Dein Selbstwertgefühl hing wahrscheinlich ziemlich von Männe ab und es ist ja auch typisch für CO`s, es über den Partner zu beziehen.
    Beim Alkie wäre das mit Saufen zu vergleichen, denn dann hatten wir ja Selbstwertgefühl, unter Strom is man schließlich wer…
    So, nun fiel das Suchtmittel weg, bei Dir Dein Mann, bei mir damals der Alk. Auch wenn man noch so froh drüber ist, tut sich erstmal ein Loch auf, Du konntest Deinem Helfersyndrom nicht mehr so frönen, bei mir mußte damals die Zeit sinnvoll gefüllt werden, die ich mit Saufen verbrachte.

    Du hattest erstmal die neue Wohnung, mußtest viel darin machen, nebenbei die Kinder, Du nun als Alleinerziehende, alle Verantwortung lastete nun auf Dir. Wahrscheinlich war das schon vorher so, denn ein nasser Alkie kann eh keine Verantwortung mehr übernehmen. Nun gut, das alles füllte evtl. erstmal das Loch ?
    Ich begann damals, das Loch mit Sport zu füllen, den ich für mich entdeckte. Der positive Nebeneffekt, an den ich damals aber gar nicht dachte, war, das ich mir darüber Erfolgserlebnisse verschaffen konnte. Ich steigerte immer ein wenig mehr meine Leistung und freute mich daran.

    Vielleicht hängst Du jetzt in diesem Loch, was erstmal notdürftig gestopft wurde mit notwendigen Aktivitäten, die fallen nu aber langsam weg, es geht alles seinen Gang und das Loch wird wieder sichtbar ?
    Desweiteren bekamst Du auch noch ne Klatsche für Dein Selbstwertgefühl von Deinem Männe, denn Du sahst, das er auch allein klar kam. Fertigstellung des Wohnzimmers etc., wenn ich mich recht erinnere.

    Tja, wat nu ?
    Ich weiß auch keinen Geheimtipp… ich denke, eine Möglichkeit wäre, sich persönliche Erfolgserlebnisse zu verschaffen, ohne dabei einen Rückfall ins alte Verhalten zu bauen.
    Denn für einen CO könnte nun naheliegend sein, in allerlei Ehrenämter zu rutschen, oder in einen pflegenden Beruf zu wechseln oder anderweitig seinem Helfersyndrom zu frönen.
    Das würde aber wieder bedeuten, Selbstwertgefühl über andere aufzubauen, also nich so der Bringer. Wäre zwar das einfachste und viele CO`s rutschen auch tatsächlich in sowas rein. Ich habe dazu 2 Beispiele in meiner eigenen Familie, ich konnte mir das Verhalten zweier Frauen nie so recht erklären, bis mir einfiel, das sich der eine Partner totgesoffen hat, der andere noch voll inner Sucht hängt. Beide leben sehr ein Helfersyndrom aus, beide in pflegenden Berufen bzw. viele Ehrenämter. Hätte ich nie hier gelesen, hätte ich nie erfahren, warum sie das tun, sie gehen völlig darin auf, beziehen nun darüber ihr Selbstwertgefühl. Aber sie zeigen beide auch starke Burn-out-Symtome psychosomatischer Natur. Also keine gute Idee, würd ich mal sagen… :?

    Wie kann man sich Erfolgserlebnisse verschaffen, um sein Selbstwertgefühl zu steigern ?
    Eine Möglichkeit wäre der Beruf, dort evtl. Weiterbildungen zu machen, sich um eine höhere Position zu bemühen ? Sei da mal nich so schüchtern in Sachen „was hab ich denn schon vorzuweisen?“ Du hast ganz sicher was vorzuweisen !! Beispielsweise langjährige Berufserfahrung Die ist IMMER begehrt ! Mir brachten ja meine Kurse viel in dieser Richtung, obwohl ich jetzt auch n bisi Angst vor meinem neuen Job habe, ob ich auch alles kann ? Auch ich bin ja nicht frei von Selbstzweifeln, wäre ich das, wäre ich wohl nie Alkie geworden.

    Tja, dann könnte ich halt noch Sport nennen, was mir viel brachte.
    Die positive Veränderung des Äußeren kann auch ein wenig das Selbstwertgefühl steigern, wann warste das letzte Mal beim Friseur und oder hast Dich anderweitig verwöhnen lassen ?

    Mh, dann gäbe es noch die Hobbyschiene… hast Du denn ein Hobby, was Du noch ausbauen möchtest, da evtl. Kenntnisse vertiefen ? Kurse an der Volkshochschule, die sind ja nich so teuer.
    Keine Ahnung, vielleicht möchtest Du noch ne Fremdsprache lernen, töpfern, malen oder anderes künstlerisch gestalten ? Oder nen PC-Kurs machen ?
    Ich war viele Jahre in einer Fotogruppe von der VHS, das hat mich beispielsweise in meinem Hobby noch enorm weitergebracht und wir unternahmen auch alle zusammen Foto-Exkurionen, auch ne gute Möglichkeit, um neue Menschen kennenzulernen.

    Naja, sowas kann alles das Selbstwertgefühl steigern, halt erleben, das man was kann, und jeder hat Stärken und kann etwas besonders gut, ganz sicher !!

    Und Belohnungen für Erfolge dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die mußt Du Dir halt selbst bereiten.

    So, mehr fällt mir so ad hoc auch grad nicht ein, vielleicht ist trotzdem was dabei für Dich…. :wink:

    Liebe Grüße
    Lilly

  • Genau diese Belohnungen, Lilly, die sind es. Genau diese Zufriedenheit mit sich selber, genau dieses Gefühl ich freue mich für mich und benötige diese Zuwendung nicht vom anderen.

    Auch für mich ein Umlernprozeß. Habe ich mal wieder ein tolles Brotrezept ausprobiert, so wollte ich die Bestätigung "gut" vom anderen. Welch ein Quatsch, ich habe selber Geschmacksnerven, oder?

    Ein schöner Blumenstrauße lacht mich an, ich kann ihn mir nicht leisten, dumm gelaufen, aber dafür gönne ich mir nächste Woche einen!

    Ob mir meine neue Jacke steht sagt mir mein Spiegel, wobei meine Mutter und meine Freundin das Urteil des Spiegels bestätigten.

    Meine neue Couch, in die ich mich verliebt hatte, die muss mir gefallen, aber auch mein Freundeskreis stellte fest wie toll sie aussieht.

    Sprich es beginnt in mir....

    Wobei liebe Fish, mir ist gestern was passiert, das hat auch was mit dem von Dir angesprochenen Selbstbewußtsein zu tun, schreibe ich aber mal in meinem Thread,

    lieben Gruß von Dagmar

    die nun den Weihnachtsschmuck suchen geht, besser gesagt Adventskränze :)

  • Zitat von dagmar007


    Auch für mich ein Umlernprozeß. Habe ich mal wieder ein tolles Brotrezept ausprobiert, so wollte ich die Bestätigung "gut" vom anderen. Welch ein Quatsch, ich habe selber Geschmacksnerven, oder?

    Hallo Dagmar,

    das kenne ich auch so und mir passiert es heut noch ab und zu so, das mich jemand loben "soll" :roll: Hat wohl echt was mit dem Selbstwertgefühl zu tun... früher brauchte ich das aber noch viel mehr. Und woher sollte das noch kommen, es gab ja nu echt nich mehr viel zu loben...zu sagen: "Da hast Du aber fein ne Flasche Wodka ausgesoffen, prima gemacht ! " wäre kein gutes Lob, oder ?? :oops::lol::lol:

    Ist nicht so einfach, sich selbst zu loben, obwohl man ja WEISS, das man etwas besonders gut gemacht hat. Aber heut sehe ich es selbst besser, WAS ich gut gemacht haben, auch auch ganz ehrlich, was nicht !
    Da fällt mir übrigens grad ein, meine Mutter hat mich als Kind nie gelobt, mein Vater aber schon. Also is meine Lobkassier-Sucht wohl so mittel ausgeprägt ? :lol: Denn eigentlich braucht man das wohl von BEIDEN Elternteilen ? Dann ist man später auch stabiler in solchen Dingen, so jedenfalls meine Meinung.

    Und da fällt mir auch noch gleich ein, was ich beim fishlein noch vergessen hatte:
    Liebster Rollmops, schau bitte auch mal auf DEINE Erfolge, was Du bisher alles erreicht hast. Mach mal ne Liste davon für Dich, könnte helfen.
    1. Hilfe gesucht !
    2. eine Trennung aus einer unguten Beziehung geschafft !
    3. eine gute Mutter zu sein !
    4. selbst eine Wohnung gesucht und gefunden !
    5. die Wohnung muggelich gemacht, in fast Eigenarbeit !
    6. mutig der CO-Abhängigkeit ins Gesicht gesehen !
    7. Daran gearbeitet, ehrlich dabei geblieben, Fortschritte gemacht !
    8. Mutig gewesen, hier nen eigenen Thread aufzumachen und Unsicherheiten einzugestehen !
    9. ?
    10 ?
    11. ? 12. ? 17. ? 25. ? 78. ? :lol:

    Siehste, mir allein fallen ja schon 8 Punkte auf Anhieb ein ! :D
    Und da ist sicher noch viiiieeel mehr !

    Und wenn Du damit fertig bist, biste wieder automatisch der Fish, hast Dich da wieder aus der Essiglake gewunden und entrollt ! :wink::lol:

    LG
    Lilly

  • Stimmt Lilly, in meiner Region sagt man beispielsweise "nicht geschimpft ist schon genug gelobt" und Lob im Elternhaus auch eher selten, aber da widerum ging das auch über die Generationen.

    Genau diese Punkte, die Du Fish aufzählst, sind die Punkte, die man selber wahrnehmen muss. Ebenso wie den Geschmack von Brot oder gutem Tee (nein, nicht dem Wodka ;)

    Wobei ich denke, genau in diesem Punkt liegt die Brisanz: das ist nämlich ein Besinnen auf sich selber. Gute Seiten - schlechte Seiten - Talente oder auch Dinge, die nicht gerade mein zweites Hobby sind. Neutrale (ich versuche es immer wieder) Betrachtung auf und von sich selber ohne das Umfeld/Partner zu tief zu involvieren oder sich von deren Meinung abhängig zu machen.

    Ja, liebe Fish, eigentlich müsstest Du nur auf Dich selber sehen und dürftest schon stolz sein :) Das alleine müsste Deinen Selbstwert erhöhren, wenn DU es DIR erlaubst ;)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Danke! Danke! Danke!

    Boah, mit so viel Reaktion habe ich gar nicht gerechnet :shock::oops:
    Ja, ihr habt da echt ganz viele Punkte angesprochen, die mir helfen werden!
    Und Lilly, als ich deinen letzten Post eben las, hatte ich Pipi inne Augen :):oops: !
    Danke für den Anfang dieser Liste :) (wobei das mit der guten Mutter ja auch so 'ne Sache ist... 'ne Dreizehnjährige gibt einem ja nicht unbedingt das Gefühl, ne tolle Mutter zu sein 8) - meine jedenfalls nicht, da ist in der Mimik dann eher zu lesen "oh Mann, was will die denn schon wieder... nerv!")
    Aber ja, hast Recht, die sollte ich mal weiterführen- aufschreiben (Geschriebenes hält länger und kann man auch immer wieder lesen, wenn man das mal vergessen sollte :wink: )- wird gemacht Komander Lilly :lol: !

    skybird , yo, Körperarbeit! Hm.., hab mich ehrlich gesagt diesbezüglich ziemlich gehen lassen... :oops:
    Noch vor ein paar Jahre war ich regelmäßig Joggen, Walken, hab Step Aerobic gemacht... auch das hat mir Selbstbewusstsein/Selbstsicherheit gegeben!
    Da ich auch noch im Büro arbeite und außerdem wohl unbewusst dieses Loch, von dem Lilly sprach oft mit Schoki (macht glücklich :?:):roll: ) und Ählichem zu stopfen versuche, habe ich jetzt locker 20 Kilo mehr auf den Rippen, was auch nicht wirklich dazu beiträgt, dass ich mir mit nem neuen Kleidungsstück in Größe L ne dolle Freude machen kann... :?
    Habe mir auch schon lange vorgenommen :roll: , wieder mit Sport anzufangen (statt Schoki, denn Sport schüttet mindestens ebenso viele Glückshormone aus :wink: ), aber... (ich weiß, wer will findet Wege...)!
    Naja, bleibt halt so im Alltag mit Job, Kiddis und Haushalt oftmals auf der Strecke...
    Okay, Korperarbeit! Ich arbeite dran :wink:

    Hey Karotte! Mit dem Frisör da muss ich dir auch zustimmen! War vor 2 Wochen da und es war toll!!! Yo, das wär schon so'n Punkt!
    Hätte gar nict gedacht, dass so ne nette neue Frisur so viel bewirken kann...!

    Zitat

    Eine Möglichkeit wäre der Beruf, dort evtl. Weiterbildungen zu machen, sich um eine höhere Position zu bemühen ?

    Zitat

    Schau Fish, ich bin arbeitslos und für mich besteht die Gefahr das Häuschen zu verlieren und in Hartz 4 zu rutschen. Also mein Selbstbewußtsein müsste am Boden sein (wäre es früher immer gewesen) aber ich beginne mich frei zu schwimmen und ich will nicht in Hartz 4 landen und werde alles dagegen tun - auch mit 48 und auch während der Rezession!


    Ja, Fortbildung... würde ich soooo gerne machen! Hab mich da auch schon erkundigt, was es für Möglichkeiten gäbe (Kurse, Fernstudium, etc.), da gibt es nur ein Problem!
    Ich bin zwar nicht arbeitslos, lebe aber trotzdem in HartzIV, weil ich in Teilzeit nicht genug verdiene (bzw. bekomme :wink: )!
    Und damit kann ich mir ein Fernstudium nicht leisten und vom Arbeitsamt bekäme ich nur Fortbildung/ Kurse, wenn ich entweder arbeitslos oder über 45 wäre... tja, trifft beides nicht auf mich zu :? !
    Will deswegen aber auch nicht jammern! Bin ja froh, dass ich überhaupt diese Unterstützung bekomme und so schlecht geht's mir damit nu auch nicht!
    Aber Extras wie Fortbildung, 'n neues Fahrrad (wär dringend nötig) oder geschweige denn Urlaub sind halt nicht drin... :?
    Naja, also weiter Stellenmarkt durchforsten und dann...

    Zitat

    Weil es mir auch sehr schwer fällt mit den Bewerbungen...sich da von der besten Seite zu präsentieren obwohl man sich gar nicht so groß und prachtvoll fühlt.


    Ja, da wären wir dann wieder beim Selbstbild! Daran muss ich arbeiten!

    Ganz lieben Dank euch allen für die Unterstützung und eure Gedanken dazu!

    fish

  • Liebe fish,

    wenn ich mich recht erinnere, dann müsstest Du doch eigentlich ganz genau wissen, woher Dein Selbstwert kommt - oder? Ganz unabhängig von Status, Beruf, Frisur, +/- Körperfülle, Bildung, Erfolg, etc. etc. etc. - was alles sicher eine wichtige Rolle spielt, klar.

    Und Dein Selbstbewusstsein kannst Du natürlich noch mit allem möglichen "ankurbeln", vom Sport über die Hobbies zur Weiterbildung.

    Und natürlich solltest Du ganz genau hinschauen, was Du alles geschafft hast in Deinem Leben, was Du alles kannst und bist und tust. Da wirst Du sicher meterlange Listen schreiben können - Du hast sicher noch vergessen draufzuschreiben, wie Du damals im Kindergarten die fiese X gekniffen hast, damit sie aufhört, die arme kleine Y an den Zöpfen zu ziehen - naja oder sowas in der Richtung! ;)!

    Aber im Grunde genommen könnte man vielen dieser Dingen "vorwerfen", dass sie doch irgendwie auf "Bestätigung von aussen" hinauslaufen. Und wichtig ist doch, dass Du Dich selber wertschätzt ganz und gar unabhängig davon, was der ganze Rest der Welt von Dir (oder Deiner Frisur, Deinem Job, Deiner Überzeugung, Deinen selbstgetöpferten Vasen, Deinen Fähigkeiten, etc.) hält.

    Und fish, Deinem nickname entsprechend musst Du doch wissen, dass Dein Wert ganz einfach in DIR liegt weil DU so bist, wie Dich der liebe Gott gemacht hat und Du ihm unendlich wertvoll bist. Und den Wert hättest Du auch als 200kg-sportverweigerer-Rollmops mit Frisör-resistentem-dauerfettigem Haar, ohne Job und keinen-Millimeter-weitergebildet. :)

    Sorry, das war jetzt wohl das Wort zum Sonntag. :oops: Ändert aber auch nix dran, dass Du die Bestätigung für Dich selbst von gar nirgends herholen brauchst ganz einfach weil sie in Dir drin ist. Und die geht auch nicht weg. Deinen Wert kriegst Du nicht weg, auch dann nicht, wenn andere ihn Dir abstreiten wollen. Du würdest ihn nicht mal wegkriegen, wenn Du ihn Dir selber abstreitest. Aber dran denken, dass Du ihn hast musst Du wohl schon damit Du ihn auch spürst. :) Also einfach dran denken: fish is fish and that's it! :)

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Zitat von crevette

    Ändert aber auch nix dran, dass Du die Bestätigung für Dich selbst von gar nirgends herholen brauchst ganz einfach weil sie in Dir drin ist. Und die geht auch nicht weg. Deinen Wert kriegst Du nicht weg, auch dann nicht, wenn andere ihn Dir abstreiten wollen. Du würdest ihn nicht mal wegkriegen, wenn Du ihn Dir selber abstreitest. Aber dran denken, dass Du ihn hast musst Du wohl schon damit Du ihn auch spürst. :)

    Also nu bin ich aber echt platt, crevette :shock:

    Das charakteristische (und wirklich bei beinah allen CO`s) ist ja gerade das mangelnde Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen ! Das ist die Ursache ganz vieler Handlungsweisen !! Das, was Du da beschreibst, ist ja gerade NICHT da im akuten Stadium der CO-Abhängigkeit. Das ist evtl. in psychisch ganz gesunden und stabilen Menschen und selbst da nicht immer.
    Das kann man nun wirklich überall in sämtlicher Fachliteratur bezüglich dieses Themas nachlesen.

    Und es ist sehr schwierig und mühsam für CO`s, ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen, weil es NICHT in der Kindheit aufgebaut werden konnte, die Möglichkeiten nicht gegeben waren !

    Es wäre schön, wenn das alles so wäre, wie Du schreibst und natürlich ist jeder Mensch SEHR WERTVOLL, CO`s empfinden das aber offenbar anders, sonst bräuchten sie sich ja gar nicht so viel Selbstbestätigung von außen holen.

    Ich frage mich gerade wirklich, was Du über CO-Abhängigkeit begriffen hast ? Sorry... aber wenn das so wäre, wie Du schreibst, dann irren sämtliche Selbst-Betroffene, Verhaltensforscher und Therapeuten und wer auch immer sich alles mit diesem Thema beschäftigt.

    Ich wünsche jedenfalls allen CO`s, das sie ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen können, denn ERST DANN brauchen sie nicht mehr die Bestätigung von außen, so wird wohl eher ein Schuh draus ?

    LG
    Lilly

  • Nachtrag:
    Und mangelndes Selbstwertgefühl / Selbstvertrauen ist übrigens auch bei Alkies oft ein "Grund" zum Saufen, denn mit Alk im Blut ist man "schließlich wer", gelle ??
    Das es in Wirklichkeit anders aussieht, kann man hier in sehr vielen Geschichten auch im Alkie-Bereich nachlesen, auch Alkies müssen erst (wieder) lernen, sich selbst lieb zu haben und wertzuschätzen.
    Da unterscheiden sich wohl unsere Süchte wenig... :?

    LG
    Lilly

  • Zitat von crevette

    Aber im Grunde genommen könnte man vielen dieser Dingen "vorwerfen", dass sie doch irgendwie auf "Bestätigung von aussen" hinauslaufen. Und wichtig ist doch, dass Du Dich selber wertschätzt ganz und gar unabhängig davon, was der ganze Rest der Welt von Dir (oder Deiner Frisur, Deinem Job, Deiner Überzeugung, Deinen selbstgetöpferten Vasen, Deinen Fähigkeiten, etc.) hält.

    Ja, ABER, die schöne Frisur gibt mir ein gutes gefühl weil ich mich damit gerne anschaue und Wohlfühle...mein jon füllt mich aus und gibt mir Befriedigung weil ich Ihn gerne mache und mich darin verwirklichen kann, meine Selbstgetöpferten Vasen sind nicht nur schön, sondern ich war beim herstellen, beim machen bei mir und im Prozess und das war das beste daran...weißte wie ich meine...

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • HILFE!!!

    Was hab ich jetzt wieder gemacht? :cry:

    Ich weiss doch, dass das, was ich beschreibe einem Coabhängigen FEHLT - weil der Coabhängige (und der Süchtige generell) nicht glauben kann oder nicht spürt, dass er einen Wert hat. ABER DER WERT IST DA!

    Zitat von Lilly12

    Das charakteristische (und wirklich bei beinah allen CO`s) ist ja gerade das mangelnde Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen ! Das ist die Ursache ganz vieler Handlungsweisen !! Das, was Du da beschreibst, ist ja gerade NICHT da im akuten Stadium der CO-Abhängigkeit.

    Ich schreib doch nur, dass fish - dass alle! - sich bewusst sein sollen, dass sie diesen Wert eben einfach HAT! Dass sie ihn hat auch wenn sie ihn nicht sehen kann oder es nicht spüren kann.

    Ohje, wie hab ich das wieder falsch schreiben können? :cry:

    Natürlich helfen alle die Dinge, die Ihr aufgezählt habt!!! Alles, Karotte, von der Frisur über den Job zu den Vasen. Das ist mir doch klar!

    Aber unter all diesen Dingen, viel viel grundlegender, da hat jeder einen Wert, auch wenn er ihn nicht spürt. Und das hab ich fish sagen wollen. Nichts anderes. Dass sie dran denken soll, dass sie diesen Wert hat, ganz egal was!

    Ich will doch nicht im Geringsten den Betroffenen oder den Verhaltensforschern oder Therapeuten widersprechen, die haben doch absolut Recht damit, wenn sie sagen, dass der Coabhängige seinen eigenen Wert nicht erkennt und darum die Bestätigung von aussen braucht. Das weiss ich doch! Das ist wie der Magersüchtige, der nicht sieht, wie mager er ist und sich dick sieht: er verkennt die Realität. Und der Coabhängige verkennt die Realität auch: er meint, er habe keinen Wert ausser wenn er ihm von anderen "attestiert" wird, dabei HAT er den Wert aus sich selbst raus.

    Wie hab ich das so falsch ausgedrückt??? :( Für mich war das ganz klar. :(

    Ich wollte fish nur sagen, dass sie dran denken soll, dass sie wertvoll ist. Und ich wünsche ihr (und allen anderen, die nicht glauben können, dass sie einen Wert haben ganz einfach aus sich raus) dass sie merkt, dass sie den Wert HAT. Das ist alles.

    Oh Mist, ich schreib einfach alles falsch. :(

    c.

  • Hey crevette!

    Schön, dich hier auch mal wieder zu lesen! :)

    Zitat

    Oh Mist, ich schreib einfach alles falsch.


    Nee nee, ich hab das schon verstanden, is ja auch lieb gemeint von dir! Weiß ich doch!
    Und das weiß ich so was von sicher:

    Zitat

    Und fish, Deinem nickname entsprechend musst Du doch wissen, dass Dein Wert ganz einfach in DIR liegt weil DU so bist, wie Dich der liebe Gott gemacht hat und Du ihm unendlich wertvoll bist. Und den Wert hättest Du auch als 200kg-sportverweigerer-Rollmops mit Frisör-resistentem-dauerfettigem Haar, ohne Job und keinen-Millimeter-weitergebildet.


    Aber eigentlich müsstest doch gerade du verstehen, was ich meine, wenn ich sage (schreibe): ich weiß das ja alles! Naja, aber das mit dem Fühlen ist halt so 'ne Sache!

    Zitat

    Aber unter all diesen Dingen, viel viel grundlegender, da hat jeder einen Wert, auch wenn er ihn nicht spürt. Und das hab ich fish sagen wollen. Nichts anderes. Dass sie dran denken soll, dass sie diesen Wert hat, ganz egal was!


    Danke, crevette! Ich WEIß, dass ich wertvoll bin (meinem Daddy im Himmel sowieso!), aber ich FÜHLE mich oft so verdammt unsicher und mir ist in letzter Zeit auch aufgefallen, dass ich nicht gerade "wertvoll" von mir denke und rede!
    Und ich glaube schon, dass all diese Dinge wie Frisur, Kleidung, Körperarbeit/ Sport, Hobbies, Erfolge auflisten gut dazu beitragen können, eben diesen Wert auch wieder zu spüren, eben weil ich dann ganz ICH bin!
    Also, ich bleib dran!

    Liebe Grüße

    fish, die heute mit ihren Mädels offiziell die Weihnachtsbacksaison eröffnet hat :D

  • Ihr Lieben,
    vor allem Du, Fish, obwohl ich noch ganz neu bei Euch bin, melde ich mich mal zu Wort.
    Bei mir stimmen die "Grunddaten" ziemlich genau mit Deinen überein, liebes Fishli. Wir (meine Tochter und ich) sind auch vor einem halben Jahr in eine Wohnung gezogen. Und meinen (zusätzlichen, vorher waren es auch schon zu viel) Pfunden rücke ich gerade mit einer Kohlsuppendiät zu Leibe, in der Hoffnung, danach gut und gesund essen zu können.
    Ich denke, dieser Knick im Selbstbewusstsein hat auch etwas zu tun damit, dass wir erst allmählich zur Ruhe und zum Nachdenken kommen. Was mich betrifft, so empfinde ich es nicht nur als Aufgeben von Haus und Garten und den entsprechenden Freiheiten, sondern ich sehe es auch so, dass ich ein ganzes Lebenskonzept (Kleinfamilie) aufgegeben habe, das für mich immer selbstverständlich war. Alte Wertigkeiten stehen plötzlich in Frage und neue Werte sind noch nicht sicher in Sicht. Was mir derzeit hilft: immer wieder die Bestätigung, dass es richtig war, was ich gemacht habe. Und das Gespräch mit meiner Tochter (12), die sich mit mir freut, wenn ich etwas schaffe, was ich früher nicht konnte (z.B. einen Dübel in der Wand befestigen). Außerdem versuche ich, mich jeden Tag etwa eine halbe Stunde an der frischen Luft zu bewegen, bei jedem Wetter. In meinem Fall hilft ein Pferd, vielleicht fährst Du gerne Fahrrad oder hast einen Hund... Diese Zeit ist für mich immer eine tägliche Erinnerung an mein neues Leben, ich nehme bewusst wahr, was ich schon alles geschafft habe.
    Und, liebe fish, es ist doch ein Zeichen von innerer Größe und Freiheit, sich mit weniger bescheiden zu können und dabei zufrieden zu sein.
    Ich denke, es ist gut, wenn Du vor allem auf Dich selbst hörst und achtest. Dass Dich diese neue Sensibilität Dir gegenüber auch verunsichert, ist ganz verständlich.
    Ach ja, was ich mir auch immer sage: ich muss nicht alles auf einmal lösen. Diese überzähligen Kilos bei mir sollen mich nicht unter Druck setzen. Ich nehme ab, weil ich für mich etwas Schönes machen will und nicht, weil ich verzichte oder mir etwas versage. Das geht aber nur, wenn ich innerlich weiß: jetzt ist es dran.
    Also: was auch immer bei dir jetzt dran ist, ich wünsche Dir Freude an Dir selbst und viel Erfolg.
    Liebe Grüße, Thea66

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

  • Hallo liebes Weib, Thea und ihr alle!

    Zitat

    Und ich bewundere Dich. Du bist in meinen Augen ein ehrlicher und "fühlender" charakter!!!

    :oops:
    Danke, liebes Weib!
    Mir kribbelt es gerade ganz dolle in den Fingern, zu schreiben "was gibts denn da schon zu bewundern"...und so, blabla....aber nee, ich lass es jetzt einfach mal so stehen! :)
    Liebe Thea, natürlich möchte ich FÜR MICH und NUR für mich abnehmen!
    Einfach weil ich weiß, dass ich mich dann viel wohler fühle!!! Ich hatte vor zwei Jahren schon mal 20 kg abgenommen (die ich jetzt wieder drauf hab :? ) und das fühlte sich einfach gut an! Ich war stolz auf mich und hatte wesentlich mehr Selbstbewusstsein! Aber das kriegen wir schon wieder hin, gelle? :wink:
    Aaaaalso, am Sonntag war ich zum ersten Mal seit meiner Trennung wieder walken :D , zwar nur ne halbe Stunde, weil es dann dunkel war, aber es ist ein Anfang!

    Zitat

    Lach, ich hab hier auch eine zuckersüsse Tochter zuhause ( nächste Woche wird sie 14). Sie sagt in einem Moment ich bin für sie die beste Mama der Welt und fünf min später bin ich soooo dooof und ungerecht. Das ist wohl das Alter.


    :lol: Ja, die muss man doch einfach liebhaben, gelle?! 8)

    Zitat

    Und das Gespräch mit meiner Tochter (12), die sich mit mir freut, wenn ich etwas schaffe, was ich früher nicht konnte (z.B. einen Dübel in der Wand befestigen)


    Das genieße ich auch wirklich! Mir wird jetzt erst immer wieder bewusst, wie die beiden zu kurz gekommen sind! Meine Große mutiert gerade vom absoluten Küchenmuffel zur Küchenfee :wink: , ist voll im Koch- und Backwahn! Dafür hätte ich vor nem halben Jahr gar nicht die Nerven gehabt (einfach dabei zu sein und mit ihr zu reden und zu lachen)!
    Oder mit der Kurzen (auch 12) ne Stunde in meinem Bett zu liegen und Chemie zu büffeln...
    So, und jetzt werde ich mich dran machen und zwei Bewerbungen schreiben!

    Liebe Grüße

    fish

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