Warum rege ich mich auf - warum "verstanden" werde

  • Mir fiel gestern auf, dass ich mich überpropotional geärgert habe und versuche nun eine Rückbesinnung zu erzielen. Vielleicht könnt Ihr mir helfen ob das im Bezug zu Co steht oder nicht. Ich denke ja, möchte da aber nicht zu schnell alles in einen Topf werfen.

    Ex-Nachbarin aus dem alten Wohnort hat einen hyperaktiven Jungen, mit dem sie laut eigenen Aussagen schwer klar kommt und den sie gerne mal eine gewisse Zeit aus der Schußbahn hat. Einen Partner, dem sie sich gnadenlos unterordnet und dadurch während meinem Umzug auch keine Hilfe sein durfte.

    Nun kommt sie regelmässig da ihr Mann wieder nach langer Krankheit arbeitet. Vor kurzem hatte sie diesen hyperaktiven Sohn dabei der mich fragte ob er Silvester bei mir verbringen dürfe. Nein, sorry, das ist ein Tag für mich. Ich weiß noch nicht ob ich da zuhause bin, vielleicht aber gerne allein, ganz sicher aber in einer Begleitung die mich entspannt und nicht überfordert. Kommentar der Mutter "ich will ihn Dir ja nicht aufdrängen, aber Gesellschaft täte Dir gut".... Nun ja, ich habe gerade zuviel Gesellschaft, aber das ist ein anderes Thema.

    Nun gut, Wochenende für Wochenende ruft er an wann er kommen darf. Seine Mutter servierte mir am Montag, sie bringe ihn am Freitag morgens um 5.30 Uhr wenn sie Zeitung austrage. Nun gut, ich wurde nicht gefragt, hätte nein sagen können und es war o.k.

    Am Mittwoch stellt Mama fest, dass ein kommen von Kevin davon abhängt ob er sich gut benimmt. Hä????

    Am Freitag abend steht Kevin vor der Türe - Mama im Auto. Während er sagt "Morgen wird es nichts weil wir keine Zeitung austragen" sagt Mama "nein, ich würde ihn ab 10.00 Uhr bringen"

    Da hatte ich nun aber die Faxen so was von dicke und habe zwar sachlich geantwortet und reagiert dass ich es nun gar nicht möchte, weil mir das zuviel hickihacki ist und bereits ein Termin vor zwei Wochen geplatzt ist ohne dass mir abgesagt wurde, ich mich aber kochenderweise darauf eingestellt hatte.

    So.... nun fragte ich mich, warum ich so genervt bin... so genervt, dass ich es sogar hier schreibe.... so genervt, dass ich daran herummache.

    Liegt es daran, weil die Gegenseite nicht mit meiner Entscheidung einverstanden war dann alles abzusagen?
    Liegt es daran, dass ich das Gefühl habe als Druckmittel für den kleinen verwendet zu werden bzw. als Abschiebeort?
    Liegt es daran, dass ich mich behandelt fühle wie zu Zeiten mit meinem Ex-Partner, wo einfach über meinen Kopf hinweg entschieden wurde. Ich das meinem Ex-Partner, aber wohl auch der Nachbarin erlaubte?
    Oder habe ich deshalb so verstärkt reagiert, weil mir gerade die Bude von Besuch überlaufen wird und ich nicht mehr wertneutral urteilen kann und keine Zeit für mich selber finde?

    Vom Gefühl her - von dem ich aber eben nicht weiß ob es objektiv ist - fühle ich mich ausgenützt, benützt und über meinen Kopf hin eingeteilt. Behandelt wie vom ehemaligen Suchtpartner: Termine machen, einhalten oder platzen lassen wie es beliebt und selber keine Neutralität über den Vorgang zu besitzen.

    Wie seht Ihr das?

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    mir ging es auch so, als der Partner weg war fühlte ich mich von meiner Familie zu sehr in Anspruch genommen. Diese glaubten, ich habe nun alle Zeit der Welt und könne jederzeit zur Verfügung stehen. Mein Bedürfnis nach Ruhe und Alleingang konnten und wollten sie nicht nachvollziehen, es ging um ihre Bedürfnisse, für die ich als Co. meist zur Verfügung stand. Es war für mich ein Gefühl, als müsste ich mich frei schlagen, verteidigen und rechtfertigen für meine ureigenen Bedürfnisse. Es wird daran liegen, dass dieses neue Verhalten noch ungewohnt ist und sich erst zu einem Normalzustand ohne schlechte Gefühle entwickeln muss. Da schlägt man beim Üben schon mal über die Stränge. Für mich ist es immer noch nicht leicht, ein einfaches "Nein" auszusprechen, das habe ich in den Kinderjahren nicht gelernt, es wurde auch nicht akzeptiert. Da liegen die Ur-sachen des Co.-Schemas, ja sagen, hilfsbereit sein, alles recht machen und beliebt sein, wogegen Unbeliebtsein kaum ertragbar ist. Und dieses Verhalten ist nicht allein durch die Trennung vom Partner von heute auf morgen verschwunden, es braucht Geduld und Zeit.

    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Liebe Dagmar,

    ich denke dein Gefühl stimmt und lerne auf dieses zu "hören"!
    Ich denke das geht so gar nicht mehr weiter...finde es schon sehr Grenzüberschreitend dir eine Freizeitregelung UND Silvesterbesuch aufzuschwatzen, damit sie ihre Ruhe hat!
    Blöde Ausrede...damit du nicht so alleine bist..ha ha ha
    Ne, sorry, das geht so gar nicht...."Grenzen ziehen", "Nein sagen" und überlegen, was willst du denn?
    Von der einen Abhängigkeit in die nächste?

    Wenn die Dame Probleme mit ihrem Sohn hat, dann sollte sie sich professionelle Hilfe holen, sowie wir ja auch!
    Sie nutzt dich meinen Ansicht sehr aus und macht es sich ein bisschen einfach...ja, ja mit der Dagmar kann ich das machen...die sagt ja nix :wink:
    Das passiert denke ich auch unbewusst, aber wenn du es ihr nicht sagst oder deine Regeln aufstellst hast du bald eine neues Problem...ein Kind :roll:

    Liebe Grüße, Amy :D

  • Ich bin doch schon gehörig beruhigt, dass Ihr ähnliche Gefühle beim Lesen entwickelt, wie ich sie empfunden habe. Ich muss für mich gerade einfach lernen diese Sachen neutral zu betrachten und dem Gefühl Berechtigung zu geben. Zumeist stimmt es ja, und es erinnert an kranke Partnerschaft "tue ich ihm unrecht?" "schätze ich es falsch ein" ect. pp.

    Ich hatte für mich auch das Gefühl, dass versucht werden sollte die Aktionen durchzuziehen, die noch gingen als ich in der Suchtbeziehung gegenau gegenüber wohnte. Wie gesagt, ich gehe da nicht davon aus, dass das bewußt oder verletzend ist, sondern einfach leichtfertig und doch eigennützig.

    Ja Laurina, irgendwie ist es so bzw. ich merke im Freundeskreis dass sie sich Mühe geben mich abzulenken, aber im Normalfall auch verstehen wenn ich sage derzeit "no".

    Gerade in obigem Fall habe ich auch noch das kleine Problem im "Unterbauch" als zu Zeiten, wo ich mein Fahrrad abstellen wollte, damit es in Sicherheit ist mir dies verweigert wurde, gleichzeitig aber jetzt ein Kontakt gesucht wird, bei welchem ich bisher zuhörte wenn vom Geisterhaus gegenüber gesprochen wurde. Ich spüre einfach, dass das nur Nachbarschaft und keine Freundschaft ist. Ich spüre etwas, dass ich nicht definieren kann, das mir aber nicht gut tut.

    Eine Freundin hat mich erst darauf gebracht die sagte, komisch, als Du im Ort wohntest und Hilfe brauchtest (wo ein Packet nicht angenommen wurde obwohl ich schon weg wohnte und es gefahrlos war, da nur an mich gerichtet) da "durfte" sie nicht weil der Mann nicht einverstanden war. Warum ist sie jetzt da um Dir Dinge zu erzählen, die Dir nicht gut tun?? Warum wird Dir erzählt was im "Geisterhaus" ist, es ist nicht DEIN Geisterhaus.

    Erst da habe ich langsam begonnen das zu überdenken, einfach gefangen in alten Mustern. Als dann dieser Vorfall mit dem Sohnemann war, da hat das irgendwie alles bestätigt und das Bild abgerundet. Dennoch will ich niemandem Unrecht tun dadurch, dass ich gerade versuche mich zu "richten" also aufzu-richten, nicht abzu-richten oder verurteilen ;)

    Es ist nicht so ganz einfach, ein gesundes, abgrenzendes und konsequentes Verhalten an den Tag zu legen; auch ausserhalb einer Partnerschaft. Grenzen zu setzen und die eigenen Bedürfnisse nach außen zu vertreten und nach innen zu aktzeptieren.

    Genau wieder der Punkt der vermeintlichen Suche nach Bestätigung, die ich mir ja auch hier bei Euch gesucht habe. Allerdings nicht um das Ego aufzupolieren, sondern in meinem Hirnkastl etwas zu entstauben.

    Nunmehr richtige Verhaltensweisen fühlen sich (noch) falsch an, weil sie ungewohnt sind.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hi Dagmar,

    sag mal die erste Frage, die ich mir stelle ist, warum Dir die Nachbarin denn ihren Sohn aufdrueckt?????? Und dann will sie das zu Silvester auch noch machen unter dem Argument, damit Du Gesellschaft hast....sorry aber ich lache mich derzeit innerlich tot darueber, mit welchen Methoden manche Menschen versuchen ihre Vorteile zu erlangen. Liebe Dagmar, den Braten scheinst Du auch gerochen zu haben, Du willst Dich einfach nicht mehr benutzen lassen und nun hat mal wieder jemand Deine Grenzen ueberschritten und zwar schon ziemlich weit und die liebe Dagmar hat erst ziemlich spaet angefangen sie zu verteidigen. Ich denke mal deswegen bist Du so sauer, weil Du keine Lust hast, dass Menschen willkuerlich Dich benutzen. Das war fuer mich am Anfang, als ich aus meiner Co-Abhaengigkeit ausgebrochen bin auch so, ich wollte ja immer Harmonie um mich herum, aber man muss seine Grenzen setzen und das laeuft halt nicht unbedingt harmonisch ab.

    Lass Dir ja nichts gefallen und verweis mal Deine Nachbarin in ihre Grenzen.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Dagmar,
    ich denke, du bist nicht nur genervt, weil Dir diese Frau ihr Kind aufdrücken will, sondern, weil Du dich noch(!!!)
    ein bisschen einlullen lässt von Menschen, die ihre Vorteile aus Deiner Gutmütigkeit ziehen. Aber sobald Du deinem Bauchgefühl folgst und "nein" sagst, wenn Du "nein" denkst, wird dir das nicht mehr passieren. Wenn du diese Sicherheit ausstrahlst, dir jederzeit, immer und überall das Recht rausnehmen zu dürfen, dich abzugrenzen, ruhig aber bestimmt, ohne Rechtfertigung(das kostet wieder Kraft) wirst du nicht mehr genervt sein. Es stresst dich dann nähmlich nicht mehr, du hast kein schlechtes Gewissen mehr.
    Du bist dir selbst am wichtigsten. Punkt.
    Ich hab auch lange "hier" geschrien, wenn es darum ging, sich irgendwo zu engagieren, zu helfen. Bis ich auch nur noch genervt war.
    Ich bin dieses Jahr aus dem Elternbeirat ausgetreten, kurz und bündig, ohne Rechtfertigung. Wird mir halt zuviel.
    Gestern hat mich eine Mutter aus der Klasse meines jüngsten Sohnes angerufen und gefragt, was ich davon halte, einen Sonder-Elternstammtisch zu organisieren und eine Unterschriftenaktion zu starten, weil es in der Klasse best. Probleme gibt. Sollte durch die Blume heißen: machst du das???
    Ich hab geantwortet: Die Idee finde ich prima,
    ich werde selbstverständlich kommen und auch unterschreiben. Ich kann dir sagen, es war mir ein Volksfest, als am anderen Ende erstmal Stille herrschte.
    Keine Fremdbestimmung mehr, zumindest von aussen... In meiner Beziehung mit meinem halbtrockenen Partner übe ich noch...
    stärkende Grüße von Thelma

  • Hallo Dagmar,

    weiss nicht, ob ich jetzt am Thema bei dir vorbei gehe, wenn nicht stopp mich.

    Nicht jetzt auf deine Situation bezogen, aber auf deine Überschrift.

    "Verstanden" werden wollen. !

    Also, wenn ich zurückblicke auf die Beziehung, kann ich das nur bestätigen, ich wollte verstanden werden, hab mich bis aufs kleinste Detail erklärt.... Hundertfache Diskussionen, mit mehr oder weniger gleichem Inhalt sind daraus entstanden, weil ich einfach nicht verstehen wollte oder konnte, das mein Gegenüber nicht genauso denkt/fühlt.
    Das war für mich nicht nachvollziehbar oder logisch.

    Somit hatte ich den Drang alles genau zu erklären, eigentlich vorzugeben oder zu verdeutlichen warum er sich jetzt so oder so zu fühlen hat.
    Echt beschämend :oops: das zugeben zu müssen, aber so wars. :roll:

    Es war einfach nicht nachvollziehbar für mich somit auch nicht akzeptabel.

    Bei allen freunden, bekannten, bin ich eigentlich sehr tolerant und akzeptiere, aber in der Beziehung war es mir nicht möglich, mich dahingehend abzugrenzen.

    Ich finde das ein wichtiger Punkt, so im Nachhinein, hätte man sich doch erheblich viele Diskussionen sparen können, die zu nichts führten.
    Einfach mal auf das Verhalten des Gegenübers achten und auf die Intution hören und das so Akzeptieren oder es Lassen und das irgendwie ja irgendwie manipulieren bleiben lassen, dass derjenige zur selben Einsicht kommen soll wie man selbst hat.

    Ich habe verbal immer versucht mich zu erklären, er sollte doch endlich VERSTEHEN, mich VERSTEHEN.... zum schluss konnte es keiner mehr hören, nicht mal ich selbst.

    LG
    Verflixt

  • Hallo verflixt,


    das kommt mir gerade so bekannt vor...))) :D

    Verstanden werden wollen, was habe ich mich in der Partnerschaft um Kopf und Kragen, auch in Rage geredet, fast schon angefleht, um endlich mal verstanden zu werden, dabei fielen mir immer wieder neue Möglichkeiten und Argumente ein, ich gab einfach keine Ruhe. Am Ende war ich völlig wütend und erschöpft :x

    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Hallo verflixt, Hallo Laurina,

    ich finde das ganz schön ehrlich und mutig, was ihr hier schreibt !
    Echt ma jetzt !

    Ja, dieses Verstehen-werden-wollen, es geht im Grunde gar nicht darum, das der Partner versteht, sondern darum, ihn zur gleichen Meinung zu bringen, die man selbst hat, oder ?

    Wenn das so ist, sind das ja irgendwie Steuerungsversuche, die reine Manipulation des anderen, um ihn so unter Kontrolle zu bekommen, oder ? So sehe ich das jedenfalls… oder irre ich da ? Und ich kann mir auch vorstellen, das es beim Partner natürlich extrem wird, während man es aber bei Freunden oder so nicht so sehr tun „muss“. Denn die stehen einem ja nun mal nicht so nahe wie der eigene Partner, dessen Handeln evtl. ja auch Auswirkungen auf das eigene Leben hat. Und das will ja der CO unter Kontrolle behalten, also ist es natürlich günstig, auch den Partner unter Kontrolle zu bringen, um im Endeffekt sein eigenes Ding durchzudrücken. Bzw. keine Veränderungen durchführen zu müssen, besonders nicht an sich selbst. Denn ich habe oft den Eindruck, das verabscheuen CO`s wie der Teufel das Weihwasser… :x

    Und ich denke, das alles läuft nicht unbedingt auf bewußter Ebene ab, denn ich denke NICHT, das Boshaftigkeit dahinter steckt, sondern zwanghaftes Handeln, wie es ja meist bezeichnend bei ALLEN Süchten ist.

    Darum werde ich auch immer mißtrauisch bei CO`s, wenn „Sorge“ um den Partner genannt wird, ich frage mich dann sofort, ist es wirklich Sorge oder sind es Versuche, den Alkie (ob trocken oder noch nass, scheint mir dabei nicht mal nen großen Unterschied zu machen…) unter Kontrolle zu bekommen ?
    Es gibt ganz sicher auch „echte Sorge“, ganz unbestritten, aber da sollte jeder CO genau hinschauen, ist es das wirklich oder habe ich in Wirklichkeit was anderes im Sinn ?

    So meine Gedanken dazu, liege ich damit jetzt irgendwie falsch oder läuft das so in der Art ab?

    LG
    Lilly

  • Tja, meine Lieben und warum?
    Weil wir versuchten - zumindest ich - mit einem Suchtkranken auf ein Level und einen Diskussionspunkt zu kommen. Wie aber bitte soll das gelingen, wenn die Person "wattiert" ist und weder pur spüren noch denken kann?

    Konntet Ihr mit Sicherheit sagen, wann Euer Partner mal (zufällig) nüchtern war und Eure Worte bei ihm hätten eventuell - mit viel Glück - ankommen können??? Ich nicht!!!

    Davon mal abgesehen, wie oft wollen nicht Süchtige nicht hören was man/frau sagt, eventuell auch undeutlich sagt. Wie soll es dann jemandem gelingen, der gezwungen ist sich eine eigene Realität aufzubauen, in welcher er/sie die Sucht bedecken und verstecken muss?

    Davon mal abgesehen: ich hätte mir das alles eh sparen können, war doch immer eh die schuldige!

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ganz so sehe ich es nicht. Er war nicht immer wattiert, es gab zwischendurch auch ganz klare Momente. Im Nachhinein sage ich mir nicht, das hätte ich mir alles sparen können, dann wäre ich heute nicht hier an dieser Stelle mit meinen Erfahrungswerten, die dafür notwendig waren.

    Recht haben wollte ich immer dann, wenn es um Menschenkenntnis ging, wenn es mich tierisch nervte, dass er gemeinsam mit Frauen trank und viel Geld für diese ausgab, er für diese auch Verständnis zeigte und sie verteidigte, da habe ich mich um Kopf und Kragen geredet, anstatt ihm seine Erfahrungen zu lassen. Mich wollte er knapp halten und maßregeln. :D

    Verstanden werden wollte ich, wenn er mich bezüglich meines Lebens und Vergangenheit angriff, warum ich aus diesen und jenen Gründen heute so geworden bin und handle, weil mein Leben halt nicht leicht war. Das Verständnis blieb natürlich aus, stattdessen wurden die Anderen verstanden :shock: wieder um Kopf und Kragen geredet. :D

    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Tja, da war ich auch anders gepoolt. Ich wollte nicht einmal Recht haben sondern hätte mir gewünscht richtige Gespräche zu führen, auch gerne mal über Politik ect. das hätte auch was ganz banales sein können, aber einfach - auch bei unterschiedlichen Standpunkten - genau diese ausfechten. Ich denke noch nichtmal (jetzt heute mit Abstand) an das was in ihm oder mir vorging.

    Mir wurde vorgeworfen, dass ich in meinem Katzenasyl Strom benutze um an extrem kalten Tagen stundenweise eine Heizung anzuwerfen. Nun, ich zahlte Stromkosten zum selbigen Teil und bediente keinen Kompressor oder ähnliches sondern nur 1 Stunde in der Nacht die Heizung. Schon hier gab es keine Akzeptanz sondern einfach nur "Du bist schuld" ... an was auch immer.

    Gut, Diskussion und/oder Gespräch nicht möglich... abgehackt ....

    So, und nun habe ich einen warmen Gewölbekeller mit Teppich (wo es meine Sache ist wann ich sauge und welche Kosten ich dafür benötige) und den Tieren geht es viel, viel besser als zuvor. Mir übrigens auch ...

    Sprich: alle Diskussionen und alles Verständnis sind nicht möglich, wenn die Basis anders ist - egal aus welchen Gründen. Egal ob alkoholisiert oder nicht. Mein Ex und ich hatten sich entgegengesetzt weiterentwickelt - somit kann es auch keine gemeinsamen Gesprächspunkte geben.

    Keine Dinge mehr, in denen ich mich um Kopf und Kragen rede, wie Laurina sagt. Keine unfruchtbaren Diskussionen, von denen zwei Standpunkte aufeinandertreffen und keiner den jeweiligen des Gegenübers nachvollziehen kann und will.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Weißt Du, liebe Amenda, es gibt Menschen, die sind meine Freunde. Da hat sich über die Jahre hin so etwas entwickelt von verstehen und Verständnis - eben selbige oder ähnliche oder akzeptierende Wellenlänge.

    Dann aber gibt es Menschen in meinem Leben, von denen ich noch nicht so genau weiß, wie tief sie vordringen sollen oder können in mein Innerstes. Genau da treten dann solche Situationen ein.

    Verstehen ist schön und wichtig. Aber es funktioniert oft nicht. Und ich muss einfach aktzeptieren dass andere (die oft auch ihren Kopf bei mir nicht mehr durchsetzen können) das mit Verärgerung oder Groll beantworten.

    Beispielsweise kam die Aussage, dass ich zu Silvester keinen Besuch eines 13jährigen haben will nicht an. Davon mal abgesehen bleibe ich jedes Jahr zuhause weil es laut wird, dann brauche ich nicht noch jemanden in der Bude der knallern will.... Hilfe .....
    Hier sollte jemand abgeschoben werden - an meine Adresse. Mein "no" kam nicht gut an. Ebenso wenig wie das Abschieben an diesem Freitag, wo ich nach dem x-Mal hin und her sagte "keine Lust auf dieses Affentheater".

    So, früher ging das nämlich mit mir besser. Nunmehr merke ich ich habe schon viel zu viel Trubel um mich und möchte mehr Ruhe. Viel früher als noch vor Monaten sage ich nun "no" und genau das bringt zuweilen ein "nicht verstehen -wollen" mit sich. Ich bin immer weniger "handzahm".

    Mir fällt jetzt auf, wenn mich jemand zu etwas überredet um mir dann gleich nochmals etwas zusätzliches aufs Auge zu drücken. Früher war ich so in meiner Helferrolle, ich hätte es nicht einmal gemerkt.
    "dieses ich verstehe Dich nicht" entfernt. Es zeigt mir auch in dem Fall, dass ich keinen näheren Kontakt mehr haben möchte. Einfach deshalb, weil wir uns nicht verstehen....

    Lieben Gruß von Dagmar

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