Zwei Schritte vor und einen zurück

  • Ach Thelma,
    auch ich bin jemand der nach außen anders wirkt als sie es ist.

    Ich war so am Ende als ich es endlich geschafft hatte zu gehen, dass ich nicht einmal mehr stark wirken konnte. Und nun begann ich pur zu sein - nun erst wurde es interessant in meinem Leben. Jetzt war ich ich und musste für mich sorgen, verdammt schwer.

    Thelma, all die Jahre kam immer meine Argumentation "anderen geht es schlechter" "er ist kein schlechter Kerl" ect.

    Nur eines scheinen alle - nebst mir!!!! - zu vergessen: die Sucht schreitet fort. Ich kenne k e i n e n Fall, wo das ohne professionelle Hilfe oder SHG gestoppt wurde! Von einem Tag auf den anderen wurde mein Expartner mir gegenüber aggressiv, drohte das Haus abzubrennen ect. pp. Sexuelle Übergriffe ect folgten. Von heute auf nachher, evtl. durch drei Todesfälle in seiner Familie zum gleichen Zeitpunkt, rastete er aus.

    Ich höre immer "Hoffnung" und "es geht gerade noch so" Leute, Leute, Leute es entwickelt sich weiter. Die Sucht des Alkoholikers wenn nicht gestoppt und unsere auch .... Davon mal abgesehen wird es nicht nur immer schwerer, je länger eine Beziehung dauert, sich zu trennen. Es ist ja wohl auch so, dass Probleme wie Eigenheim, gemeinsame Kinder, Arbeit ect. gelöst werden sollen oder aber ein eigenes Leben verhindern weil ja "wegen...." beim Suchtkranken Partner geblieben wird.

    Und Thelma: nachdem was ich jetzt weiß war es unverantwortlich dass ich so lange beim Partner blieb und das Deckmäntelchen ausbreitete. ICH habe verhindert dass er begreift was los ist. IN SEINEM Fall dürfte es nun zu spät für ihn sein in Sachen Krankheitseinsicht.... Willst Du in meine Fusstapfen treten???

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar, ich muss jetzt dringend weg, schreibe im Laufe des Tages zurück, LG Thelma

  • Hallo alles zusammen,

    @Amenda: Ich finde es immer interessant zu lesen, dass mit Konsequenz sofort das Verlassen des Partners gemeint ist. Aber Konsequenz ist fuer mich auch, dass man anfaengt auf seine Beduerfnisse zu schauen und dem alkoholkranken Partner ganz genau mitteilt, was einem stoert und wie man sich ein gemeinsames Leben zusammen vorgestellt hat und zwar trocken. Will der Partner das nicht oder gibt es Ausfluechte hilft in Konsequenz daraus sich eventuell eine Wohnung zu suchen und erstmal auf raeumliche Distanz zu gehen. Aber raeumliche Distanz ist ja nicht gleich komplett die Partnerschaft aufzugeben. Es gibt auch Geschichten die gut enden, so wie Lilly auch geschrieben hat, aber auch nur weil der nasse Alkoholiker willens war sein Leben trocken zu fuehren und auch das der Partner angefangen hat konsequent zu sein.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Sehe ich auch so Jenny,
    es war bei mir der erste Weg:
    innerhalb des Hauses getrennte Lebensbereiche
    (hat nicht funktioniert)
    Jeder sorgt selber für seinen Kram
    (na ja .....)

    Konsequenz war Um- bzw. Auszug.

    Es hätte evtl. anders laufen können - das aber liegt genau daran ob überhaupt Interesse oder eine Mögilchkeit zu finden ist Probleme zu lösen.

    Gespräche hatten in meinem Fall wenig Sinn, da ich den Eindruck habe ihn nie nüchtern erlebt zu haben und ausser Schuldzuweisungen keine Resultate zu erarbeiten waren.

    Somit in meinem Fall - was aber überall anders nicht sos ein muss - keine Lösung.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Thelma,

    Ich möchte mich hier Jennys Worten anschließen. Und auch noch ein bisi was hinzufügen, bin ja schließlich auch Alkoholikerin :wink: da muß ich jetzt auch mal was zu sagen, von dieser Seite aus. :wink:
    Nicht jeder Alkie will weitersaufen, er ist auch oft verzweifelt, bitte nicht vergessen, es gibt hier auch einen Alkoholiker-Bereich, wo DIESE Menschen sind. Und der Alkie muß sich genauso seine Sucht eingestehen, wie der CO, das ist ebenso schmerzhaft.

    Tja, und das Eingeständnis seiner Sucht, auch CO-Abhängigkeit ist für mich der ERSTE SCHRITT :!: Und das hast Du hier getan, Thelma und einfach war das sicher auch nicht, gelle ?
    Aber is nix schlimmes, is nun mal so und nun kannst Du weitersehen, Du mußt Dich ja nicht damit „abfinden“. Ebensowenig wie sich ein Alkie mit seiner Sucht abfinden muß.
    Wenn Du meinst, bei Deinem Männe ist noch Hoffnung, dann hilft nur eins: Ein offenes Gespräch, Karten auffen Tisch, und zwar von beiden Seiten aus. Für Deinen Mann steht dann ein Arztbesucht an, wahrscheinlich eine Entgiftung, evtl. auch ne Thera, sieht man dann.
    Ist er nicht bereit, diese Schritte zu gehen, für sich selbst, nicht für Dich, nicht für die Ehe, dann bestehen gute Chancen für Euch Beide.
    Bist Du bereit, liebe Thelma, Hilfe anzunehmen, um Wege auch Deiner Sucht zu finden, evtl. ne eigene Thera zu machen, ne SHG hast Du hier bereits gefunden, dann bestehen gute Chancen für Euch Beide.

    Und wie Jenny schon schrieb, auch eine räumliche Trennung bedeutet NICHT das Ende einer Ehe, ganz im Gegenteil, das alles kann eine neue Basis ergeben, eine andere. So kann jeder erstmal auf sich schauen, seinen Weg gehen. Ihr könnt doch trotzdem immer zusammensein, wenn ihr möchtet und Euch mal braucht.
    Mut zur Veränderung ist gefragt ! In vielen Bereichen, von Beiden Seiten aus.
    Aber vielleicht könnt ihr auch zusammen wohnen bleiben, alles ist möglich… das müßt ihr dann sehen.

    Aber nicht nur reden, sondern jetzt wirklich Schritte gehen. Ein nasser Alkie erzählt viel, wenn der Tach lang is und auch die Aussage, das er trocken werden will, ist oft ERNST GEMEINT, er muß nur einsehen, das er dafür Hilfe von Außen braucht. Alles andere taugt nix.
    Thelma, darum REDE mit ihm, wie ernst ist Euch das Alles ?
    Sollte er nicht wollen, mußt Du für DICH weitersehen, was Du tun kannst. Und mache bitte Deinen eigenen Weg NICHT von ihm abhängig, den „mußt“ Du so oder so gehen, willst Du aus Deiner CO-Abhängigkeit raus.

    Denn mal gesetzt dem Fall, es kommt doch zu einer endgültigen Trennung und Du lernst irgendwann nen neuen Partner kennen, wirst Du ja auch in einer neuen Partnerschaft CO-Verhalten ausleben, und evtl. gerätst Du dafür an einen neuen nassen Alkie, wäre keine Seltenheit. Mein ja nur ma so…

    Ich drücke Euch BEIDEN die Daumen, vielleicht gibt es den gemeinsamen Weg, bloß losgehen muß man…. :wink:

    LG
    Lilly

  • Zitat

    Ist er nicht bereit, diese Schritte zu gehen, für sich selbst, nicht für Dich, nicht für die Ehe, dann bestehen gute Chancen für Euch Beide.

    SORRY !!! :oops::lol:
    Es sollte natürlich heißen, wenn er dazu BEREIT IST, nicht, wenn er nicht dazu bereit ist :oops: ...tzzz :lol: dann bestehen wohl eher gute Chancen auf ne Trennung :lol::lol::lol:
    Muß grad selbst lachen über diesen Vertipper... :lol: voll fies 8)

    LG
    Lilly

  • Hi Lily,
    musste auch herzhaft über deinen Verschreiber lachen.
    Was anderes:ich probier jetzt mal die Smilies einzusetzten, indem ich einfach draufdrücke, nicht lachen, Computermäßig bin ich eine absolute Nullnummer. (das nächste Outing...)
    Achtung: :twisted::twisted::twisted:
    Aha.Hier steht: twisted. na hoffentlich erscheint ddas Teufelchen auch.
    Zurück zum Thema. Ich bin in der letzten Zeit aus der Not heraus immer klarer geworden, ich weiß genau, was ich will und was nicht.sage das auch deutlich, in absoluter Direktheit meinem Mann.
    Gerade eben habe ich ihm gesagt, dass ich das Gefühl habe, er gehe seiin aussteigen aus dem Nassbereich nur halbscharig an, eher mir zu liebe, weil er in den letzten Monaten geschnallt hat, dass ich wirklich am Ende bin.
    Er hat darauf geantwortet, er kämpfte schon seit Monaten mit sich und seiner Sucht, mein Zusammenbruch war wohl jetzt der willkommene Auslöser, es wirklich anzugehen. Morgen hat er den nächsten Arzttermin und bespricht u.a. die Zimmer-Geschichte.javascript:emoticon(':D')
    Es gibt für mich keinen Weg mehr zurück, unmöglich. Er sagte auch, dass er in den letzten 14 trockenen Tagen erkannt hat, wie schön es ist, die Welt klar zu erleben, das wir ohne Alk plötzlich miteinander lachen können, denn unser Humor hat uns schon immer verbunden, dass er beginnt, Dinge auszumisten, Ordnung im Schreibkram zu schaffen, und und und. Das war alles weg.
    Ich wünsche es ihm so sehr, mir sowieso, aber das wissen wir ja.
    Jetzt bin ich gespannt, ob die Smilies auftauchen.
    LG Thelma

  • Äh, vor dem lachenden Smilie steht dessen Beschreibung. bin ich jetzt echt zu dämlich? Helft mir doch bitte, LG Thelma

  • Hallo Thelma

    Dann sag Deinem Männe mal, das was er da trocken gerade erlebt, ist nur ein Bruchteil davon, wie Trockensein wirklich ist, da kommt noch viel mehr schönes hinzu.
    Ich habe genug Alkies gehört, denen mit den Wochen, Monaten klar wurde, wie sehr sich ihr Leben zum Positiven veränderte, als erstes wurde bei ALLEN die Familie genannt, der Partner, die Kinder, das wieder Gespräche möglich wurden, später auch wieder Nähe. Das sie ihren Kindern wieder ein guter Elternteil sein konnten.
    Trotzdem ist nicht alles einfach, wir haben eine Krankheit, die unheilbar und auch psychischer Natur ist. Es wird Löcher geben, es werden schwere Tage kommen, wir sind nicht mehr „heil“ und werden es nie wieder. Aber wir bekommen doch meist unser Leben wieder gut in den Griff.
    Wir haben eine unheilbare Krankheit, die zu stoppen ist !! Im Gegensatz zu vielen anderen unheilbaren Krankheiten, darüber sollten wir einfach nur froh sein.
    Und er soll sich da nu ma echt nicht so haben, wegen dem Zimmer, niemand sagt, das ne Entgiftung ne First-Class-Hotel-Unterbringung ist, darum geht’s hier nicht ! Und ehrlich gesagt, ich halte von sowas gar nix, das schürt nur Gedanken von „Edel-Alkie“, ich halte es für besser, den Tatsachen ins Gesicht zu sehen, und die sieht man am besten auf ner typischen Entgiftungsstation, is nu ma so. Kann man sich dann überlegen, ob man da nochmal hinmöchte. Aber auch das schützt nicht vor einen Rückfall, es gibt viele Auslöser, ich jedenfalls denke nicht nur mit glücklichen Gefühlen an die Intensiv zurück…

    Zitat

    Er hat darauf geantwortet, er kämpfte schon seit Monaten mit sich und seiner Sucht, mein Zusammenbruch war wohl jetzt der willkommene Auslöser, es wirklich anzugehen.

    Liebe Thelma, nimm das aber bitte auch für Dich als Anlass, es wirklich anzugehen, und zwar für DICH SELBST, unabhängig von ihm. Was er wirklich tun wird, weißt Du nicht, aber was DU tun kannst, das wirst Du herausfinden und es für DICH wissen, und dann liegt es in DEINER Hand !

    LG
    Lilly
    P.S.: smilies sind alle angekommen :wink::lol::lol:

  • Hi,
    ich möchte mich jetzt mal herzlichst für Eure Mühe bedanken, für eure engagierten Antworten.
    Lilly, deine klare Sicht aus der Perspektive eines trockenen Alkoholikers bringt mir unbandig viel.
    Das musste jetzt mal gesagt werden.
    LG Thelma

  • Wisst Ihr, was mir in Bezug auf die Bedenken von Thelmas Mann auffiel: ich kannte mal vor Jahren einen Junkie, der sagte : "Dort ist man mit dem letzten Gesoxxe zusammen".

    Auffällig dabei aber, dass alle diese Menschen ja aus selbigem Grund dort waren und eigentlich hätten das selbige Ziel haben müssen. Clean und entgiftet zu werden.

    Nachträglich vermisse ich da von LIlly genannte Seelenverwandtschaft und entdecke oder vermute, dass es diesem Menschen damals nicht um wirkliche Entgifung ging, sondern dass es ein Weg war einer Haftstrafe zu entgehen. Er sagte das sogar in Worten aber irgendwie war ich der Meinung, nun es wird ja wohl etwas hängen bleiben.

    Ob dem so war? Ich weiß es nicht... aber ich spüre im Bereich von Sucht einfach Unterschiede zwischen jenen, die direkt aufhören wollen und die wohl einen großen Willen haben und jenen, die noch zaudern.

    Aber ich spüre das erst jetzt, Jahre nachdem ich eigentlich einer solchen Aktion selber beiwohnte.

    Ich würde hoffen, liebe Thelma, dass es Dein Partner schafft, viel mehr aber noch, dass Du es für Dich schaffst Dein Leben unabhängig von ihm glücklich zu leben. Schafft er es, könnt Ihr beide Euch vielleicht wunderbar ergänzen. Wenn nicht, so bist Du Dir dann etwas näher gekommen und schaffst es auch alleine.

    So könnte seine Therapie DEINE Chance sein.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    das letzte Gesoxxe, soso :? … da sollte sich mal „Dein“ Edel-Junkie nich so weit wegschmeissen … dazu kann man auch mal ganz schnell gehören, Arbeitsplatzverlust durch Kündigung wegen Drogenmissbrauch, keine Kohle mehr für die Miete, Wohnungskündigung, Obdachlosenheim… so siehts dann mal aus. Und im Obdachlosenheim is dann nich mehr ganz so witzig, wenn Dir dort erstmal n Mitbewohner noch den lezten Schnaps weggesoffen hat… :shock:

    Weißt Du, das erinnert mich an eine Geschichte, die ich mal las (nicht hier) wo sich die biedere Hausfrau in Kostüm und Silberschühchen plötzlich mit starken Entzugserscheinungen auf der Entgiftungsstadion wiederfindet :shock: und sich bitterlich in der Besuchszeit bei ihren Verwandten beklagt, das sie mit DROGENABHÄNGIGEN untergebracht ist :evil::shock::twisted::cry: !!
    Na so ne Sauerei, wo sie doch nur ihre 5-6 Piccolo oder Prosecco am Tach ge“trunken“ hat, des Kreislaufs wegen :roll: . Jo, und der macht nu nich mehr mit, wat n Pech auch :P … Sachen gibt’s… Freichheit. :x:lol:

    Wir haben alle die gleiche Krankheit als Alkoholiker und auch als Junkies, wir sind DROGENABHÄNGIG geworden und sonst garnix, wir stehen nur evtl. auf verschiedenen Stufen unserer Sucht, aber ansonsten gibt es da keine Unterschiede.
    Und wer denkt, so tief kann ich niemals „sinken“, der irrt. Ich gehe davon aus, das ich auch irgendwann dort gelandet wäre, hätte ich keine Hilfe bekommen.
    Und wer denkt, Junkies sind ja noch viel schlimmer, irrt ebenso, denn die sagen das gleiche über Alkies. :wink:

    LG
    Lilly

  • Hallo Thelma und hallo in die Runde,

    ich bin mir nicht sicher, ob mein Beitrag noch aktuell ist, doch ich möchte es dennoch los werden und vor allem es ist meine Haltung, die sich vor allem auf mich bezieht:

    Wenn jemand auf eine Einzelzimmerunterbringung während eines Klinikaufenthaltes besteht, ist dies durchaus mit einer entsprechenden Zuzahlung möglich. Hierzu läßt sich auch eine Zusatzversicherung abschließen. Neben den finanziellen Möglichkeiten ist es auch und vor allem die Frage, die sich durchaus auch in Euro ausdrücken läßt: Was ist mir meine Genesung wert?

    Einen Hauch von Bier - und sei er "angeblich" nur alkoholfrei würde ich nicht akzeptieren. Und so wenig ich meinem nächsten Unrecht tun möchte, so wenig möchte ich an meiner eigenen Wahrnehmung zweifeln sollen. Es ist Ausdruck der Wertschätzung meines Partners mir gegenüber, wenn er mich nicht konfrontriert und/oder bedroht mit seiner Fahne und sei sie nur ein Hauch von alkoholfreiem Bier. Dabei habe ich weitaus entwertenderes über mich ergehen lassen, ehe ich erkannte, wie ich mit mir umgehe, wessen ich mich aussetze und was ich mir antu(en lasse).

    Orlando

  • Hallo ihr beiden,
    also mein Mann hält sich mit Sicherheit nicht für was Besseres, in seiner Stammkneipe verkehren ja so manche aus der "unteren Schicht". Außerdem ist alkoholismus in allen Schichten vertreten, was erzähl ich euch das...
    Es geht ihm nur um sein Bedürfnis nach Rückzug, Zeit zum Nachdenken, Selbstbestimmung, was er wann auf seinem Zimmer macht. Interessant: In der Klinik-Broschüre, die uns die Rentenversicherungskammer zugeschickt hat, steht wortwörtlich:In der Regel werden Sie in einem Einzelzimmer untergebracht, das Unterbringen in Zweibettzimmern kann aus therapeutischen Maßnahmen erfolgen.
    Ihm geht es absolut nicht um Sonderbehandlung.
    Hier muss ich ihn jetzt verteidigen.
    Als er vor 4 Jahren auf der Entzugsstation war, hat er natürlich schon absolute Härtefälle erlebt, solche, die am ende wirklich alles, was Alkoholisch war, reingeschüttet haben. Alkoholiker ist nicht gleich Alkoholiker. Den Wein, den ich im Keller habe, würde er nie anrühren.(sonst hätte ich ihn sicher nicht dort).
    Gut, dafür nimmt, bzw nahm er jeden Fußmarsch, bei Wind und Wetter in Kauf, um zu seinem Bier zu gelangen.
    So long, Thelma

  • Hallo Thelma,

    Inte

    Zitat

    ressant: In der Klinik-Broschüre, die uns die Rentenversicherungskammer zugeschickt hat, steht wortwörtlich:In der Regel werden Sie in einem Einzelzimmer untergebracht, das Unterbringen in Zweibettzimmern kann aus therapeutischen Maßnahmen erfolgen.

    Richtig, aus therapeutischen Gründen, denn dort sind ja dann Therapeuten und ich hoffe, sie wissen, was sie tun, davon gehe ich mal aus.

    Zitat

    Es geht ihm nur um sein Bedürfnis nach Rückzug, Zeit zum Nachdenken, Selbstbestimmung, was er wann auf seinem Zimmer macht.

    Genau das soll aber nicht immer so sein. Manchmal steckt dahinter, mal NICHT diese Rückzugsmöglichkeit zu haben und stressige Situationen auch ohne Alk überstehen zu lernen.
    Und ich weiß nicht, ob es erwünscht ist, auf seinen Zimmer machen zu können, was man will, denn ich hatte keine Thera, ich weiß sowas nur aus Gesprächen aus meiner Realen.
    Eine Thera ist KEIN Hotelaufenthalt und man wird auch nicht in einem Wellnessbereich trocken. :wink:

    Zitat


    Alkoholiker ist nicht gleich Alkoholiker.

    Na, das sehe ich aber völlig anders. Aber als nasser Alkie stellen wir das gern so da :wink: die anderen sind eh immer viel schlimmer :roll: und man selbst ist eher "so individuell", schwerer Irrtum.
    Ich habe wohl hunderte solcher Geschichten gelesen und auch mittlerweile mehrere in real gehört. Und auch hunderte von nassen Alkie-Geschichten, bei denen ich mich in beinah JEDER wiedererkannte.
    Ich sehe nur einen Unterschied zwischen trockenen Alkie und nassem, der eine ist (noch) nass, der andere halt trocken, trotzdem haben wir ALLE die gleiche Krankheit.

    Zitat

    …solche, die am ende wirklich alles, was Alkoholisch war, reingeschüttet haben.

    Wer sagt, das man da nicht auch selbst hingekommen wäre ? Alkoholiker is Alkoholiker, ob er aus Kristallgläser teuren französischen Cognag trinkt oder Bier vom Billigdiscounter aussem Gullideckel.
    Ja, am Ende schüttet man sich alles rein, und das ist traurig genug. :(

    Zitat

    Den Wein, den ich im Keller habe, würde er nie anrühren.(sonst hätte ich ihn sicher nicht dort).

    Thelma, ein trockener Alkie sollte keinesfalls Alkohol im Haus haben, egal wem er gehört. Es ist seine einzige Schutzburg, wo er ganz sicher vor Alkohol sein kann, wohin er sich zurückziehen kann. Mancher Rückfall hätte vermieden werden können, wäre das Heim alkoholfrei gewesen, jeder Alkie, der das schonmal erlebte, ist danach wohl schlauer.

    Auch das Argument, es gäbe ja überall Alk, er müßte ja nur zur nächsten Tanke gehen, zieht nicht. Denn dazu müßte er sich erstmal anziehen, losgehen, es bleiben dann immer noch ein paar Minuten, wo man evtl. noch wach wird. Zugegeben, diese Chace ist wohl gering, denn im Kopf lief bis dahin schon genug ab und der Vorsatz zum Trinken steht schon. Trotzdem gibt es sie, auch wenn sie nur minimal ist.

    Und es können unvorhergesehene starke psychische Belastungen auftreten, ein Unglücks-oder Todesfall, oder ein handfester Streit mit dem Parter oder was auch immer, und ich kenne genug Alkies, die dann Gott im Himmel dankten, das kein Alk im Haus war.

    Lese auch mal bitte in diesen link rein, https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic14583.html es gab dazu jüngst eine interessante Diskussion über Partner von Alkies, die noch Alkohol konsumieren wollen, ich schickte ihn gestern auch schon Holzpantoffel, vielleicht verstehst Du dann besser, warum allein daran auch Beziehungen dann doch scheitern können, auch wenn der Alkie trocken wird.

    LG
    Lilly

  • Hi Thelma,

    ich weiss, es trifft einem wie als haette Dir jemand mit einem Vorschlaghammer eins ueber die Ruebe gegeben, aber Alkoholismus ist eine sehr tueckische Erkrankung. Den Partner mit dem wir zusammen sind und lieben, der geht in seiner gesamten Sucht unter. Es werden Ausfluechte gesucht, wo Dein Partner bzw. die Sucht Deines Partners versucht sich auszuleben und weiterzusaufen. Ich habe gemischte Gefuehle demgegenueber, wenn DU schreibst, dass Dein Mann da wirklich rauswill, aber nur ein Einzelzimmer haben will. Bedingungen stellt kein Alkoholiker an eine Therapieeinrichtung, wenn er wirklich und tatsaechlich trocken werden will, hierzu hast Du ja auch bereits von trockenen Alkoholikern Beitraege gehabt.

    Ich weiss, es ist schwer das anzunehmen und Du siehst natuerlich nach wie vor noch Deinen Partner und glaubst ihm auch, aber ich sage Dir Holzauge sei wachsam, wir alle kennen das hier und teilen Dir ja nur unsere Erfahrungen mit. Sicherlich ist jeder Alkoholiker ein Individuum aber jeder mit Alkoholismus hat eine Krankheit, die sehr konform verlaeuft, da ist Dein Mann auch nicht davonausgenommen. Alkoholiker ist Alkoholiker, die Frage ist nur will er wirklich oder will er Ausfluechte und macht die Therapie nur um Dich ruhigzustellen oder wirklich um ein lebenlang trocken zu leben.

    Ebenfalls kann ich nicht verstehen, warum Du noch Alkohol daheim hast.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Weißt Du Thelma,
    ich denke einfach ob wir Co's mit dem Loslassen oder die Suchtmittelabhängigen vom Stoff - wir müssen entwöhnen (egal auf welchem Wege) Egal, wie gut oder schlecht jeder in der Welt steht - diese Krankheit der Abhängigkeit ist uns begeben die sich in Gruppen oder Kliniken befinden.

    Ich denke, keiner ist besser oder schlechter dran.

    Davon mal abgesehen:
    Co-Abhängige wollen nicht vom Partner entzogen werden und substanzbezogene Süchtige nicht vom Stoff - identisch

    Ich empfand das was ich erlebte und auch in der Fachliteratur nachlass so, als wäre Heroin ect. dem Alkohol gleich. Es wird auch in einigen Fachbüchern direkt darauf hingewiesen, dass die Auswirkungen nahezu gleich sind, lediglich durch die Beschaffungskriminalität ein Unterschied besteht zwischen Drogenkonsumenten und Alkoholikern.

    Weißt Du Thelma, ich kann mir schon vorstellen, wie die Härtefälle wirken müssen. Aber ist das nicht einer der Punkte die vielleicht wichtig sind? Ist das nicht vielleicht einer der Punkte, der vielleicht zum Aufwachen bringen kann?
    Ist nicht der unbehandelte Weg in der Sucht letztendlich für alle gleich?

    Ich weiß nicht Thelma, ich möchte eigentlich zwischen den Alkoholikern keine unterschiedlichen Einstufungen machen. Es gibt verschiedene Menschen mit verschiedenem Hintergrund oder Sozialgefüge, aber die Menschen in einer solchen Einrichtungen müsst verbinden der Wunsch abstinent zu werden - egal ob arm, reich, alt, jung, Penner oder Manager.
    Sie alle wurden überrollt und haben die Möglichkeit etwas zu ändern. Hier kann vielleicht auch der Härtefall weiter kommen als der "weichere Fall".

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hi ihr drei,
    tja, das mit dem Alkohol im Haus kann ich nachvollziehen, wenngleich sich mein Mann bis jetzt noch nie für was anderes ausser Bier interessiert hat.
    Aber stimmt, lieber keine Versuchung im Haus. Ich trinke am besten gleich alles aus.(har, har)
    lilly : In den Therapie-Kliniken wird täglich das Zimmer nach Alkohol untersucht und nach jedem Ausgang ein Alko-Test gemacht.
    Jenny : Ob er die Therapie meinetwegen macht, da bin ich mir leider auch noch nicht 100 %ig sicher. Erwill raus aus dem Sumpf, das steht fest, dennoch muss ich zugeben, ich zweifle tatsächlich noch an der Ernsthaftigkeit, am unbedingten Willen, ein Leben lang trocken zu bleiben(siehe Rettungsanker alk-freies Bier)
    Dagmar : mit den Unterschieden von Alkoholikern meine ich nicht den sozialen Status, da sitzen alle in einem Boot, nein ich denke schon, dass es einen Unterschied macht, ob einer alles reinschüttet, hauptsache Alkohol oder eben "nur" Bier säuft. Dem Untergang sind beide geweiht, aber ich glaube das Ausmaß der Zerstörung ist eine andere. Ich will aber jetzt nicht klugscheißen, ich lasse mich gerne eines besseren belehren, schließlich kann ich hier nicht mitreden.
    Ist ja auch egal, was einen auf Dauer kaputtmacht, eine Flasche Schnaps oder 10 Flaschen Bier...stimmt schon.
    Natürlich habe ich große Angst, das er es nicht schafft. Und hier sind wir wieder am Anfang: Ich muss mich jetzt um mich kümmern, warte die Kur ab.
    Also diese Zimmer-Geschichte macht mich noch ganz gaga. Lassen wir dieses Thema jetzt bitte, ich warte gespannt auf den Bescheid. Oh Mann
    wirre Grüße von Thelma

  • Hallo Thelma,

    ich habe eine Bitte an dich.

    Könntest du den Titel deines Thread´s ändern bzw. ändern lassen.
    Ich bin noch nicht sehr lang alkoholfrei und irgendwie löst mir das Lesen deines Titels den Wunsch zu trinken aus. Grad "ein Hauch von Bier" das verharmlost das Getränk beim Lesen... finde ich.

    Danke und LG Mieken

  • Zitat

    Hallo Thelma,

    ich habe eine Bitte an dich.

    Könntest du den Titel deines Thread´s ändern bzw. ändern lassen.
    Ich bin noch nicht sehr lang alkoholfrei und irgendwie löst mir das Lesen deines Titels den Wunsch zu trinken aus. Grad "ein Hauch von Bier" das verharmlost das Getränk beim Lesen... finde ich.

    Danke und LG Mieken

    Wie jetzt Mieken, meinst Du das wirklich ernst???? Sorry muss mal nachfragen.

    Alles Liebe,

    Jenny

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