Ich habe nach etwas gesucht und bin auf mich gestoßen

  • Ich lese und schriebe hier schon seit langer Zeit. Anfangs habe ich einfach nur nach ein paar Informationen hier gesucht, doch bin ich auf viel mehr gestoßen als ich erwartet habe. Nämlich auf sehr viele Spiegelbilder meiner selbst. Zunächst gab es nur den Cobereich, wo ich mich nur teilweise wieder fand. Dann wurde der Bereich erwachsene Kinder von Alkoholikern abgetrennt udn plötzlich bekam ich unheimlich viele Aha-erlebnisse. Während für mich der Co-Partnerbereich in seinen Threads sehr ähnelt und viele Parallelen zu sehen sind , viele Geschichten auch ähnlich verlaufen, ( auch wie die meiner Eltern)finde ich im Co-Kinderbereich viel mehr unterschiedliche Facetten von Coabhängigkeit. Als Kind eines Alkoholikers und einer coabhängigen Mutter sehe ich, dass sich die Situation sehr unterschiedlich auf die Kinder auswirken kann. Wie ich schonmal in einem anderen Thread beschrieben habe hat sich die Kindheit bei mir und meinen Geschwistern auch sehr unterschiedlich entwickelt und auch im Austausch mit anderen Kindern hier merke ich dass sich sogar ganz gegensätzliche Tendenzen entwickeln können.
    Sogar in mir selber sehe ich viel Widersprüche. So gab es beispielsweise in meinem Leben ganz gesunde Beziehungen. Auch Zeiten , wo ich vor Energie strotze , mich selbst verwirklichte und ich kann auch sagen, dass ich eher ein sehr unabhängier Mensch bin. Ich denke, dass es ein resultat ist , dass ich niemals so werden wollte wie meine Mutter, die es nie geschafft hat sich von meinem Vater zu trennen.
    Ich habe mich in meiner Kindheit viel zurückgezogen, aus Selbstschutz, was ich heute immer noch brauche, habe dadurch auch viel Kreaitivtät entwickelt.
    Dennoch gibt es auch die andere Seite. Gefühlsmäßige Beziehungsabhängigkeiten mit Kontrolle. Schuldgefühle, wechselnde Selbstwertgefühle, zu viel Verantwortung in der Kindheit.
    Ängste. Für ein Kind finde ich es unverantwortlich in einer alkoholkranken Familie aufwachsen zu müssen. Man hat keine Wahl, ist der ganzen Sache vollkommen hilflos ausgeliefert und jeder Co-Partner sollte in erster Linie einmal an die Kinder denken.
    Noch dazu habe ich im Moment eine Art Beziehung zu einem Alkoholiker, wenn auch diese etwas auf Entfernung abläuft. Wir wohnen nicht zusammen und jeder trägt Verantwortung für sich selbst. Wir treffen uns sporadisch, nur, wenn wir beide Lust darauf haben, andere würden es vielleicht nicht einmal Beziehung nennen. Warum diese 'Beziehung' überhaupt, frage ich mich selber, nachdem ich hier schon vieles gelesen habe und auch weiß, dass diese keine Zukunft hat und auch vielleicht nicht einmal den Namen verdient. Aber ich habe verstanden, dass ich für meine persönliche Entwicklung dieses Spiegelbild brauche. Wir haben viele Gemeinsamkeiten und schöne Momente , stoßen aber auch an unsere Grenzen. Ich merke, dass mir vieles noch nicht bewußt war und ich an vielem auch schon gearbeitet habe, doch einiges auch noch nie so wahrgenommen habe.
    So wie ich hier in den Threads lese und mich weiter entwickle, so betrachte ich auch meine Beziehung und gewinne neue Erkenntnisse über mich und mein Leben. Mein Freund hat seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht, hat aber mittlerweile eingesehn dass er abhängig ist.
    Nach drei Jahren hat er zum ersten Mal von sich aus geäußert, dass er Hilfe braucht, eine Therapie braucht. Ich habe ihn noch nie damit unter Druck gesetzt, sehe das mehr als seine eigene Baustelle an. Hin und wieder reden wir darüber, ich halte aber nicht viel davon das ganze ständig zu thematisieren, da ich meine, es muß von ihm kommen. Wenn er Hilfe will, wird er es schon äußern. Wenn dann aber Dinge passieren in seinem Leben , zum Beispiel, dass er ständig wichtige Dinge verliert, dann frag ich ihn schon, was er meint woher das wohl kommt. aber mehr als den Tipp alles wichitge eben zuhause zu lassen kann ich ihm nicht geben. Sein Alkoholproblem muß er selber angehen.
    ich habe hier im Forum schnell begriffen, dass es um mich geht. Udn dass ich mcih an Diskussionen beteiligen kann udn Hilfe leisten kann, wo es um Leute geht, die dafür bereit sind.

    Also zu mir:
    Ich verstehe die beiden Komponenten Alkoholsucht und Coabhängikeit als zwei getrennte Dinge, die ja beide irgendwie auch in mir schlummern und ich hatte sie bisher noch nie so getrennt wahrnehmen können.

    Ich spüre, dass es immer noch offene unverarbeitete Wunden gibt.
    Ich spüre, dass es Anziehungskräfte und Ablehnung gibt.
    Mir wurden die ganzen Mechanismen des Alkohols so klar, wie teuflisch diese Krankheit ist, wie unnütz sie überhaupt keine Probleme löst , sondern im Gegenteil nur neue schafft. Ich sehe aber auch die Macht des Alkohols, wie er den Menschen verändert, wie er ihm das Gefühl gibt so stark zu sein und so frei, Probleme vergessen läßt und neue Wege jenseits von Moral und Schuldvorstellungen eröffnet, die man sich sonst nicht wagt zu gehen udn ebenso scheinbar auch Verantwortung abstreifen läßt, die man normalerweise zu tragen hat. Doch letztlich stellt sich das Ganze nur als eine Illusion heruas. Ebenso die Coabhängigkeit, die versucht einen Menschen nach seinen Vorstellungen verändern zu können. Die Wut, die dabei hochkommt , wenn man bemerkt, dass man doch nur mit dem Kopf gegen die Wand läuft. Alles ein ewiger Schrei nach Liebe. Liebe, die man aber nicht erzwingen kann. Liebe, die etwas freiwilliges ist. Kein Tauschgeschäft. Liebe, die im Alkohol ertränkt wird. Gute als aus schlechte Gefühle werden einfach betäubt, so dass man meint mächtig zu sein und eben gefühlsunabhängig.
    Ich habe verstanden, wie diese beiden Komponenten gut funktionierend ineinander greifen können, so dass sich ein perfekt funktionierendes Abhängigkeitspaar bilden kann, oder eben auch verinnerlicht in einer Person das erwachsene Coabhängige Kind.
    Coabhängigkeit bei Partnern durchschaue ich schnell, begreife die Mechanismen. Alkohol auch. Aber diese in uns Kindern verinnerlichten Widersprüche machen mir mehr Sorgen. Manchmal kommt es mir vor, wie teufelchen und Engelchen und je nachdem was da gerade überwiegt zeigt es sich nach außen.
    So verabscheue ich auf der einen Seite den Alkohol so sehr, finde ihn manchmal ekelig. Doch habe ich mich auch schon dabie erwischt, wie ich diesen sonst so abartigen Geruch manchmal als so etwas mir vertrautes wahrnehme, mich so heimisch fühle. Vater an der Seite rieche und inahlliere wie ein Herrenparfum.
    Das ist krank, finde ich. Aber in mir vorhanden.

    Ich habe ja auch gelernt , dass ein Alkoholiker auch siene beiden Seiten hat, ein liebenswerter Mensch sein kann und aber auch den Teufel in sich trägt. Ich weiß sehr wohl, dass ich mir daher eine Distanz bewahren muß.
    Das finde ich sehr nützlich, das es sich in meiner Kindheit doch so geprägt hat. Menschen ohne Alkoholproblem würde ich viel näher an mich heranlassen und da dann womöglich meine Beziehungsabhängikeit viel stärker leben, weil ich sie vielelicht idealisiere?

    Ich weiß, wie schlimm sich die Alkoholsucht entwickelt, welche Gesichter sie mehr und mehr annimmt. Ich weiß, dass da irgendwo Grenzen gesetzt werden MÜSSEN. Doch ebenso ist mir bewußt, dass es besonders bei dem Alkoholkranken Süchtigen ein sehr langer Weg sein kann udn sich sein Bewußtsein auch sehr langsam dahin entwicklen kann, dass man keinen oder nur wenig Einfluß darauf hat.
    Ich glaube, man kann jemanden nur ein wenig in die Richtung schubsen.
    kleine Impulse geben zum Nachdenken. Aber tun muß er alles selebr, seinen Weg gehen auch.
    Wo bleibe ich? Was sind meine ziele. Auch mein Weg ist ein langer. Vieles hat sich bei mir schon wie aus einem vertüdelten Wollknäuel entworren.
    Manchmal fehlt mir der Weg, wie ich mit meinen Erkenntnissen umgehen kann. So wird mir mehr und mehr bewußt wie verletzt meine Seele wurde. Wenn es mir bewußt wird, gedanklich, dann spüre ich teilweise auch Schmerzen oder eher ein Druckgefühl.
    Ich spüre auch wie sehr sich hinter diesem Gefühl beispielsweise Ängste aus der Kindheit verbergen.
    ich versuche Schritt für Schritt an diesen Gefühlen zu arbeiten, merke aber auch, dass ich mir dabei nicht zuviel zutrauen darf.
    Eins nach dem anderen.
    Keiner kommt hier ins Forum und findet in ein paar Tagen sein Patentrezept. Also auch das muß man lernen : Geduld, nichts überstürzen, sich Zeit nehmen. Auch wenn man anderen Kommentare in die Threads schreibst sollte man das berücksichtigen, meine ich. Veränderungnen kommen nicht von heute auf morgen und schon garnicht mit Druck, sondern mit Einsicht. Wir müssen alle erstmal lernen klare Gedanken und Ziele zu formulieren. Vielleicht eines der schwersten Dinge hier.
    Mein Ziel ist es mehr und mehr mein verinnerlichtes Coabhängikeitswirrwarr zu erkennen und zu entwirren. Und ich hoffe dabei weiterhin auf Eure Unterstützung.

  • Zitat von Frozen Tears


    Warum diese 'Beziehung' überhaupt, frage ich mich selber, nachdem ich hier schon vieles gelesen habe und auch weiß, dass diese keine Zukunft hat und auch vielleicht nicht einmal den Namen verdient. Aber ich habe verstanden, dass ich für meine persönliche Entwicklung dieses Spiegelbild brauche.

    hallo Frozen Tears,

    ich habe mir mal diese sätze herausgepickt und würde einfach mal behaupten, dass du für deine persönliche entwicklung ein solches spiegelbild nicht brauchst.
    leider meinen wir kinder von alkoholikern gerade dies und geraten häufig an solche beziehungen, die keine zukunft haben.
    ich kenne solche beziehungen auch. für mich selbst muss ich sagen, dass es augenwischerei ist, an diesen beziehungen festzuhalten.
    ein starkes motiv für mich hier im bereich der erwachsenen kinder zu schreiben und mich mit meiner vergangenheit zu beschäftigen, ist auch, mich aus solchen beziehungen zu lösen.
    ich habe gelernt, dass ich sehr aufpassen muss, um nicht in solche muster zurückzufallen.

    grüße simmie

  • Hallo Frozen Tears,

    ich freue mich, dass du hier im EKA-Bereich einen Thread geöffnet hast, ich lese Dich gerne, bist ein guter Spiegel für mich und Dein Thread-Titel sagt viel wahres aus, frau/man findet sich, wenn sie auf Entdeckungsreise zu ihrer/seiner Mitte unterwegs ist.

    Denn eines ist uns allen EKA`s klar, dass wir anders, als andere sind. Und nur Eigenes uns zur Lebendigkeit und innerer Stärke hinführt.

    Zitat Frozen Tears

    Keiner kommt hier ins Forum und findet in ein paar Tagen sein Patentrezept. Also auch das muß man lernen : Geduld, nichts überstürzen, sich Zeit nehmen. Auch wenn man anderen Kommentare in die Threads schreibst sollte man das berücksichtigen, meine ich. Veränderungnen kommen nicht von heute auf morgen und schon garnicht mit Druck, sondern mit Einsicht. Wir müssen alle erstmal lernen klare Gedanken und Ziele zu formulieren. Vielleicht eines der schwersten Dinge hier.
    Mein Ziel ist es mehr und mehr mein verinnerlichtes Coabhängikeitswirrwarr zu erkennen und zu entwirren. Und ich hoffe dabei weiterhin auf Eure Unterstützung

    Frozen Tears, den Schluss von Deinem Beitrag finde ich besonders wichtig, mit Druck erreicht und verändert man keine Menschen, dieses durfte ich 1. durch meine Kinder, 2. durch meinen Therapeuten lernen und erkennen. Beide haben mir geholfen meine Liebesfähigkeit wahrzunehmen. Verschüttetes an Gefühlen hochzuholen, es zu betrauern um angstfreier mein Leben gestalten zu können.

    Gestern waren es 3 Monate seitdem ich hier im Forum sein darf, einiges konnte ich seitdem ändern, fahre jetzt wieder angstfrei auf der Autobahn rauche nicht mehr, verstehe meinen Mann besser, er ist auch EKA, ist viele Jahre hilfloser Helfer gewesen, stellte dieses, "Für andere Dasein" über unsere Bedürfnisse als Partner.

    Ich habe beides in mir verinnerlicht Sucht (Rauchen) wie abhängiges Verhalten, am Anfang unserer Beziehung lebten wir eine Symbiose(Abhängigkeit), bis ich mit 27 Jahren wach wurde, und mir klar wurde, dass dieses Verhalten krank war/ist. Und mich eine Angstneurose zwang nach mir zu sehen, um besser meine Symtome verstehen zu können.

    Seit dieser Erkenntnis habe ich mit Therapeuten, in Seminaren, mit Gleichgesinnten und Büchern an meiner Entwicklung, sowie, wir (mein Mann und ich) liebe- und einfühlsam unsere Kinder begleiten konnten, gearbeitet.

    Denn gesunde Vorbilder gab es in meiner und seiner Familie nicht und in der Gesellschaft nur wenige.

    Noch eines ist mir hier im Forum und im realen Leben aufgefallen, dass Frauen deren Väter alhoholabhängige waren/sind, sich eher alkoholabhängige Partner aussuchen.

    Suchen Töchter doch Männer aus die ihrem Vater ähnlich sind?

    liebe Grüsse Weitsicht

  • Hallo Simmie,
    bisher habe ich in meinem Leben nicht nach solchen Beziehungen gesucht. Habe mich getrennt, wenn jemand zu sehr an mir klammerte oder zu abhängig war. Habe alkohol- und drogenabhängige vorn vornherein abgelehnt. Einmal hatte ich einen freund, der gekifft hat, was er gleich einstellen mußte, und auch getan hat.
    Da war ich bisher immer konsequent.
    Nicht einmal Raucher mochte ich, obwohl ich lange selber geraucht habe.
    Aber bei meinem jetzigen Freund ist alles anders.
    Wir wollten von Anfang an beide keine Beziehung und hatten deswegen auch keine großartigen Ansprüche aneinander. Ein Abenteuer, welches sich etwas in die Länge gezogen hat.
    Auch suche ich hier keine Hilfe für ihn, ohnehin ist er in meinen Augen wohl noch eine ganze Ecke davon entfernt es zu schaffen.
    Dennoch ist er sozusagen Auslöser dafür, dass ich für mich angefangen habe mich mit meiner Coabhängigkeit zu beschäftigen.
    Somit ist EReigentlich nur ein Spiegel für Dinge, die ich beriets in meinem Leben erlebt habe, allerdings aus einer anderen Position heraus.
    Er hilf mir sogar dabei, mich an Dinge zu erinnern und nochmal zu durchleben. Ich leide nicht in unserer Beziehung.
    Es tut mir gut, wie ich auf Dinge gestoßen werde, die wohl irgendwie in meinem Unterbewußtsein schlummerten.
    Ich verstehe mehr und mehr die Hintergründe vom Alkoholismus, udn dadruch auch mehr meinen Vater. Kann ihn besser verstehen und verzeihen. Ich spüre auch langsam Gefühle, die ich wohl als Kind unterdrückt hatte. Wut. Enttäuschung. Hilflosigkeit. Ängste.
    Nicht nur durch meinen Freund, auch durch Lesen im Forum. Durch meine freund erfahre ich es noch hautnaher.

  • Zitat Frozen Tears

    Er hilf mir sogar dabei, mich an Dinge zu erinnern und nochmal zu durchleben. Ich leide nicht in unserer Beziehung.
    Es tut mir gut, wie ich auf Dinge gestoßen werde, die wohl irgendwie in meinem Unterbewußtsein schlummerten.
    Ich verstehe mehr und mehr die Hintergründe vom Alkoholismus, udn dadruch auch mehr meinen Vater. Kann ihn besser verstehen und verzeihen. Ich spüre auch langsam Gefühle, die ich wohl als Kind unterdrückt hatte. Wut. Enttäuschung. Hilflosigkeit. Ängste.
    Nicht nur durch meinen Freund, auch durch Lesen im Forum. Durch meine freund erfahre ich es noch hautnaher.

    Hallo Frozen Tears,

    da möchte ich Dir eher zu einer Therapie raten, um an Deine verdrängten und unterdrückten Gefühle zu kommen. Geht auch beim Austausch mit Freunden oder hier im Forum.

    Es scheint mir dass Du mit dem Beelzebub den Teufel austreiben möchtest, um die Alkoholkrankheit Deines Vaters verstehen zu können. Sehe hierbei keine gesunde Haltung und Verhaltensweisen für Dich.

    Wo ist das Liebende, Verstehende und Verbindende in Deiner jetzigen Beziehung, das Dir von Deinem Freund geschenkt und entgegengebracht wird.

    Kannst Du damit Dich besser verstehen, oder läufst Du wie in Deiner Kindheit, der Liebe Deines Freundes (Vaters) hinterher.

    liebe Grüsse Weitsicht

  • Zitat von Frozen Tears


    Doch habe ich mich auch schon dabie erwischt, wie ich diesen sonst so abartigen Geruch manchmal als so etwas mir vertrautes wahrnehme, mich so heimisch fühle. Vater an der Seite rieche und inahlliere wie ein Herrenparfum.
    Das ist krank, finde ich. Aber in mir vorhanden.


    Danke frozen tears! Diese Aussage schenkte mir eine weitreichende Erkenntnis über mich: Mein Vater trinkt auch in meinen Augen viel zu viel. Meiner Meinung nach ist er ein Qurtalssäufer und einer, der, wenn er trinkt, den Alkohol nicht stehen lassen kann. Als sich meine Eltern trennten, ging ich mit ihm. Er war mir ein guter Vater, war für mich da und unterstützte mich sein Leben lang. Als ich ganz schwach und hilflos war und Unterstützung brauchte, bot sich mir mein Lebensgefährte an. Er erinnerte mich sofort an meinem Vater und ich dachte, das sei ein gutes Zeichen. Und jetzt kann ich mit ihm nicht umgehen.

    Orlando

  • Zitat von Frozen Tears

    Er hilf mir sogar dabei, mich an Dinge zu erinnern und nochmal zu durchleben. Ich leide nicht in unserer Beziehung.
    Es tut mir gut, wie ich auf Dinge gestoßen werde, die wohl irgendwie in meinem Unterbewußtsein schlummerten.
    Ich verstehe mehr und mehr die Hintergründe vom Alkoholismus, udn dadruch auch mehr meinen Vater. Kann ihn besser verstehen und verzeihen. Ich spüre auch langsam Gefühle, die ich wohl als Kind unterdrückt hatte. Wut. Enttäuschung. Hilflosigkeit. Ängste.
    Nicht nur durch meinen Freund, auch durch Lesen im Forum. Durch meine freund erfahre ich es noch hautnaher.

    Hallo Frozen Tears!

    Für mich klingt das ein bisschen so, als würdest du deinen 'Freund' benutzen. Klar, jeder Mensch nutzt die Erfahrungen, die er mit anderen macht für sich, aber...

    und sich zwingen alles noch mal zu inszenieren um es zu verstehen, ob das richtig oder falsch ist vermag ich nicht zu sagen, risikoreicher ist es allemal.

    Gruß, Roa

  • Hallo Roa,
    mag sein, das es so klingt , als würde ich ihn benutzen. Aber ich habe ihn mir nicht bewußt aus diesem Grunde ausgesucht, sondern es hat sich so ergeben. Es gibt in erster Linie andere Dinge, die uns zusammenkommen lassen. Aber wie ich schon erwähnte haben wir keine wirkliche Beziehung, ich denke man würde es dann schon eher eine Affaire nennen. Da haben wir beide unseren 'Nutzen' von.
    Die Alkoholsachen kommen dazu, weil er eben Alkoholiker ist. Wäre er trocken würden wir auch keine anderes verhältnis zueinander haben. Ich habe ihn mir also nicht ausgesucht um meine Probleme aufzuarbeiten, sondern durch seine Krankheit ist das bei mir zum Auslöser geworden. Eher so. Wenn ich für mich also noch einen zusätzlichen Nutzen aus unserer Affaire ziehe ist das ja nicht schlimm, im gegenteil. Ich schriebe eher ungern über ihn, da immer überlesen wird, dass ich ja gar keine richitge beziehung mit ihm habe. Wir haben einfach keine Partnerschaft mit Zukunftsplänen usw. wie man es hier in den meisten Threads findet. ich wohne nicht mit ihm , keine kInder, nicht verheiratet udn auch nichts davon geplant. Ich bin auch ein Mensch, ich glaube nicht so sehr an solche Art von Beziehungen, weil sie in meinen Augen auch ohne Alkohol und co meistncihts auf Dauer sind. ich glaube eher daran, dass eine Beziehung solange funktioniert wie die Liebe da ist und Menschen sich auch verändern udn dann eigene Wege gehen. Das ist aber ein ganz anderes Thema, was hier nicht so rein gehört.
    So fordere ich auch von meinem 'Freund' nciht, dass er sich für mich verändert, wie es ja heir viele Partner versuchen. Ich würde mich freuen, wenn er seine Sucht überwindet, weil ich auch nur zu gut weiß wie es endet. Aber wie hier schon überall gesagt wird- ER muß es tun und nicht ich.
    Bei festen Partnerschaften, die aufeinander eingespeilt sind mag es auch funktionieren ihnen die Pistole an die Brust zu setzen und zu sagen: Ich oder der ALkohol. Mag sein, dass es für einige eine Chance ist. Aber das ist garnicht mein/ unser Anliegen. Jeder von uns hat bereits seine Kinder udnseine Familienplanung hinter sich und wir haben da beide kein Interesse mehr an solchen Dingen, sondern leben beide eher spontan.
    So, nun gibt es dennoch meine Vergangenheit. Meine Kindheit. Ja, ich schreibe und lese ja hier im Forum genau deswegen, um mir hier Anregungen zu holen. Auch das ist ein (Aus)-nutzen.
    Wie kommst du darauf, dass ich mich zwinge alles nochmal zu inszenieren? Es ist nichts inszeniert.
    Wir haben sehr interessante Gespräche, die auch gerade mich viel verstehen lassen.
    Er ist nicht die Person in meinem Leben, von der ich erwarte, dass er mir alles gibt. Er ist nur ein kleiner Teil, so wie ein Puzzlestück. Was ich sonst brauche teile ich mir mit anderen Menschen, mit Freunden, Freundinnen. Und auch er hat sein eigenes Leben. Mein freund ist nicht mein Problem.
    Er ist frei, er kann machen was er will , auch trinken, und er tut das auch. Was ihn angeht sehe ich,dass er sich seiner Sucht erst so halbwegs bewußt ist und noch weit davon entfernt sich zu ändern. Klar tut mir das Leid für ihn, aber das ist seine Baustelle. Ich würde auch schon allein deswegen nciht mit ihm zusammen wohnen wollen oder sonst irgendwelche Abhängigkeiten haben wollen. Dennoch, und vielleicht gerade deshalb haben wir eine schöne Zeit miteinander, wenn wir uns sehen.

  • So, nun zu Dir Weitsicht,
    Deine Fragestellung ist schon etwas besser gestellt. Ich habe mir seit ich hier im Forum lese schon oft die Frage gestellt, ob ein nasser ALkoholiker überhaupt lieben kann, Liebe geben kann. Da muß ich natürlich noch wieter gehen und mich fragen: hat mein Vater mich überhaupt geliebt. Und: Was ist Liebe überhaupt? Ich habe den Eindruck, dass ohnehin jeder eine andere Sichtweise von Liebe hat. bevor man darüber diskutiert müßte man erstmal da auf einen Nenner kommen, Ichhatte schon etliche Diskussionen über dieses Thema udn wenn jeder Liebe anders definiert redet man so sehr aneinander vorbei, dass es sich nicht lohnt.
    Also ieder zu mir. Als kleines Kind habe ich mcih schon geliebt gefühlt. Kann sogar sagen, dass mein Vater ein guter Vater war, sogar liebevoller als andere Väter. mein Vater war sehr gefühlsvoll und auf seine Weise auch noch sehr kindlich, meine Eltern waren eh noch beide sehr jung und selber wohl nicht einmal richtig erwachsen. ich glaube, dass mein Vater sich sehr viel an Verantwortung auferlegt hat mit der er dann nicht fertig wurde.
    Er ist ein ziemlich labiler, verletzlicher Mensch und versuchte wohl sich dann seine Probleme udn seine Stress wegzutrinken. Andere Alkoholabhängige hier im Forum haben zu diesem Thema geschrieben, dass sie nie aufgehört haben ihre Kinder zu lieben, auch in nassen zeiten. Tatsache ist aber schon, dass sich die Gefühle und das Wesen mit der Zeit ändern. So auch bei meinem Vater. Da gabe es massive verletzungen, beschimpfungen ohne Grund, Ungerechtigkeiten. Zu dieser Zeit habe ich mich nicht mehr geliebt gefühlt. Ich kann mich erinnern, dass ich meinen Vater sogar in der Pubertätszeit richtig gehaßt habe. Ich zog mich auch sehr zurück von allem. Hatte auch schon meinen eigenen ersten freund mit dem ich viel zeit verbrachte. Ich kann nciht sagen, ob ich der Liebe meines Vaters hinterherlaufen mußte. Ich empfinde es eher so, als ob ich von der Liebe meines Vaters enttäuscht wurde und es mir daher schwer fällt Vertrauen aufzubauen. Liebe ist etwas was ich erfahren habe, aber es sit etwas was nciht von Dauer sein muß. meine Eltern sind ja jetzt schon alt und sind imemr noch zusammen. Normalerweise könnte man ja davon ausgehen, dass man dann schon an die 'ewige Liebe' glaubt.
    So gesehn sind meine Eltern durch dick und dünn gegangen. Das eben, was man herkömmlich unter der wahren Liebe versteht, wenn man sagt In guten als auch in schlechten zeiten. Dass aber die schlechten Zeiten so übel aussehn mußten....
    Dass die schlechten Zeiten auch seelische Knackse verursachen... Daher mag es kommen, dass ich an soclhe beziehungen nicht glaube. Wenn es ncith mehr geht, wenn man sich nicht mehr versteht oder gegenseitig verletzt dann ist es Zeit sich zu trennen. So meine Einstellung. Liebe scheint aber auch ein ganz wichtiges Thema zu sein in dieser ganzen Alkohol - und Coproblematik. Mein freudn beispeilsweise sagte mir einmal er fühlt sich auch nciht geliebt, aber von seinen Freunden und teilweise von einigen seiner Familie.
    Zum Thema Liebe fällt mir halt Vertrauen, Nähe, Alleingelassen werden, Verantwortung , Zuverlässigkeit ein. Das sind Dinge, die ganz nahe an Liebe grenzen, finde ich. Das sind Dinge, die in meinem Elternhaus nciht mehr funktionierten und mir dann so vorgelebt wurden.
    ich fühlte mich ab einem bestimmten Alter allein gelassen . habe so auch gelernt allein sein zu können und das beste draus zu machen. aber eher unfreiwillig. Ich mußte vieles für mich selber regeln. Mußte Verantwortung für vieles übernehmen, was andere in meinem Alter nciht mußten. dadurch bin auch auch recht selbständig geworden. aber was ist dabei kaputt gegangen. Vertrauen im Partner, nicht der Glaube an die Liebe, aber an die Verlässlichkeit und Stetigkeit der Gefühle. Und wenn ich mich so umschaue in dieser Welt ist es ja auch garnicht verkehrt. Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Liebe wird zum Tauschgeschäft, Liebe wird mit Sex verwechselt , all diese Dinge noch zur verkorksten Kindheit dazu.
    Wie soll ein gesundes Verhältnis zur Liebe aussehen. Und gibt es auch noch Menschen, die so etwas leben?

  • hallo frozen tears,

    gestern abend habe ich noch einmal in familienkrankheit alkoholismus zum thema beziehungen / liebe gelesen. ich muss mir da selbst immer einen spiegel vorhalten, deshalb lese ich das wiederholt.
    jedenfalls, das, was kinder mit einem alkoholkranken elternteil als liebe erfahren, sind ständig widersprüchliche botschaften, weil den positiven momenten auch immer negative beigemischt sind. das verstehen ekas dann unter liebe und suchen auch entsprechende beziehungen. also zum beispiel unzuverlässige, nicht erreichbare, nicht einschätzbare partner, zum beispiel auch wieder alkoholiker. das muss sicherlich nicht immer so sein, ist aber wohl nicht selten.

    auf die frage, ob ein nasser alkoholiker lieben kann, antworte ich nein. der alkohol steht an erster stelle und nicht die vorgeblich geliebte person.

    du schreibst, dass dein vater sehr labil und verletztlich ist und probleme wegtrinkt. hm, warum beschreibst du das so? es liest sich für mich so, als müsste ich mitleid oder verständnis haben. als hätte dein vater keine andere möglichkeit als zu trinken.

    liebe mag vielfache gesichter haben, da muss auch nicht alles perfekt sein, für mich ist sie auf jeden fall nicht vereinbar mit sucht.

    grüße simmie

  • Hallo Frozen Tears,


    tut mir leid, wenn die Fragen zu sehr nach Provokation klangen. Ich weiß einfach ich könnte sowas nicht. Ich würde da automatisch "inszenieren". Da hab ich wohl etwas zu viel projeziert.
    Aber ich finde deine Erklärung gut nachvollziehbar und so oder so ist es natürlich deine Entscheidung ;)

    Von deinem letzten Beitrag ist mir folgendes in die Augen gesprungen:

    Zitat von Frozen Tears


    Zum Thema Liebe fällt mir halt Vertrauen, Nähe, Alleingelassen werden, Verantwortung , Zuverlässigkeit ein. Das sind Dinge, die ganz nahe an Liebe grenzen, finde ich. Das sind Dinge, die in meinem Elternhaus nciht mehr funktionierten und mir dann so vorgelebt wurden.


    In meinem Elternhaus wurde nicht offenkundig liebe gezeigt. kein vertrauen, keine nähe, ich wurde allein gelassen, musste sehr früh die verantwortung übernehmen für mich, konnte mich nicht auf meine eltern verlassen.
    Irgendwo haben mich oder besser lieben mich meine eltern 'auf ihre art', als kind musste ich das glauben, von dem glauben musste ich mich distanzieren. ganz los lassen, das ist mir (noch?) nicht möglich.
    Aber was du geschrieben hast macht es mir gerade sehr viel leichter das für mich zu sortieren, aber ich merke auch da is das puzzle noch nicht vollständig. Aber du hast mich grad auf ein paar neue Teile gestoßen, danke dir.

    Einen schönen Tag! Roa

  • Warum ich schreibe, dass man Vater wohl sehr labil ist. Deswegen, weil ich mir natürlich Gedanken mache, warum er überhaupt alkoholabhängig wurde und andere Väter nicht. warum es gerade denen passiert, die hier im Forum als einerseits doch so liebevoll und sensibel und dann wieder abhängige Monster sein können.
    Ich vermute schon, dass jemand der nicht nein sagen kann, sich nciht druchsetzen kann und zu viel Verantwortung trägt eher alkoholgefährdet ist, also seine Probleme irgendwie nciht verarbeiten kann oder aushalten kann und sie dann wegsäuft.
    Das sind ja auch Verhaltensmuster, die einem sicher vorgelebt wurden udn über die man sich Gedanken machen muß, wenn man schon an der Sache arbeitet. Ich frage mich natürlich, ob das auch auf mich zutrifft.
    Ich habe mich schon meist von meinen Eltern geliebt gefühlt, aber dann in den heftigen Zeiten auch von unserer Mutter alleingelassen gefühlt. Ich finde es gehört auch dazu sein Kind zu schützen. Das hat sie nicht ausreichend getan. Und unser Vater hat uns alle im Stich gelassen, so habeich es empfunden. Geliebt und dann irgendwie weggeworfen , allein gelassen. So würd ichs ausdrücken. Kann sein, dass ich dann druch schulkische Leistungen versucht hatte die Gunst meiner Eltern zurück zu gewinnen. Obwohl ich auch weiß, dass unser Vater, besonders im späteren Stadium sich auch garnicht mehr für sowas interessiert hat. Ignoranz und Desinteresse sind ja übrigens auch Dinge, die unter Umständen mehr weh tun können als Schläge. Wenn man weiß oder zumindest vermutet, dass man geliebt wird, aber derjenige bringt es nciht zum Ausdruck, weil er sich nciht um dich kümmert, es nicht zeigt , nicht da ist, wenn du ihn brauchst, dann macht es keinen Unterschied ob du geliebt wirst oder nciht. Und da geht es dann wohl los, dass man sich als Kind minderwertig fühlt und sich fragt, warum liebt er mich plötzlich nciht mehr, was habe ich nur getan.
    Später begreift man wohl schon halbwegs, dass es mit dem Alkohol zusammen hängt. Aber zuerst ist es so, dass man meint , ein erwachsener udn besonders der eigene elternteil habe die pflicht sich zu beherrschen , auch wenn er alkohol getrunken hat. auch das trinken überhaupt dürfe er so nciht tun, denn man spürt dass der vater damit seine pflichten verletzt. Das ist das erste was man spürt. dass er nicht mehr so funktioniert wie er es aus der sicht des kindes müßte. man fragt sich was soll das und man weiß ja auch nicht wie lange dieser zustand andauert, oder ob es nur spiel ist. Ich wußte nicht, dass es immer schlimmer kommen würde und was für heftige dinge auf mich zukommen würden.
    Ich kann mir vorstellen, dass eine ehefrau, dern mann plötzlcih zum alkoholiker wird sich genauso fragt, warum sie nciht mehr geliebt wird, nicht mehr die aufmerksamkeit bekommt udn dadurch ertmal diese selbstzweifel bekommt. Wenn ein Mann fremd geht, fragt sich eine frau ja auch eher, was sie verkehrt gemacht hat oder ob sie nicht mehr attraktiv ist usw. Dass aber der mann sich einfach anders orientiert und noch zusätzlichen spaß haben will muß ja nciht heißen, dass mit ihr etwas nicht in ordnung ist. Daher meine ich nciht, dass eine Partnerin gleich coabhängig sein muß, weil sie mit einem Alkoholiker zusammen ist, sondern aus dieser Situation heraus einfach so werden kann. Ich vermute, dass der gesellschaftliche Druck, dass eine Frau immer funktionieren muß, immer gut aussehen muß, eine liebevolle Mutter und Partnerin sein soll eine Frau auch leicht zu dem macht oder zumindest stark dazu beiträgt, dass sie sich gerade in solchen Situationen dann einfach minderwertig fühlt.
    Bei Männern hingegen ist es ja eher so, dass von ihnen eher Stärke, finanzielle Unabhängigkeit als Ernährer der Familie und keine Gefühlsduseleien erwartet werden. Also ein gut funktionierender willensstarker traumprinz und beschützer, der vor nichts zurückschreckt. Tja, meine Eltern waren wohl nichts von beidem und sind daran gescheitert.
    Der Kampf der Coabhängigen in der Partnerschaft ist doch dann eigentlich in erster Linie der Schrei nach Liebe, die Liebe wieder zurück zu gewinnen, die einmal die Partner zusammen gebracht hat.
    Es stellt sich dann also die Frage, ob man da einer Illusion hinterherläuft, weil die Liebe durch den Alkohol längst nicht mehr da ist. oder ob sie sich nciht mehr zeigt, weil sie nur eingeschlummert ist und kommt dann wieder zum Vorschein, wenn der Partner trocken ist. Wenn die liebe nicht mehr da ist braucht keiner der coabhängigen Partner mehr zu kämpfen. Daher habe ich mich auch hin und wieder gefragt, ob coabhängiges Verhalten vielleicht auch schon dazu beiträgt die Beziehung zu zerstören. Ich denke dabei an Kontrollzwang, Bevormundung, zu viel bemuttern, zu hohe Erwartungen, Einschränken der Freiheit, alles bestimmen wollen usw.

  • Hallo Frozen Tears,

    finde auch, dass es ein heisses Eisen ist, wenn über das Thema "Liebe" gesprochen wird. Liebe fordert und fördert den Einzelnen. Was durften wir hier für Erfahrungen sammeln und was haben wir vorgelebt bekommen und damit verinnerlicht.

    Zitat Frozen Tears

    Zum Thema Liebe fällt mir halt Vertrauen, Nähe, Alleingelassen werden, Verantwortung , Zuverlässigkeit ein. Das sind Dinge, die ganz nahe an Liebe grenzen, finde ich. Das sind Dinge, die in meinem Elternhaus nciht mehr funktionierten und mir dann so vorgelebt wurden.
    ich fühlte mich ab einem bestimmten Alter allein gelassen . habe so auch gelernt allein sein zu können und das beste draus zu machen. aber eher unfreiwillig. Ich mußte vieles für mich selber regeln. Mußte Verantwortung für vieles übernehmen, was andere in meinem Alter nciht mußten. dadurch bin auch auch recht selbständig geworden. aber was ist dabei kaputt gegangen. Vertrauen im Partner, nicht der Glaube an die Liebe, aber an die Verlässlichkeit und Stetigkeit der Gefühle. Und wenn ich mich so umschaue in dieser Welt ist es ja auch garnicht verkehrt. Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Liebe wird zum Tauschgeschäft, Liebe wird mit S** verwechselt , all diese Dinge noch zur verkorksten Kindheit dazu.
    Wie soll ein gesundes Verhältnis zur Liebe aussehen. Und gibt es auch noch Menschen, die so etwas leben?

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    Ich denke schon, dass es Menschen gibt die mit ihren wahren Gefühlen verbunden sind und somit gesunde Liebe leben können, Das wahre Selbst ist nichts Statisches sondern in Bewegung, was lebendiges, das Sein im Augenblick leben möchte und den Sinn im gegenwärtigen Tun erkennen kann.

    Ich habe meine Kinder nie als Besitz sondern als Geschenk angesehen, wollte ihre Bedüfnisse erkennen und stillen, je mehr Zeit und Aufmerksamkeit ich ihnen am Anfang ihres Daseins gab, umso weniger brauchten sie mich, als sie älter wurden. Sie gingen raus ihre Welt zu begreifen, konnten sich sicher sein, dass ich da war, wenn sie mich brauchten. Gute Bindung und Vertrauen konnte entstehen.

    Das alles hatte ich so nicht in meiner Familie erfahren dürfen, wenn die Mutter tabletten- und alkoholabhängig war, ist es eher verwirrend und angstmachend, was man als Kinder vorgelebt bekommen hatte.

    Ich war eher eine Vatertochter, mein Vater ähnelte Deinem, er konnte wunderbar mit uns Kindern spielen oder selbsterfundene Geschichten erzählen, solange wir klein waren. Je älter wir wurden umso so weniger Interesse zeigte er an unserer Entwicklung. Ist auch eher kindisch geblieben, das man daran erkennen konnte, dass er die ganze Verantwortung, was an Entscheidungen in der Familie getroffen werden sollten meiner Mutter überlassen hatte. Er konnte sich auch nicht gegen seinen übermächtigen Schwiegervater durchsetzen. Meine Mutter war von ihren Eltern innerlich abhängig geblieben, sie hatte das Sagen was uns Kinder anging, mein Vater hielt sich raus, um Streit aus dem Wege zu gehen, er liess uns Kinder damit im Stich, wollte lieber seine Ruhe haben.

    Wie lernt man Liebe leben, wenn man keine guten Vorbilder hatte. Ich glaube daran, dass wir Menschen in unserem tiefsten Kern, liebesfähige Wesen sind, denen leider durch ihre Erziehung und Gesellschaft, der Zugang zu ihrem wahren Selbst verschüttet wurde. Als Erwachsene kann man sich freischaufeln um wieder zu eigener Liebesfähigkeit zu gelangen.

    Ich hatte Glück mit meinem Therapeuten, der im Sinne von Alice Miller (Kindheitsforscherin) arbeitete, das Buch "das Drama des begabten Kindes", sowie seine Arbeit mit mir hat mich sehend und merken lassen, und, dass ich meiner Wahrnehmung trauen konnte. Ist ein langer Prozess gewesen, da bei mir noch durch religiöse Erziehung von Seiten unseres Pfarrers (Schule und Kirche) Schaden angerichtet wurde. (Habe im Thread Ängste darüber geschrieben). Lerne heute noch dazu.

    Trotz allem, konnte ich sehen und habe nicht vergessen was mir angetan wurde, wollte dieses nicht an meine Kinder weitergeben, das ist mir gelungen, konnte meine Kinder ohne Schläge oder Strafen begleiten, denn diese kleinen Wesen sind von ihrer Art her liebesfähig, wenn man ihnen Zeit, Achtung und Respekt schenken kann.

    Es bedeutete aber auch, dass wir uns immer wieder überprüfen, ob wir uns von unserer Mitte entfernen, oder ob wir noch den Weg der Selbstliebe, nicht der, einer Abhängigkeit oder Sucht gehen. Nicht jeder Tag ist gleich und Aufarbeitung ist schmerzhaft, ich weiss aber mittlerweile, dass ich jederzeit aus der grossen Liebe Kraft und Halt schöpfen kann. Erkenne auch wenn ich den Weg verlasse, Ängste sind es die uns hindern bewusst zu leben. Das Gefühl Liebe lässt das Gefühl Angst nicht zu, ist für mich auch ein Erkennen wo ich mich gerade befinde, ob ich von meinem Weg entferne. Denn der Mensch will lieben und geliebt werden, hierin erkenne ich meinen Sinn vom Dasein und menschlichem Miteinander.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Weisticht,
    das mit den Ängste interessiert mich auch brennend, ich kann aber leider Deinen Thread dazu nicht finden.

    Was mir aber so langsam zu Bewußtsein kommt, ist dass wir EKAS wohl immer mit dem Zweifel leben mußten, ob wir nun eigentlich geliebt werden oder nicht. Also so ein Urvertrauen fehlt, was ich auch immer mal wieder in Beziehugnen nachempfinden konnte.
    Dieses Gefühl von Zweifel und Unsicherheit führt dann sicher dazu, dass man siche schwer tut Nähe zuzulassen, obwohl dann andererseits ja uch gerade der satrke Wunsch da ist diese Nähe zu erleben. Also ein Zwiespalt. Damit kann ich mich gut identifizeiren. Dieses Hickhack spiegelt isch wohl in unserer ganzen Persönlcihkeit wieder.
    Doch wie kann man zu diesem Urvertrauen zurück gelangen?
    Mir fällt bei mir selebr auf, dass je mehr ich in eienr Beziehung meine eigenen Gefühle zulassen und zum Ausdruckbringe desto mehr setz mein Kopf ein und versucht zu kontrollieren, ob dieser Zusatnd auch rational zu vertreten ist udn ich auch keine Irrtümer begehe. Also das Mißtrauen, welches durch Kontrolle ausgeschaltet werden soll. Kennt ihr das auch?

    Da kann es dann vorkommen dass jede geste, jedes Wort von vorn bis hinten angschaut udn bewertet und interpretiert wird. Und dann kann es vorkommen , dass eine Beziehugn verkopft. Wie schrecklich.

    Ängste im tiefen Verborgenen sind sicher auch Resultatt aus dieser Unsicherheit, die wir ja tatsächlich auch erfahren haben.
    Wer nicht weiß , was am nächsten Tag auf einen zukommt wird unsicher, bekommt Angst. Die Angst war ja auch nie unbegründet, zu viel passierte.

    Aber was ist damit genau gemeint diese Angst zuzulassen?
    Wie kann man sie überwinden?

  • hallo frozen tears,

    ein patentrezept habe ich nicht. mir fiel aber ein zum thema wie die angst überwinden: ich muss es wollen. und ich muss es tun, letztendlich mich selbst überwinden.
    ich denke, das geht nicht im hauruck-verfahren. langsam, ein lernprozess, sich stück für stück zu öffnen und innere gelassenheit zu entwickeln.

    vertrauen aufbauen braucht seine zeit, aber ich muss irgendwo anfangen, und sei der schritt noch so klein, sonst schiebe ich ständig einen riesenberg vor mir her und seh mich selbst ständig ohnmächtig.

    grüße simmie

  • Zitat Frozen Tears

    das mit den Ängste interessiert mich auch brennend, ich kann aber leider Deinen Thread dazu nicht finden.

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    Der Thread "Ängste" wurde von Majo geöffnet, befindet sich noch auf dieser Seite.

    Zitat Frozen Tears

    Was mir aber so langsam zu Bewußtsein kommt, ist dass wir EKAS wohl immer mit dem Zweifel leben mußten, ob wir nun eigentlich geliebt werden oder nicht. Also so ein Urvertrauen fehlt, was ich auch immer mal wieder in Beziehugnen nachempfinden konnte.
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    So ist es, mein Therapeut erklärte es mir mit den Worten, dass man aus einem leeren Gefäss nicht schöpfen kann. Meine Mutter war innerlich leer, ansonsten hätte sie nicht zu Tabletten und Alkohol gegriffen, um angstmachende hochkommende Gefühle zu betäuben.

    Ich habe mich mit der Geschichte meiner Mutter auseinandergesetzt, mir ihr Leben angesehen, ich kann sie irgendwie verstehen und doch wieder nicht, da ich selbst Mutter bin, ich hätte das meinen Kindern nicht antun können. Sicherlich weiss ich auch nicht alle Einzelheiten vom Leben meiner Mutter oder meines Vaters. Der Krieg und ihre damalige Erziehungsweise hat sie geprägt, sie hatten nicht die Möglichkeiten, wie wir ihre Geschichte aufzuarbeiten. Entlastung fanden sie, dass sie an uns Kinder weitergegeben haben, wie sie selbst erzogen wurden.

    Zitat Frozen Tears


    Ängste im tiefen Verborgenen sind sicher auch Resultatt aus dieser Unsicherheit, die wir ja tatsächlich auch erfahren haben.
    Wer nicht weiß , was am nächsten Tag auf einen zukommt wird unsicher, bekommt Angst. Die Angst war ja auch nie unbegründet, zu viel passierte.

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    Für mich war es gut Menschen zu finden (mein Mann, Therapeut) denen ich vertrauen konnte, von meinen Ängsten erzählen, Bücher zu lesen die sich mit diesen Themen beschäftigten.

    Denn man kann Angst niemals lösen von aussen, sondern nur durch die Haltung eines Vertrauens, das in sich selber stark genug ist.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Man kann nicht aus dem Leeren schöpfen, das finde ich ist eine gute Aussage.

    Was ich im Moment versuche ist, ganz tief in mir an Punkte heranzukommen, mich selsbt zu hinterfragen, warum es bei mir so ist, was ich fühle, warum ich es fühle, ob ich selebr etwas ändern kann.

    Ich habe mir vorgenommen gerade im moment an dieser beschriebenen Sache zu arbeite, dieses urvertrauen. Das scheint mir für mich iene ganz wichtige Sache zu sein. Mir ist aufgefallen,dass es imemr dann da ist, wenn ich mir überlgen vorkomme, wenn ich das Gefühl aheb, ich habe die Karten in der Hand. Oder zum Beispiel in einer Beziehung, wenn ich spüre dass der Partner mich einbißchen anhimmelt, er eher mehr fühlt für mcih als ich für ihn. Ist jetz etwas schwierig zu beschreiben.
    Solche beziehungen funktionieren bei mir gut, solange es nciht zu extrem wird und der Partner an mir klettet. Da reagiere ich sehr sensible drauf.
    Angst vor Coverhalten des Partners, Angst vor Verantwortung meienrseits? Da verstehe ich mcih manchmal selber nicht, udn es läuft auch irrational ab. Also wirklcih unbewußt. Jedenfalls können meine Gefühle sofort wie weggeblasen sein sobald es mir zu eng wird in dem Sinne dass jemand zu sehr an mir klettet. Nicht derart, dass ich die Nähe fürchte, sondern eher so eine Angs, dass ich meine freiheit verliere, fast so wie ich mir Platzangst vorstelle. Ich will mich nicht festnageln lassen. Das passiert in Beziehung die an sich sonst perfekt sind.

    Dann frage ich mcih selber, ob es mir nur um eine Art Machtkampf geht, wo ich dann den anderen fallen lasse sobald ich die Gewinnerin bin?
    Oder ist es so, dass ich irgendwelche Blokaden habe sobald ich meine richitg geliebt zu werden, so , als ob ich denke, dass das ja eigentlich nciht passieren kann, weil ich es nciht wert bin.

    Oder ist mir das Gefühl geliebt zu werden so fremd, dass ich es beängstigend finde , mich vielleicht tief im Innern sogar davon bedroht fühle? Ist für mcih die Welt nur in Ordnung, wenn ich dieses Gefühlshickhack habe, weil ich es nciht anders kenne.

    Was macht dieses Gefühlshickhack mit mir? Ganz subtil empfinde ich diese Ups und downs auch positiv. Tiefe Emotionalität, sich streiten , um sich wieder zu vertragen. Erleben von sehr starken Gefühlen an sich, wobei es dann egal ist ob schöne oder unschöne gefühle. Ich kenen es so, dass ich maich dann so stark wahrnehme. Dann gibt es Gefühle,d ie ich kaum aushalte, weil sie so schmerzhaft sind. Andere sind dann wieder so extrem schön, wenn hinterher der Frieden einkehrt. NAch aussen hin würde jeder mcih als ausgeglichene Person einschätzen und 100% keien starken Gefühlsschwankungen vermuten. Also auch das habe ich gut gelernt, schön nach aussen hin die Fassade zu wahren. gerade frage ich mcih was es doch für schauspielerische Fähigkeiten bedarf dieses alles schon in der Kindheit seiner Aussenwelt zu vermitteln.
    Tief im Innern sieht es bei mir ganz anders aus. Es gab sogar eine Zeit, wo ich gewalt als angenehm empfand. Meine Eltern haben mich auch geschlagen. Es gab Beziehungen,wo ich immer kämpfen wollte ( Spaßkämpfe, aber doch bis an die Grenze) , habe sie selebr inszeniert. irgendwann war ich dann mit dem Thema durch. Dmals habe ich garnciht verstanden, was ich da eigentlcih für einen Schwachsinn machen. Aber jetzt im nachhinein verstehe ich es schon.

    Was ich aber ncohmal deutlcih machen wollte, ist, dass wir möglciherweise aber auch eine Sucht anch dieser inneren Emotionalität haben, nach diesen Gefühlsschwankungen, egal wie sie sich zeigen. Das kann ein unberechenbarer alkoholisierter Partner sein, ein andere unorganisierter Mensch, launische mit sich selbst unzufriedene Partner,
    ich denke alles was so in die Richtung geht befriedigt unsere Bedürfnisse nach innerer hefitger Emotionalität, um sich selbst wahrzunehmen, sich selbst zu fühlen. sich schlecht fühlen, um sich wieder gut fühlen zu können.

    Kannst du das auch so nachvollziehen? ist vielleicht etwas kompliziert, einfach von mir so ein versuch das was sich in mir abspielt nach aussen hin zu erklären. Es sind ja letzlich Gefühle, die man nciht wirklich in worte fassen kann.

  • Hallo Frozen Tears,

    Zitat Frozen Tears


    Kannst du das auch so nachvollziehen? ist vielleicht etwas kompliziert, einfach von mir so ein versuch das was sich in mir abspielt nach aussen hin zu erklären. Es sind ja letzlich Gefühle, die man nciht wirklich in worte fassen kann.


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    Ja ich kann einiges nachvollziehen, was Du geschrieben hast. Deswegen war es für mich wichtig in einer Therapie, meinen wahren Gefühlen näher zu kommen, da wir ungesundes, von unserer Kindheit her, verinnerlicht haben, das teilweise noch heute Macht über uns hat, wenn wir nicht klar erkennen, dass das Introjekte von unseren Erziehern sind, was für unser Eigenes halten.

    Es gab Menschen die bereit waren hinzusehen, was in Elternhäusern Schulen, Kirchen mit den Kindern geschah.

    Neben meinem Therapeuten, die Bücher von Alice Miller hatte ich Vorbilder in Bettina Wegener "Sind so kleine Hände" soll man nie drauf schlagen, oder Rheinhard May mit seinen gesellschaftskritischen Liedern, waren für mich Wegweiser, wie ich mit mir, meinem Partner und Kindern umgehen wollte.

    Ich hatte auch Glück, dass ich in einer Gruppe von Frauen und Männern mich befand, die auch anders ihre Kinder begleiten wollten, als sie es in ihrer Kindheit erfahren hatten. Nicht nur wir Alki-Kinder wurden körperlich und emotional von Eltern, Lehrer, Pfarrer missbraucht, den anderen erging es in dieser Zeit auch so.

    Dieses sich gegenseitige Öffnen und Mitteilen ist so notwendig, damit die Not der Kinder gesehen und verändert werden kann. Denn nur Eltern denen es innerlich und äusserlich gut geht (die mit ihren Gefühlen verbunden sind), können liebevoll ihre Kinder begleiten. Und Kinder sind die Gesellschaft von morgen.

    Wie Du schon schreibst, sollten eigene Emotionen und Gefühle was vertrautes sein, nichts verwirrendes und angstmachendes mehr.

    Unter Urvertrauen verstehe ich, das sich fallen lassen können in andere Menschen, sowie Vertrauen haben können das ich wenigsten bei einem Menschen erfahren durfte, sonst wird es schwierig, ohne diese Erfahrung gemacht zu haben, daran zu glauben und leben zu können.

    Erst dann kann Selbstliebe sich entwickeln und unsere Selbstheilungskräfte aktiviert werden.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Frozen Tears,

    das ist eine schwierige Frage die Du mir stellst, ich arbeite daran schon viele Jahre, seitdem meine Angstneurose, mein Leben, das meiner Kinder, sowie meiner Partnerschaft einschränken wollte. Für meine Kinder konnte ich schon immer wie eine Löwin kämpfen, musste aber einsehen, dass es in erster Linie mir gut gehen sollte (angstfreier), um meinen Kindern Liebe und Vertrauen weitergeben zu können.

    Ich hatte grosses Glück einen Therapeuten zu finden, der mich auf meinem Weg zu mir selbst begleiten wollte. Er hatte mehr Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten, als ich es an mich je hatte. Wir gingen gemeinsam das Buch "Das Drama des begabten Kindes" durch, vieles fiel mir wie Schuppen von den Augen, wie blind ich öfters Dinge gesehen habe, bis mir klar wurde, dass ich es nicht durch meine eigenen Augen sah, sondern mit den Augen meiner Eltern, Lehrer, Pfarrer meine Ansichten und Meinungen verinnerlicht, übernommen und gelebt hatte.

    Durch meinen Therapeuten habe ich KOntakt zu meinem wahren Selbst aufgenommen, d.h. es werden die authentischen Gefühle und Bedürfnisse von mir beachtet, spürbar und ausgedrückt. Mauern wurden durch zulassen der Gefühle Wut, Angst und Trauer etwa, niedergerissen, um zu meinem eigenem Selbst zu gelangen.

    Ich musste noch das Übergestülpte von meiner Kirche und Pfarrer verarbeiten, denn gerade die Kirche hat hier grosse Schuld auf sich geladen. Wie soll man einem Gott vertrauen und lieben können, der einen so unbarmherzig bestrafen würde, wenn man ihre Kirchenregeln und die vermeintlichen Gebote Gottes nicht einhalten kann, da sie unmenschliches beinhalteten (unsere Eltern, Pfarrer verhielten sich genauso unbarmherzig, schlugen uns, gaben auch emotionalen Missbrauch an uns weiter). Papst verkündigt heute noch, dass Hölle existiert. Wahnsinn!!!!!!

    Hier hat mir Eugen Drewermann mit seinen Bibelauslegungen, besonders das Markus-Evangelium geholfen, das sich nur mit den Ängsten der Menschen beschäftigt. Und sein Buch "Von Heilung und Neurosen" in der Religion.

    Frozen Tears, der Mensch ist das einzige Wesen, das von seiner Endlichkeit weiss, das erzeugt schon alleine Ängste. Wenn jetzt noch kranke Eltern und Erzieher ein Kind noch mit zusätzlichen Ängsten erziehen wollen, um es auf den rechten Pfad und in Abhängigkeiten zu bringen, kann das nur Krankes hervorbringen und schief gehen. Es wurde von Generation zu Generation (Familie, Kirche, Gesellschaft - Drittes Reich) viel krankes Verhalten weitergegeben.

    Ich glaube an den Mann Jesus von Nazareth, wegen ihm feiern wir Weihnachten, er wollte uns die Liebe Gottes (Urvertrauen) nahe bringen, dass wir ihm und seiner Liebe vertrauen sollten, denn nur die Liebe kann Ängste auflösen.

    Das durfte ich erfahren, bin viele Ängste durch dieses Vertrauen an und mit dem Glauben an mich selbst, an Jesus und an einen liebenden (nicht strafenden Gott) losgeworden.

    Ich konnte es Tag für Tag an meinen Kindern wahrnehmen, wie sie reagierten, wenn wir sie um ihrer selbstwillen beachtet, respektiert, geliebt und begleitet haben. Sind empathische Erwachsene geworden. Jetzt kann ich alle Zeit mir und meinen eigenen Bedürfnissen schenken, und ich weiss es gibt eine grössere Liebe die mich gewollt hat und mich, meine Familie und alle Menschen hier auf Erden begleitet, wir brauchen uns bloss dieser Liebe zu öffnen.

    Unterstützung fand ich bei Menschen und in Seminaren, die sich mit dem Thema "Menschsein" und "Vertrauen" beschäftigten, (mein Therapeut, Alice Millers Bücher, Drewermanns liebevolle Sichtweise und Auslegungen der Bibel von Jesus), die wissen wie wahre Liebe, Menschen fordert, fördert, annehmen und Vertrauen schenken kann.

    Es ist meine Lebensaufgabe geworden, dass nicht alte Verhaltensmuster mein Leben bestimmen (Suchtstruktur z.B. Rauchen) oder Abhängigkeiten (Partnerschaft, anderen Menschen). Sehe hier im Forum die Chance (Sucht und Abhängigkeitsstrukturen), durch Austausch mit Euch, diese Verhaltensweisen besser und schneller zu erkennen und gesund zu leben.

    Ich hoffe, dass ich Dir Antworten auf Deine Fragen geben konnte. War auch eine Reflektion für mich selbst.

    Alles Liebe Weitsicht

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