Hallo Ihr Lieben
Gerade habe ich mir meinen letzten Thread durchgelesen, wo ich noch so voller Hoffnung war, es endlich zu schaffen, aus diesem ganzen ungesunden Ballett, bei den IMMER einer auf die Schn... fällt, aussteigen zu können. Ich fühlte mich so stark, daß ich meinem Partner, nachdem er nüchtern war, sogar ein Ultimatum gestellt hatte: Noch einmal, und ich gehe...!
Und jetzt ist es wieder so weit, er liegt da, schreit sich die Seele aus dem Leib, weil sein Magen das Gesaufe nicht mehr mitmacht, kann aber nicht aufhören damit... und ich bin immer noch brav hier, als hätte ich nie irgendetwas begriffen - oder geglaubt, etwas begriffen zu haben.
Wenn ich mit Logik und mit meinem bisschen Gehirn, das noch übrig ist, über die Sache nachdenke, weiss ich, dass es eigentlich nur den Weg gibt, zu gehen.
Ich mag schon gar nicht mehr mit Menschen, die mich kennen, über die Sache zu reden - allmählich schäme ich mich total für dieses mangelnde Rückgrat und ich glaube auch, es bringt nichts mehr, sie haben mir alle gesagt, was sie von den Tatsachen halten.
Ich fühle im Moment weser Kraft noch Stärke. Und dieses Bündel Mensch, das da jetzt rumliegt, hat mich irgendwie wieder voll im Griff - ich habe sogar Angst, ihn für ein paar Stunden alleine zu lassen. Angst wegen Agressionen, wenn ich wieder komme, Angst, daß er auf die Straße geht und dann dort irgendwo rumliegt, Angst, Angst...
Und dann kommt wieder in mir das Gefühl auf: verdammt, Du bist ein freier Mensch! Würde ich selber gegenüber der Person, die ich jetzt bin, Respekt empfinden, wenn ich Alki wäre? Ganz bestimmt nicht.
Und doch tue ich mir das an. Und ich bin so wütend, dass ich es nicht schaffe, damit aufzuhören zu helfen, und nicht MICH in den Fokus zu stellen.
Ich war in einer SHG, ich habe eine Therapeutin, ich habe Freunde, die mir helfen würden- aber irgendwie bin ich therapieresistent bis zum Letzten.
Denke immer daran, dass dieser Mensch mir AUCH immer hilft, wenn er in der Lage dazu ist, mich zur Zeit finanziell unterstützt hat, obwohl er selber nicht viel hat, dass also auch immer Hilfe von ihm kam, trotz der Verletzungen, zu denen er auch in seiner Sucht fähig ist...
Ach Leute, ich bin so durcheinander, fühle mich in der Zwickmühle...!!!
Das Schlimmste ist, dass ich weiss, nur ich kann etwas ändern, VOR ALLEM ich- das liegt mir wie Blei auf der Brust und nimmt mir bald den Atem. Ich fühle mich so einsam dabei.
Gabriele