Liebe Doro,
ich persönlich würde denken, das bei einer (gesetzlich nicht möglichen) Zwangseinweisung zwar eine Entgiftung vorgenommen werden kann, diese aber NULL bringt weil die tatsächliche Arbeit ja erst wieder losgeht wenn der Alltag beginnt. Da wo keine Einsicht da ist müssen ja sogar die alten Automatismen anspringen. Das fällt ja sogar denjenigen schwer, die aufhören wollen - wie soll das erst klappen bei jemandem, der gar nicht will.
Davon mal abgesehen denke ich mal, eine Therapie führt zu nichts wenn der eigene Wunsch nicht da ist weil der Ursache des Trinkens so vermutlich kaum begegnet werden kann.
Auch ich musste lernen - und lerne noch !!! Grenzen zu ziehen. Was tut mir gut, was nicht. In Fällen, wo ich mich unwohl fühle lasse ich meinen AB für mich sprechen und gehe nicht ans Telefon. Oftmals kommt jemand vorbei ohne zuvor anzurfen, es passt mir nicht - nun gut, dann bleibt die Türe einfach zu, wenn ich alleine sein will. Mein Recht, mein Feeling und mein Wunsch.
Gerne versuchen andere zu überreden, dass ich dann doch etwas unternehme, wozu ich keine Lust habe. Da fühle ich mich genervt, gedrängelt und unter Druck gesetzt, das könnte bei mir zum Abbruch der Bekanntschaft führen, denn ich wünsche mir, dass meine Wünsche - die nur ich kennen kann - akzeptiert werden. Und wenn ich sage, ich bleibe heute zu hause dann hat das zu gelten und ich fühle mich durch den 10. Überredungsversuch genötigt.
Auch ich muss hier noch lernen, stehle mich auch zuweilen aus der Verantwortung wenn mir jemand auf den Nerv geht. Ratschläge? Nun anhören ja, aber entscheiden tu ich - übrigens nicht immer gleich. Zuweilen sage ich ich kann die Grundgedanken des anderen nachempfinden, heute und jetzt für mich nicht denkbar, evtl. später.
Auch ich muss hier noch lernen, da geht es mir wie Dir.
Lieben Gruß von Dagmar