Ist mein Wunsch nach Liebe und Vertrauen ein Traum?

  • Hallo Sanne!

    Willkommen im Forum!
    Das ist das beste Ostergeschenk das Du Dir je gemacht hast! :wink:

    Schau Dich etwas um,lies bei den anderen,Du wirst vieles bei Dir auch erkennen.

    Darf ich Dich zitieren?

    Zitat

    Vielleicht liebt er mich, weil er gespürt hat, dass ich ein geduldiger Mensch bin??

    Also hast Du viel Geduld mit ihm,ja?

    Überleg Dir mal,wann hast Du das letzte Mal so fürsorglich zu Dir geschaut??

    Pass auf Dich auf!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Guten Morgen Sanne!

    Ob ich von einem positiven Ausgang schreiben kann ---- ????
    Die Zeit wird es mir zeigen, ob er positiv bleibt.
    Mein Mann ist jetzt seit 18 Monaten trocken, nachdem ich ihn damals vor die direkte Entscheidung sofortiger Ausstieg aus dem Alk-sumpf mit Hilfe! oder Scheidung gedroht hatte.
    Dieses mal (unzählige, dumme, schwache,.... male vorher hatte ich das doch schon angedroht und nicht durchgezogen) war es mir todernst, weil ich körperlich und seelisch am Boden war.
    Am selben Abend besuchte er die SHG und fing an zu lernen, was es heisst, Alkoholiker zu sein.
    Ich hatte natürlich auch zu lernen. Mich zu ändern, unser Leben neu zu gestalten, die Familie, Freunde, Bekannten hatten zu lernen.....
    Es war ein aufregendes Jahr. Mit Schwachpunkten - seitens meines Mannes, auch meinerseits.
    Ich habe hier viel Hilfen rausgeholt, in der SHG (Angehörige) gelernt, während der Therapie und letztendlich in der Kur mich verändert.
    Jetzt geht es mir gut. Uns geht es gut. Der ganzen Familie.
    Ob es so bleiben wird???? Wenn mein Mann wirklich für sich trocken bleiben will, dann werden wir es wohl schaffen. Ich bete dafür.

    Dir wünsche ich jetzt erst mal ganz viel Kraft und Mut für gute Gedanken, die dir helfen, den richtigen Weg für dich einzugehen.
    Liebe Grüße und trotzdem ein Frohes Osterfest, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Deine Geschichte klingt recht traurig für mich. Es erinnert mich wie ich mich so sehr aufgeopfert habe für meinen Mann und alles gegeben habe. Ich habe ihn am Abgrund gesehen und versucht ihn mit all meiner Kraft aus dem Abgrund, aus dem Sumpf zu ziehen. Manchmal dachte ich es beinahe geschafft zu haben. Habe gedacht ich könnte das Patentrezept dafür hier in das Forum schrieben. Aber dann spürte ich dass eine noch voel stärkere Kraftam anderen Ende an ihm zog - Die Sucht. Ich spürte, dass wenn ich ihn nicht loslasse er mich mit in diesen Sumpf ziehen würd e und wir beide qualvoll ertrinken würden. Ich hatte plötzlich begriffen, dass er mir niemals die Hand gereicht hatte um ihn aus dem Sumpf zu ziehen. Er hatte nie dieses Gefühl erreichen können, dass das Wasser ihm bis zu den Ohren steht. Nein, er stand imme rnur bis zu den Füßen im Wasser und ich begann schon ihn vor dem Ertrinken retten zu wollen. Ich wäre um ein Haar mit ertrunken. heute sage ich mir: Lerne schwimmen bevor du ins wasser gehst. Ich hatte mich aus Liebe für ihn vernatwortlich gefühlt. Das erschien mir normal. Und das warso bequem für ihn. So konnte er immer wieder herumspielen. Mit sich selbst , mit mir. Ich war ja immer so dumm ihm den Rettungsring zuzuwerfen wenn es zu heikel wurde. Er brauchte diesen Kick und hat mich beschimpft, wenn ich ihm das alles nahm. Er konnte sich ja auch nie selbst aus meiner Perspektive betrachten.
    Er gab mir zu verstehen, dass ich ihm etwas nehmen wollte und ich hatte keinen Ersatz zu bieten. Das 'normale'Leben, Gesundheit etc reichte ihm nciht. Er brauhcte diesen Kick. Das hatte ich begriffen. ich lies los, als ich merkte dass er mich da hineinzog, als es mir auch imemr schlechter ging udn die Sucht uns beide leiden ließ. Ich wollte nciht leiden. Ich entschied mich für mich. Hätte er die Hand ausgestrreckt und mir gesagt: Bitte hilf mir. aber davon ist er weit enfernt.
    Es sit so traurig, wenn man noch so viel Energie in diese beziehung gesteckt hat, sich ein gemiensames Haus angeschafft hat, Kinde etc und alles geht den Bach runter. Wenn ich daran denke könnte ich immer wieder nur weinen...

  • Hallo Sanne,

    ich glaube, so blöd es klingt, dein Mann hat in gewisser Weise Recht, wenn er sagt, du sollst dich da nicht so reinhängen, es täte dir nicht gut.
    Genau das ist, glaub ich, die Erkenntnis, die man schmerzvollerweise als Partnerin eines Alkoholikers gewinnen muss.
    Dass man irgendwie innerlich sich nicht zu stark mitreinziehen lassen darf.

    Ich hab in einem Buch zu Co-Abhängigkeit den schönen SAtz gelesen, sinngemäß: Es nützt niemandem, wenn man sich Sorgen um ihn macht.
    Das stimmt. Man verzehrt sich vor Sorgen, aber es ändert nichts, dass man sich verrückt macht.
    Du kannst ja nicht viel machen, kannst nur zuschauen und warten, was er tut. Und das könnte lange dauern, bis er so weit ist.

    Also kannst du ebensogut versuchen, deine Energien auf die Dinge zu lenken, die du in der Hand hast, und die versuchen, zu verbessern. Dein Leben eben zu leben.
    Sonst sitzt du nur auf der Zuschauerbank und bist dem Film ausgeliefert, dessen Drehbuch du nicht mitschreibst.

    Ist alles leicht gesagt, aber es ist trotzdem die Wahrheit, denke ich.

    Liebe Grüße
    Doro

  • "Ich wünsche mir den Mann zurück, in den ich mich verliebt habe ...."

    Hallo Sanne,

    ich lebte 10 Jahre mit einem Alkoholiker.
    Als ich ihn kennen lernte, war er trocken.
    Nachdem wir fest zusammen waren, trank er wieder mehr und mehr.
    Erst fiel es mir gar nicht auf.

    In den 10 Jahren hat er bestimmt 20 mal aufgehört zu trinken.
    Meine Drohungen, ihn zu verlassen, bewegten ihn dazu.
    Doch wenn er betrunken war, brachte ich ihn nach Hause.
    Wenn er ausfallend wurde, zog ich ihn weg von der Gesellschaft.
    Wenn er vom Stuhl fiel, half ich ihm auf.....
    Ich glaube, dass genau das mein Fehler war.
    Ich hätte ihn liegen lassen sollen ... auf die Schnauze fallen lassen sollen.

    Und irgendwann war meine Drohung, ihn zu verlassen, so schwammig geworden, so unglaubwürdig, weil ich sie schon zu oft sagte.

    Ich habe ihn 1995 verlassen.

    Er trinkt noch heute.

    Und noch heute will er damit aufhören, doch das glaube ich ihm schon lange nicht mehr.

    Es gibt Alkoholiker, die tatsächlich für immer trocken werden.
    Ich habe welche kennen gelernt.
    Doch bei näherer Betrachtung waren diese - wenn auch nur eine Hand voll Menschen - es waren Alkoholiker und ihr Verhalten war das, eines Alkoholikers.
    Und dieses mich verletzende Verhalten finde ich auch bei Menschen, die nie getrunken haben..... :

    Du schreibst, dass er Dich vielleicht liebt, weil Du so geduldig bist.
    Am Anfang schreibst Du jedoch, dass Du dachtest er liebte Dich um Deiner selbst wegen.

    Ich glaube nicht, dass irgendeine Liebe einen anderen zum Trinkenaufhören bewegen kann.

    Meine Mutter liebte mich. Daran zweifle ich heute nicht mehr.
    Ich liebte sie auch - tue dies immer noch, obwohl sie nun schon 18 Jahre tot ist.
    Doch sie hörte nicht auf. Sie brachte sich langsam und qualvoll um mit dem Alk.

    Ich wünsche Dir Kraft und Deinen eigenen Weg, der DIR gut tut!

    Seelchen

    Accentuate the positive ! (Al Jarreau)

    Gott gebe mir die Gelassenheit ...
    ... manchmal funktioniert`s tatsächlich!

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