Das Innere Kind und die Suche nach sich Selbst

  • Liebe Weitsicht,


    Zitat

    Ich durfte viel durch meine Kinder lernen, sie zeigten mir, was wir im kindlichen Da-Sein, an Freude, Leichtigkeit und im Sein (der Augenblick in der Gegenwart) liebevoll miteinander umgehen können. Das Spielen, die Leichtigkeit und die FReude kamen leider viel zu kurz. Das Leben war eine freudlose, ernste Angelegenheit, sich auf Erwachsene verlassen oder vertrauen können, kam selten vor.

    ....mit Menschen sich austauschen dürfen, die ihr wahres Selbst leben möchten, das alles sehe ich als "Gnade" an. Danke jedem hier der sich geöffnet hat, denn es sind doch intime Einblicke in unsere wahren Gefühle, die zart und verletzlich sind. Schützen wir diese, sie wurden viel zu früh (Kindheit) niedergetrampelt. Leider oft von Menschen die uns schützen und lieben sollten, das lässt das Ganze so verwirrend sein. Denn wirkliche Liebe schliessen körperlichen (Schläge) und emotionalen Missbrauch aus.

    Vielleicht kennen hier einige die Geschichte vom Adler, der als junger Adler, für ein Huhn gehalten wurde und dementsprechend erzogen und behandelt wurde.

    Ein Tierkenner erkannte diesen Fehler, nahm sich dem vermeintlichen Huhn an, gab ihm Zuversicht, Vertrauen, glaubte an ihn und seine Fähigkeiten des Fliegens. Er übte mit ihm täglich das Fliegen, bis der Adler sich selbst vertrauen konnte und sich hoch in die Lüfte, dem HImmel zu bewegte und seine Kunst des Fliegens endlich leben konnte.

    Du hast es mit Deinen Worten geschafft, mich das erste Mal nach dem ganzen hinter mir liegenden "Horrorkabinett" zum Weinen zu bringen, es waren Tränen der Befreiung, ich danke Dir sehr dafür.

    Alles Liebe
    Butterweich

    ...Vergiß, o Menschenseele,
    Nicht, daß du Flügel hast.

  • Damals habe ich die Puppe, die als Kleinkind meine Lieblingspuppe war (gelb von der Sonne und nach über 40 Jahren fast selber hinüber) neu eingekleidet ;) Ich habe etwas "äußerliches" für das Innere Kind getan. Diese Puppe hat leider während der Alkbeziehung ihren Platz gewechselt :( vielleicht habe ich genau dabei mein inneres Kind wieder verloren?


    Liebe Dagmar,

    als ich das mit Deiner Puppe las, brachen die Tränen aus mir heraus.

    Ich hatte meinen "Bär".
    Er war 37 Jahre alt - genau so alt wie ich.
    Und was habe ich mit ihm gemacht ?
    Ich habe ihn begraben!
    Ja - so richtig 1,5 Meter unter der Erde.
    Doch nicht alleine!
    Zusammen mit meiner Hündin.
    Meine Schäferhündin, die mich 13 Jahre lang begleitet hatte.
    Der Schmerz über den Verlust war mir unerträglich und ich wollte sie nicht alleine gehen lassen.
    Also legte ich ihr meinen "Bär" ins Grab.

    Noch heute schmerzt die Trauer über meine Hündin, doch so oft weinte ich um "Bär" und fand mich ziemlich bekloppt deswegen.

    Doch in Deinem Beitrag lese ich nun, was ich da getan habe!!!

    Ich habe mein inneres Kind begraben!!!
    Ach Du Schlande !!!
    Kein Wunder, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte... noch immer habe!

    Ich dachte immer, ich hätte meine Kindheit begraben wollen.
    Doch in Wirklichkeit war es mein inneres Kind.

    Ich werde es um Vergebung bitten.
    Es tut mir so leid!

    Irre ... mit ist schlecht vor ... ? Aufregung ?
    Der Wahnsinn!

    Ich danke Dir - Dagmar.

    Ich wünsche Dir und allen hier alles nur erdenklich Gute!

    Seelchen

    Accentuate the positive ! (Al Jarreau)

    Gott gebe mir die Gelassenheit ...
    ... manchmal funktioniert`s tatsächlich!

  • Oh, liebes Seelchen,
    das was Du so schreibst spiegelt die ganze Grausamkeit wieder, die Du als Kind empfunden hast.

    Ich finde dennoch den Gedanken, dass Bär die Hündin nicht alleine lassen musste schön. Denn wir sind traurig wenn ein Lebewesen uns verlässt und wir müssen irgendwie mit der Trauer fertig werden und wollen auch im Tod noch das Beste für das geliebte Tier. Warum sonst werden sonst Gräber gepflegt?

    Dein Bär war Tröster - wobei Du ganz sicher Recht hast, dass Du damit (auch durch die Trauer) Deine Kindheit beerdigt hast.

    Ganz dumm gefragt: wer oder was hindert Dich dran ein Geschwisterchen von Bär zu adoptieren. Er "tröstet" und "begleitet" die Hündin hat also eine Aufgabe und kann nicht mehr Dein Kind begleiten. Vielleicht gibt es irgendwann bei einem Bummel oder so ein Tier/Puppe oder oder oder welches in Dir Gefühle auslöst....

    Schau, ich bin mir sehr wohl im Klaren, dass sich das alles für Erwachsene irre anhört. Aber ich denke einfach, wir mussten aufhören Kind zu sein und haben dadurch einen Prozess des Erwachsen werdens nicht "normal" beenden dürfen. Vielleicht können wir das jetzt, egal wie alt wir sind, nachholen.

    Liebes Seelchen, bitte nicht darum um Vergebenheit dass Du Deiner Hündin einen Begleiter gegeben hast, denn das war/ist liebevoll und umsichtig gegenüber einem anderen.

    Freue Dich zu wissen, dass es noch ein Kind in Dir gibt und finde (auch wenn es schwer ist) Wege dieses Kind an die Hand zu nehmen und nun, zusammen mit Dir, erwachsen werden zu lassen.

    Du schaffst das, Du hast so viel erkannt und kannst es beim Namen nennen, da bist Du auch in der Lage Dein inneres Kind zum Erwachsenen zu begleiten.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Das finde ich total schön das Ihr Euch so Gedanken um Eure Inneren und alten Kinder macht...ich habe mir dazu ein Arbeitsbuch gekauft und da stehen auch immer wieder Sachen aus der Vergangenheit drin die ich bis jetzt manchmal irgendwie lächerlich fand... aber jetzt nicht mehr und mir dann die Tage mal eine alte Kassette aus meiner Kindheit kaufen werde...
    weil es einfach schön ist und sowas tröstliches hat....

    Ich habe übriegns auch meine Babydecke mit meiner Katze begraben...damit Sie was hat...

    Liebe Grüße
    und weiter so
    Karotte :wink:

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Liebe Dagmar,

    liebe Karotte,

    vielen Dank für Eure tollen Zeilen.

    Da steigen mir gleich wieder Tränen in die Augen, doch die tun auch mal gut.
    Weinen tut manchmal auch gut. Auch wenn`s weh tut.

    Es hilft mir sehr zu lesen, dass auch andere ihrem geliebten Tier etwas von sich mitgegeben haben. Etwas ganz besonderes von sich. Nicht "irgendwas".

    Und ja, Dagmar, ich hatte mir sogar einen kleinen Stoffhund gekauft, welcher für meine Hündin steht. Er heiß nun Schnuffel.

    Dann las ich das Buch über die Arbeit mit dem inneren Kind und kaufte mir einen weiteren kleinen Stoffhund, der stellvertretend für mein inneres Kind sein sollte ... laut Buch.
    Doch das funktionierte nicht.

    Ich denke, das innere Kind ist in mir und kann keine Stellvertreter mehr haben.
    Ich rede mit ihm und es ist mir, als würde es eigenständig antworten.
    Verrückt ... aber gut. Es funktioniert!
    Und letzte Nacht bat ich es um Verzeihung wegen Bär und ich habe auch erkannt, dass meine Hündin mehr meinem inneren Kind gehörte als mir.

    Ich könnte das nun alles vertiefen, doch es ist nicht so wichtig.

    Wichtig ist, dass ich gestern Abend einen riesen Sprung machen konnte, Dank Deines Beitrags.

    Dieses Forum ist ein Geschenk des Himmels!!!

    Und ich habe noch viel zu tun ... und finde erstmals Hilfe, die passt.
    Menschen, die verstehen worum es hier geht !
    Genial!

    Ich danke Euch dafür!!!

    Viele Grüße,
    Seelchen

    Accentuate the positive ! (Al Jarreau)

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    ... manchmal funktioniert`s tatsächlich!

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