Ich habe mich FÜR das LEBEN entschieden!!!

  • Liebe Lothlorien,

    Zitat

    aber es gibt auch noch einige andere - unter anderem eine ehemals gute Freundin - die sich einfach nicht mehr melden, weil sie Kinder und Familie haben. Ich finde es zwar seltsam, dass man anscheindend mit Kindern nicht mal Zeit für ein Telefonat hat

    Also, ich bin so eine, eine von den "Müttern" (2+4), die manchmal ÜBERHAUPT keine Zeit für ein Telefonat hat. Außerdem arbeite ich noch an drei Tagen in der Woche 8 Stunden. Es ist leider tatsächlich so, dass man mit Kindern oft andere Prioritäten setzt als stundenlang am Telefon zu klönen. Ich selbst habe es früher auch oft nicht glauben wollen, da in meinem Kreis alle früher Eltern geworden sind und ich ein Spätzünder bin.

    Du solltest das nicht so persönlich nehmen und auf Dich beziehen. Man hat eine Menge zu tun, um den Alltag zu organisieren und abends, wenn man Zeit hätte, ist man eigentlich froh, wenn man mal ne Stunde für sich selbst hat und die Nase in ein Buch stecken kann oder ähnl. Selbst die Partnerschaft bleibt da oft auf der Strecke.

    Also, nimm es nicht persönlich, jeder hat seine eigenen Baustellen. Wir haben z. B. jetzt fast nur noch Bekannte, die auch kleine Kinder haben, die verstehen es dann auch, wenn man sich nicht mehr regelmäßig meldet.

    Ich könnte mir auch vorstellen, daß sich Deine Freundin durchaus freut, wenn Du dich meldest - das tue ich nämlich auch, wenn mich meine (auch ohne Kinder und Anhang) anruft. Ich habe dann höchstens ein schlechtes Gewissen, dass ich mich solange nicht gemeldet habe.

    Zitat

    Ich habe manchmal das Gefühl, dass mich auch keiner mehr anruft, weil ich arbeitslos bin und bei "teureren" Freizeit-Aktivitäten nicht mitmachen kann.[quote/]

    Vergiss das mal ganz schnell. Vielleicht nehmen sie ja nur Rücksicht auf Deine Situation und möchten Dich erst gar nicht in die Verlegenheit bringen, dich erklären zu müssen. Schlag doch stattdessen günstige Aktivitäten vor (muss ich mir mit zwei Kindern auch oft überlegen): spazieren gehen, zuhause grillen etc.

    Zufälligerweise komme ich ursprünglich aus dem Rhein-Main Gebiet und kenne die Jobsituation. Auch wenn Du "hochkarätige" Bewerbungsmappen abgeben musst, tus trotzdem.

    Lothlorien, ich erkenne vieles von dem was du schreibst wieder. Vor allen Dingen hört man natürlich auch eine gute Portion Selbstmitleid aus Deinem Beitrag heraus (ich selbst bin auch eine Meisterin darin, darin zu versumpfen :) ). Ich denke, so wie Rückfälle zu unserer Krankheit gehören, gehört es auch dazu, sich immer wieder mit diesen Symptomen auseinanderzusetzen und daran hart zu arbeiten. Geh trotzdem in deine SHG, sag ihnen was passiert ist und rede mit ihnen darüber. Sie werden dich verstehen und mit dir daran arbeiten.

    LG Andrea

    LG Andrea

  • Sorry, ich bekomme die Zitate immer noch nicht hin. Natürlich ist das untendrunter ab "Vergiss das mal ganz schnell" mein Kommentar.

    LG Andrea

  • Hallo Lothlorien,

    mir hilft es mir genau anzusehen, wo ich mich überfordere und so langsam und stetig Druck aufbaue. Druck in welcher Form auch immer, ist mein Hauptauslöser mich betrinken zu wollen.

    Ich habe heute noch im Forum gelesen (weiß grad nicht mehr wo), daß Trockenheit oder Abstinenz eine Lebensaufgabe ist. Nicht etwas was man mal eben nebenbei erlernt und gut ist es.

    Deswegen versuche ich mich an die Dinge zu erfreuen, die mir heute schon gut gelingen und versuche hieraus Kraft für zukünftiges zu schöpfen.

    Du bist heute zu deiner SHG, obwohl du dich heute morgen noch so sehr geschämt hast. DU bist heute wieder aufgestanden.

    DAS HAST DU HEUTE GUT GEMACHT.

    Bleib´ dran... jede 24-Stunden wieder. Jeder Tag für sich. Das ist überschaubarer und überfordert nicht.

    Lg Mieken

  • Hallo Lothlorien,

    ich könnte mir vorstellen, daß nun eine Menge an Gefühlen ungeordnet hervorgerufen werden und nach oben dringen. Ich habe hierzu keinerlei eigene Erfahrungen, denn bis zu meiner jetzigen Abstinenz, habe ich mich lediglich von der Trinkpause zu Trinkpause gehangelt. Ernsthaft vor dem Alkohol kapituliert habe ich erst nun.

    Zitat


    Ich muss wirklich lernen, mehr auf meine innersten Gefühle zu achten und mich nicht zu überfordern.

    Da bin ich für mich auch dran, denn da liegt für mich in vielem der Schlüssel und der Zugang zu mir. Jahrelang habe ich alles dafür getan, meine innersten Gefühle zu mißachten und mich zu überfordern.

    Auch dieses ist wohl eine Lebensaufgabe, die mit jedem trockenen Tag besser wird, jedoch auch fortwährend ist.

    Sei schön achtsam mit dir und mach´ langsam an.

    Eine Frage habe ich:
    Bist du losgefahren und hast du dir was zu trinken besorgt? Oder hattest du gar was in greifbarer Nähe? Ich halte ein alkoholfreies Zuhause für sehr wichtig, denn nur dies erlaubt mir mich sicher zu fühlen.

    Lg Mieken

  • Hallo Lothlorien,

    schön, dass es dir etwas besser geht und du dabei bist etwas Abstand zu deinem Rückfall zu gewinnen.

    Ich möchte dir ehrlicherweise (so bin ich einfach ;) ) sagen, dass ich es ziemlich riskant halte, nach einer Woche schon wegzufahren.

    Was hättest du gemacht, wenn du hättest mittrinken wollen? Es wäre ja noch nicht mal die Möglichkeit dagegewesen dich dem zu entziehen.

    Lothlorien, guck´ mal genau hin, wie du deine Prioritäten setzt.

    Den Gipfel kommst du nur heile hoch, wenn du unterwegs nicht stolperst und dir das Genick brichst. Nur dann kannst du irgendwann mal den Fernblick geniessen.

    Das ist jetzt nicht böse von mir gemeint, soll nur zum Nachdenken anregen.

    Lg Mieken

  • Hallo Lothlorien!

    Ich kann dir gut nachfühlen, wie es ist, wenn man nirgendwo (so kommt es einem plötzlich vor) hingehen kann, weil ja da oder dort getrunken wird.

    Für mich als Angehörige war es im ersten Jahr sehr hart. Gebe ich offen zu. Aber alleine wollte ich jetzt auch nicht mehr fort, denn ich freute mich doch über den Wechsel im Leben meines Mannes.
    Wir sind auch heute noch sehr oft alleine zuhause, gehen fast nie aus, aber durch meine Arbeit, meinen Sport usw. bin ich ziemlich gut ausgelastet, so dass es mir nicht mehr schwerfällt.
    Ich wünsche dir viele gute Freunde, die auch keinen Alkohol trinken und mit dir ganz viel unternehmen!
    Alles Gute auf deinem weiteren Weg, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Lothlorien,

    mir ist es unheimlich wichtig vor Augen zu führen, dass ich mein Leben und wie ich es gestalte, selbst in der Hand habe.

    Ich muss nicht den Fluß meiner Mitmenschen mitschwimmen. Das habe ich eigentlich immer getan (hätte ich zu trinkenden Zeiten niemals zugegeben) und das hat mich immer wieder an meine Grenzen stoßen lassen. Ich befand mich immer in irgendeinem Konflikt, denn ich habe ja nie nachdem gehandelt, was für mich das Richtige ist.

    Ich versteh´ dich, dass du mal raus musst und was anderes zu sehen. Du schriebst, daß dich das Verhalten deiner Freunde (die mit Kindern z.B.) mit runterzieht.

    Zitat

    Ich muss auf mich Acht geben... aber ich habe mich wirklich in keinster Weise in Gefahr gesehen.

    Für mich läge die Gefahr darin, nicht einfach gehen zu können. Für michhätte ich mich eingeengt gefühlt. Ich wäre hier den Fluß meiner Mitmenschen mitgeschwommen. Sie hätten mir das Bild gezeigt... guck´nur genau hin.... das was wir hier so sorglos machen, das darfst du nicht mehr.

    Was hat dich glauben lassen, das wäre keine gefährliche Situation für dich?

    Lg Mieken

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