Wie kann ich nur noch helfen?

  • hallo erstmal=)
    falls ich etwas verwirrt schreibe tut es mir leid. ich bin momentan verwirrt. ich habe wie schon mal geschrieben einen alkoholkranken vater, den ich sehr lieb habe. er trinkt ca 6 jahren. es ging ihm nie richtig gut dabei, die entzugserscheinungen etc waren schon da doch auf einmal baut er körperlich so stark ab.
    ich persönlich habe im moment keinen kontakt zu ihm, da ich erst wieder lernen muss mehr auf mich zu gucken, doch meine familie erzählt mir was mit ihm so los ist. ab und zu ruft er bei uns an..am nächsten tag weiß er nichts mehr davon.
    er kann kaum noch laufen, hat 12 kg abgenommen, sein gesicht sieht so komisch aus! er trinkt täglich eine flasche schnaps und viel bier.
    jetzt bin ich unsicher ob ich nicht wieder den VOLLEN kontakt zu ihm herstellen soll damit ich weiß wie es wirklich um ihn steht!
    ich könnte mir nicht verzeihen wenn er irgendwann sterben würde und ich die restliche zeit nicht genutzt habe.
    ich weiß einfach garnichts mehr! ich kann mich einfach nicht von ihm lösen! ich habe ein schlechtes gewissen das ich nicht bei ihm bin.

    es tut mir leid wenn ich hier so verwirrt und unübersichtlich schreibe..wenn was falsch ist sagt es einfach=)

    liebe Grüße

  • guten morgen alina!

    herzlich willkommen hier bei uns kindern!

    ich kann verstehen das dich die ungewissheit verwirrt...

    beruhige DICH,sogut es geht!

    lies DICH hier mal in aller ruhe durch unsere threads,schreib wann immer dir danach ist und nehm teil an unserem erfahrungsaustausch...

    du bist mit deinen sorgen nicht allein!

    wir alle kennen die familienkrankheit ALKOHOLISMUS

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Alina,

    ich denke ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst. Mir ging es all die Jahre mit meiner Mutter nicht anders. Auf der einen Seite konnte und wollte ich nicht mehr, auf der anderen war es doch meine Mutter und sie war mir alles andere als egal.

    Nachdem ich viel zu lange Dinge getan habe, von denen ich meinte sie könnten ihr helfen und mich dabei vergessen habe, habe ich irgendwann angefangen an mich zu denken. Was ich dann hingelegt habe war ein regelrechter Zick-Zack-Kurs von einem Extrem ins andere. Entweder gar kein Kontakt, dann wieder fast jeden Tag, das verdammte, unnütze schlechte Gewissen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich es geschafft habe, den Kontakt zu ihr so zu gestalten, wie ich ihn brauchte. Zum einen weil ich einfach keine Erfahrung damit hatte an mich zu denken und unter anderem auch, weil ich mehr auf andere gehört habe, als auf mich. Ich war so unsicher, was richtig und falsch war, dass ich garnicht gesehen habe, dass es kein richtig und falsch gibt in dieser Angelegenheit. Wenn ich etwas wirklich möchte, dann ist es nicht falsch oder richtig, es ist einfach meine Entscheidung. Mit den Konsequenzen meiner Entscheidung, ob gut oder schlecht, muss ich dann allerdings auch leben.
    Wenn ich wissen wollte wie es ihr ging habe ich angerufen oder bin auch mal hingefahren. Bei den wenigen Gelegenheit die letzten Jahre in denen sie nüchtern war, war es sogar teilweise sehr schön und harmonisch. Den Rest der Zeit habe ich mich um mich gekümmert. Ich habe mit ihr am Telefon gesprochen wenn sie angerufen hat, wenn ich es wollte, wenn nicht habe ich das Gespräch beendet. Mit dieser Lösung konnte ich gut leben und kann es auch jetzt noch, wo sie tot ist. So war es für mich richtig. Ich habe mir geholt was ich brauchte, was mir geholfen hat. Ihr konnte ich nicht helfen, aber mir.

    Für manche ist der vollkommene Kontaktabbruch das richtige, für manche nicht. Was für Dich das richtige ist, musst Du entscheiden und eventzuell auch erstmal ausprobieren. Es muss hier kein ganz oder garnicht geben, es geht auch viertel, drittel oder halb oder wie auch immer. So wie Du es brauchst. Versuche mal ein wenig runter zu kommen, dass lesen hier kann Dir helfen. Höre auf Deinen Bauch, Deine innere Stimme sie sagt Dir, was für Dich das richtige ist solange Du sie zu Wort kommen lässt.

    Deinem Vater kannst Du nicht helfen. Es tut mir leid, dass es ihm so schlecht geht, aber da kann er nur ganz alleine raus. Der Antrieb muss von ihm kommen, da kannst Du nichts machen. Du kannst Dir helfen, wenn Du Kontakt willst gut, dann nimm ihn Dir. Wenn Du ihn nicht willst, dann lass. Du hast die Freiheit zu entscheiden, was Du möchtest. Es sollte dabei jedoch um Dich gehen und nicht um ihn, es ist Dein Leben, Du bestimmst. Er bestimmt über sein Leben und wenn er saufen will, säuft er, so leid mir das für Dich tut.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Alina
    Das mit deinem Dad tut mir sehr leid und ich weiß nur zu gut wie es Dir gerade geht.Also ich denke du solltest das machen womit du dich am wohlsten fühlst,geht es dir gut seid dem du mit deinem Papa keinen Kontakt mehr hast ??? Also ich habe damals auch versucht den Kontakt zu meiner Mama abzubrechen und Tagsüber ging es mir gut und abends wenn ich zum nachdenken kam ging es mir schlecht .
    Ich hatte Angst davor das ihr jetzt etwas passiert und ich nicht mehr mit ihr gesprochen habe ,also habe ich wieder den Kontakt zu ihr aufgenommen und ich muß sagen es geht mir gut dabei besser als mit dieser Ungewissheit.Helfen kannst du deinem Papa nicht das muß er ganz alleine tun aber du kannst ihm sagen das wenn er hilfe will dann stehst du an seiner Seite.
    Mach das was du für dich als richtig empfindest die hauptsache ist das es dir gut geht.
    LG
    Nadine

    Hast du Tränen im Gesicht,
    weine still und ungesehen.
    Weine nie vor anderen Augen,
    die deinen Weinen nicht verstehn.

  • Erst mal danke für eure Antworten.

    Ich habe total aus den Augen verlohren, dass ich ja selber bestimmen kann ob ich Kontakt habe oder auch nicht! Und ich merke immer mehr das er mir sehr stark fehlt und ich ihn vermisse! Ich denke ich werde den kontakt wieder herstellen aber erst wenn es mir ein bisschen besser geht.Ich habe ja zeit darüber nachzudenken!

    Ich habe viel hier gelesen in den letzten Tagen und es hilft zu wissen das man nicht alleine in diesem Boot sitzt.
    danke noch einmal und liebe Grüße=)

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