Wenn einem alles zu viel wird...

  • Hallo Lilian,

    mußte doch erstmal nachsehen wer da bei mir geschrieben hat...

    In Deiner Situation haben wir sicher alle schon ein- bzw. mehrmals gesteckt. Es ist Deine Entscheidung und da kannman schlecht raten...

    Du musst in erster Linie an Dich und Dein Wohl denken. Lies Dich hier in den verschiedenen Threads durch...viel Schreiben von ihren Erfahrungen und man kann nur versuchen, das Beste für sich selbst herauszuziehen...

    Halt den Kopf oben und Tu was GUTES für Dich!!!

    Liebe Grüße von Katrin

  • Hallo Lilian,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Du schreibst:

    Zitat

    Würdet ihr zu ihr fahren? Würdet ihr, obwohl ihr wisst, dass es euch nicht gut tut fahren?
    Ich habe diesen Konflikt schon öfter mit mir ausgefochten und habe mich jedesmal dazu entschlossen zu ihr zu fahren. Es hat aber trotzdem nicht den (von mir) gewünschten "Erfolg" gebracht - nämlich dass sie in die Klinik geht.

    Wie wäre es also, wenn du dich DIESMAL einfach mal ANDERS verhalten würdest?

    'Erfolg' hättest du wohl diesmal auch wieder nicht.

    Und ein 'Erfolg' von Außen kann keiner auf Dauer sein. Wenn sie von sich selber heraus eine Krankheitseinsicht hat und ihre Krankheit zum Stoppen bringen will, für sich selber, dann kann ein Erfolg möglich sein. Aber jegliche Einflußnahme von außen, wenn sie eben nicht will, da ist der Rückfall so gut wie vorprogrammiert.

    Es ist ihre Entscheidung, ihre Verantwortung. Wie gut oder schlecht sie für sich sorgen kann ist ihre Sache.

    Du bist für dich und deine eigenen Baustellen zuständig. :wink:

    Was tut dir gut?


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo lilian

    Zitat

    Ich glaube, dass es eine Familie auszeichnet, wenn sie in harten Zeiten zusammenrückt.


    anders formuliert: das eure familie zusammenrückt um den alkoholkranken (deine mutter) und den co-abhängigen (deinen vater) weiter in ihrer sucht zu unterstützen

    Zitat

    Ich möchte auch für sie da sein, ihnen Trost und Halt spenden


    wer spendet dir trost?

    Zitat

    Auch sie sind Teil dieser Familie.


    du auch

    Zitat

    Auch sie leiden...


    du auch!

    Zitat

    Jeder ist für sein eigenes Glück verantwortlich.


    richtig

    Zitat

    Jeder hat sein Leben im Griff


    jein - jeder kann sein leben in griff bekommen, wenn er's denn will

    Zitat

    Doch ich wage in Frage zu stellen, dass man (in diesem Fall meine Mutter) noch in der Lage ist seine Entscheidungen allein verantwortlich und vollumfänglich fällen kann.


    ist sie auch nicht, aber wird sie es denn sein wenn sie weggesperrt wird?

    wird sie es sein wenn ihr nun kommt, sie umsorgt und verhätschelt und sie nicht die eigene verantwortung für ihr leben überlaßt?

    trocken zu werden setzt willen voraus, nicht der wille von dir das sie trocken wird sondern ihren - wo is der bei zwangseinweisung gegeben?
    sie wird sich in grund und boden schämen (so gings meiner mutter wenn sie im kh aufgewacht is nach nem sturz oder so) und bei der nächsten gelegenheit wird sie nach hause gehn, naja gut... meine hat sich die letzten male gar nicht mehr abholen lassen sondern is auf direkten wege in supermarkt zum alkohol kaufen und is irgendwann später heim gekommen.

    ich weiß des hört sich etz alles nicht schön an, wenns so da steht.

    ich bin etwa so alt wie du, hab drei jüngere geschwister, mein vater is schon vor paar jahren ausgezogen und dann halt noch meine trinkende mutter - absolut minimal zusammengefasster lebenslauf :P

    ich hab probiert meiner mutter zu helfne, genauso wie meine geschwister, x-freunde oder auch nicht freunde, ihre eltern etc. - die liste ist nicht kurz. davon abgesehn das ich irgendwann nicht mehr konnte und wollte, wußt ich scho gar nicht mehr was ich noch alles ausprobieren sollte :(
    zwangseinweisung fehlt noch, wollt ich nicht, aber so hatt mer da einiges durch, von lieb reden, briefen, schreien, streit, krankenwagen, polizei, unter druck setzen etc.

    sie hat weiter getrunken, es ging ihr mal direkt formuliert noch zu gut... haus war noch da, essen, getränke, führerschein (bis vor etwa nem halben jahr), kinder (naja... auch immer "weniger") und halt noch div. freunde - immer wieder jemand neues wo sich eingebildet hat ihr "helfen" zu können :roll:

    für mich wars wichtig das ich mich auf meinen weg gemacht hab, auch wenn der nicht gleich war mit ihrem. mir gings besch... dabei ihr zusehn zu müssen, denk du weißt was ich mein, aber viel anderes blieb mir nicht. außer mich mit dem thema alkoholkrankheit zu beschäftigen, nicht nur dem alkoholiker selbst sondern in erster linie mit gleichgesinnten eka's - solchen wie du hier findest oder auch in realen selbsthilfegruppen...

    ob du fährst zu ihr oder nicht is allein deine entscheidung, es spielt keine rolle was wir machen würden. hauptsache du fühlst dich wohl dabei - manchmal wußt ich das erst hinterher. jede erfahrung kann gut sein, ob gut oder schlecht - wenn ich draus lerne. mach ich x-mal das gleiche wird auch x-mal das gleiche ergebnis rauskommen.

    last but not least:

    wie geht es dir?

    lg -Dani-

  • hi lilian

    Zitat

    entweder will ich bedingungslos für die familie da sein oder ich fahre nur einen egotrip...


    warum egotrip? ja ich kenns, von meiner familie kam viel gegenwind, kann ich auch nachvollziehn, würd ich mich noch kümmern wollen um meine mutter und jemand anders würd aussteigen und mir dadurch mehr an "arbeit" hinterlassen, wär ich auch net begeistert :oops:

    als tochter bin ich nicht verantwortlich für meine mutter - ich bin das kind, auch wenns in alkoholikerfamilien leider meistens andersrum gelebt wird :(

    aber isses wirklich ein egotrip?

    oder übernimmst du verantwortung... für dich selbst und dein wohlbefinden - handelst eigenverantwortlich?

    Zitat

    ich hab chaos im kopf...


    glaub ich dir, ich wünsch dir das bissi ordnen geht bei deinem psychater. oder hier wenn du magst... oder beides :wink:

    lg -Dani-

  • Hallo Lilian!

    Laß dich einfach mal bissel drücken, wenn du es annehmen kannst.

    Chaos im Kopf ist vielleicht gar nicht so schlecht. Da wird im Moment alles was jahrelang ungeschriebenes Gesetz, Status quo, schon immer so war, mal aufgewirbelt und infrage gestellt. Dann kannst du alles betrachten, sortieren, aussortieren, neu gestalten. Ich kann mich gut daran erinnern, wie überfordert und durcheinander ich mich anfangs fühlte.

    Hier gibt es einen interessanten Thread, vielleicht magst du ihn ja mal lesen: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic16098.html Merkmale für ein EK. Es haben viele Vieles aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet, ein Querschnitt durch die Familienkrankheit Alkoholismus, in der wir aufgewachsen sind, durch die wir mehr oder weniger tief in unserem Werdegang beeinflußt worden sind. Vielleicht hilft es dir, dein Kopfchaos bissel aufzuräumen.


    Da habe ich eine Frage zu:

    Zitat

    "Zusammenbruchs"

    Das Wort Zusammenbruch hast du gestern in Anführungszeichen gesetzt. Deine Threadüberschrift heißt 'Wenn einem alles zu viel wird'.

    Dein Körper, dein Bauch, die haben dir schon deutliche Hinweise gegeben, oder? Vielleicht kannst du ja die Anführungszeichen weglassen. Jeder von uns kommt bei seinem alkoholkranken Elternteil an die Grenze, wo es einfach nimmer geht. Der Alkoholkranke sollte sich, wenn er wirklich aufhören möchte, von professionellen Kräften begleiten lassen. Als Angehöriger hat man weder das notwendige Wissen noch die professionelle Distanz zum Patienten.

    Deine Mutter ist ja im Moment gut aufgehoben. Vielleicht empfindet sie das, was gerade passiert als ihren persönlichen Tiefpunkt und kann endlich professionelle Hilfe annehmen. Das wäre schön.


    Nicht EINEM wurde hier alles zu viel, sondern DIR. Das darf so sein! Du bist das Kind. Du bist kein Arzt.

    Meine Mutter trinkt seit ungefähr 40 Jahren. Sie hat sich für den Alkohol und gegen eine Therapie, gegen ein lebendiges Leben, gegen ihren Mann und gegen uns Kinder entschieden. Sie vegetiert so vor sich hin. Unmöglich, das von außen zu beeinflussen... Ich habe ihre Entscheidung akzeptiert, liebe sie wie sie ist - und halte Abstand. Nein, das ist kein Egotrip, sondern mein Gesunden von der Familienkrankheit Alkoholismus.


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hi lilian

    Zitat

    ich denke, ich habe es verdient mir auch mal Gutes zu tun.


    ich denk da denkst du richtig :lol:

    ich find aber nicht das du dir was gutes für dich erst "verdienen" musst... oder ganz anders formuliert, ich verdiens mir damit das ich atme :wink:

    wie geht es dir? wie war dein wohlfühlwochenende?

    ich weiß es hat heut erst begonnen, ich frag trotzdem :P

    lg -Dani-

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