Hallo ihr Lieben!
Also, ich weiß gar nicht so richtig wie ich mal wieder anfangen soll und hier den richtigen roten Faden rein bekomm...
Ich war eigentlich früher immer ein Papa-Kind... hatten das gleiche Hobby. Doch dass ich seinen Jugendtraum vom eigenen Pferd ausleben musste... wodurch viel Zwang und ´Druck immer auf mir lastete.
Seitdem ich 11 Jahre war weiß ich dass er alkoholabhängig ist.
damals kam noch eine Affäire von ihm dazu, die auch das pferd dort stehen hatte wo meiner stand. Also war ich immer sein Alibi vor meiner Mum.... schließlich musste er mich ja zum Pferd bringen!
Als ich dann 15,5 Jahre war hab ich meiner Mum gesagt, dass sie und mein Bruder jetzt mit ins Frauenhaus kommen sollen oder ich alleine zum Jugendamt gehe und mich dann aber die gesamte Family nie wieder sehen würde. Meine Mum hat meinen Dad daraufhin endlich verlassen. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr.
Das Pferd war meine ganze Kindheit über mein einziger Halt und freund.... einerseits hatte ich keine zeit für richtige freunde, da ich immer von meinem Vater zum pferd gezwungen wurde (was ich ja auch irgendwo gerne gemacht habe, wenn er nicht immer sonen druck gemacht hätte; ich war ja für ihn nie gut genug oder erfolgreich genug mit dem Pferd), andererseits wollte ich gar keine freunde nach hause mit bringen, da er mir sooooo peinlich war und immer wieder ausgetickt ist bei jeder Kleinigkeit!
Doch er hat vor allem mich Jahre lang tyrannisiert. Teilweise war es so gefährlich für mich dass ich mit einer richtigen Security in die Schule gehen musste. Für ihn war ich an allem schuld.... am scheitern seiner ehe, am scheitern zwischen dem kontakt seiner eltern und ihm, er war sogar der meinung, dass es meine Schuld wäre, dass sein Betrieb kaputt gegangen ist. Dass das alles Quatsch ist weiß ich!
Was ich vielleicht noch erwähnen muss: da er in der nähe wohnt wußten wir immer die aktuellen Gegebenheiten (Partner, Betrieb, Klinikaufenthalte etc).... doch wir hatten niemals Kontakt.
Jetzt kam er endlich darauf seinen Betrieb (Hotel und Restaurant) zu verkaufen... seine eltern/ meine Großeltern (zu denen ich immer richtig innigen Kontakt hatte/habe) unterstützen ihn nun bei allen Behördengängen, beim umzug, bei der Suche nach einer neuen Wohnung.... nur die Klinik und eine Therapie: das steht bei denen ganz unten auf der Liste. Ich finde das so falsch von meinen Großeltern. Sie sind doch tatsächlich der Ansicht: Der arme Junge, der muss nur aus dem betrieb ruas und dann ist er doch auch weg vom Alkohol! Die helfen ihm damit doch nicht!!! Und das schlimmste: sie machen sich solche Hoffnungen!!! Wenn er das wieder alles abbricht (er war in den letzten 3 Jahren bestimmt 12 mal in der Entgiftung bzw Zwangseingewiesen wurden), dann gehen meine Großeltern daran kaputt!!!! und man kan nur dabei zusehen!?!?!
Gestern hat er mich das erste mal zeit langem angerufen und hat mir erzählt, dass er mit Oma und Opa essen geht. Ich und mein Bruder sind dann seiner Einladung gefolgt... aber wirklich nur um Oma und Opa die Freude zu machen, dass sie mit uns gemeinsam noch mal an einem Tisch sitzen können.... Ich kenne keinen Menschen der soooo Harmonie-orierntiert ist wie meine Oma! Und sie hat sich sooooo gefreut!
Anschließend haben wir unseren vater noch nach Hause gefahren. Die letzte Nacht war seine letzte Nacht in unserem damaligen zuhause und familienbetrieb. also sind ich und mein Bruder noch ein letztes mal durch unsere ehemaligen Kinderzimmer und privaträume gegangen.
Nun bin ich richtig geschockt über meine Empfindungen. Ich habe gestern richtig gemerkt, dass (auch wenn er es vielleicht diesmal schafft) ich keinen Platz in meinem Leben mehr für meinen ihn habe.... und dass ich ihm auch keinen Platz in meinem Leben geben möchte! Das obwohl ich immer so ein extremes Papa-Kind früher war!
Mir tat es weh, dass letzte mal mein zuhause zu sehen.... unendlich! ich hatte immer mit meiner Mum und meinem Bruder gehofft, dass er zur Vernunft kommt und es uns überschreibt, damit es in der familie bleibt....
jetzt ist alles weg: Vater (aber der soll ja eigentlich auch nicht wieder kommen; kann mit der Vorstellung mich überhaupt nicht anfreunden, dass er eventuell bald wieder ein teil meines lebens sein könnte), Zuhause, Pferd.... und vielleicht bald auch meine Großeltern!?
Als damals mein Pferd weg kam hat es mir den Boden unter den Füßen weg gerissen. Noch heute komm ich mit diesem Verlust nicht klar. Er war mein treuester Begleiter und bester Freund. War immer für mich da und hat einfach nur zugehört (ich weiß, dass klingt wahrscheinlich total bescheuert und viele verstehen das auch nicht...)
Naja, vielleicht noch ein Paar Zeilen zu mir:
Ich bin anfang 20 und Studentin. Vor einem Jahr bin ich bei meiner Mutter ausgezogen. Ich habe seit über 3 Jahren einen festen Freund mit dem ich sehr glücklich bin. Mit ihm kann ich über alles reden und er nimmt auch immer sehr viel Rücksicht auf mich... Bewundert mich auch sehr für meine Stärke..... mit ihm wohne ich seit 2 Monaten zusammen mit unserem Vier-pfotler.
Meine Mum hat mich nie unterstützt in irgendeiner Art und Weise. Sie hat mich weder vor meinem Dad verteidigt noch bei anderen Problemen geholfen. Eigentlich meistere ich mein Leben allein seitden ich 15 war. Zu meinem Bruder habe ich gar keinen guten Draht. Er macht mich dafür verantwortlich, dass Mutti seit der trennung von meinem Vater alleine ist. Das das Schwachsinn ist weiß ich auch! Dazu muss ich noch sagen, dass Bruder und Mutter eine eingeschworene Kommune sind und ich immer wieder außen vor stand.
Wann verstehen endlich alle, dass ich nur für mein Leben verantwortlich bin? Warum wird immer alles auf den Schultern der Stärkeren abgeladen? Warum werden immer die ausgegrenzt die auf Probleme hin weißen und nicht die, die Probleme verursachen?
Ich bin es echt leid und stehe kurz davor den kompletten Kontakt zu meiner Familie abzubrechen, weil ich einfach keine Lust mehr habe.
Danke für`s Lesen! Würde mich freuen jemanden zu finden, der eine ähnliche Situation erlebt oder erlebt hat.... vor allem würde ich mich über den Austausch mit Gleichaltrigen mal freuen! Aber über alle anderen freu ich mich natürlich auch