Vater ist Quartalstrinker

  • hallo,

    ja das system funktioniert nur wenn wir mitspielen. bin momentan krank und habe es gewagt ein treffen mit ihnen abzusagen, waren zutiefst beleidigt. das soll mal einer verstehen. versuche momentan anzunehmen das sie sich einfach nicht mehr ändern werden, leben diesen wahnsinn schon seit über 30 jahren. und wollen definitiv nichts dran ändern. auch mein freund versteht das ganze nicht so ganz und wundert sich warum ich manche sachen immer wieder mitmache, naja aber so ist das nun mal.
    wünsche euch nen schönen sonntag!

  • Hallo :D
    Zauberstein schrieb:
    "Meine Eltern werden immer wieder übergriffig, indem sie an mich eine Erwartungshaltung haben, die ich nicht erfüllen kann und inzwischen auch nicht mehr erfüllen will"

    Das kenne ich von Weihnachten :D
    Einfach nicht hingehen/vorbeischauen, weil "keine Lust" geht nicht, wirkt beleidigend und wird nicht wirklich geduldet. Daraufhin habe ich mit meinem damaligen Freund einen Urlaub über die Fest-und Feiertage gebucht - und siehe da - das wurde akzeptiert.
    Heute schummele ich genauso, wie sie es selbst tun würden - ist mir nicht nach einem Besuch im nächsten Urlaub, nehme ich mir halt vor zu renovieren oder anderweitig zu verreisen ...
    Ob´s dann 1:1 umgesetzt wird, ist dabei auch zweitrangig ...
    Ich bin mir sicher, dass manche Idiotien schlicht den "Altersstarrsinn" zugeordnet werden können und verschwende keine Energie mehr mit großen Analysen.
    Ich nehm´s wie es ist, wer weiß, wie "krautig" ich im Alter werde ?! :wink:

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Pittchen,

    genau da fängt mein Problem erst an.
    Wenn ich versuche mich abzugrenzen, einfach mein Leben zu leben. Beispielsweise Urlaub: es ist ganz klar das sie in Urlaub fahren, egal ob ihr Enkel sie bräuchte oder ich schwer krank bin. Kann ich akzeptiern war noch nie anders.
    Wenn ich aber auch einfach in Urlaub fahre, wenn sie meinen sie wollten Zeit mit ihrem Enkel verbringen, dann können sie das nicht akzeptieren.
    Es wird mit ZWEIERLEI Maß gemessen und das ganz extrem. Wenn sie es "nur" unverschämt finden würden, wäre ja auch noch akzeptalbel. Aber das es dann zusammenhanglos Beleidigungen auf allen Ebenen bis zu meiner Geburt hagelt finde ich selbst beim besten Willen nicht mehr tragbar.
    Ich habe schon immer den Eindruck ich soll nur ihre Erwartungshaltung erfüllen. Das überfordert mich extrem. Es ist ein Unterfangen was eh noch nie funktioniert hat. Ausserdem kann ich mein Leben nicht nur nach ihnen ausrichten, ich habe noch einen Mann und ein krankes Kind. Nicht zuletzt sind meine eigenen Bedürfnisse auch noch da. Kennt ihr das auch das permanente Gefühl der Überforderung?

    Liebe Grüsse

    Zauberstein

  • hallo zusammen,

    ja kenne ich allerdings sehr gut.
    das fing ja schon als kind an, dass wir wie erwachsene behandelt wurden, was zu viel verantwortung war.

    momentan fühle ich mcih auch überfordert.
    ich hatte meiner mutter eine mail geschrieben, da sie erwartet hatten, dass ich in meinem urlaub zu ihnen fahre, was ich aber nicht wollte.
    reden und erklären geht bei uns nicht so gut.
    aber sie hat mich nciht verstanden, versteht nicht, woher meine probleme kommen und welchen anteil sie daran tragen sollen.
    vorallem wird mein vater in den himmel gelobt und ich durch meine therapie hoffentlich verzeihen lerne.
    am besten fand ich, dass wir uns immer auf meinen vater verlassen konnten.
    anscheinend hat sie in einer anderen familie gelebt, denn ich kann mich an viele beispiele erinnern, wo es eben nciht so war.
    ich fühle mich total unverstanden und abgelehnt, als ein unruhestifter in ihren augen.
    am besten alles hinter uns lassen und so tun, als wäre alles super.
    sie will gar nix davon wissen, dass eben dieses aufwachsen zu meinen problemen geführt hat.
    sie meinte, da ich ja eine therapie brauche, muss ja doch irgendwas falsch gelaufen sein im elternhaus.
    Hä, irgendwas??????

    ich weiß zwar nicht, was ich erwartet hatte, aber völlige ignoranz sicher nicht.

    ich weiß nicht, was ich machen soll.
    sie glauben lassen, was sie will und weiterhin so tun, als wäre alles super? oder mich zurück ziehen und den kontakt abbrechen? dazwischen gibt es scheinbar nix, denn sie wird meinen vater immer verteidigen und nie den zusammenhang zwischen kindheit und heute sehen wollen.
    doch wenn ich es mir vorstelle, den kontakt abzubrechen, werde ich unendlich traurig.
    für meinen freund gibt es da keine diskussion, wenn ihm das angetan worden wäre, hätte er sich bereits abgewandt.
    doch so einfach ist es eben nicht.
    oder doch?

  • Hallo Kata,
    finde es schon erstaunlich wie sehr ich mich und meine Probleme in deinem Test wiederfinde.

    Zitat

    sie will gar nix davon wissen, dass eben dieses aufwachsen zu meinen problemen geführt hat

    Das kenne ich nur zu gut. Auch den Satz, alle Eltern machen Fehler, auch du machst Fehler, du musst endlich aufhören von der Vergangenheit zu erzahlen. Ich denke sie will es nicht wissen, weil das ihr Schutz war, all die Jahre. So hat sie das Problem für sich gelöst, bloß nicht so genau hinschauen, alles schön reden. Meine Mutter hat sehr viel Aufmerksamkeit auf, den Haushalt, den Garten und andere Dinge gelegt, dann muss man sich den Rest nicht so genau ansehen. Das denke ich inzwischen ist ihre Überlebenstrategie, die werde ich nicht ändern. Wenn sie das täte müsste sie ihr ganzes Leben in Frage stellen, wo sie so weit gekommen ist, das wird sie nicht tun.

    [quote]am besten alles hinter uns lassen und so tun, als wäre alles super

    Auch diese Vorstellung teilen meine Eltern mit deinen. Ich habe schon zweimal nach Kontaktabbrüchen versucht diesen Weg zu gehen. Mit Hilfe einer professionellen Mediatorin haben wir Umgangsregeln festgelegt. Mein Vater kann sich aber nicht daran halten. Ich denke wir können MIT unseren Eltern die Vergangenheit nicht aufarbeiten, das lassen sie nicht zu. Auch für uns ist es wichtig die Vergangenheit mal ruhen zu lassen. Ich empfinde das oft wie ein Daueraufstoßen von negativen Erinnerungen und Emotionen, das tut uns auch nicht gut. Die Vergangenheit ist abgeschlossen. Es ist wie ein schlechtes Erlebnis, man kann daraus lernen. Aber unsere Eltern verweigern das.

    Aber wir können daraus lernen, für die Gegenwart und für die ZUKUNFT. Jetzt sind wir erwachsen und nicht mehr das hilflose Kind. Die Verhaltensweisen die wir in unserer Kindheit gelernt haben, können wir jetzt neu überdenken, und ändern , wenn wir es wollen.

    Das Problem ist das, wenn es nicht aufgearbeitet wird, die Probleme aus der Vergangenheit auch in der Gegenwart da sind. Deswegen kommt Vergangenes auch immer wieder auch. Wenn wir das dann unseren Eltern sagen, gehen die nur auf den Teil der Vergangenheit ein und sagen, wir sollen es ruhen lassen. Dabei geht es doch um die Gegenwart.

    Wenn meine Eltern nicht dazu lernen werden sie immer wieder meine Grenzen verletzten und mich überfordern, jetzt in der Gegenwart. Es ist an mir angemessen darauf zu reagieren in der Gegenwart. Denn die Vergangenheit ruhen zu lassen kann nicht heissen das gleiche Verhalten in der Gegenwart zu tolerieren. So hätten meine Eltern das gerne, am besten jeden Tag alles löschen, Spontanalzheimer .

    Wie das dann aussieht und ob die Eltern damit umgehen können, das ist die Herausforderung.

    Wünsche dir einen schönen Tag Kata

    zauberstein

  • hallo,
    mittlerweile habe ich seit 2 wochen keinen kontakt zu meinen eltern und es tut gut.
    ich hoffe nur, dass nicht irgendwann dieser punkt überschritten ist, sich zu melden, den ersten schritt wieder zu wagen.
    ich habe noch keine entscheidung getroffen, wie ich zukünftig mit meinen eltern umgehen möchte.
    einerseits wäre es wohl besser nur oberflächlichen kontakt zu halten, um mich zu schützen, aber eigentlich widerstrebt mir das, da ich es als betrug an mir selbst empfinde.
    ich kann nciht einfach so tun, als wäre nix gewesen und weiterhin über das wetter und so sprechen und nur schönes oder gutes erwähnen. es ist eben nicht so.
    aber wenn ich andererseits auch offen über meine gefühle spreche, fühle ich mich hinterher nur schlecht, weil dies alles abgelehnt und runtergespielt wird.
    ich fühle mich dann wie eine ausgestoßene, die nur unruhe stiften will, wo es doch so viel einfacher und bequemer wäre, es einfach tot zu schweigen.
    naja, ich muss ja auch nix sofort entscheiden.
    mein therapeut meinte auch, dass das keiner von mir verlangt, nur ich eben selbst von mir.
    er hat mich auch gefragt, was ich denn will, was meine mutter tut oder sagt.
    keine ahnung, ich will wohl nur ernst genommen werden mit meinen problemen, aber da ist sie wieder die anhängigkeit. wieso brauche ich das von ihnen?
    darüber muss ich nachdenken.

    aber zum glück gibt es auch gute momente.
    vor 2 wochen haben mein freund und ich einen we-trip nach belgien gemacht, was wirklich schön war. 3 tage mal raus.

    zauberstein, bin jetzt nicht sicher, ob du darüber geschrieben hast, ob du eine therapie machst oder gemacht hast.
    Für mich ist es jedenfalls leichter mit jemandem darüber zu sprechen, der das eher nachvollziehen kann, als ein partner, der solche erfahrungen nie gemacht hat.
    Mal den ganzen balast loswerden und ich will meinem freund auch all das gar nicht so in allen einzelheiten zumuten, da er schon oft genug mit ansehen muss, wenn ich unter der situation leide.

    ich wünsche ein sonniges wochenende :D

  • hallo strandhafer,
    in meiner therapie lerne ich gerade diese telefonate auszuhalten, auf die druckmittel meiner mutter nicht zu reagieren bzw nicht an mich ran zu lassen. grausam ist es trotzdem jedes mal.
    ich weiß ganz genau, dass die frage kommen wird, wann wir zu ihnen kommen und ich will es einfach momentan nicht. dann ist meine mutter traurig oder auch sauer und macht mir ein schlechtes gewissen und ich lasse es meist auch noch zu.
    darum rufe ich momentan einfach nicht an.
    meine mutter versteht auch einfach nicht den zusammenhang zwischen meiner kindheit und meinen aktuellen problemen und ich will nicht so tun, als wäre alles super, damit sie es einfacher hat
    jetzt bin ich dran und mache das beste aus meinem leben
    aber es ist schlimm, wie sehr wir doch in abhängigkeit zu den eltern stehen
    deine mutter kann scheinbar auch nicht loslassen

    lass dich nicht unterkriegen

    lg kata

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