Hallo Sommerkind,
da hast Du Dir eine große Aufgabe vorgenommen. Als ich in das Forum kam, hatte meine Frau ein Problem, ich nicht. Von Coabhängigkeit und ihren Folgen hatte ich keine Ahnung.
Es dauerte Monate bis ich annehmen konnte, dass ich genauso daran beteiligt war und ebenso meine kranken Anteile mit mir rum schleppte. Ich war zwar unfähig zu begreifen, fand aber in vielen Bereichen applaudierende Gleichgesinnte, die mich in meiner falschen Einstellung unbewusst unterstützten, da sie in ähnlichen Situationen oder noch blinder waren. Es hat mir geholfen hier zu lesen, mit Menschen darüber zu reden und später in Gruppen und zum Thera zu gehen, nur so war ich in der Lage die ganze Breite meiner verkorksten Seite zu begreifen. Hätte mich jemand hierhin getrieben, ich hätte es dankend abgelehnt.
Wenn ich heute meine Mutter besuche, die mit all dem nichts am Hut hat, dann öffnet sie schon mal ein Fläschchen und fragt mich ob ich auch etwas trinke. Wenn ich ihr dann zum 187sten male erkläre dass ich Alkoholiker bin, dann sieht sie mich fragend an und sagt: wie, du bist doch gesund, da kannst du doch was trinken. Sie ist zwar 88 Jahre, aber voll helle, nur gibt es Dinge die nicht mehr in ihr Verständnis passen.
Das mit Deiner Mutter etwas nicht stimmt ist Euch ja bewusst. Wenn Du jetzt noch einsiehst, dass Du auch Deinem Vater nicht helfen kannst, weil er es nur selbst kann, bist Du einen großen Schritt weiter.
Ich wünsche Dir dabei viel Kraft.
LG Kaltblut