Wie konnte ich so blind sein?

  • Hi Straycat und herzlich willkommen hier!
    Ich lebe und wie ich lebe - seit ich OHNE ihn lebe.
    All diese Beteuerungen, dieses eiskalt abblitzen - ich kenne es und hab mich damals gefühlt wie ein abgelegtes Spielzeug, dass nur hervorgeholt wurde, wenn er es gebraucht hat - nicht geliebt, wie er immer beteuerte - sondern gebraucht.

    Es kam die Zeit, als ich mir zu schade war für so ein Dasein und diese Erkenntnis war dann der erste Schritt mich von ihm zu lösen. Weg von ihm und hin zu mir.

    Du hast dich auf den Weg gemacht - der erste Schritt. Gratuliere! :wink:

    LG skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo,

    das mit dem helfen beim trocken legen.. die Gedanken kamen mir auch schon. Nur meiner sagt ja er trinkt ja gar nicht und ich spinne...übertreibe...

    Daß er sich schon morgens ander Tanke einen Jägermeister holt... der schmeckt ihm halt...

    Ein guter Bekannter von mir rief micvh vor vier Jahren an und meinte er müsse mit mir reden. Er wäre Alkoholiker und würde nun in eine Klinik gehen und der erste Schritt wäre offen darüber zu reden. Wir unterhielten uns damals sehr lange und er erzählte daß er 12 Jahre trinken würde und seine Frau ihm nun ein Ultimatum gestellt hätte. Er wollte seine Frau nicht verlieren...und...bis heute hat er es geschafft. Er nie mehr einen Tropfen angerührt. Er ging mit normalem "Pegel" ind die Klinik - 3,2 Promille! Und heute leitet er eine Selbsthilfegruppe. Ich ziehe den Hut - er hat es geschafft. Aber alleine!

    Ich weiß nicht wie es bei Dir ist - ob Dein Partner zugibt daß er süchtig ist... ich würde mir wünschen meiner würde seine Krankheit erkennen. Für ihn würde ich es mir wünschen. Damit er wieder den Weg zurück ins Leben findet. Ich muß meinen Weg selbst finden. und der besteht nicht darin in besorgt anzuschauen, Angst zu haben daß er wieder verletzend wird oder ausrastet...

    Ich will wieder lachen!

    Sei lieb gegrüßt

  • Ja, so ist es bei meinem auch. Das erste Weihnachten das wir zusammen waren war er besoffen weil seine Ex ihn dazu zwang das Haus zu verkaufen, dann weil er seinen Sohn nicht gesehen hat, dann weil... Immer ausreden.- Und wenn ich dann sage ob er getrunken hat - "nur ein Bier"

    Vergangenes Weihnachten hab ich mich gewundert. Weil er wirklich nur ein Bier hatte - aber stockbesoffen war... bis ich das Lager entdeckt habe. Als er dann aus dem gemeinschaftlichen Schlafzimmer ins Gästezimmer ausgezogen ist hab ich die Flaschen unter dem Bett gefunden. Mann wie ätzend...

    Weißt Du, er ist erst seit ein paar Tagen weg - aber ich merke wie jeder Tag besser wird. Ich sitze nicht mehr da und zucke zusammen wenn ein Auto kommt - er könnte ja schlecht drauf sein und mich niedermachen...

    Ich habe morgens keine Angst mehr ihm in der Küche zu begegnen...und wenn er am Telefon mal wieder beleidigend wird, dann lege ich auf. Keiner hat das Recht mit uns so umzugehen. Wir müpssen uns das nicht gefallen lassen!

    Halt die Ohren Steif - Du schaffst das :)

  • Hallo StrayCat,

    herzlich willkommen hier im Forum. Es ist der erste Schritt zu einem zufriedenen Leben, das nicht mehr vom Alkohol bestimmt wird.

    Du schreibst an anderer Stelle, dass du dich als co-abhängig siehst. Woran erkennst du das für dich?

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Cat,

    fühl dich ganz herzlich hier aufgenommen. Ich finde es toll, dass du schon so viel erkannt hast für dich, das ist ein sooo wichtiger Schritt, grundlegend für alle weiteren.

    Nachdem ich deine Beiträge gelesen habe muss ich sagen in einem hat dein Partner wirklich Recht:

    Zitat

    Er sagt immer das ist dein Problem.

    Es liegt nämlich an dir, was du ihm gestattest mit dir zu machen, was du mitmachst. Wenn du an deinem Tiefpunkt bist (nur du weißt ob der schon erreicht ist) wirst du die Kraft finden, eine Entscheidung für dich zu treffen, weil es dann nämlich um deine nackte Existenz, deine Weiche für die Zukunft geht.

    Viel Kraft wünsche ich dir. Denk an dich!!!

    Kiddo

  • Hallo StrayCat,

    ich finde es ganz toll, wie schnell Du zu der Erkenntnis gekommen bist, dass er das Problem ist und nicht Du.
    Ich dachte auch immer ich kann ihm helfen und ihn unterstützen und und und, aber ich kann es nicht. Solange er nicht will, haben wir leider überhaupt keine Chance. Das ist das traurige, ich z.b. glaube meinem Mann, dass er mich liebt, aber die Sucht ist stärker als die Liebe, das ist so traurig...
    Bei ihm ist es ähnlich wie bei Dir, seine Familie läßt ihn auch im Stich, er ist alleine und hat eigentlich niemandem ausser mir. Naja und jetzt ist er ganz alleine, denn ich bin ausgezogen und halte den Kontakt aufs minimum beschränkt und er rafft es immer noch nicht.
    Er hat zwar eine Gruppe und jetzt war er auch mal bei einem Therapeuten, aber dass alles hilft leider nicht, da ich denke, dass er es nicht für sich macht, sondern um mich zufrieden zustellen. Das hat leider auch eine ganze Zeit lang geklappt, aber jetzt nicht mehr!
    Wir müssen unser Leben fokussieren, denn wir wollen nicht so enden wie sie und wir wollen glücklich sein und nicht mehr weinen und uns sorgen machen!

    Ich wünsche Dir weiterhin gaaanz viel Kraft und es wird mit der Zeit besser!!
    Alles Gute,
    julchenazul

  • Hallo StrayCat,

    siehe es halt so: Du hast jetzt erkannt was Sache ist und darauf kommt es doch an!
    Es ist sehr gut, dass Du ihm die kalte Schulter zeigst, ich bin auch gerade in der gleichen Situation wie Du, mein Mann meldet sich nicht mehr so viel, weil ich es ihm gesagt habe, dass er mich in Ruhe lassen soll und er tut es auch mehr oder weniger, aber ich bin auch manchmal hibbelig und denke, soll ich jetzt anrufen? Wenn ich dann am nächsten Tag aufwache und stark geblieben bin denke ich: Super das war genau das richtige!!

    Du musst so eiskalt zu ihm sein, um Dich zu schützen!
    Ich weiß auch nicht so richtig, ob ich meinen Mann noch liebe, ich mag ihn, er bedeutet mir viel, wie sind seid 6 Jahren ein Paar, aber will ich so ein Leben führen? NEIN!! Aber los lassen fällt mir auch schwer, ich ertappe mich manchmal wie ich darüber nachdenke, wie ich ihm doch noch helfen kann und wie es doch noch eine Möglichkeit für uns geben könnte. Da muss ich mich dann selber bremsen und mir auf die Finger hauen.
    Du denkst halt immer noch, dass Du ihm irgendwie helfen kannst. Aber wir können leider rein gar nichts für unsere Männer tun....

    Viele Grüße,
    julchenazul

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