Trocken aber platt ?

  • Hallo Linde,

    ich habe die Beiträge von anderen in anderen Threads jetzt nicht gezählt, aber es ist meist einfacher, zu antworten, als zu fragen. Deshalb wohl das Übergewicht bei Erwiederungen (das ist ja auch eine).

    Weitere Beiträge zu meinem Thread ?
    Ganz ehrlich, die Antworten der verschiedenen Leute haben mir sehr geholfen. Einerseits gute Tipps und Hinweise (Entspannung, Süßes, Sport etc.), andererseits (und hierfür nochmal ein großes Danke an Rob) "geteiltes Leid ist halbes Leid" - Beiträge. Im Falle von Rob auch mit ein bisschen Ironie (Trockeneis hat mir richtig gefallen).
    Deshalb habe ich hier nichts weiter geschrieben, die Antworten zu meinem Problem fand ich hinreichend und gut.

    Ansonsten:

    Zitat

    deine Flapsigkeit, Ironie und deine Phrasen

    Das mit den Phrasen hab ich auch schon gemerkt, wenn auch bei anderen. Find ich auch nicht so toll.
    Flapsigkeit und Ironie. Zu Flapsigkeit fällt mir momentan nichts ein.
    Ironie vermisse ich hier ein wenig. Bei manchen Threads habe ich den Eindruck, bei einem Puritanertreffen gelandet zu sein.

    Beispiel:
    Kochen (und damit auch Lebensmittel) sind irgendwo mein Thema, deshalb war ich auf den neuen Thread von Karsten in dem entsprechenden Forum sehr gespannt. Aber da wurde leider überzogen. Statt Hilfe für Alkis gab es überwiegend Hilfe für Leute, die eine extrem gesunde Ernährung anstreben. Ist ja nicht schlecht, mach ich auch, aber mehr nebenbei, weil viele Sachen von "meinem" Händler mit Migrationshintergrund einfach besser schmecken als der Industrieackerkram bei <edit Markenname gestrichen>. Wer aber unbedingt Industrieackerkram essen will (weils schöner aussieht, handlicher verpackt ist, weniger kostet und welche Ausreden es sonst noch gibt) kann dies durchaus alkoholfrei tun. Das geht in dem Thread irgendwie völlig im Ideellen unter.

    Ok, ich weiß es geht nicht um Spaß und Alk ist ein verdammt ernstes Thema. Sonst säße ich um diese Zeit (ca. halb zwei) auch nicht vor dieser Kiste. Ich bin nicht nur am Tag müde, wie ich beschrieben habe, sondern dafür (auch ne Art von Ironie des Lebens) nachts wach und kann kaum schlafen. Inzwischen bin ich überzeugt, und das läßt sich wohl auch aus den Antworten auf meinen Thread rauslesen, dass das Nachwirkungen des Alkoholmissbrauchs sind.

    Aber ein bisschen Ironie und nicht immer toternst halt ich in harten Lebenslagen (die in unserem Fall sogar endgültig sind, weil Heilung gibts nicht) für überlebenswichtig (sicher nicht für jeden und ganz sicher nicht in jeder Situation).

    Um dich nicht zu enttäuschen, zum Schluss noch mal ne Phrase:

    Manche brauchen zur Aufmunterung Streicheleinheiten, andere wollen lieber gekitzelt werden.

    Linde, ich fands trotzdem nett, dass sich jemand meinen Kopf macht.

    Schlaf gut
    spiegel

  • Hallo Spiegel,

    Zitat

    Ich bin nicht nur am Tag müde, wie ich beschrieben habe, sondern dafür (auch ne Art von Ironie des Lebens) nachts wach und kann kaum schlafen.

    Das liest sich, als hättest Du Deine Tagesstruktur noch nicht gefunden (suchst Du aktiv?). Weiter scheinst Du Probleme zu haben, zu entspannen. Welche dbzgl. Techniken sind Dir bekannt?

    LG kommal

    unterwegs...

  • Moin Spiegel,

    erst mal ein liebes Willkommen auch von mir, ich habe die letzte Zeit hier im Offenen nur vermehrt gelesen, deshalb die Verspätung.

    Diese Schlafstörungen hatte ich Anfangs auch vermeehrt, mit der Zeit pendelt sich das aber wieder ein, das Wort Geduld, ich liebe dieses Wort :wink: begleitet mich schon seit Anfang an.

    Auch Stimmungsschwankungen von Himmelhoch jauchend bis zum Tode betrübt, gaben sich bei mir die Hand, aber auch das pendelt sich irgendwann ein :wink:

    Hier hast Du ja die Möglichkeit viel zu lesen und auch von Dir zu berichten und wenn Du Fragen hast, stelle sie einfach :wink:

    Entspannungstechniken habe ich erst richtig in meiner LZT erlernt und auch das nur mit viel Geduld, bin von Haus aus sehr lebendig und Ruhe halten musste ich in kleinen Tippelschritten wirklich erst lernen.
    Aber es geht, was mir auch viel geholfen hat, ich bin viel raus in die Natur, mit dem Hund.

    Auf jeden Fall kannst Du hier eine Menge für Dich mitnehmen, es gibt viel zu entdecken :wink: Altes und falsches Verhalten, muss durch anderes Sinnvolleres ersetzt werden. Auch musste ich erst lernen, mich nüchtern selber zu ertragen und dazu gehört meines Erachtens auch ne Portion Selbstironie. Dabei darf natürlich nicht die Ernsthaftigkeit auf der Strecke bleiben, da gibt es viel zu tun. Aber man kann viel dafür tun und gemeinsam, sind manche Päckchen, im Austausch, einfach besser zu schultern.

    Ich wünsche Dir einen entspannten Sonntag, man liest sich.

    MLG Mandy

  • Hallo kommal und Mandy,

    mit den Entspannungstechniken habt ihr wohl recht.
    Das bekomm ich von allen Seiten gesagt, und eins habe ich seit Beginn des Entzugs gelernt:
    Die Erfahrungen, die andere gemacht haben, sind wichtig. Und entgegen meiner "sonstigen" Charaktereigenschaft (erst mal alles ganz anders machen und am liebsten mit dem Kopf durch die Wand) habe ich die Ratschläge, die mir von Trockenen gegeben werden, beherzigt.

    2, 3 Beispiele, die mich dazu gebracht haben:
    Im 2. Tag Entzug ging es mir saudreckig. Dann hat jemand, der länger dabei war, gesagt: "Is normal, nach 3 Tagen gehts dir wieder gut". Ich dachte erst der will mich veralbern, aber er hatte Recht (körperlich natürlich).
    Mir wurde von jedem empfohlen, eine SHG zu besuchen. Ich war erst skeptisch (war auch vor meiner Hardcore - Saufzeit bei Feten lieber beim Zapfer als bei den Psychos), bin aber hingegangen. Zunächst schien sich meine Skepsis zu bestätigen. Die erste SHG war (in meinen Augen) eine Labertruppe, die mir nichts brachte. Inzwischen weiß ich, dass jede SHG anders ist, und das man "seine" wohl erst finden muss. Habe ich inzwischen, und bin jetzt der Meinung, dass die erstgenannte SHG für viele Leute sicher sehr gut geeignet ist, nur eben nicht für mich.

    Könnte jetzt so weitermachen, kurz:
    Die Ratschläge der alten Hasen sind für "junge" Trockene Gold wert und, auch wenn man das wegen meine Flapsigkeit (was isn das eigentlich ?) nicht glaubt, ich versuche tatsächlich, sie zu befolgen.

    Kommal, die Entspannungssache ist dabei mein größtes Problem. Ich kenne (rein rational, war in meinen Jugendzeiten wie viele aus meiner Generation hochgradig an Fernasien interressiert, Zen, Chi etc. sind mir in der THEORIE bekannt) einige Techniken, aber eine Grundvoraussetzung, nämlich mich einzulassen, kriege ich nicht hin.

    Habe vom Therapeuten eine Gruppe die irgendwas mit Muskeln macht (muss nochmal genau nachfragen) empfohlen bekommen. Werde mich nächste Woche darum kümmern (weiß was jetzt kommt: "nächste Woche" ist immer "nächste Woche". Ja, ich lüge mir gerade selbst was in die Tasche).

    Ok es ist Sonntag, 9 Uhr, die Viererbande pennt noch und heute (falsch, jetzt, SOFORT nach dieser Antwort) nehm ich den 2 . Punkt "Sport" in Angriff. Zunächst mal allein, wenn ich den seit Jahren verstaubenden Heimtrainer zusammengebaut habe. Wenn ichs überlebe (Blutdruck vor einer halben Stunde 194/99), melde ich mich nachher nochmal.

    Dank Euch
    spiegel

  • Hallo Spiegel,

    Respekt, Sport am Sonntagmorgen!! Wärst Du da früher auch drauf gekommen??

    Das werde ich jetzt auch tun und zwar draussen mit meinem Hund und meinem Mann, der gestern KEINEN Gang in seinen Weinkeller gemacht hat, sondern sogar das Sportstudio mit seinem Mineralwasser überlebt hat. Das Thema "alkfreies Zuhause" müssen wir wohl noch angehen. Heute ist Sportplatz angesagt -Bier, Bier, Bier-. Ich glaube, ich gehe lieber ins Eiscafe!!!

    Übrigens, mit Entspannungstechniken kann man viel machen. Ich habe zum Beispiel eine CD "Muskelentspannung nach Jacobsen", das wird das sein, was Du lernen willst. Also, früher fand ich das VOLL albern, denn Billy Idol fand ich dann doch cooler. Aber, alles zu seiner Zeit, nach der Entspannung Billy Idol geht auch.

    Dann habe ich noch eine CD "Meditation für Anfänger". Da sind ungefähr 10 Meditationen drauf mit Erklärungen. Finde ich nicht so schwer, ich habe das aber auch schon in einer Gruppe gemacht.

    Wenn ich aber oberobernervös bin, kann ich mich darauf gar nicht einlassen. Das ist meist das Problem. Oder wenn ich unter Saufdruck gelitten habe, dachte ich, hör mir doch auf mit diesem Jogi-Gedöns....

    Und sich darauf einzulassen, muss man(n) einfach lernen. In meinem Kurs "Entspannungstechniken" haben die meisten Männer geschlafen. Ich habe sie dann immer dezent geweckt, bevor sie zu laut geschnarcht haben

    :roll:

    Viel Spaß beim Sporteln und vielen Dank für Deine Nachricht in meinem Thread

    Glenny

    Gaby

    Sei dir selbst eine Insel!

  • Hallo Spiegel,

    den Stepper den ich hatte, habe ich erst mal entstauben müssen und auch habe ich diesen eher als Kleiderständer genutzt, na ja Heute gehe ich ab und an mal daran, müsste ich viel öfters machen.

    Das mit den Enspannungsübungen haben wir ja in der LZT auch gemacht, der besagte Kreis, die Therapeutin mit netter Akkustik im Hintergrund, die ihre Stimme begleitete.

    Nun ja, da sass ich dann da und warte, das ich auch mit geschlossenen Augen, in irgendeinem Zustand versinke, den se da vorgab, meine Herren, ich habe das überhaupt nicht geschafft

    Erstaunt nahm ich dann die Leutchen um mich rum zur Kenntniss, die überall da waren, wo ich auch gerne gewesen wäre, na nicht alle, muss ich gestehen.

    Aber es ist reine Übungssache und mittlerweile schaffe ich das auch, mich mal hinzusetzen und abzuschalten, in mich zu gehen, nun ja Sand spürte ich noch keinen zwischen meinen Zehen, aber ein gewisses Gefühl der Ruhe und des nicht Nachdenkens, stellt sich ab und an ein.

    Es gibt da gute CD, die hilfreich sind und die man auch locker zu Hause ausprobieren kann.

    Auch gut war der Kurs Feldenkrais und das was Dir da empfolen wurde ist wohl die Muskelentspannung, da liegt man auf dem Boden, geht auch im Sitzen und bei leiser Entspannungsmusik, gibt jemand mit leiser Stimme Anweisungen, die dann alle machen.

    Da sind einige bei eingeschlafen, bei mir kam da sehr schnell das Entspannungsgefühl :wink: ohne einschlafen :lol:8)

    Bei den Volkshochschulen, kann man günstig solche Kurse belegen, die liegen meist so ab dem Herbst, bei der Stadt Broschüren aus/rum.
    Werde ich mir dieses Jahr auch mal wieder holen, mal schauen was da so angeboten wird.

    MLG Mandy

  • Hallo Leute,

    wollte mich nach dem "Sport" ja nochmal melden.
    Also ich hab das Teil in einer guten Stunde mit viel Fluchen und der Suche nach einer Flügelmutter aufgebaut. Inzwischen waren auch die Frauen wach.
    Bedient hab ich das Gerät noch nicht (FEIGLING), bin stattdessen zum ersten Mal seit Jahren mit der Kleinsten ins Freibad. Mein Sport war dann so 100 m Schwimmen, ansonsten mehr Planschen. Ich bin auf die 100 m nicht besonders stolz, aber auf die Uhrzeit. Vor drei Monaten (bzw. letzten Sommer, und davor den Sommer, und davor ....) wär das mit dem Bad nichts geworden, wegen der Übeschneidung mit der Trinkzeit.

    Aber zurück zum Heimtrainer.
    Der steht jetzt ziemlich zentral und meine halslosen Ungeheuer haben ein vom linken bis zum rechten Ohr reichendes Grinsen im Gesicht.
    Ich denke - hoffe - wünsche - dass das Motivation bringt.
    Will schließlich auf der nach unten offenen Teenagerbewunderskala nicht ins Minus rutschen.

    Habt noch einen schönen Sonntag
    spiegel

  • Hallo Spiegel,

    Zitat

    eine Gruppe die irgendwas mit Muskeln macht

    Das ist wahrscheinlich die "progressive Muskelentspannung nach Jakobson" (auch "PMR"). Die habe ich in der Entgiftung gelernt und die ganzen vier Monate bis zur Therapie vor dem Einschlafen gemacht.

    Das hat mit sehr gut geholfen.

    Da heißt es: REGELMÄSSIG üben.

    LG und angenehme Entspannung

    kommal

    unterwegs...

  • Hallo Wilson,

    wg. der Tabletten solltest du echt den Arzt fragen, ob die sich mit Sport vertragen.
    Während der Entgiftung (Blutdruck + Gegenmittel + Glücklichmacher + hab ich nicht gefragt) durfte ich am Frühsport nicht teilnehmen und selbst von den Spaziergängen wurde ich "freigestellt".

    Und Churchill hat den Krieg nicht gewonnen. (also, nicht alleine)

    kommal
    Donnerstag hab ich Therapie, da frag ich mal, was und wo.
    Du musstest 4 (vier) MONATE auf die Therapie warten ?
    Meine paar Wochen habe ich schon für einen Fehler im System gehalten.

    Schönen Abend
    spiegel

  • Hallo Spiegel, erst mal gut, dass du mit dem Trinken aufgehört hast. Bei all deinen Problemen wird einem ja ganz schwummerig, die lassen sich aber alle lösen, und zwar mit Geduld, Geduld, Geduld. Verhaltensweisen, die man über Jahre hinweg hatte, lassen sich nicht über Nacht abstellen. Meine Erfahrungen, und die habe ich reichich sammeln müssen, besagen, es dauert vorneweg runde zwei Jahre, bis man ungefähr da ist, wo man sein möchte. Kleine Schritte, realitische vor allem, und sich an den Dingen erfreuen, die man trocken wahrhaftig erlebt hat. Es sind einfach zuviele Dinge, die dich jetzt bewegen, um mal auf die Schnelle etwas umzusetzen. Mit deiner Frau wirst du dich schon noch ordentlich aussprechen müssen. Das kam, denke ich mal aus eigener Erfahrung raus, die letzten Jahre zu kurz. Dinge auf den Tisch und darüber reden und nochmals reden. Angehörige sind meist völlig überfordert, was den Umgang mit Trockenen angeht. Den Nassen konnten sie oft einschätzen, den Trockenen eher nicht, er schwankt viel zu sehr. Vielleicht sucht sich deine Frau auch eine Gruppe von Angehörigen, damit sie nicht völlig hilflos da steht? Zeit, sie rast einem ja förmlich weg, nur wenn sie vor sich hat, da kommt es einem vor, als ginge sie gar nicht rum. Lass dir Zeit, es wird sich vieles regeln lassen, wenn man sch nur die nötige Zeit gönnt. Medizinische Angelegenheiten lassen sich mit deinem Arzt regeln, auch hier brauchst du Zeit. Bluthochdruck habe ich auch, nehme auch ein Medikament. Auch ich wurde müde davon, allerdings anders als ich mir das wünschte. Umgestellt und es ging wieder alles, wie gewünscht und gewohnt. Ich muss sagen, ohne meine Frau hätte ich viele nicht so *locker* durch gestanden. Wir haben endlos geredet, ohne jeden Scham und Zurückhaltung. Meine Erfahrung, mit dem Menschen, mit dem ich zusammen leben möchte, muss ich reden. Es kostet Überwindung, aber wenn der Anfang erst mal gemacht ist.......
    Gruß Ronnie

  • Hallo Ronnie,

    danke für die guten Wünsche.

    Zitat

    Bei all deinen Problemen

    Na, ich finde, bei mit geht es noch. Hauptproblem ist das Trinken, daneben die daraus resultierenden Einschränkungen. Familie, Arbeitsplatz, Führerschein etc. habe ich ja noch und bin dankbar dafür.

    Bin guter Hoffnung, dass ich es mit der Unterstützung meiner Frauen hinkrieg.

    LG
    spiegel

  • Hallo Spiegel,

    ich bin in den geschlossenen Bereich umgezogen. Mich haben die Seitenaufrufe meiner Vorstellung nervös gemacht;-) Dort habe ich ein Tagebuch eröffnet, denn ich denke, das kann mir schon helfen.

    Ich werde mich hier ab und zu wieder mal melden und hoffe doch, wir ziehen das alle zusammen gut durch. Wir sind doch guuuuuuuuut.

    LG von Glenny

    Gaby

    Sei dir selbst eine Insel!

  • Hallo Spiegel,

    ich habe da mal 2 Verständnis Fragen.

    Zitat

    Hauptproblem ist das Trinken, daneben die daraus resultierenden Einschränkungen. Familie, Arbeitsplatz, Führerschein etc. habe ich ja noch und bin dankbar dafür.

    auf was bezieht sich das Trinken und welche Einschränkungen resultieren daraus?

    Zitat

    Bin guter Hoffnung, dass ich es mit der Unterstützung meiner Frauen hinkrieg.

    Und wenn nicht?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Sorry,

    Zitat


    Hauptproblem ist das Trinken, daneben die daraus resultierenden Einschränkungen. Familie, Arbeitsplatz, Führerschein etc. habe ich ja noch und bin dankbar dafür.
    auf was bezieht sich das Trinken und welche Einschränkungen resultieren daraus?

    hab mich wohl etwas verkürzt und grammatikalisch falsch ausgedrückt.
    Also gemeint ist:

    Das Hauptproblem ist das Trinken. Die daneben (bzw. daraus) resultierenden Einschränkungen in Bezug auf Familie, Arbeitsplatz, Führerschein, die viele andere erleiden müssen, sind bei mir zum Glück nicht eingetroffen. (Wobei man wohl, bezogen auf den Zeitbezug "Entgiftung", ein "noch nicht" davorstellen müsste.)

    Zitat

    Und wenn nicht?

    Absolut, definitv null, keine geringste Ahnung.
    Wahrscheinlich wärs das dann.
    ABER:
    Ich frage mich auch nicht was wäre, wenn mir der Himmel auf den Kopf fällt :wink:

    LG
    spiegel

  • Hallo Spiegel,

    danke für die Klarstellung.

    Meine andere Frage bezog sich auf das "mitziehen deiner Frauen".

    ich bin für mich und meine Trockenheit verantwortlich und nehme da auch keine Rücksicht ob da jemand mitzieht oder nicht. Ich stelle meine Trockenheit an erster Stelle. Erst dann kommt alles andere.

    Durch das jahrelange Saufen habe ich die Verantwortung immer dem Alkohol überlassen ,damit er alles löst. Nun bin ich nicht mehr fremd bestimmt und möchte es auch , in jegliche Richtung, nicht mehr werden.

    Vielleicht habe ich mich nun auch etwas klarer ausgedrückt :)

    Trockene 24h

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Zitat

    Nun bin ich nicht mehr fremd bestimmt und möchte es auch , in jegliche Richtung, nicht mehr werden.

    Also, von meinen Frauen fühl ich mich nicht fremdbestimmt, sind schließlich MEINE Frauen (Die Chauvikasse geht langsam ins Geld).

    Ernsthaft:
    Sicher, man ist erstmal für sich selbst zuständig und muss sein Leben selbst in den Griff kriegen. Aber wenns Hilfe gibt, lehne ich sie nicht ab. Und schon garnicht von meinen Frauen.

    Zum Zeitpunkt vor meinem "Aufhören" wäre ich ohne meine Frau niemals auf mich allein gestellt in der Lage gewesen, die simpelsten Schritte einzuleiten (Spiegeltrinker wie aus dem Lehrbuch, ganz am Schluss schon morgens, brauchte, obwohl ich wirklich in die Entgiftung wollte, schon auf der Fahrt zur Klinik einen sehr großen Schluck). Hätte ohne meine Frauen einfach weitergesoffen, bis alles den Bach (meiner hätte wohl Hades geheißen) runter wäre.

    Ist nicht passiert, dank ihrer Hilfe.
    Nenn es meinetwegen "anhängig", aber dann sind SIE und ICH voneinander abhängig. Und wenn das, wie das Alkelend, unheilbar ist, solls mir recht sein.

    So, ich hole jetzt meine Große vom Bahnhof ab und gehe danach (mit meiner Frau) zur SHG (auch die hilft mir, wie auch das Forum, bei der Therapie bin ich mir noch nicht sicher).

    Die nächsten 24 h sollten machbar sein.
    Viele Grüße
    spiegel

  • Hallo spiegel,

    Zitat


    Nenn es meinetwegen "anhängig", aber dann sind SIE und ICH voneinander abhängig. Und wenn das, wie das Alkelend, unheilbar ist, solls mir recht sein.

    ich bin Co-Abhängig und auf dem Weg mich daraus zu lösen und eins weiß ich, ich will mich nie wieder von irgendjemanden abhängig machen, ob nass oder trocken und ich möchte auch nicht das sich jemand von mir abhängig macht. Frei sein das ist mein Ziel. Selbstbestimmt und eigenverantwortlich.

    Lieben Gruß
    Nicole

  • Hallo Nicole,

    ich kann mir vorstellen, dass du als Co Übles erlebt hast und deswegen deine Einstellung verstehen und bedauern.

    Zitat

    Frei sein das ist mein Ziel

    Meins nicht. Ich möchte nie von meiner Frau frei sein, und umgekehrt hoffe ich, sie nicht von mir. Gabs da nicht mal diesen alten Song, ich glaube von Janis:
    "Freiheit ist nur ein anderes Wort für: Nichts mehr zu verlieren"

    Ich hab was zu verlieren:
    Meine Frau und meine Trockenheit. Das will ich aber beides nicht verlieren. Wenn, dann will ich mich in sie verlieren. Und es macht mir nichts aus, dass ich ohne sie NICHTS wäre.
    Trocken, nur um meiner selbst willen ? Für wie toll und wichtig soll ich mich eigentlich halten ? Mindestens vier Menschen und eine Katze (wahrscheinlich wiedergeboren) sind wichtiger als ich.

    Nicole, ich wünsche dir, dass du deinen Weg machst.

    Zitat

    auf dem Weg mich daraus zu lösen

    Und dass du im Moment sagst "Mir kommt kein Kerl mehr ins Haus" (ok, etwas übertrieben zitiert), verstehe ich als eine gesunde Reaktion auf deine JETZIGE Situation.

    Zitat

    nie wieder

    Könnte jetzt den Bondspruch bringen.

    Finde jetzt deine Freiheit, aber sei nicht überrascht wenn dich (irgendwann mal) die Liebe findet. Und du von der Liebe (nicht von Mrs. Perfects Macken) gerne abhängig wirst.

    Gute Nacht und alles Gute
    spiegel

  • Hallo Spiegel,

    Zitat


    Wenn, dann will ich mich in sie verlieren. Und es macht mir nichts aus, dass ich ohne sie NICHTS wäre.

    ich habe mich einmal verloren und weiß wo dies endet deswegen will ich sowas nie wieder. Und was passiert mit dir wenn sie nicht mehr ist, egal aus welchen Gründen?

    Zitat

    Für wie toll und wichtig soll ich mich eigentlich halten ?

    Ich bin mir am wichtigsten, geht es mir gut geht es auch meinen Kindern gut.

    Zitat

    Und dass du im Moment sagst "Mir kommt kein Kerl mehr ins Haus" (ok, etwas übertrieben zitiert), verstehe ich als eine gesunde Reaktion auf deine JETZIGE Situation.

    mich daraus zu lösen heißt für mich, mich aus meinen alten kranken Verhaltensweisen zu lösen....von meinem Ex habe ich mich vor 2 Jahren getrennt und lebe seitdem mit meinen Kindern allein. Co-Abhängig hat nicht grundsätzlich was mit einem Menschen zu tun, meist macht der Partner die Co-Abhängigkeit sichtbar, drum kann man sich auch aus de rco-Abhängigkeit lösen ohne den Partner zu verlassen, ist zwar ein vielfaches schwerer aber möglich.

    Zitat

    Könnte jetzt den Bondspruch bringen.

    :lol:

    Ich bin mir da sicher :wink:

    Zitat


    Finde jetzt deine Freiheit, aber sei nicht überrascht wenn dich (irgendwann mal) die Liebe findet. Und du von der Liebe (nicht von Mrs. Perfects Macken) gerne abhängig wirst.

    Ich lebe meine Freiheit obwohl ich meine Liebe gefunden habe, zu erst die zu mir selbst und dann, vielleicht auch dadurch meine Liebe zu meinem Partner....ohne dabei abhängig zu sein.

    Ich muss mich nicht abhängig machen oder aufgeben, oder verlieren nur weil ich liebe. Es gibt ein ICH und ein DU und gemeinsam sind wir das WIR und dann auch wie DU und ICH.

    Lieben Gruß und einen schönen Sonntag
    Nicole

  • Hallo Nicole,

    ich denke, in unserem kleinen Dialog zeigen sich die Differenzen zwischen einem Alki und einer Co ganz beispielhaft.

    Meine (schlechte) Abhängigkeit ist der Alk. Von dem will ich weg. Und dabei kann ich extrem egoistisch bis hin zur Selbstsucht sein.

    Klar, dann hat das auch mit Menschen zu tun, aber in erster Linie ist es mal das Gift Ethanol, das, wenn man es nicht trinkt, weder gut noch schlecht ist (i.G. eher gut als schlecht bei Nichttrinken). Trotzdem ist dieser eigentlich neutrale Stoff, diese lächerlich Kohlenstoff - Wasserstoff - Verbindung mein Feind.

    Nicht nur das:
    Es ist ein verdammt starker Feind, ein übermächtiger Feind, ein so starker Feind, dass ich keine Chance zum Gewinnen habe. Deshalb habe ich kapituliert.
    Meine Kapitulation hat mich in neutrales Gebiet geführt, aber der Feind lauert auch hier an jeder Ecke. Und da ich hinten keine Augen habe, hilft mir jemand, den Feind zu sehen.
    Jemand, den ich dringend brauche. Von dem ich total und bedingungslos abhängig bin und der (in dem Fall "die") mir immer wichtiger sein wird als ich selber.

    Mein Egoismus und meine Selbstsucht zielt dahin, mit meiner "Verbündeten" den Versuchungen zu trotzen. Aber eins bleibt wichtiger als Alles, was mich berifft, und das sind meine Verbündeten.

    Zitat

    Und was passiert mit dir wenn sie nicht mehr ist, egal aus welchen Gründen?

    Eine eklige Frage. Zunächst mal flüchte ich mich in Statistiken und schau mir meinen kaputten und ihren gesunden Körper an und sehe, dass eine biologische Trennung (ohne Unfall) wohl eher in mir die Ursache finden wird.

    Ok, ich kenne selber die jetzt fällige Erwiederung, war ja auch ne Steilvorlage von mir. Aber da halte ich es momentan mit den Politikern:
    "Über diese Brücke gehe ich, wenn ich davor stehe"
    Könnte auch noch was von ungelegten Eiern und scheuen Pferden schreiben, aber zur Hintergrundinfo für dich:

    Ich kenne diese Liebe seit mehr als 30 Jahren davon ca. 27 zusammen, also mehr als mein halbes Leben. Eine nicht durch Tod bedingte Trennung entzieht sich, allen "Beispielen" aus dem Bekanntenkreis zum Trotz, in Gänze meiner Vorstellungskraft. Nenn es Vogel Strauss oder Maulwurf, aber diese Option ist bei mir nicht auf dem Schirm.

    Es bleibt, der Feind ist der Stoff Alk, gegen den heißt es allen Willen und allen Egoismus aufzubringen.
    Die wichtigen Menschen, die mir dabei helfen, sind mir wichtiger als ich.

    Morgen (Sonntag) würde ich vor drei Monaten gegen mittag etwa eine halbe Flasche Wodka im Leib gehabt haben. Stattdessen werde ich morgen mit dem kleinsten der wichtigsten Menschen eine Veranstaltung besuchen, mit dem Auto, nüchtern und nüchtern bleibend.

    Ich glaube, für einen Co, dessen eigentlicher Feind zwar auch der Alk ist, der sich aber viel besser versteckt als bei mir, ist deine Einstellung "ICH" vernünftig und sinnvoll. Aber auch als Co:

    Zitat

    meinen Kindern

    Sind die nicht wichtiger ?

    Liebe Grüße und dir auch einen schönen Sonntag
    ein unwichtiger Trinker

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