Ich weiß nicht mehr weiter...

  • Hallo zusammen,

    ich bin neu hier und für die, die meine Geschichte noch nicht gelesen haben:

    Meine (Alkohol)Geschichte beginnt im Alter von 3 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt haben sich meine Eltern scheiden lassen, aufgrund des Alkoholproblems meiner Mutter. Ich habe bis zu meinem 15 Lebensjahr bei meiner Mutter gelebt und bin dann, Gott sei Dank, zu meinem Vater gezogen. Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter nicht nur Alkoholikerin ist, sondern auch manisch-depressiv, was das Zusammenleben mit ihr leider sehr schwierig gestaltete und ich zeitweise selber sehr depressiv wurde.

    Anfangs hielt sich ihr Alkoholkonsum noch in Grenzen (wenn man das so nennen kann) und sie trank größtenteils nur Bier, wobei das auch schon morgens. Dies steigerte sich dann mit den Jahren nach und nach und ihre Auswahl wurde immer größer (Wein, Wodka etc.). Ihren ersten Entzug hat sie gemacht, als ich 7 Jahre alt war. Damals war sie für fast ein halbes Jahr in einer geschlossenen Anstalt, wo auch ihre Depressionen behandelt wurden. Leider hielt ihr Vorsatz nicht lange, denn 2 Wochen nach der Entlassung fand ich wieder Alkohol versteckt in den Küchenschränken. Mittlerweile habe ich es aufgegeben zu zählen wie viele Entzüge, Entgiftungen oder Therapien sie gemacht hat und muss auch ehrlich zu geben, dass ich nicht mehr daran glaube, dass sie jemals trocken wird. Zur Zeit habe ich keinen Kontakt zu ihr, nachdem sie es letztes Jahr nicht zu unserer Hochzeit geschafft, weil sie es am Vortag leider etwas übertrieben hatte. Mir geht es auch besser, wenn ich keinen Kontakt zu ihr habe, denn eine wirkliche Bindung habe auch nicht mehr zu ihr.

    Vor 4 Wochen habe ich eine Therapie begonnen, um das Erlebte zu verarbeiten. Und nun habe ich festgestellt, dass ich nicht nur ein EKA bin, sondern auch noch Co-Abhängig. Denn leider musste ich feststellen, dass ich den Alkoholkonsum meines Mannes in den letzten Jahren ausgeblendet habe oder nicht wahrhaben wollte. Kurz zu unserer Geschichte: ich habe ihn kennengelernt, da war ich 16, er 19. Er war schon immer ein exzessiver Trinker, der das Wort „Schluss“ nicht kannte und auch heute noch nicht kennt. Er trinkt nur am Wochenende, aber dann meist richtig (Bier, Schnaps, Mixgetränke). Als wir uns damals kennenlernten, trank er auch unter der Woche. Ich habe ihn dann, aufgrund meiner Vorgeschichte, gebeten in der Woche nicht mehr zu trinken, eben auch aus Angst er könnte zum Alkoholiker werden. Daran hält er sich auch bis heute. Leider schafft er es nicht am Wochenende mal nichts zu trinken. Selbst wenn er abends mal alleine zu Hause ist, ohne mich, trinkt er und das leider nicht zu knapp. Wenn man aber dann noch auf einer Feier o. Ä. ist, dann lässt er sich besonders gern gehen. Und ich habe auch leider in den letzten 11 Jahren, die wir zusammen sind, schon sehr unschöne Dinge mit ihm durchgemacht, wenn er getrunken hatte. Wobei ich dazu sagen muss, er schlägt nicht oder wird aggressiv, eher sentimental. Aber er hat teilweise erschreckende Aussetzer oder auch Realitätsverlust, dass er nicht mehr weiß wo er ist.

    Nun bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich nicht mehr weiter weiß bzw. kann. In den letzten Jahren unserer Beziehung bin ich immer davon ausgegangen, dass ich die Böse und Schlechte in unserer Beziehung bin, weil ich mir immer anhören musste, ich wäre so gefühlskalt. Durch die Therapie ist mir aber bewusst geworden, dass ich eigentlich gar nichts für meine Verhaltensweise kann, als EKA kennt man es ja nicht besser. Außerdem hat sich in meinem Kopf in den letzten Jahren ein Bild von meinem Mann manifestiert, was ähnlich dem ist, was ich von meiner Mutter habe. Ich ekel mich vor ihm, ich bin zur Zeit kälter als ein Eisblock, wenn er trinkt werde ich aggressiv, ich kann ihm keine Nähe geben.

    Leider kann ich für mich im Moment nicht sagen, wie meine Zukunft aussieht und was ich von mir und meinem Mann wünsche. Das Einzige was ich weiß, ist, dass es so nicht weitergehen kann. Ich bin selber erschrocken, wie sich der Alkohol so konstant weiter in mein Leben geschlichen hat und ich nichts dagegen getan habe.

    Mein größtes Problem ist, dass ich nicht weiß, ob ich mir eine Zukunft mit meinem Mann noch vorstellen kann. Ich weiß nicht, ob sich das Bild, was ich in meinem Kopf habe, wieder ändern kann, selbst wenn er eine Therapie macht. Und kann ich ihm danach vertrauen, dass er nichts mehr trinkt? Ich habe immer mit dieser Angst des Rückfalls gelebt und zweifel jetzt schon daran, dass er trocken bleibt. Und wenn er keine Therapie machen würde und sich nur „einschränkt“, wie soll ich damit leben? Und sieht er das in 2 Monaten schon wieder anders und trinkt normal weiter?

    Im Moment würde ich am liebsten ausziehen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Leider glaube ich, dass mein Mann das nicht verstehen würde, zumal ich ihm gar nicht erklären könnte, was genau in mir vorgeht. Wirkliches Verständnis bzw. Interesse habe ich in den letzten Jahren nie von ihm bekommen, wenn es um das Thema „Alkohol“ bzw. meine Mutter ging. Ein wirklicher Gesprächspartner war er leider in all den Jahren nicht.

    Weiß vielleicht jemand wie ich mich fühle und kann mir seine Erfahrungen schildern? Wie sich sein Leben verändert hat?

    Vielleicht bin ich auch etwas zu aufgewühlt über die ganzen Erkenntnisse als EKA und Co-Abhängige und reagiere über, aber ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Der Alkohol darf mein Leben und meine Gefühle nicht mehr so beherrschen.

    Freue mich auf eure Antworten.

  • Hallo Finchen,

    herzlich willkommen hier im Forum und klasse, dass Du Deine Eindrücke aufschreiben konntest und uns daran teilhaben läßt.

    Mir hat es geholfen hier aufzuschreiben und immer tiefer zu gehen. Anfangs ging ich gegen den Nebenbuhler aus der Flasche an, der mir meine Frau weggenommen hatte, später gegen meine Frau, bis ich bei mir anlangte, die Brechstange ansetzte und neu anfing.

    Ich bin meiner Frau für ihre Krankheiten heute dankbar, denn ich hätte mich sonst nicht verändern können.

    Ich wünsche Dir noch einen guten Austausch.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Finchen,
    willkommen im Forum. Gut das Du da bist. Als meine Erkenntnis kam abe ich angefangen mein Leben wieder mehr in meine Hand zu nehmen und mehr für mich als für Ihn zu sorgen.
    Dafür rechtfertige ich mich nicht. Denn Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Und Du bist die einzige die wirklich darüber bestimmen und entscheiden kann. Wenn Du ausziehen willst, TUE es! Abstand ist gut. Allein schon um sich mal einen Überblick zu verschaffen und die Energie wieder auf sich selbst zu richten anstatt an jemand der für sich selber keine Entscheidung trifft mit der es Dir gut geht.
    Das Forum ist empfehlenswert, und noch mehr Selbsthilfegruppen und vielleicht noch Therapien... Selbstfürsorge üben, Selbstverständnis lernen...das ist meine Ansicht.

    Viel Mut und Kraft
    Mach das was DIR gut tut.
    Grüße Karotte :wink:

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Danke für euer Feedback und die lieben Worte.

    Mir hilft es auch sehr hier zu schreiben und auch viel zu lesen, zumal ich mich in den letzten Jahren so gut wie gar nicht mit dem Thema "Alkoholismus" beschäftigt habe. Jetzt habe ich natürlich das Gefühl als würde eine Welt für mich zusammenbrechen, weil ich so viele neue Erkenntnisse gewonnen habe. Ich weiß, dass ich etwas in meinem Leben verändern muss, leider weiß ich nur noch nicht welche Ausmaße das haben wird.

    Ausziehen wäre für mich zur Zeit die beste und wahrscheinlich auch die einfachste Lösung. Nur habe ich das Gefühl, dass ich mich mittlerweile im selben Verhaltensmuster befinde, wie damals bei meiner Mutter. Ich habe natürlich auch Angst, dass wenn ich ausziehe, dass ich dann nicht mehr zurück kann.

    Leider sind das alles Fragen über Fragen und die Antwort weiß nur ich, denn ich muss wissen was ich will.

  • Zitat von Finchen13

    ..und die Antwort weiß nur ich, denn ich muss wissen was ich will.

    Hi Finchen,

    ganz am Anfang steht die Veränderung. Kein Mensch weiß, wie ein Risotto mit Feigen, Datteln und Pflaumen schmeckt, so lange er es nicht ausprobiert hat. Es gibt für alles Rezepte und die Besten sind die, die sich einfach entwickeln.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblut,

    du hast ja so Recht. Ich bin nur leider kein Geduldsmensch und möchte am liebsten, dass sich sofort etwas ändert. Ich hab das Gefühl, dass ich schon viel zu lange in diesem Käfig lebe. Meine Therapeutin sagt, dass meine derzeitige Verhaltensweise gegenüber meinem Mann aussagt, dass ich beginne mich von ihm zu trennen. :(

    Auf jeden Fall habe ich beschlossen, dass ich mit meinem Mann reden muss, dass es so definitiv nicht weitergehen kann. Und entweder er merkt dann, dass etwas gewaltig schief läuft oder unsere Wege müssen sich dann, zumindest auf der Beziehungsebene, trennen.

    Ich hoffe nur, ich bin stark genug, um mit ihm die Tage zu reden und schiebe es nicht weiter auf oder ändere meine Meinung. Aber diese Achterbahn der Gefühle werde ich sicher noch öfter haben. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich keine Angst vor einer Trennung habe oder vor dem allein sein. Vielleicht tut mir das auch ganz gut...

    LG

    Finchen

  • Hi Finchen,

    hast Du Dir denn schon einmal aufgeschrieben, was Dich alles stört und was Dich alles bindet?

    Mir hat es sehr geholfen, die nicht packbaren Gefühle ausgeschrieben vor mir zu sehen und später in Grollsituationen nochmals, was verändert und da wurde mir immer mehr mehr klar.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Nein, aufgeschrieben habe ich die Störfaktoren noch nicht. Wobei das eine gute Idee ist! Erstaunlicher Weise war das Thema "Alkohol" zwar immer ein Störfaktor in unserer Beziehung, nur ist mir jetzt erst bewusst geworden, wie sehr es mich verändert hat und wie sehr es mich die letzten Jahre unterbewusst gestört hat.

    Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen und mal eine Liste aufstellen.

    Danke :)

  • Moin zusammen,

    so, jetzt hab ich gestern mit meinem Mann gesprochen, ihm offenbart wie es mir geht und dass ich so nicht mehr weiterleben kann mit seinem Alkoholkonsum. Ich habe ihm gesagt, dass sich mein Bild von ihm geändert hat, dass ich mich vor ihm ekel. Gleichzeitig habe ich natürlich auch eingeräumt, dass ich genauso an mir arbeiten muss, wie er an sich.

    Leider bin ich aber jetzt wieder die Dumme. Von ihm kam so gut wie gar keine Reaktion. Wenn ich ihn nicht gefragt hätte, was er denkt und was er fühlt, hätte er im ganzen Gespräch überhaupt nichts gesagt. Bis auf Schulter zucken und die Frage, was ich denn jetzt von ihm will, war es ein sehr einseitiges Gespräch.

    Er hat auch überhaupt nicht verstanden, als ich ihm erklärt habe, dass manche meiner Verhaltensweisen "normal" sind, nachdem was ich in meiner Kindheit mit meiner alkoholkranken Mutter alles durchgemacht habe. Für ihn war ich immer die Böse in der Beziehung, die gefühlskalt und immer zu ernst war.

    Ende von Lied war dann: "Dann muss ich mich ja für dich einschränken. Ich werde es versuchen." Leider habe ich keine andere Reaktion von ihm erwartet. Und jetzt straft er mich mit Nichtachtung.

    Vielleicht muss ich ihm auch ein wenig Zeit geben, dass er die Dinge, die ich zu ihm gesagt hat auch erstmal verarbeitet. Ich hätte mir nur sehr gewünscht, dass er mich mal in den Arm nimmt und sagt: "Schatz, wir schaffen das!" Einfach ein bisschen mehr Interesse an meiner Situation. :(

    Traurige Grüße

    Finchen

  • Hallo Finchen, sag mal, was hast Du denn erwartet? Du hast das Bedürfniss gehabt ein gespräch zu führen, etwas zu sagen und er nicht. Warum sollte er deinem Bedürfniss entsprechen wenn es nicht seines ist und er doch anscheinend so wie es ist zufrieden ist? Schon allein das er sagt das er sich für Dich dann einschränken müßte...das sagt doch schon viel aus. Nämlich das was Ihm wichtig ist.
    Er wollte wohl nicht mehr auf Dich eingehen. Weil es Ihn nicht interessiert. Ja, ich versteh schon, das ist sehr schmerzhaft. Aber damit hast Du es nun klar und deutlich. Er hat andere Prioritäten.
    Das was Du vorgebracht hast ist dein Ding, deine Angelegenheit, dein Wunsch... und wenn Du sagst das es so für Dich nicht geht dann wäre vielleicht auch angebracht zu sagen wie es denn dann für Dich geht. Was Du Dir wünscht was anders werden soll. Sonst kann er wahrscheinlich sowieso wenig damit anfangen.
    Ich habe 3 Jahre mit meinem ExFreund so geredet... es hat nichts gebracht. Erst am Ende ist es ein wenig besser geworden und erst wo ich weg war hat er begriffen und selbst da war Ihm sein Alkoholproblem immer noch nicht wirklich klar, das heut ein weiteres knappes Jahr gebraucht. Und trotzdem geht er noch in keine Therapie...
    Ja, was solls. Jeder muß seine Entscheidungen selber treffen. Jeder entscheidet für sich wie er/sie leben möchte.
    Ich denke nun solltest Du für Dich überlegen was Du ganz allein für Dich an Konsequenzen ziehst.
    Es gibt ja diese Sache vonwegen Ultimatum... am Ende habe ich mir dieses für mich selbst gestellt und habe dann auch nicht das halbe Jahr abgewartet was ich mir gegeben hatte.
    Du solltest für Dich entscheiden. Für Ihn kannst Du das nicht tun.
    Diese Erwartungen an andere scheint irgendwie auch ein Coproblem zu sein.
    Wer sagt außerdem das Du nun wieder die Dumme bist? Machst Du Dich nicht selbst dazu?
    Und was willst Du denn gemeinsam schaffen? Er hat ganz andere Befindlichkeiten wie es scheint.
    Der Alkoholismus ist eine Gefühlskrankheit. Und in meinen Augen sind Alkoholiker durch Ihre Sucht nicht mehr so anzusprechen wie ein "normaler" Mensch. Sie sind von Ihrem Suchtmittel geprägt, so wie Du auch von deinem Partner, dein Suchtmittel.... das steht an erster Stelle. Und erst wenn Wir das selber nicht mehr wollen kann eine Veränderung eintreten...sonst...ja, für Ihn wird es sich, so wie es klingt, weiter um den Alk drehen... ich sag nur Stichwort Einschränkung.

    Mache Dich auf, ganz für Dich und sorge Du für Dich gut. Das ist meiner Meinung nach sowieso der Anfang von einem echtem Leben. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, ich denke es ist angebracht sich erstmal um diesen zu kümmern...

    Grüße
    die Karotte
    Alles Gute für Dich und Mut und Kraft
    Du gehst deinen Weg!!!

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    Du hast ja so Recht!!! Vielleicht will ich auch einfach zu viel auf einmal. Im Moment setzte ich mich selber total unter Druck eine Entscheidung zu treffen, das sagt auch meine Therapeutin. Ich will auf Biegen und Brechen etwas verändern. Ich frage mich insgeheim manchmal sogar, ob ich die Flinte nicht einfach ins Korn werfe und gar nicht abwarte, ob er sich ändert, mein Leben in die Hand nehme und einfach ausziehe. Die liebe Geduld!

    Mein Problem ist leider auch, dass ich nicht an ihn glaube, dass wenn ich ihm sage, er soll aufhören zu trinken, dass er es schafft. Ich habe in dieser Hinsicht einfach kein Vertrauen in ihn, so traurig es auch ist. Vielleicht bin ich auch zu sehr geprägt durch die Rückschläge, die ich mit meiner Mutter erlebt habe, dass mir das Vertrauen und der Glaube fehlt.

    Ich hätte mir nur ein bisschen mehr Verständnis von ihm gewünscht, dass er mal hinterfragt warum ich so bin wie ich bin. Er hat mir jahrelang vorgehalten wie schlecht ich doch bin und jetzt finde ich heraus, dass ich doch eigentlich gut bin und auch immer war, zwar nicht „normal“ im herkömmlichen Sinne, aber doch gut. Für ihn ist es natürlich immer schön einfach gewesen alles auf mich zu schieben, dann brauch man nicht bei sich selber suchen.

    Aber wenn ich ihm sage, er soll aufhören zu trinken (was ich mir wünschen würde), dann hat er sein Problem doch trotzdem nicht erkannt. Andererseits frage ich mich, ob mir das wirklich helfen würde, das Bild, den Ekel wieder aus meinem Kopf zu bekommen, um wieder normal mit ihm umzugehen. Mein Bauch sagt nein, mein Kopf ? und mein Herz ?. Leider hab ich in den vergangenen Jahren gelernt, dass meine Bauchentscheidung immer die beste und auch die richtige Entscheidung war.

    Ich muss mir einfach mehr Zeit geben und mein Leben neu ordnen. Und wie du schon sagst, ich bin wichtig und ich muss sehen, dass es mir gut geht.

    Danke, Karotte, manchmal brauche ich einfach einen Tritt in den Hintern, dass ich wieder klar sehe.

    Gruß

    Finchen

  • Liebes Finchen, Du hast viele Fragen. Fragen auf die es keine Antworten gibt. Und weißt Du, ich glaube diese Fragen sind nicht wichtig...auch nicht die Antworten, denn Sie bringen Dich nicht weiter, drehen sich doch auch so sehr um Ihn... Es ist egal. Was wichtig ist ist das Jetzt und das Du (also dein Ich)... jetzt und hier Du... das ist wichtig. DIe Zeit wird es bringen... lebe einfach... es wird sich alles ergeben...lass es sein, oder wie andere sagen lass los...es hindert Dich am weitergehen...ehrlich
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    genau das Gefühl habe ich auch und ich glaube, ich mache mir das Leben im Moment unnötig schwer, in dem ich mich so unter Druck setze. Ich kann meine Baustellen nicht alle an einem Tag bewältigen und brauche es auch nicht. Ich muss noch viel lernen, um Gesund zu werden und bin froh, dass ich hier wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werde.

    Für meine Zukunft werde ich mir jetzt sagen:“Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden
    soll.“

    Liebe Grüße

    Finchen

  • Hallo Finchen...

    wow. Bin total beeindruckt von deinem letzten Satz.
    Den werde ich mir jetzt auch zu Herzen nehmen.

    Leider ist es so, wir müssen was ändern, für uns. So schwer das ist, ich bin in einer ganz ähnlichen Situation.

    Es ist hart, loszulassen. Aber der einzige und richtige Weg. Ich habe erkannt, dass ER mein Suchtmittel ist. Dass ich auch krank geworden bin. Und es für mich so schwer ist, mich von ihm zu lösen wie er von seiner Sucht. Dazu gehört persönlicher starker Wille.

    Wir schaffen das!

    Drück dich!
    SAD

  • Hey Finchen, ein guter Satz. Noch besser: es KANN anders werden. Du hast die Macht dazu, Du allein. Ich sag mir immer: Königin in meinem Reich!
    Jeder geht seinen Weg und jeder braucht die Zeit die er braucht... das hilft beim gelassen bleiben. Es geht alles nicht von heute auf morgen und manchmal sind die kleinen Schritte viel wichtiger wie die Großen.

    Mach was schönes, Ja?
    Lg Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Ihr seid so süß und rettet mir gerade wirklich den Nachmittag :) Im Moment ist es mir wirklich alles ein bisschen viel und auch meine Umwelt (ist zwar verständnisvoll) kann mich aber nicht verstehen, wenn ich davon rede mich evtl. zu trennen, loszulassen.

    ich weiß auch, dass loslassen nicht gleich trennung heißen muss, aber im Unterbewusstsein weiß ich wohl, dass eine Trennung auf lange Sicht gesehen, das gesündeste sein wird für mich.

    ich danke euch :)

    Liebe grüße

    Finchen

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