Schuldgefühle als Hindernis der Aufarbeitung

  • Liebe doro,

    weißt Du, ich habe auch lange an meinen *Schuld*-gefühlen* geknabbert, weil ich mir einfachh nicht zugestehen wollte, dass eben genau dies Traurigkeit, die Du beschreibst, zusehen zu müssen, sich selbst retten zu müssen,auch legitim ist.
    Bei aller Trockenheitsarbeit ist es auch einfach traurig, denn es geht dabei ja nicht um ein Stück Metall oder Glas, sondern um Menschen.
    Falsch aufgesetztes *Wissen*,Verständnis, dass ein Fallenlassen ja angeblich bedeutet, auch seine Gefühle abzustellen, kann dazuführen, Schuld aufzubauen. Dies behindert beim Sich-selbst-retten,weiterhin menschlich zu bleiben.
    Heute kann ich mir zugestehen, dass es mich traurig macht, dass ein geliebter Mensch aus meinem Leben erkrankt ist, es vielleicht auch nicht schaffen wird.Dies lässt mich oft weinen, aber mich nicht mehr Mich-selbst-aufgeben. Das ist der große Unterschied-bei mir.

    Lieben Gruß
    Susanne

  • moin ihr zwei

    natürlich muß man schwimmen um da raus zu kommen. doch dazu muß man ja auch erst merken das man am ersaufen ist. und man muß auch das rettungsboot als solches erkennen. wenn man es in seinem suchtwahn für nen zerstörer oder piraten hält....

    ich habe einfach mal aus meinem erlebten verucht deutlich zu machen welche schreckgespenster ich gesehen habe, was mich gehindert hat zu handeln als ich meine sucht erkannte. denn es ist ja nicht so das man merkt da ist was falsch und dann schwups zum arzt geht. diese sätze wie, "ich kann das nicht weil" die hören wir doch hier wirklich täglich. wir wissen das das meistens unsinn ist. nur dürfen wir eben nicht übersehen das es sich dabei um das handelt was der betroffene grade tatsächlich empfindet. für die betroffenen, egal ob alki oder co, sind diese gespenster real. egal wie, ich möchte es mal irre nennen, das von außen aussieht.

    ich habe, wie ich heute weiß, völlig irre phantasien gehabt. ich habe genau gewußt was ich mit meiner sucht anrichte, habe aber aus angst vor diesen "bedrohungen" nicht handeln können. saß wie der hase vor der schlange, die nicht existierte. ich möchte damit einfach nur mal verdeutlichen warum ein süchtiger nicht unbedingt sofort handelt wenn er sein tun erkennt, weil ich meine das das die frage nach schuld doch deutlich relativiert.

    schuld bin ich wenn ich etwas in klarem bewußtsein tue, alles was ich aus einer krankhaften psychose heraus tue kann man nicht als schuld bezeichnen, denn es entspringt ängsten die einen treiben.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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