Ich weiß nicht was ich machen soll!!

  • hi Technik

    herzlich willkommen

    Zitat

    Auf einer Seite möchte ich meine Schwiegermutter nicht im Stich lassen


    deine schwiegermutter is erwachsen und selbst für ihr leben verantwortlich. wenn sie mit ihm nicht mehr leben möchte bzw. für sorgen möchte das er weniger raum bei ihr einnimmt, dann liegt das an IHR. du hast da keinen einfluß drauf - du kannst sie daher gar nicht im stich lassen.

    du weißt ne menge von dem was du nicht willst... vielleicht magste mal (erst für dich, dann mit deinem mann) überlegen was du/ihr wollt und wie ihr dahin kommen könnt?

    ihr könnt dein schwiegervater nicht zu bringen aufhören zu trinken, das kann nur er allein. aber ihr könnt entscheiden wie weit ihr euch da mit rein ziehen lassen möchtet.

    habt ihr euch denn schon mal beim anwalt beraten lassen? ich kenn mich da net aus (wir dürfen euch da auch keine tipps geben), aber evtl könnten die euch was die firma betrifft etc. weiter helfen.

    möchte dein mann sich denn auch hilfe suchen?

    wie gehts dir?

    scheint ja heftig abzugehn wenn ich das so lese :(

    hier kannst du jederzeit in die tasten hauen über das was dich bedrückt, hilft mir schon ungemein. auch beim gedankensortieren das mir manch idee schon selbst kommt :wink: du selber kennst deine lage ja am besten :?

    lg -Dani-

  • Hey Technik,

    Erstmal auch von mir herzlich willkommen hier bei uns "Kindern".

    Dani hat Recht, Deine SchwieMu ist für sich selbst verantwortlich, insofern kannst Du sie nicht im Stich lassen. Sie kann doch auch selbst gehen und auch für sich selbst entscheiden, ob sie das will oder nicht.

    Und Du bzw Ihr müsst selbst entscheiden, was Euch wichtiger ist, Euer Wohlergehen (und das Eures Zwergs) oder Haus und Firma.

    Du schreibst von tätlichen Angriffen und blauen Augen. Meinst Du das im übertragenen Sinne oder gab's wirklich schon Schläge und blaue Flecken/Augen?? Wenn letzteres, dann holt Ihr bitte das nächste mal die Polizei, und wenn Dein "kleiner" Schwager da der Leidtragende ist, dann ist das Jugendamt der richtige Ansprechpartner (auch wenn's nach "Petzen" aussieht, das muss Euch in dem Moement egal sein)!

    Der Tip von Dani bzgl des Anwalts ist übrigens sehr gut, dort könnt Ihr Euch Rat holen, wie es mit Haus und Firma weitergehen kann und Ihr könnt Euch wieder auf Euch konzentrieren.

    Ich schick Euch ganz viel Kraft..

    Liebe Grüße

    der Insulaner

  • Hallo Technik,

    es hört sich nach vielen Familienverstrickungen an und Verletzungen, die Dir da zugefügt werden. Möchtest Du das wirklich weiter so haben?
    Dein erster Schritt ist gemacht, Du hast Dich hier geöffnet. Mach einfach weiter. Für Dich und Deine Familie. Vielleicht gibt es ja eine Familienberatungsstelle bei Euch - hört sich vielleicht erstmal blöd an, ist aber eine Möglichkeit.
    Versuch, Dich zu stärken und Deine Entscheidungen sorgfältig abzuwägen - ich weiss, es ist nicht so einfach in einem solchen Chaos...

    LG und viel Kraft!
    Lavandula

  • Hey Technik,

    eines erstmal vorweg: Das habt Ihr sehr gut gemacht, dass Ihr zur SHG gegangen seid. Ich denke, Ihr habt einige neue Einsichten bekommen bzw eigene Einsichten bestätigt bekommen, stimmt's??
    Aber einen Zahn muss ich Dir jetzt mal ziehen: Selbst wenn Ihr Euren Schwiegervater zum Aufhören bekommt (was ich anhand Deiner Schilderungen stark bezweifle), er wird NIE MEHR DER ALTE sein. Überleg mal, 30 Jahre kreisen seine Gedanken mal mehr mal weniger um den Alk. Wenn da nun kein Alk mehr ist, worum sollen seine Gedanken dann kreisen?? Er müsste erstmal wieder lernen, dass es auch was anderes gibt als Saufen.

    Die Reaktion Deiner SchwieMu find ich gar nicht so unverständlich. Schlussendlich lässt sich Alkoholismus und Co-Abhängigkeit allerdings nicht verstehen, es ist nicht logisch, es passiert oft genau das Gegenteil von dem, was logisch wäre..!! Und die Konsequenzen, die sie nun aus ihrer Einsicht/Meinung ziehen könnte, die sieht sie nicht. Aber scheinbar reift bei ihr schon eine Idee, was sie machen will. Nehmt sie unbedingt mit zum nächsten SHG Treffen. Und wozu Ausreden?? Mit der Wahrheit fährt man meistens am besten.

    Warum Du so "schnell" den Schritt zur SHG gehen kannst und Dein Mann und Deine SchwieMu nicht ist relativ einfach, sie kennen es nicht anders, sie "wissen" nicht, dass SIE (und nur sie) ihre eigene Situation ändern können und müssen, sie sind es gewohnt, dem Alki den Rücken frei zu halten und sind froh, wenn es mal einen Tag nicht ganz so schlimm geworden ist. All das getrieben von der Hoffnung, dass der Alki vielleicht doch irgendwann mal von sich aus "vernünftig" wird. Aber wie gesagt, Alkoholismus hat mit Vernunft nix aber auch gar nix zu tun..!! :(

    Übrigens: Weglaufen wenn's droht zu eskalieren ist grenzwertig. Wenn Ihr einfach heimlich still und leise rausschleicht empfindet der Alki das als Sieg. "Endlich sind sie weg und ich kann in Ruhe weitersaufen!" Besser wäre ihm zu sagen, dass Ihr sein Verhalten nicht akzeptiert und deshalb jetzt geht. Und nehmt "klein Schwager" und Schwiemu gleich mit. Sollten die Angriffe körperlich werden --> Polizei!!! (Das ist mein Ernst!!!)

    Dir nochmal viel Kraft..!!!

    Ganz liebe Grüße

    Der Insulaner ;)

  • Hallo Technik,

    auch von mir herzlich Willkommen hier.

    Wenn man wie ich selber ja auch in einer Suchtstrukturfamilie aufgewachsen ist bzw. noch lebt, dann ist das wie ein Mikrokosmos. Jeder in ihr hat seine Position. Alkoholismus betrifft ja nicht nur den Alkoholiker, sondern jedes einzelne Familienmitglied.

    Da gehen mitunter Jahre oder Jahrzehnte um, man ist da drin und kann sich weder innerlich noch äußerlich distanzieren. Um es überhaupt auszuhalten schaltet man seine Gefühle ab oder redet sich die Situation schön oder anderes. Ich habe mich abgeschaltet, habe gar nichts mehr gefühlt, damit mich das ganze Elend nicht überflutet.

    30 Jahre sind eine sehr lange Zeit. Da verändert man sich und auch in guten Beziehungen kann es sein, daß man einfach nichts mehr füreinander empfindet. Selbst wenn er jetzt trocken werden würde, dann wäre er niemals wieder der Mann, der er vor 30 Jahren war... Den würde sie so oder so nicht "zurückbekommen". Deine Schwiegermutter darf genau diese Gefühle haben die sie hat. Es darf ihr egal sein, sie darf sich innerlich abgrenzen, sie darf vergessen, verdrängen, alles. Sie kann sich auf den Weg machen, die Verantwortung für ihr Leben selber zu tragen und ihm die seine für sein Leben überlassen. Das sind Entwicklungen, die sie machen kann, aber nicht muß.

    Zitat

    Man muß doch wissen für was man sich entscheidet??

    Von außen mag das einfacher aussehen als es ist. Kannst du das immer so schnell? Ich nicht.

    Zitat

    Ich habe ihr gesagt,das wir diesen Schritt nicht gegen ihn machen sondern für ihn.

    Du kannst auch keine Schritte für ihn machen, du kannst ihm nichts abnehmen. Er ist alt genug um selber zu laufen, wenn er es denn will.

    Du kannst nur Schritte für DICH machen. Wie er und ob er darauf reagiert ist seine Sache. Du bist vor 7 Jahren in diesen Mikrokosmos von außen hereingekommen und jetzt kommt dadurch plötzlich ein Impuls, etwas Neues. Jeder wird anders damit umgehen.


    Lieber Gruß,

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Mandy,

    ich würde den Sohn mitnehmen, manchmal sind wir Kinder stärker als die Erwachsenen oder ihr lasst ihn selber entscheiden. Bekommt er denn auch Hilfe wegen seiner Esstörung? Ich hatte auch einige Zeit Esstörungen und es ist ein Hilfeschrei.

    Ich wünsche Euch alles Gute.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Hallo Technics,

    würde ihn selbst entscheiden lassen, wie er zu dem Thema steht, ihm so viel wie möglich erklären und dann fragen, was er denkt und wie er sich fühlt. Bzw. ob er drüber reden möchte. Ein Hilfsangebot wird er sicher zu schätzen wissen.

    Die Entscheidung eines Alkis, aufzuhören, liegt völlig bei ihm. Ist es nicht schon heftig genug, dass sich alles um ihn dreht? Alle Angehörigen, die in der Nähe sind, haben sich auf ihn eingestellt und richten ihr Leben nach ihm aus. Das ist immer so. Solange man es eben macht. Die Macht, dieses Verhalten zu ändern, liegt bei einem selbst!!
    Ihr schafft das, wenn ihr wollt, aber zählt nicht auf den Alki. Er lebt vor allem von Eurer Aufmerksamkeit - die Euch im übrigen fehlt. Er nimmt. Und ist sich in seiner Sucht überhaupt nicht im Klaren, was er tut, was er Euch antut.
    Er kann jedenfalls nur deshalb so sein wie er momentan ist, weil alle das Spiel mitspielen.
    SHG ist eine gute Idee. Viel Erfolg Euch!

    LG,
    Lavandula

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