Hallo,
ich habe hier bereits in vorigen Beiträgen ansatzweise meine Geschichte erzählt und auch zu anderen Beiträgen etwas geschrieben. Da ich keine reale SHG besuche, es aber ohne schwierig finde, eröffne ich diesen Thread zwecks Austausch und Information darüber, was ich tue, um nach einer schmerzhaften und energieraubenden Beziehung zu mir selbst zu finden. Ich werde mir ab heute alles von der Seele schreiben, weil es sonst in meinem Kopf und ich selbst in meiner Gefühlswelt stecken bleibe.
Für alle, die mich noch nicht kennen, meine Geschichte in Kurzform: Ich war 2,5 Jahre in einer On- and Off-Beziehung mit einem alkoholabhängigen Mann, von dem ich mich getrennt habe, weil mich sein Alkoholkonsum und die Folgen zu stark belastet und mein eigenes Leben bedroht haben. Obwohl ich Tochter eines Alkoholikers bin, habe ich seinen Konsum (ist wahrscheinlich typisch) zu anfangs nicht registriert und mittels Erklärungen mir selbst gegenüber heruntergespielt. Meine innere Stimme hat irgendwann so laut gesprochen, dass es mir unmöglich war, wegzusehen. Ich habe Vergangenes neu gedeutet und musste mich trennen.
Mein Problem ist, er lässt nicht von mir ab und meldet sich nach ein paar Wochen/ Tagen wieder. Ich merke, dass ich einfach noch Zeit und Abstand brauche, um das Geschehene für mich zu verarbeiten und wieder meinen eigenen Lebenskurs einzuschlagen. Irgendwann bin ich darüber hinweg, doch ich brauche Zeit. Diese Zeit gibt er (weil er um meine emtionel Instabilität weiß) mir aber nicht und es reicht schon, seine Nummer auf dem Display zu sehen und ich fühle mich unwohl. Mein Therapeut hat gesagt, dass er genauso wenig an mir loslassen wird, wie an seiner Trinkgewohnheit und dass, das Loslassen an mir ist inkl. nicht ans Telefon gehen, keine SMS oder Emails lesen, da schon die Worte in mir als Co-Abhängiger erst Wut und dann Klärungsbedarf auslösen – ich habe ein Problem damit, Dinge so stehen zu lassen, wie sie sind. Dadurch bin ich leicht aus der Fassung zu bringen. Eine weitere Erkenntnis sowie ein Punkt auf meiner Ego-Arbeitsliste.
Ich habe mir zudem angewöhnt, sobald mir meine emotionale Seite die schönen Momente vorspielt, ich gleich ein Schockbild (mein Ex mit Flasche + lallender Stimme) dagegen setze. Das hilft mir vor allem dabei die Realität zu sehen.
Heute fühle ich mich wohl in meiner Haut.
Liebe Grüße Kopfmensch