Beiträge von phibesifra

    Liebe kata 2012,

    bei der Entscheidung, ob wir zusammen ziehen sollen, oder nicht, haben meine Jungs dazu geraten, es zu versuchen - gerade weil mein Partner sein Problem nicht unter den Tisch gekehrt hat, oder kehrt. Weil er offen damit umgeht, weil wir alle gemeinsam darüber reden können... Wir 4 haben alle gemeinsam für unser Zusammenleben Regeln aufgestellt, an die er sich hält, und wir uns halten. Er, sowie auch ich haben Unterstützung beim Blauen Kreutz gefunden, die wir sehr schätzen.
    Es gibt hier keinen Alkohol, die Jungs rauchen nicht einmal! Sie haben ihn nie gesehen, als er damals betrunken war. Sie kennen ihn als einen liebenden Menschen, der uns alle nur verwöhnen möchte. Und sie lernen auch von ihm... Ordnung, Sauberkeit, sich an Pläne zu halten, - viele praktische Dinge.
    Ich glaube wir vergessen hier keinen in unserer Familie, wir gehen zu Konzerten, bei denen die Jungs singen, wir sitzen jeden Abend zusammen am Tisch und quatschen. Reden über Abitur, Ziele ihrer Ausbildung, Berufswahl; planen Unternehmungen wie Kino oder Ausflüge. Nebenbei habe auch ich noch ein wunderschönes Hobby, ich züchte Norwegische Waldkatzen. Dann springen hier hin und wieder so kuschelig kleine Fellknäule rum, über die wir oft gemeinsam lachen. Und vorige Woche wurden gemeinsam Plätzchen gebacken... mit Kindern von Freuden. Und alles, hier macht Spaß - allen.
    So ist das aber schon immer, hier bei uns ... sie kennen ihn und das Leben hier nicht anders!
    Damit das so bleiben kann, haben wir zusammen diese Regeln aufgestellt. Meine einzige Aufgabe sehe ich darin, bei einem Regelverstoß von ihm, klar und konsequent zu handeln. Alles andere ist nicht meine Aufgabe, ich muss mich nicht mit Gedanken kaputt machen, die ich nicht beeinflussen kann.
    Natürlich gehören hier im Forum meine Gedanken seiner Sucht - aber ich bin vieleicht 2-3 mal in der Woche hier und 1x im Monat beim blauen Kreutz. Den Rest der Woche verbringe ich anders.
    Aber, ich habe mich bewußt für einen hochgradig abhängigen Menschen entschieden - natürlich richtet sich auch im Alltag viel mehr nach ihm (Arztbesuche, SHG) - als in "normalen" Beziehungen - doch er lebt in unserem Leben - immer länger und immer glücklicher - und wir nicht in seiner Abhängigkeit.
    Früher war ihm alles egal, was seine Gesundheit betrifft, jetzt geht er aktiv zu Ärzten und lässt sich behandeln (Herz, Zähne, Leber usw.), was er alles in 20 Jahren kaputt gemacht hat ... Früher war es ihm egal, ob er lebt oder bald stirbt - jetzt will er leben! Das hat er vor 2 Wochen seinem Arzt berichtet! ... und ich glaube ihm das, weil er es hier vor macht.

    Sorry, ist mal wieder lang geworden,
    LG Silke

    Meine Psychologin hat mir den Vorschlag gemacht zu den Feiertagen mit ihm Absprachen zu treffen... so nach dem Motto, wenn du denkst, du müsstest jetzt etwas trinken, gib mir ein Zeichen, lass uns vorher gemeinsam noch z. Bsp. eine rauchen ...

    ... das soll dem Zweck dienen, vorher noch ein Zeitfenster dazwischen zu schieben, damit er sich im Kopf klar macht, was er vor hat ... und bewußt entscheidet ... dafür oder dagegen!

    Ehrlich gesagt, bin ich echt am überlegen, ob das klappen kann. Möchte es aber gern ausprobieren ...

    Schönen 4. Advent von mir, an euch alle

    Ich (die Co) und mein Partner gehen offen damit um! Er bot mir an, mich in einer Angehörigen- Gruppe auszutauschen. Daraus sind dann auch Einzelgespräche für mich entstanden. Und es tut uns gut eine Begleitung zu haben.
    Meine Jungs (18 und 21< heute!) sind nach fast 1 Jahr des gemeinsamen wohnens von dem Menschen begeistert und erkennen die Sucht als Krankheit. Wenn fragen aufkommen, oder auch mein Partner einfach mal reden will, dann können wir das in Familie tun. Offenheit ist wichtig, das tut uns allen gut!

    LG Silke

    Zitat von Gotti


    Es ist z.B. unheimlich wichtig, sich darauf verlassen zu können, dass der Mann auch abends noch nüchtern und fahrbereit ist.
    Dass er auch spätabends noch über - auch in der glücklichen Familie gibt es Probleme! - diese reden und diskutieren kann.
    Dass man miteinander planen kann und das auch durchführt.
    Dass man immer miteinander lachen oder weinen kann.
    Und, und, und.....

    Gotti & Sam23:

    ... so was wie oben beschrieben, Lebe ich an 29 von 30 Tage im Monat. Und an dem einen Tag (haben wir ausgemacht) - Kann er trinken oder auch nicht (seine Entscheidung!) - allerdings bin ich nicht dabei, er tut es auch nicht zu Hause und ich erlebe ihn nicht betrunken.
    Was soll ich sagen? Es funktioniert zur Zeit und an 29 Tage können wir glücklich sein. Natürlich beäuge ich es mit Skepsis, aber ich sehe bei ihm postitve Veränderungen, seit Februar - von einem sog. Drehtürenpatienten nach 20 Jahren >>> zu einem zuverlässigen Lebenspartner und geordneten Verhältnissen.
    Wichtig für mich!>>> seine Entscheidungen bleiben seine, wir treffen klare Abmachungen und können uns aufeinander verlassen.
    Gibt es vieleicht doch was Sam anspricht??? Wenn man offen miteinander umgeht und klare Regeln schafft und danach lebt??? Ich weiß es auch nicht! Doch Menschen, die uns gemeinsam erleben, merken unsere Stärken.
    ... und dennoch würde ich NIE sagen, es könne keine Rückfälle geben oder es wird nie wieder Tage geben, an denen ich Ängste und Sorgen habe. Das ist mit einem schwerst Abhängigen, wie er es ist, gar nicht möglich Doch ich kann für mich, die Beziehung leben, weil wir die glücklichen Momente intensiver erleben und gemeinsam an unsere Ziele glauben - dazu gehört auch, dass ich weiß, er will es schaffen, obwohl Rückfälle nicht ausgeschlossen sind.

    LG Silke

    Hallo sunflower13,

    ... du hast einen Anfang gewagt, den Gedanken zu zulassen.
    Sucht entwickelt sich wie eine Spirale. Denk nach wohin deine ganzen Bemühungen, ihn davon weg zu bringen, geführt haben ... Dich selbst und ihn! ...........Zu nix!
    Was zeigt, das es nicht deine Entscheidungen sein können, damit er aufhört.
    Das einzige was hilft ist aus der Spirale auszusteigen, z. Bsp. indem er nicht mehr von dir gedeckt wird ... u.v.m.

    Lies hier im Forum von denen, die Erfahrungen haben, fühle dich nicht mehr allein und was mir gut getan hat - such dir eine Beratungsstelle.

    LG Silke

    Man vermisst etwas in Situationen, in denen gemeinsam genossen wurde. In dem Fall ganz gleich ob ein Mensch, geliebtes Tier oder Suchtmittel. Was ich aber selbst gemekt habe - Ablenkung hilft - muss aber nicht immer eine neue Beziehung sein - wenn man noch nicht den gewünschten Abstand hat, fängt am eh an zu vergleichen ...
    Ich stürze mich in Arbeit oder betütel dann meine Kinder, geh raus und sorge so für mich, dass mein Tag durchgeplant ist, damit ich abends in´s Bett falle und gleich schlafen kann. Für mich finde ich´s schön, wenn am abend etwas auf meinem Plan steht, worauf ich mich den ganzen Tag freuen kann.
    Ich habe aber genau aus dem Grund, im Moment noch Angst ihn zuverlassen, weil ich weiß, dann muss es so endgültig sein, dass ich mir solchen einen "Rückfall" nicht mehr leisten kann. Ich nehme mir immer vor, die "schlechten Gefühle" nicht zu vergessen, die ich an den schlechten Tagen durchleben musste. Ich weiß, wenn Trennung ein Thema wird, dann ist es meine Entscheidung, mit der ich leben und klar kommen muss - so wie er, der mit seiner Entscheidung zu trinken den Grund für die Trennung geliefert hat.
    Diese Konsequenzen haben wir bereits im nüchternen Zustand besprochen. Und ich kann kein konsequentes Handeln von ihm verlangen, wenn ich selbst nicht danach leben kann.

    LG Silke

    Ja, im Moment kann ich damit leben, habe meinen Beruf, meine Ziele, mein Hobby, die Kinder und ihn und gemeinsame Freunde. Hier daheim läuft wirklich alles so wie es sein soll. Und wir haben mit den Regeln dafür gesorgt, dass es so bleiben kann. Alle fühlen sich wohl und er hält sich daran.
    Zusätzlich gehe ich ja für mich in eine Angehörigen- Gruppe und zu Einzelgesprächen. Ich sehe es für mich auch als Vorsorge, denn ich weiß, dass es bei ihm schnell wieder im Krankenhaus auf der Intensivstation enden kann, auch wenn es im Moment "stabil aussieht"... und von 30 Tagen an 29 auch so ist.
    Ich glaube, dass nicht immer eine Trennung die einzig wahre Zukunft für solch eine Beziehung ist. Davon hat er in 20 Jahren genug gehabt und ist nicht wach geworden, ... von Eltern, Familie, Freunden, Kind, und Frauen sowie Wohnung und Freiheit. Das wird ihn nicht wachrütteln - ihn nur bestätigen und einen Grund liefern auf unserem Weg nicht weiter zu gehen. Doch wieviel Kraft ich in der Zukunft habe zu ihm zu stehen, das kann ich heute noch nicht sagen... dann würde es auch keine Angehörigen- Gruppen oder solch ein Forum geben, wenn Trennung das einzig machbare sein sollte.


    Skye :
    Du meinst ich unterstütze ihn beim Trinken - mit den Regeln, so dass er ungestört ist? Nein, das tue ich weil er das, was er jetzt hat - die Sicherheit, ein Zuhause, Menschen die ihn mögen - so sehr zu schätzen weiß, dass er hier suchtmittelfrei leben will... und das macht er seit Februar. Er hat hier noch nie getrunken oder ist nur für´s trinken raus gegangen. Aber verbieten kann ich´s nicht - und das weiß ich! Also womit soll ich drohen, wenn er es machen möchte?
    Eigentlich sind die Regeln ein Schutz für mich und meinen Kopf, meine Familie und unser Heim. Sie sind nicht zu seinem Schutz da! Schützen kann er sich nur selbst.

    Ich grüße Euch lieb und Danke!
    Silke

    Ach, so Skye :

    Glaubst du mir, wenn ich dir sage, das ich das vom Anfang unser Beziehung an wusste die 2. Geige zu sein? Glaubst du mir, wenn ich sage, ich habe es dem Menschen wegen, bewußt in Kauf genommen?

    Sucht ist eine Krankheit, die den Tod bringen kann - und die Suchtmittel stehen auch im Mittelpunkt unseres Lebens, wenn er sauber ist - damit er Leben kann. In sofern werde ich immer die 2. Geige sein - es geht um sein Leben nicht um meins, denn meins habe ich auch vor ihm gelebt.

    LG Phibesifra

    Mein Partner und ich wohnen 40 km von seinen Eltern entfernt. 1 mal im Monat hilft er denen in der (juhu - welch schöner Ort!) Gaststätte aus. Das ist dann auch die Gelegenheit, wo er trinkt. Aber wie gesagt - nur Sonnabends - sonntags würde ich´s ja mitbekommen, und nur 1 x im Monat. Die andere Zeit, wo wir hier bei uns zu Hause sind, trinkt er nichts - wirklich! Auch nicht heimlich, oder so, wir haben die Möglichkeit durch meine Arbeit zu 95% am Tag zusammen zu sein! Und können das auch genießen!
    Habe ihn diese Woche beobachtet, keine schlechten Launen, keinen Streit, kein Druck -alles entspannt, so wie immer. Also "scheinbar" ... im Griff. Ja, vieleicht giebt er sich nur Mühe, um mir zu zeigen: "Hab alles im Griff!" Das weiß ich auch.

    Wir habe diese Woche nochmals unsere "Regeln" hier zu Hause bequatscht und beschlossen:

    Hier daheim NULL Alkohol,
    wenn er in Situationen trinkt, in denen ich dabei bin - werde ich gehen!
    wenn er "besoffen" ist, wird er nicht hier schlafen dürfen
    und sofort in eine Klinik wenn der Rückfall ganz schlimm ist.

    Diese Schritte kann ich tun - sie sind klein - aber machbar für mich im Moment. Verbieten kann ich nix, das weiß ich.
    Und verzichten, will er nicht, da er ja jetzt körperlich wieder in so einer guten Verfassung ist, dass er wieder Spaß am Leben haben will (wenigstens 1x im Monat!), wie er sagt. Vor Monaten konnte er mit 31 Jahren nicht mal 2 Treppen hoch ohne Luftprobleme zu haben. War sogar in der Herzklinik deswegen...
    Doch ich wusste Vorher, dass in der Wohlfühlphase so was kommen kann ...
    Was ist das? Warum kann er hier bei mir auch ohne Alk leben, wo seine Rückfälle doch sonst immer von 1 Tag auf den anderen so extrem waren und nur ca. 5 Tage angehalten haben, bis er dann körperlich am Ende war? Also in diesen Situationen konnte er um keinen Preis der Welt aufhören, weil er dann sofort im Entzug war - entweder Nachschub oder Endstation Krankenhaus - es gab nur die 2 Möglichkeiten! Wieso kann er das jetzt so "steuern"???
    Ich weiß, dass es versch. Trinker gibt (Gamma ... usw.). Aber kann 2 verschiedene in sich vereinen?

    Übrigens danke für die Antworten! :D

    Isis04 :

    Zitat

    ..ich habe darauf in ruhigstem Ton geantwortet "es ginge nur darum das ich keine Beziehung zu dritt führen will"..mit Ihm allein ohne seinen "Kumpel" ein klares JA..mit Ihm UND mit seinem "Kumpel"..ein klares NEIN..

    Meintest du nicht eher, dass du dich schlecht fühlst, weil er mit seinem Kumpel trinkt???

    Nicht böse gemeint, aber die "Beziehung zu dritt" ist nicht ehrlich und deutlich genug ihm gegenüber. Verstehst du was ich meine? Eigentlich möchtest du ihm doch sagen, dass dich sein Trinkverhalten stört - egal ob mit oder ohne Kumpel.
    Mach dir im Kopf so was klar: - warum denke ich das jetzt? - ... weil ich, dir eigentlich sagen möchte ... ich fühle so und so ...
    ... und drohe nie mit Dingen die du so nicht einhalten kannst. Kleine Schritte sind besser als gaaaaaaaaaaanz große anzukündigen und nicht einzuhalten.
    Rausschmeißen ist ein riesen Schritt, vieleicht kannst du bei Streit einfach aus der Situation gehen. Soll er doch allein Streiten - kündige es ihm an wenn er nüchtern ist. Und dann zieh´s durch - grenz dich ab!

    Ich hab ja meinen Partner kennengelernt, nachdem er bereits 20 Jahre Suchterfahrung hinter sich hat, und er sich diese Krankheit auch eingesteht. Ich glaube man kann dann miteinander in nüchternen Zeiten viel offener über die Ängste und Gefühle des anderen Reden. Für mich sind das wie 2 verschiedene Menschen, der eine für den ich mich entschieden habe (ohne Suchtmittel - nüchtern) und der andere den die Sucht beherrscht (mit Lügen, Aus - und Schönreden).
    Vor einem Jahr habe ich auch noch zugeschaut - dachte, wenn er ganz allein ist - ihm keiner Hilft - geht er unter. Aller 4 Wochen trinken bis über 4 Promille in 3 Tagen, nichts essen, bis zum Delir. Ich hab hingeschaut - wahrscheilich ganz genau - und lernen müssen: selbst dann haben die Mechanismen um an Stoff zu kommen, selbst dann weiß zumindest er wie er Hilfe bekommt. Bis zu dem Tag, des Komas mit Herzstillstand.
    Ja, so lange hab ich hingeschaut - das war der absolute Tiefpunkt - da macht sich nicht mehr der Mensch kaputt - sondern die Krankheit beherrscht ihn und versucht zu gewinnen. Wir Angehörigen gewinnen nie - wenn wir allein gegen den Alk kämpfen, da werden wir immer verlieren... weil wir alles nüchtern ertragen, mit ansehen, ohne Schleier und mit unseren Gefühlen und Ängsten, dem geliebten Menschen gegenüber.
    Aber ich glaube an seine Worte, im nüchternen Zustand, wenn er mir sagt, dass er diese Krankheit satt hat, das auf und ab nicht mehr will und die Sicherheit braucht, einen ehrlichen Partner an seiner Seite zu haben.
    Mir hilft das Denken an 2 verschiedene Menschen (der Nüchterne und der akut Kranke) über seinen Selbstbetrug, seine Lügen nicht nur hinweg zu sehen, sondern ihm ehrlich zu sagen, was ich über einen z. Bsp. Rückfall denke. Es hilft uns Regeln zu finden, die ich für mich brauche um in glücklichen Zeiten wieder mit ihm gemeinsam gegen die Krankheit kämpfen zu können. Wenn ich die nicht hätte, und er sie nicht einhalten würde, gäbe es keine Zukunft - da haben wir letztens erst drüber gesprochen - auch, dass ich nicht weiß, ob ich vielleicht irgendwann keine Kraft mehr dafür habe ...!
    Für uns beide ist im Moment wichtig, dass die Zeit, zwischen den Rückfällen immer länger wird und wir darin so gut es geht Kraft tanken, um die schlechten zu überstehen. Voriges Jahr war er insgesamt 5 Monate vom ganzen Jahr nur zum entgiften im Krankenhaus und da bin ich für ihn da gewesen und habe hingeschaut, habe mich kaputt gemacht. Dieses Jahr haben wir es gemeinsam mit unseren Regeln geschafft, dass er im Januar 3 Wochen und im Mai 10 Tage nur im Krankenhaus verbringen musste.
    Was ich damit sagen will? Hinschauen - macht uns kaputt - den Kranken aber nicht gesünder. Entscheidungen müssen immer von dem getragen werden, der sie trifft! Hat er sich entschieden zu trinken - muss ich es nicht mit tragen! Trage ich´s nicht mit - dann lebe ich und tu mir was Gutes - so wie er "vermeintlich" auch! Und lenke mich ab von den dummen Gedanken. Doch ich denke, mit einem Partner der sich seine Krankheit eingesteht, kann man besser und gemeinsam dagegen kämpfen.

    Also nicht gegen Windmühlen kämpfen sondern, einfach Mehl kaufen und Kuchen backen ... :lol: - ist auch was schönes um sich abzulenken!

    Ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan - und uns ist auch wichtig, dass Freunde von der Erkrankung wissen! ... und die Erkenntniss - wir leben immer damit - auch wenn er nicht trinkt. Es gibt keine Heilung!
    Schönen Sonntag an Euch ALLE! :D

    Ja, genau Dagmar - so sehe ich das auch.
    Ich und mein Partner (er weiß um sein Alk.- Problem) konnten uns sogar auf diese Abmachung einigen, und mir tut es auf diese Weise gut - Abstand zu haben. Allein das Wissen darum, das das Gehen in meiner Macht liegt ist eine Beruhigung für mich.

    Hallo, Suomi

    ich bin ziemlich neu hier, möchte dich aber zu dem Schritt SHG beglückwünschen - du tust das für dich und dein Kind!
    Frage dich bitte nicht mehr "was ist wenn", denn das Auf und Ab hast du auch, wenn du nichts für dich tun würdest...
    Die Drohung sich zu tode zu saufen - ich kenne sie und habe lernen dürfen, dass er sich sogar im lebensbedrohlichem Zustand Hilfe holen kann. Im letzten Jahr habe ich es geschafft, nicht mehr hinzusehen, nicht mehr Hilfe zu holen, nicht mehr zu rennen, wenn er lallend am Telefon nach mir oder Hilfe verlangte.
    Seit 6 Monaten gehe ich zu einer Psychologin und merke, wie sie mich stärkt, mehr auf mich zu schauen, auf meinen Bauch zu hören und meine körperlichen Anzeichen zu achten, wenn es mir nicht gut geht.
    Ich kann ihm im Moment sagen, dass ich seine Entscheidung (nur 1 x im Monat zu trinken) nicht mittrage und auch nicht an seiner Seite sein werde, wenn es wieder akut wird. Das ist seine Entscheidung gewesen dies zu tun, damit muss jeder selbst leben - ob er es kann, muss er selbst wissen. Und die Konsequenzen aus seinem Handeln muss auch jeder selbst tragen. Für meinen Kopf ist es gut, dass ich ihm das deutlich sagen kann und nicht toleriere, wie seine Eltern z.Bsp.

    Frage nicht "was ist wenn er...", frage dich ernsthaft "was mache ich für mich und mein Kind wenn..." , denn das wird deine Entscheidung sein, die du (er-)tagen musst. Er muss seine tragen!

    Schöpfe viel Kraft in der SHG und liebe Grüße an Dich!

    ... mir gehts total besch ... nach einem Wochenende in dem ich mir anhören durfte, es ist doch gar nix, ich hab das doch im Griff, ... du hast doch die Monate zuvor auch nichts gemerkt ... bla, bla, bla ...
    und die Krönung: ... hätte ich dir´s blos nicht gesagt! ... und ich wußte, das dir das "weh" tut (meinte aber eher damit, das er mir die Wahrheit gesagt hat, als die Tatsache an sich).
    Wenn er es gewußt hat - warum hat er dann monatelang heimlich getrunken? Wenn er was tut, was mir weh tut - ist er dann nicht der falsche Parnter? Ich hab ihn das gefragt - und er nimmt eine Trennung eher in Kauf, als zu sagen, auf das eine Mal im Monat verzichte ich.

    Mir ist es im Moment total egal, ob er geht. Und wenn er es tut, ist sowieso der Alk. die größere Liebe gewesen. Dann können sich meine Gefühle wenigstens auf was einstellen, und ich habe nicht mehr das auf und ab, hin oder her.

    ... bin ich zu einer Angehörigen und dadurch auch zur Co- Abhängigen geworden. Ich habe mich 2007 bewußt und sehenden Auges für einen schwerst abhängigen Mann entschieden (Drogen, Alkohol und Tabletten), WARUM frage ich mich heute. Und bin mit Hilfe meiner Psychologin dieser Frage auf der Spur ... es tut mir gut, mich selbst zu finden.
    Seit wir uns Kennengelernt haben wußte ich von der Suchterkrankung, fand es gut, dass er so offen damit umgeht und ich hatte bisher immer den Glauben, dass er davon loskommen will... Er besucht regelmäßig in Einzelgesprächen das Blaue Kreuz ... mittlerwile weiß ich dass er das nur als Alibi tut. Er lässt keinen an sich ran...

    Wir hatten in meinen Augen einen Anfang geschafft, seit wir im Februar diesen Jahres zusammen zogen, dass er abstinent leben könne.

    Ich muss dazu sagen, dass er in seiner eigenen Wohnung bis Januar diesen Jahres aller 4 Wochen schwere Rückfälle bis zum 7- tägigen Koma, epileptischen Anfällen, Herzstillstand und Delir hatte. Damals glaubte ich ich könne ihn retten, glaubte das dies, was ich mit ansah, schon für ihn "ganz unten" ist, brachte ihn mehrfach in Krankenhäuser zur Entgiftung, die er immer durch zog. Nach seinem Koma und dem Herzstillstand war nicht er sondern ich ganz unten - kaputt aus Angst um sein Leben ... Ich hatte im Dezember einen Nervenzusammenbruch, merkte dass ich was ändern muss. Was ich ändern konnte, war dass ich im Januar nicht beim nächsten Rückfall vor Ort war um ihn zu retten, ich hab ihn saufen lassen, 3 Wochen, allein! Ich konnte ihn auf einmal sagen NEIN, ich werde dir nicht helfen - hilf dir selbst!

    Ich glaubte bis vorigen Freitag, dass Alkohol im Moment kein Thema für ihn sei...
    Doch am Freitag erzählte er mir aus freien Stücken, dass er seit Mai 1 x im Monat Bier trinkt. Das 1 x im Monat kann stimmen, weil er nur dann die Gelegenheit dazu hat, ohne mich an so was ranzukommen. Wir sind sonst rund um die Uhr zusammen und ich selbst trinke keinen Schluck, so dass ich selbst kleinste Mengen rieche, und das weiß er!

    Ich habe ihm bevor wir zusammen zogen, klar gemacht, dass es in unserem gemeinsamen Haushalt keinen Alkohol geben wird (auch im Interesse meiner beiden Kinder 18 u. 21 J., die diese Regel mit mir getroffen haben, damit er bei uns wohnen kann) und dazu will ich stehen!
    Ich sehe es aber als einen "schleichenden Rückfall".
    Ich denke er wollte meine Grenzen verschieben, in dem er mir dies am Freitag mitteilte, aber ich habe so viel schon mitgemacht...
    Dank meiner Psychologin vom Blauen Kreuz bin ich in der Lage meine Grenzen klar zu setzten und sie ihm eindeutig zu vermitteln. Wenn er die Entscheidung allein getroffen hat, soll er sie bitte schön auch allein tragen und damit leben! Denn ich kann und will diese Entscheidung nicht mittragen.

    ... vieleicht kannst Du mit deinem Ausziehen auch ein Vorbild für deinen Vater werden in dem du klar und deutlich deine Grenze ziehst!
    Vielleicht kann er dadurch auch mal auf seine Grenzen schauen. Auch finde ich dass ein neues Umfeld für euch 3 (Du, deine Tochter und dein Papa) ein Raum zum Rückzug sein könnte, in dem ihr auch mal an euch denken könntet.

    Hallo, Kopfmensch -
    in dir habe ich mich wieder erkannt, und hoffe auch mal auf einem ähnlichen Weg zu landen ...
    Ich bin noch mit ihm zusammen und lerne gerade meine Standpunkte zu vertreten. Ich habe auch eine psychologische Betreuung die mich stärkt. Habe aber z. Z. Panikattaken und schlaflose Nächte, weil ich erfahren habe, dass er so wie er sagt wieder 1 x im Monat Bier trinkt. Der Dämon Alkohol also wiedermal seine Schatten auf uns wirft und in mir Weinkrämpfe, Herzrasen und Panik auslöst. Ich merke, dass er mir körperlich nicht gut tut, habe aber noch nicht die Kraft für eine Trennung, weil die vergangenen Monate mir "Normalität" vorgegaukelt haben.
    Ich möchte mehr von dir lesen können. Danke!

    Hör auf dir Sorgen zu machen! Fang an, an dich zu denken, nimm dir schöne Dinge vor, mach was dir gut tut! Wir Co´s müssen Egoismus lernen!
    Ich habe mir Hilfe beim Blauen Kreuz geholt und gehe regelmäßig dort hin, weil ich dort wieder lerne auf mich selbst zu achten... und nicht nur auf meinen suchtkranken Partner. Und das tut gut und befreit!

    ... und es ist wirklich so - echte Hilfe nimmt der Alkoholiker nur an, wenn er ganz unten ist. Glaube mir, wenn wir denken, dass nix mehr geht und wir eingreifen müssten ... geht es immer noch weiter. Selbst dann haben die Strategien, um ihr "Überleben" zu sichern.
    Mein Partner war oft körperlich und psychisch am Ende, aber er hat immer zur Entgiftung gefunden... - teilweise weiß ich nicht mal wie - aber ich habe gelernt seinen Ko- Suff bis über 4 Promille, nicht mehr, wie früher mitzumachen, mir es nicht anzuschauen und Hilfe zu verwehren, wenn er nicht bereit ist ohne Suchtmittel zu leben. Auch wenn das bedeutete 3 Wochen nicht zu wissen was er macht und wo er ist ...
    Ich musste lernen das all das, nicht meine Entscheidungen waren, und ich sie auch nicht mit tragen muss. Meine Entscheidung habe ich für den Mann getroffen, den ich an meiner Seite habe, wenn er nüchtern ist!
    Doch das umzusetzten, für uns zu begreifen ist schwer, vor allem wenn man dem Kranken sinnvoll helfen will. HILFE durch NICHTHILFE - klingt komisch - geht aber nur so! Glaub mir, denk an Dich, bis er vlt. echte Hilfe von dir annimmt, und darüber hinaus!!! :D

    Fotografieren, Katzen (davon habe ich viele), Orchideen pflegen und die Blüten bewundern (was die Natur SCHÖNES zaubern kann...!), Musik hören, Wetter - egal welches- genießen, Schokolade und ein heißes Vollbad. :D