Eine neue Erkenntnis auf meinem Weg: im Zusammenspiel mit meinem Ex-Freund, einem Alkoholabhängigen, sind wir uns fast nie auf Erwachsenenebene begegnet, sondern wir haben aus dem Kindheits-Ich (Kuscheln + Klammern, Jammern + Fordern) und dem Eltern-Ich (Iss, sonst wird es kalt, putz Dir mal die Schuhe, was ziehst Du für ein Gesicht, Anschuldigen: Du hast; Du kannst; Du musst; Mach sofort; Fräuleinchen) heraus miteinander kommuniziert. Wir waren beide keine gesunden Erwachsenen, sondern aus Kind- und Elternperspektive fordernde Kranke mit beleidigter Leberwurst-Tendenz, wenn der andere nicht wollte.
Ich habe bei meinem Ex-Freund zwar einen Partner gesucht. War selbst, aufgrund eigener Störung aber garnicht fähig, Partner zu sein. Das kann ich logischerweise auch erst sein, nachdem ich meinen kranken Anteil bearbeitet habe.
Zudem hat mir eine Freundin neulich etwas Treffendes gesagt: „Es passiert, weil Du es zulässt.“ Dieser Satz begleitet mich seit Tagen durch den Alltag. Menschen gehen mit uns nicht gut um, weil wir es zulassen und Grenzen überschreiten lassen, anstelle von „Stopp“, „Es reicht“ oder „Das geht zu weit“ zu sagen. Menschen gehen immer so weit, wie man sie lässt – das gilt auch für mich.
Freitagsgrüße vom Kopfmensch