• Hallo, liebes Forum!

    Ich dachte mir, es wird mal wieder Zeit, meinen Faden weiter zu führen!

    Ich habe einige Wochen nur bei Euch gelesen, hatte aber irgendwie keine Ruhe, selbst etwas zu schreiben. Das kennt Ihr ja sicher auch alle, dass man irgendwann mal eine Auszeit braucht.

    Meine Wohnung ist nun fast fertig, mit dem bisherigen Ergebnis bin ich sehr zufrieden und es wird bestimmt mal richtig knuffelig :D

    Es klingt zwar blöd, aber ich freue mich dieses Jahr schon auf das Weihnachtsfest…auf mein kleines Bäumchen, was ich dann haben werde. Und es wird schön gemütlich sein…ohne Stress…ohne Diskussionen im Vorfeld! Das war in den Jahren vor meiner Trennung immer eine Katastrophe. Ich habe immer versucht, es allen Recht zu machen. Habe alle bei „Laune“ halten wollen, damit es keinen Ärger gibt.
    Ist das nicht grauenhaft??

    Ich wurde ja phasenweise immer noch durch Telefonate durch meinen Ex genervt, aber konsequentes ignorieren (Danke an Melanie und Silberkralle…:D) hat auch das zum Stillstand gebracht.
    Vor ein paar Wochen habe ich erfahren, dass er wieder in der Klinik ist mit schweren psychischen Problemen (genaueres möchte ich hier nicht schreiben). Er ist zwischenzeitlich wirklich „unten“. Es ist wirklich kaum zu glauben, was der Alkohol aus einem Menschen machen kann.
    Ich bin sehr froh darüber, dass mich diese Nachricht (entgegen meinen eigenen Erwartu-gen!) nicht heruntergezogen hat. In der Zwischenzeit glaube ich auch nicht mehr, dass ich ihm hätte helfen können, wenn ich bei ihm geblieben wäre.
    Das war kurz nach meiner Trennung noch ein echtes Problem, was mich auch sehr beschäftigt hat…ich habe mich lange Zeit noch verantwortlich gefühlt. Ich habe mir vorgeworfen, dass ich schuld daran bin, dass er jetzt völlig durchdreht.

    Es geht mir wirklich gut zurzeit und meine Tränen über die Trennung habe ich glücklicherweise auch geweint!! Ich arbeite daran, dass mich in nächster Zeit nicht ein Seelenkater erwischt…!

    Ich grüße Euch alle ganz herzlich und wünsche Euch nur das Beste!!!

    Herzlichst

    Billy :D

  • Hallo Billy,

    na du hörst dich ja super gut an...freue mich riesig darüber.

    Und du kannst mit Recht stolz auf dich sein!!!!

    Weiter so :O)

    Liebe Grüße
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo an alle!

    Ich möchte mal wieder ein wenig zu den Lebensgeschichten dieses Forums beitragen und meinen Faden "updaten"!
    In einem anderen Co-Thread hat eine Userin etwa sinngemäß geschrieben: "...wenns nix Neues gibt, brauch ich ja auch nichts zu schreiben!"
    Nun, bei mir gibt es auch nichts Neues...ich habe ein wunderbar langweiliges Leben :D !
    Das ist soooo wunderschön, einfach so vor sich hin zu leben...mit allen Sorgen und Problemen, die alltäglich aber lösbar sind.

    Ob ich mich weiter entwickelt habe...? Ich glaube schon!

    Ich glaube, ich habe es schon sehr oft geschrieben, aber am schönsten ist die Tatsache, dass ich mir keine Gedanken mehr darüber machen muss, was mich am Abend beim Nachhausekommen erwartet.
    Das ist für mich eine so unglaubliche Erleichterung, dass ich es gar nicht oft genug schreiben kann.

    Wichtig war für mich auch, dass ich mit meinem XY keinen Kontakt mehr habe und alle Versuche seinerseits abblocken konnte.
    Erst das hat mir auch eine gewisse "innere Freiheit" verschafft, zumal er bei seinen Kontaktaufnahmen immer von seinen (angeblich immer noch vorhandenen) Gefühlen zu mir gesprochen hat.
    Und an unsere "schönen Zeiten" (wie ich es mal am Anfang dieses Fadens geschrieben habe...) denke ich überhaupt nicht mehr! Es ist einfach vorbei!

    Ich bin sehr glücklich, dass es im Augenblick bei mir so "langweilig" ist! :D

    Herzliche Grüße an Euch alle
    von

    Billy 8)

  • Hallo, liebe Foris...! :D

    Ich beschäftige mich in letzter Zeit oft mit der Problematik des "sich kümmern müssens".
    Das ist ja gerade bei uns Co-Abhängigen ein verbreiteter Wesenszug und mir selbst ist erst nach der Auseinandersetzung mit den Grundbausteinen der Cos aufgefallen, dass dieses Thema mich so stark betrifft.

    Ich mache mir immer wieder Gedanken, wie weit dieses "sich kümmern müssen" gehen darf.
    Dazu habe ich auch im EKA-Forum was geschrieben, bin seitdem aber auch noch nicht richtig weitergekommen.

    Es gelingt mir mittlerweile ganz gut, mich nicht mehr um alles kümmern zu müssen. Oder schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich etwas nicht gemacht habe.
    Was mir schwer fällt ist, mein eigenes Befinden nicht von dem Befinden meiner Umgebung abhängig zu machen. Wenn es meinem Partner nicht gut geht (aus welchem Grund auch immer...) dann leide ich förmlich mit.
    Und versuche dann, irgendwie zu erreichen, dass es wieder besser wird.
    Oft muss ich aber feststellen, dass ich eigentlich gar nichts machen kann und das belastet mich dann manchmal sehr.
    Mein Focus sollte aber doch auf mir selbst liegen...dafür zu sorgen, dass es mir gut geht (macht ja sonst keiner 8) ).
    Kennt ihr diesen Wesenszug auch und wie seid ihr damit umgegangen?
    Ein gewisses Maß an Teilnahme gegenüber meiner Umwelt ist auch auch nicht gleich ein ausgeprägtes Co-Verhalten, oder??

    Ich bin dankbar für jeden Denkanstoss... :D

    Herzliche Grüße und DANKE fürs Lesen

    Billy

  • Hallo Ihr lieben!

    Lange ists her...und bei dem ganzen vorweihnachtlichen "Gute-Wünsche-übermitteln" dachte ich mir jetzt, dass ich Euch auch nicht ganz vergessen darf!

    Hier mal ein kurzes Update von mir. Es soll dafür gedacht sein, anderen Cos Mut zu machen, ihr Leben selbst an die Hand zu nehmen.
    Es soll zeigen dass es nicht einfach ist, die Co-Strukturen abzulegen. Auch wenn ich am Anfang auch dachte: "...jetzt hast Du Dich endlich getrennt...nun ist alles gut!" Pustekuchen!!
    Die Arbeit ging dann erst los und dauert weiterhin an.

    Ich lebe nun alleine in meiner eigenen Wohnung. Es geht mir dort gut...ich fühle mich wohl und geborgen.
    Ich habe nach der Trennung völlig neu angefangen...neue Möbel, neue Einrichtung...! Es ist ein gutes Gefühl, nach "Hause" zu kommen.
    Ich habe neue Menschen kennen gelernt und habe aber auch zu früheren Freunden wieder Kontakt...den ich nach der Trennung zunächst nicht weiter aufrecht erhalten wollte.
    Das war zu Beginn meiner Trennung mein größtes Problem...ich habe mir nicht vorstellen können, wie ich alles schaffen soll.
    Mir war zwar klar, welche Schritte ich unternehmen musste, aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass alles so funktioniert. Nun habe ich es tatsächlich geschafft, eine Wohnung komplett zu renovieren...habe mir alles überlegt, mit Handwerkern verhandelt, viel selbst gemacht. Es hat viel länger geduert als gedacht, aber nun habe ich es geschafft!
    Immer schön eins nach dem anderen...zwischendrin war ich oft genervt, habe aber meinen Schritt niie bereut!!

    Meine Gedanke sind nun oft auf mich selbst gerichtet; es soll mir gutgehen und ich kann und will mich nicht nur um andere Menschen kümmern.
    Das fällt mir oft noch seeehr schwer, aber es funktioniert viel besser als noch vor einem Jahr!
    Naja...mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

    Das Forum hier begleitet mich immer noch durch meine Leben, ich bin nicht mehr täglich hier um zu lesen, aber schau immer mal wieder rein!

    Allen, die mich noch kennen sollten und allen, die meine Geschichte lesen wünsche ich eine schöne Weihnachtszeit.


    Herzliche Grüße

    Billy :D

  • Hallo Melanie!

    Danke für Deinen Beitrag...

    Zitat

    recht ok

    Das beschreibt meinen Zustand sehr schön! 8)

    Mein Leben könnte in einigen Dingen besser sein, aber in vielen Dingen ist es genau so, wie ich es mir wünsche!!!

    Ich glaube Du warst es, die mal irgendwo etwas vom "Zulassen der Ängste" oder so ähnlich geschrieben hat.
    Das hat mich sehr nachdenklich gemacht...aber ich habe in der letzten Zeit gemerkt, dass dieses Zulassen mir hilft, mit meinen Ängsten (die in einem Bereich "berechtigt" sind, in vielen anderen Bereichen aber das Ergebnis meiner Co-Abhängigkeit) umzugehen. Ich akzeptiere sie und verurteile mich nicht mehr dafür, dass ich Angst habe!!

    Viele grüße und DANKE fürs lesen und teilhaben 8)

    Herzlichst

    Billy

  • hallo billy,

    Zitat

    Ich glaube Du warst es, die mal irgendwo etwas vom "Zulassen der Ängste" oder so ähnlich geschrieben hat.
    Das hat mich sehr nachdenklich gemacht...aber ich habe in der letzten Zeit gemerkt, dass dieses Zulassen mir hilft, mit meinen Ängsten (die in einem Bereich "berechtigt" sind, in vielen anderen Bereichen aber das Ergebnis meiner Co-Abhängigkeit) umzugehen. Ich akzeptiere sie und verurteile mich nicht mehr dafür, dass ich Angst habe!!

    mich hat das zulassen der angst und dieses annehmen meiner angst sehr geholfen. der kampf dagegen angst zu haben war vorbei und damit hatte diese angst dann wieder die berechtigung im leben. dadurch hat diese angst es nicht mehr nötig gehabt in einer wehementen domminanz mit panikattaken auf sich aufmerksam zu machen. ich lebe heute mit der angst und diese hat sich inzwischen wieder in einem normalen zustand gewandelt. laufen lassen hat mir mal jemand gesagt. das stimmt. im annehmen und akzeptieren der dinge wie sie sind habe ich das gefunden was für mein leben sehr wichtig war. eine innere zufriedenheit mit dem wer ich bin und wie ich lebe.

    es geht sicher immer irgendwie besser, denk ich mir. das ist ja auch gut so. dementsprechend habe ich ja auch ziele für mich was zu verändern. so macht es ja auch spass rauszufinden was könnte ich noch verbessern, wo kann ich noch was verändern für mich. ich empfinde es heute sehr positiv eben nicht alles perfekt zu haben und noch hier und da ne stellschraube zu haben wo ich etwas tun kann.

    stell dir doch mal vor wie das leben langeweilig wäre wenn du alles hättest und nichts mehr zu tun hättest. langewilig wärs und du würdest doch dann wieder in ein loch fallen, weil es dann wieder nichts gibt im leben woran zu arbeiten wäre. ich sehe es doch an vielen menschen die alles erreicht heben und angeblich keine sorgen mehr haben. die eiern rum weil sie keine sinn mehr sehen, weil sie alles haben und wundern sich dann, weil sie unzufrieden sind.

    nun ja, das leben ist im fluss wenn es hier und da dann mal einen strudel gibt wirds spannend. hinterher fliesst das wasser oft wieder ruhiger. bis zum nächsten strudel.darauf darf jeder vertrauen. :wink:

    gruß melanie

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