... auf dem Weg ...

  • Hallo Zusammen,

    Ich habe schon sehr viel hier gelesen, und möchte jetzt doch versuchen mitzumachen.

    Ich besuche seit zwei Jahren eine Selbsthilfegruppe, die mir sehr gut tut!

    Ich habe einen alkoholfreien Lebensraum.

    Zu meinem ehemaligen Trinkverhalten:
    Ich bin gut behütet in einem nicht alkoholträchtigen Umfeld aufgewachsen.
    In meiner Jugendzeit habe ich, wie viele hier, den Alkohol an Wochenenden kennen gelernt:
    Freund im Fussballverein - reichlich Bier auf den vielen Feiern...
    Freund bei der Bundeswehr - viel Bier an jedem Wochenende ...
    Studium - schön zusammen kochen, mit ordentlich Rotwein vorglühen, da die Preise in der Disco, zu späterer Stunde, nicht unserem Geldbeutel entsprachen, ...
    Alles in Allem ein durchaus in der Gesellschaft anerkanntes und "normales" Trinkverhalten.

    Dann meine Berufstätigkeit. Umzug in eine andere Stadt, und den festen Willen "es zu schaffen"!
    Als Ausgleich habe ich gleich wieder eine alternative und nette Truppe gefunden. Dort waren wir alle immer sehr trinkfreudig.
    Die Jahre zogen ins Land und der ein oder andere wurde auch schon mal mit "aua-Bauch" zur Entgiftung ins Krankenhaus befördert ...

    Auch ich habe den Alkohol missbraucht.
    Die täglichen Feierabendbierchen im Sommer mit Grillen, die fetten Geburtstags-, Anlass- und Mottofeiern mit Reinfeiern am Freitag und mit "Reparaturbierchen" am nächsten Morgen ...
    Böses Erwachen dann am Montag Morgen - Schweißausbrüche und Tatterich inclusive ...
    Kein Wunder - Feiern konnten wir!!

    "Reparaturbierchen" was für ein Eigentor, aus heutiger Betrachtung ...

    Irgendwann 2006 habe ich dann als Lösung für mich, das Pegeltrinken entdeckt. Wenn mir Bier zum Halse raus hing, habe ich regelmäßig auf Wein umgeswitscht.
    Rot oder Weiß, oft gemischt mit Wasser oder O-Saft ... rein musste es ...
    Recht schnell ließ die aufheiternde Phase nach und es begann eine zusätzliche Belastung zu werden, der Sauferei die nötige Zeit einzuräumen.
    Kaufen - Saufen - Entsorgen - Spuren verwischen - das alles nahm dann einen gehörigen Stellenwert in meinem auch so schon gut gefüllten Arbeitsalltag ein!
    Zusätzlich hatte ich eigentlich durchgehend Sodbrennen und Durchfall ...

    Das ging dann ungefähr ein Jahr so, dann flog ich auf und musste zum 2. mal zum Chef ins Büro:
    "Sie machen jetzt etwas dagegen, oder ... und Sie bekommen einen Aktenvermerk!"
    Ich habe nix abgestritten und bin am nächsten Tag zum Hausarzt.
    Der war etwas unbeholfen, fragte mich, was ich denn möchte und verschrieb mir, nach Absprache, ein leichtes Mittel gegen die innere Unruhe und die Angst, nicht schlafen zu können.
    Die habe ich dann ungefähr 10 Wochen lang genommen.
    Ausserdem gab er mir die Adresse meiner heutigen Selbsthilfegruppe!

    Dort habe ich viel gelernt und einen anderen Blick für den Alkoholmissbrauch in unserer Gesellschaft entwickelt ...
    Wie Ihr hier auch! Seit fast einem Jahr lese ich doch regelmäßig hier bei Euch rein und kann viele Übereinstimmungen mit meiner Gruppenarbeit feststellen.
    Auch die Angehörigenseite finde ich hier sehr spannend - ist doch heftig wie wir "nass" auf unsere Mitmenschen gewirkt haben ... Puh!
    Und Sie können nichts machen ... aber wir können aufhören!!
    Wir setzten den Punkt der Veränderung, auch für deren Leben ... unglaublich, aber wahr!

    Dort versuche ich eine ZUFRIEDENE Abstinenz zu ereichen.
    Ich wusste bei meinem 1.Besuch in der Gruppe, gleich ein paar Tage nach meinem Arztbesuch -- und da hab ich mich wie ein Häufchen Elend gefühlt-- das diese Angelegenheit hier nicht mal eben mit einer "Zehnerkarte" zu erledigen ist!
    Das ist meiner Meinung nach ein Prozess und kein einzelner Wendepunkt. Zumindest ist das bei mir so!

    Heute gehe ich gerne in "Meine Gruppe" habe dort viele nette und sehr unterschiedliche Menschen kennen gelernt und uns verbindet alle ein Faktor unserer Vergangenheit.
    Bei uns wird viel gelacht, viel gefeiert und gesungen und es tut mir gut, immer wieder zu erleben und daran mitzuwirken, dass wir das alle ganz selbstverständlich ohne Alkohol oder überhaupt nur den Gedanken daran, können!!

    So, ... viel geworden.
    Soweit, ...so gut?
    Mal sehen was Ihr dazu sagt?

    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Pittchen,

    ich bin sehr beeindruckt wie klar Du das Kind beim Namen nennst.

    Leider weiss ich noch nicht wie das hier mit dem zitieren funktioniert, deshalb versuche ich es mal anders.

    Zitat.

    Recht schnell ließ die aufheiternde Phase nach und es begann eine zusätzliche Belastung zu werden, der Sauferei die nötige Zeit einzuräumen.
    Kaufen - Saufen - Entsorgen - Spuren verwischen - das alles nahm dann einen gehörigen Stellenwert in meinem auch so schon gut gefüllten Arbeitsalltag ein!
    Zusätzlich hatte ich eigentlich durchgehend Sodbrennen und Durchfall ...


    Darüber habe ich so noch nie nachgedacht. Aber ja, es war der Wahnsinn, wenn ich überlege wie sehr mein Kopf allein damit beschäftigt war das Zeug ran zu schaffen. Bloss nicht der gleiche Supermarkt, die gleiche Kassiererin. Man kennt sich schliesslich. :shock:
    Dann musste der Kram versteckt werden ,damit meine Jungs glauben, Mama trinkt nicht mehr so viel.
    Körperliche Beschwerden wie Durchfall an der Tagesordnung.


    Zitat:
    Auch ich habe den Alkohol missbraucht.
    Die täglichen Feierabendbierchen im Sommer mit Grillen, die fetten Geburtstags-, Anlass- und Mottofeiern mit Reinfeiern am Freitag und mit "Reparaturbierchen" am nächsten Morgen ...
    Böses Erwachen dann am Montag Morgen - Schweißausbrüche und Tatterich inclusive ...
    Kein Wunder - Feiern konnten wir!!

    "Reparaturbierchen" was für ein Eigentor, aus heutiger Betrachtung ...


    Musste erst mal überlegen was Du mit Reparaturbierchen meinst. :lol:
    Oh ja, der Kaffee Morgens liess mich fast erbrechen, der Kreislauf im Eimer, aber ein kaltes Blondes, und schon war der Spuk halbwegs vorbei.
    Danach den ganzen Tag auf dem Sofa abhängen und fettige Pommes mit Mayo essen, weil mein Körper danach schrie. Gern dazu ein paar Bierchen.
    Allein die Verniedlichung von * Bierchen* :evil: , als wäre es weniger schlimm , weil es hört sich netter an.


    Nein Danke, mit mir nicht mehr. und ich bin froh Pittchen, das Du mir mit deiner Geschichte noch mal wieder vor Augen hälst , iwe es wirkich war.
    Gerne redete ich mir alles schön, ach halb so wild, wenn ich den Alk entsorgt habe sieht es alles wieder so aus, als wäre nichts los.
    Was für ein Selbstbetrug und Naivität!

    Mein Empfinden bei Dir liebes Pittchen ist , dass Du sehr klar und strukturiert bist. Du gehst Dein neues Leben mit festem Schritt.
    Freue mich mehr von Dir zu lesen.


    Mit lieben Grüßen,

    Tina

  • Hallo Pittchen

    Herzlich Willkommen!

    So genau kann es -glaube ich -hier niemand sagen,wann unser Umgang mit Alkohol "nicht mehr normal" war.Die Sucht ist ganz leise und schleichend gekommen und die ersten Anzeichen wollten/konnten wir nicht wahrhaben. Schließlich sehen die typischen Alkoholiker anders aus; Penner halt,die auf Parkbänken und Unterführungen schlafen.
    Wir haben ja schließlich NOCH unsere Wohnung,Job,Familie...
    Gut,dass wir rechtzeitig "die Kurve gekriegt" haben sonst wären wir vielleicht mittlerweile genau da;
    auf der Parkbank!

    Ich wünsche dir einen guten Austausch hier,
    liebe Grüße von
    Backmaus

  • hallo pittchen!

    willkommen im forum und danke für deinen schönen beitrag... ich bin beeindruckt und freue mich immer wieder, wenn ich so etwas offenes und ehrliches lese.

    irgendwann hatten wir keine kontrolle mehr über unseren alkoholkonsum - und irgendwann auch keinen halt mehr in unserem leben. du hast es so gut gesagt: WIR können damit aufhören, uns kaputt zu machen.. keiner kann uns das abnehmen.

    schön, dass du hier bist!


    peter

  • Hallo Pittchen !

    Herzlich willkommen im Forum!

    Du kommst mit viel Elan daher,das gibt Dir einen guten Schub.
    Und wenn letzterer mal ausfällt,ruhe Dich aus.Schritt für Schritt......
    Wenn nötig stubsen wir ein wenig,wenn Du selber nicht weiter kommen solltest.

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Pittchen, herzlich willkommen bei uns im Forum :) Es ist schön zu lesen, wie du deine Veränderungen in dir beschreibst. Auch dir scheint der regelmässige Besuch einer SHG sehr wichtig zu sein. Wie mir auch, ich gehe jetzt wieder regelmässig in ''meine'' SHG um dort meine ''Medizin'' zu nehmen. Meine Medizin heißt zuhören, über meine Erfahrungen offen und ehrlich zu berichten, mich auszutauschen und Rückmeldungen zu bekommen. Trockenheit noch dazu zufrieden gibt es eben nicht zum Nulltarif, ich muss was dafür tun. Freue mich über einen weiteren Gedankenaustausch mit Dir :D Liebe Grüsse schreibt Franky

  • Zitat von Pittchen


    Dort versuche ich eine ZUFRIEDENE Abstinenz zu ereichen.

    Hallo Pittchen

    Herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!

    Ich habe viel für mein Leben getan, nichts unversucht gelassen, und so kann ich heute sagen, ich habe eine zufriedene Abstinenz erreicht!

    Wenn ich sagte ich versuche es..... war es halbherzig, ich stand nicht dahinter, wie ist es bei dir?

    lg Pia

  • Danke für den netten Empfang !

    @Franky:
    Du nennst es „Medizin“ – schön!
    Ich nenne es, das Gelernte immer wieder schön vorne gleich hinter die Stirn platzieren!!
    Ich habe große Angst, dass mir die nötige Empfindlichkeit, irgendwie ins dunkle Hinterstübchen abrutschen könnte, bei nachlassender Auseinandersetzung mit der Problematik.

    Pia :
    Du hast vollkommen recht!
    Ich WERDE mit Hilfe meiner SHG, und mit der Auseinandersetzung der Sucht, eine ZUFRIEDENE Abstinenz erreichen!!
    Erwischt!
    Mein Fehler, „ich versuche“ zeigt aber auch, dass mein letztes Inneres noch nicht wirklich beseelt ist, von der Kopf-Absicht, NIE WIEDER - und zu keinem Anlass, etwas alkoholisches zu mir zu nehmen.

    Mit den großen angemeldeten Feiern, wo ich weiss, das getrunken wird, kann ich immer ganz gut umgehen. Meistens fahre ich direkt mit dem Auto hin - das verhindert ein Schwach werden, verringert auch die Animationen zum Mittrinken und ich kann die Veranstaltung verlassen, wenn sich der Rausch bei den anderen Beteiligten einstellt ...
    Da habe ich mir ja auch vorher wieder alles „direkt hinter die Stirn gestellt“ –sprich: ich bin gut vorbereitet – „ich habe meine Medizin genommen“!!

    Schwieriger finde ich die unverhofften kleinen Ereignisse.
    XY hat Geburtstag und es gibt eine Flasche Sekt für 8-10 Leute, so zwischendurch, also nur zum Anstossen. Da ich ja schließlich nie reingespuckt habe, bekomme ich selbstverständlich ein Becherchen hingehalten ...
    Da bin ich dann irgendwie, wie auf dem falschen Fuß, oder ... „kalt“, erwischt.
    Da ist dann auch nicht der Raum und die Zeit für große Erklärungen, und mein Prinzip, einfach NEIN zu sagen, scheint unsichtbar zu werden.
    Dann drängt sich der Gedanke, dass mich dieser "Schnüssel" Sekt bestimmt nicht umbringen wird, in den Vordergrund und dauert diese ganze Situation zu lange – und ich kann mich nicht ausklinken, trinke ich die Pfütze halt...
    Es passiert auch nicht viel. Es schmeckt zweifelhaft --hat der erste Schluck ja eigentlich immer-- ... und hinterher ärgere ich mich dann über meine Inkonsequenz!
    Ich fahre auch nicht anschliessend in den Supermarkt und kaufe mir ne ganze Flasche, trotzdem habe ich große Bedenken, dass sich dadurch wieder eine schleichende Gewohnheit und eine Verselbständigung, wie schon einmal, einstellen könnte!!

    Das wird mir aber nicht mehr passieren!! ... (schau´ Tina, ich hab was gelernt! :) )

    Dafür muss alles Gelernte immer schön präsent im Vordergrund bleiben!!
    Und ich motiviere mich, indem ich mir die Vorteile, die ja auch zur Gewohnheit werden, genauso präsent halte:
    Ich genieße es sehr, keinen Alkohol mehr einzukaufen! Kein Flaschengeklimper mehr! Keine unnötige Schlepperei! Keine stinkenden Leerflaschen mehr (auch mit Geklimper)!
    Kein schlechter Nachgeschmack mehr am Morgen!!
    Keine Versprechungen mehr, die man lässig gegeben hat, und die nüchtern betrachtet „bescheiden“ sind!
    Aus all dem ergibt sich: Mehr Zeit!
    Weniger hektische Hetze, bedeutet auch weniger Stress, und dadurch einen viel entspannteren Genuss an eigentlich allem!!

    Das ich erst saufen musste, um das zu begreifen ... !

    Gruß Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hi Pittchen, war heute auch wieder in meiner SHG und habe meine ''Medizin'' genommen und ich fühle mich gut :) Die Kombination hier mit dem Forum ist unschlagbar 8) Auch ich muss genauso wie Du auch wachsam sein, ich kann aus Erfahrung sagen ein Rückfall passiert nicht einfach so, er passiert im Kopf. Ich muss achtsam mit mir umgehen, denn der Alkohol ist ein finsterer und unberechenbarer Geselle der nur darauf wartet meinen ''Rückfallchip'' zu aktivieren. Ich bin für meine Trockenheit verantwortlich und hier bekomme ich alles was ich brauche: Wissen, Erfahrungen und die Möglichkeit mich einzubringen und darüber zu schreiben, was mich bedrückt. Die Flasche in den Hals und wegsprengen ist natürlich viel einfacher aber g e n a u das will ich nicht mehr. Ich will trocken bleiben :!: Liebe Grüsse schreibt Franky

  • Hi Franky :)

    Schöne Parallelen stelle ich bei uns fest:
    „ ... denn der Alkohol ist ein finsterer und unberechenbarer Geselle der nur darauf wartet meinen ''Rückfallchip'' zu aktivieren“
    Herrlich!!
    Ich habe ein kleines buntes Männchen – ohne Ohren, weil es ja nicht hören will – entworfen!
    Es heißt „Saufen“ !
    Im ersten Moment sieht es recht lustig aus, ist schön bunt und trägt einen spitzen Hut.
    Es tanzt, wenn wir trinken, auf dem Teppich.
    Es ist aber vor allem sehr listig, verlogen, besitzergreifend und zäh!
    Momentan ist es matt, und ich habe es unter den Teppich verbannt und trampele auf ihm rum!
    Mache ich das nicht regelmäßig, versucht dieses hinterhältige Biest aber immer wieder hervorzukriechen ...
    Richtig zufrieden, werde ich erst sein, wenn es tot in der Ecke liegt!

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Zitat von Pittchen

    Richtig zufrieden, werde ich erst sein, wenn es tot in der Ecke liegt!

    Hallo,

    "ES" wird nicht sterben. Wir werden es unser ganzes restliches Leben am A... haben. Aber ich habe gelernt, dass ich gegen das Männchen nicht kämpfen kann, weil ich immer verliere. Also habe ich es akzeptiert und lebe mit ihm. Nur so lerne ich es kennen und kann dadurch verhindern, dass es wieder Einfluss auf mich gewinnt.

    Schönen Tag noch

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo HansHa,

    ... leider hast Du wohl recht ... "grummel"
    Ich arbeite obendrein an Bildern mit dem kleinen "Sausack" ...
    Auch die werde ich ja nicht wegwerfen ...

    mmhhh ?
    ... so bleibt das Bild, mit eben diesem Männchen, tot in einer Ecke ...
    wohl ein "Wunschtraumbild" ...
    Es sollte ehr das letzte und auch Zielbild werden ...

    ... hast mir aber auch die Idee für ein weiteres gegeben:
    Das Männchen mit mir beim "kennenlernen" ...

    Danke!! :)

    Schönes trockenes Wochenende,

    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Dieses kleine bunte Männchen hast du super beschrieben. Dieses hinterhältige Ding wird aber tatsächlich niemals sterben, es wird immer auf eine Gelegenheit warten, uns zu schaden. Alkoholismus ist eine tödliche Krankheit, versuch zu akzeptieren, das es dieses Männchen gibt und gib ihm keine Chance dir zu schaden. Denn Totentanz beherrscht dieses Männchen nämlich auch :!: Das Gleiche gilt für mich genauso!!! Liebe Grüsse schreibt Franky

  • Guten Abend,

    hach, bei mir ist alles soweit prima! :D
    Kein Tropfen in letzter Zeit und auch kein Verlangen danach.

    Ein guter Freund von mir, mit dem ich dieses Wochenende lose vorverabredet bin, hat dagegen großen Kummer.
    Und wie Männer halt so oft reagieren, schüttet er sich seit Freitag Nachmittag zu .... tztztzt. 8)
    Ich telefoniere mit ihm, versuche ihn aufzubauen und habe mein Besuch von heute Abend schon auf Morgen zum Frühstück oder Mittagessen vertagt.
    Die Probleme sind auch lösbar, aber ich habe ein wenig den Verdacht, dass man jetzt am Wochenende die Situation erst mal schön Schwarz malt, um in Selbstmitleid verfallen zu können um wiederum einen schönen Grund zum Saufen zu haben ....
    ... ganz ungehemmt und völlig "zu Recht"! :evil:

    Man, bin ich froh, dass ich das nicht mehr brauche! :lol:
    ... wenn ich an den Kater denke, den der haben wird ...
    nee! ... in schwierigen Situationen bin ich heutzutage froh, nicht noch ein Problem mehr zu haben!!
    Und ich schätze dann meinen unvernebelten Verstand und kann auch wieder ohne Vorbehalte meinem Bauchgefühl vertrauen,
    weil ich die Probleme stocknüchtern betrachten kann.
    Meistens ist dann auch alles lösbar, und man hat nicht vorher schon - im Suff - , alles "eingerissen" ...

    Na, ich werde mir ein kleines Grinsen über seine katerbedingten Beschwerden nicht verkneifen können :mrgreen:

    Gruß Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Pittchen, du hast recht, nüchtern können wir unsere Probleme erkennen, aktiv sein und versuchen, sie zu lösen. Betrunken sind wir passiv und bekommen statt Lösungen nur mehr Probleme! Liebe Grüsse schreibt Franky

  • Hallo Pittchen!

    Ich schaue auch wieder mal rein.
    Schön,dass es Dir gut geht!

    Ich habe da eine Frage:

    Zitat

    Da ich ja schließlich nie reingespuckt habe, bekomme ich selbstverständlich ein Becherchen hingehalten ...
    Da bin ich dann irgendwie, wie auf dem falschen Fuß, oder ... „kalt“, erwischt.
    Da ist dann auch nicht der Raum und die Zeit für große Erklärungen, und mein Prinzip, einfach NEIN zu sagen, scheint unsichtbar zu werden.
    Dann drängt sich der Gedanke, dass mich dieser "Schnüssel" Sekt bestimmt nicht umbringen wird, in den Vordergrund und dauert diese ganze Situation zu lange – und ich kann mich nicht ausklinken, trinke ich die Pfütze halt...

    Ist das noch aktuel ?

    Weisst Du,Das erste Jahr habe ich solche Zusammenkünfte vermieden.
    Und wenn ich gar einen Schluck getrunken hätte,wäre das recht gefährlich geworden für mich.

    Keinen Schluck mehr,nicht die allerkleinste Pfütze ist meine Devise.
    Es ist auch schon vorgekommen dass ich mich einfach entschuldigt habe mit der Begründung,dass ich erst kurze Zeit ohne Alkohol lebe und dies behüten müsse.

    Es hat für mich auch etwas Schönes, Besinnliches,bei mir zu sein und die Ruhe zu geniessen.

    Ich wünsche Dir einen ganz schönen Sonntag!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Yvonne,

    jaaa, das ist leider noch immer mal wieder aktuell ...
    Die Situationen sind ja auch nie gleich ... und hinterher bin ich immer schlauer ... aber in diesem Moment, stehe ich dann auf dem sprichwörtlichen Schlauch.

    Ich kann und will mich nicht zuhause einmauern.
    Trinkfreudige Partys meide ich allerdings auch immer noch, seit über 2 Jahren.
    Die geben mir aber auch nix mehr. Ich habe nicht das Gefühl etwas zu verpassen!
    Freue mich dann am Sonntagmorgen den ganzen Tag, bei bestem Befinden, zur Verfügung zu haben.

    Ich kann mein Hobby – mein Pferd – nicht aufgeben, weil da auch mal jemand Geburtstag hat. Diese Verpflichtung, sich fast täglich, bei jedem Wetter, auch noch ein bisschen körperlich draußen zu betätigen, ist ein sehr guter Ausgleich, zu meiner Büroarbeit. Das gibt mir zuviel, als das ich darauf verzichten könnte und der Alkohol spielt dort wirklich keine große Rolle.

    In vielen Situationen komme ich auch gut zurecht und kann dankend ablehnen ...
    Die neuen Situationen werde ich eben Stück für Stück, eine nach der anderen, auch noch zu beherrschen lernen ...

    Wachsam, auf dem Weg in die richtige Richtung weiter gehen, ist meine Devise!

    Allen einen schönen trockenen Tag

    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Zusammen,

    auf meinem Weg in die zufriedene Abstinenz bewegt mich momentan weniger die Frage, ob kontrolliertes Trinken funktionieren kann,
    als die Frage, ob es überhaupt e r s t r e b e n s w e r t ist?

    Ich weiß, dass alle derselben Meinung sind, dass es nicht geht – zumindest nicht langfristig! :roll:

    Ich stelle mir die Frage:
    Was würde es mir überhaupt bringen?
    Vorteile sehe ich so überhaupt nicht ...
    Um nicht aufzufallen, bei einer „Anstoss-Gelegenheit“, vielleicht? :oops:
    Dabei fällt man ja nicht negativ auf, wenn man keinen Alkohol trinkt – ehr wenn’s zuviel wird ... !
    Warum kann ich, in den schon beschriebenen, unverhofften Situationen nicht so schlagfertig mein Ziel vertreten, wie ich es bei anderen Dingen auch mache??
    Ob da vielleicht auch ganz viel anerzogene Gewohnheit mitspielt??
    Scheu oder Schüchtern bin ich nicht wirklich, damit kann ich es nicht begründen.
    Ist es das bunte „Sucht-Männchen“, das sich dann wieder bemerkbar macht?
    Obwohl ich für mich sofort weiß:
    Rausch ist nicht! Du gehst nirgendwo hin, Nachschub kaufen!

    Nun, wie geht es Euch damit?

    Einen schönen trockenen Tag, wünsche ich allen Lesern!

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Pittchen,

    Vielleicht ist es eine Mischung aus beidem. Einerseits, dies kleine Teufelchen, welches Dir ins Ohr flüstert....... los, nun trink schon, ist ja *nur* zum anstossen. :evil:
    Andererseits das anerzogene/ erlernte Verhalten, dass es bekanntlich zum guten Ton gehört Sekt/Champagner zu trinken. :roll:
    Nur, wir würden weiterziehen und in den nächsten Laden gehen. Die Erfahrung zeigte es immer wieder.

    Ich vermeide bisher solche Situationen noch tunlichst, denn soweit bin ich noch lange nicht, mich in der trinkenden Gesellschaft auf zu halten.

    Aber ich kann mir gut vorstellen, wenn der Punkt erreicht ist, wo ich mir ganz sicher bin das ich klar Nein danke sagen kann, aber ich ich nehme gern einen o-Saft, dann habe ich auch in dem Punkt meine alte Stärke zurück erlangt.

    Oftmals trifft man ja auch bei Veranstaltungen ect... auf Menschen, die wissen, dass man kein Kind von Traurigkeit war, wenn es um das trinken geht. Sie haben es halt mitbekommen, selbst wenn es nur bei ein oder zwei Gläsern geblieben ist, um nicht unangenehm aufzufallen.

    Es kommt auch immer darauf an, in welchen Kreisen man sich bewegt.
    Wenn es die sogenannte höhere Gesellschaft ist, wird da sicher mal die Nase gerümpft. Was? Sie trinkt O-Saft?
    Aber ich denke, wir sollten da drüber stehen und vor allem das Nein danke.... mit fester Stimme, gerader Haltung und Augenkontakt rüber bringen.

    So jedenfalls möchte ich es für mich halten.
    Aber auch nur alles Theorie im Moment, die erste Konfrontation wird es zeigen.

    Geh vielleicht noch mal in dich Pittchen, und spiel es gedanklich durch. Mit unter kommt man ganz schnell drauf.
    Es wäre ja auch eine Idee, so eine Situation mal vor dem Spiegel zu üben.
    Oder mit einer Dir sehr vertrauten Person ein Rollenspiel zu machen.
    Mir hat das schon in anderen Lebenssituationen geholfen.

    Mit lieben Grüßen,

    Tina

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