• Ah, ok. Danke für die Korrektur.

    Ich hab den Artikel jetzt aktuell in der edit Karsten - bitte keine Zeitschriften nennen, danke. - edit gelesen. Da schreibt abe rniemand das er die Pille nimmt um weitertrinken zu können sondern weil es den Gedankenfluss um Alkohol unterbricht.

    Mein Mann sagt, das es wie Folter ist, er trinkt seit 11 Wochen nicht mehr und es vergehe keine einzige Sekunde wo er nicht ans Trinken denken würde/müsse. Und das es ihn total zermürbt weil es nicht besser wird. Im gegenteil der Druck wird täglich schlimmer statt besser. Trotz Therapie und 3 Selbsthilfegrupen.

    Da wäre doch solche eine Tablette ein Segen. Und abhängig soll sie ja eben nicht machen.
    Dauertherapien sind ja bei anderen Krankheiten auch die Regel wie Diabetis, chronische Schmerzpatienten etc. Da wird auch nie über Medikamentnschädigungen gesprochen weil die Medikamente einfach lebenserhaltend sind.

  • Das Medikament wurde gegen Epilepsie entwickelt und ist seit 1920 auf dem Markt.

    Ich selbst bin Schmerzpatient und habe eine Morphinpume implantiert ohne die ich sicherlich kein lebenswertes Leben führen könnte.
    Daher bin ich Medikamenten sicherlich aufgeschlossener als andere Gruppen.

    Letzendlich muß mein Mann selbst entscheiden und das wird er mit seinem Psychologen und seinem Suchtpsychologen erst in Ruhe besprechen.
    Er verzeifelt am Suchtdruck der nicht besser sondern schlimmer wird und will unbedingt nicht mehr trinken müssen. Von daher ist die Überlegung sicher nicht schlecht vielleicht auch nur zeitweise den Suchtdruck auszutricksen.

  • Hallo Krista,
    prinzipiell denke ich, das alles was einem Hilft nicht zu trinken, gut und richtig ist.
    Wenn ich unter andauerdem Suchtdruck leiden würde, der sich überhaupt nicht abstellen lassen würde, würde ich auch ein Medikament dagegen versuchen.
    Ich würde nur nicht wollen, das meine Nüchternheit dauerhaft von irgendwas anderem abhänig wäre, als von mir selbst.
    Was ist wenn das Mittel von Markt genommen werden wird oder wenn es z.B. Weltweit von x-Millionen Alkoholikern genommen wird und die Pharamfirma dann sagt, gut das Mittel kostet jetzt 300€ pro Monat...
    Die Leute wären dann ja abhänig von diesem Medikament und wer dieses Mittel kontrolliert, würde auch die Menschen kontrollieren.
    Viele Grüße
    Mario

  • Hallo Krista, ich kann deinen Mann gut verstehen, das er unter seinem Saufdruck leidet und es gern hätte, das es ihm schnell und ohne Nebenwirkungen wieder gut geht. Gut, eben ohne Alkohol. Das ganze hat nur einen H A K E N, ich denke, so einfach mal eben trocken werden, das gibt es nicht. Es muss w e h tun, damit es gut werden kann. Die wichtigste Voraussetzung trocken zu werden, ist die E i n s i c h t das man alkoholabhängig ist und die B e r e i t s c h a f t, sich helfen zu lassen. Das macht dein Mann und das ist gut so. Ich darf dir sagen, es wird besser, ich weiß das aus eigener Erfahrung. Mir ging es am Anfang richtig bescheiden :? ich hatte einen Saufdruck ohne Ende, ich war mehr wie einmal kurz davor, mich wieder wegzusprengen, aber ich hatte dann immer einen Geistesblitz :idea: die schmerzhaften Erinnerungen und den ganzen Mist, den ich in meiner Saufzeit gemacht hatte,kam wieder hoch und d a s hat mich dann abgehalten wieder zu saufen. Ich hatte trotzdem einige kurze Rückfälle im letzten Jahrzent :( bin aber immer schnell wieder aus dem Teufelskreis rausgekommen, weil mir das trockene Leben, auch wenn es manchmal weh tut, viel besser gefällt :D Ich darf heute sagen, ich bin ein trockener, dankbarer Alkoholiker :) Ich wünsche deinem Mann viel Kraft auf seinem weiteren trockenen Weg! Liebe Grüsse schreibt Franky

  • Eine regelmässiger Besuch bei einer SHG ist sicherlich kein Fehler. Ich bin eine Zeitlang auch nicht regelmässig,sondern nur ab und zu in ''meine'' SHG gegangen. Die Rückfälle hatte ich aber immer dann, wenn ich die Gruppenbesuche vernachlässigt habe, mir zu sicher war und wieder meine Überheblichkeit zum Vorschein kam. Das Forum hier kenne ich erst seit 2007 und ich finde es toll :D In ''meine'' SHG gehe ich seit 1998. Es gibt dort Leute, die Freunde geworden sind und die ich heute nicht mehr missen möchte. Ich möchte deinem Mann wirklich M U T machen, ich bin überzeugt, die Kombination von SHG und diesem Forum wird auch ihm sicherlich gut tun. Vielleicht kannst du ihn überzeugen, sich hier anzumelden :wink: Liebe Grüsse nochmals von Franky

  • Hallo zusammen,

    ich habe gerade das Buch von Oliver Ameisen gelesen. Sehr interessant.

    Vorweg: Ich selber nehme keine Medikamente gegen Suchtdruck und bin auch der Überzeugung, dass mein trockener Weg ein Ergebnis vielfältiger Bemühungen und dem von uns hier im Forum skizzierten Weg der "Trockenbausteine" ist.

    Trotzdem ist diese verblüffende Erfahrung dieses Mediziners jetzt da und nun wird - wie ich im Internet gerade lesen konnte - in breiten Feldstudien die Wirksamkeit dieses "Wundermittels" erforscht.

    Fest steht, dass niemand, der das Buch von O. Ameisen gelesen hat, leugnen wird, dass der Autor ein schwerer Fall von Alkoholismus war (ist). Er hatte dutzende Entgiftungen und ein halbes Dutzend Langzeittherapien in den besten Suchtkliniken der USA hinter sich. Man muss also davon ausgehen, das er weiß, wovon er spricht.

    Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass Ameisen da eine revolutionär-wirkende Entdeckung gemacht hat. Revolutionär im Sinne einer ergänzenden Behandlung zur Vermeidung von starkem Craving, also Suchtdruck.

    Was aber den Rest unserer komplexen Krankheit betrifft, so bleibt es auch künftig niemanden erspart, sich geistig mit seiner Sucht auseinander zu setzen, sein Leben zu überdenken und neu zu ordnen usw. Das Phänomen der Suchterkrankung lässt sich auf rein neurobiologischer Ebene nicht lösen - davon bin ich überzeugt.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo,

    also wenn ich das richtig sehe, geht es doch wieder um "kontrolliertes Trinken". Das ist keine Option für mich. Wenn ich mich auf so etwas einlasse, sehe ich meine Trockenheit gefährdet. Es ist unverantwortlich in trockenen Süchtigen die Hoffnung darauf zu wecken.

    Schönen Tag noch

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo Krista,

    ich habe auch schon von diesem Medikament gehört.
    Ich finde es nicht so problematisch, den Hausarzt zu fragen und es auszuprobieren ...
    Warum nicht? Deinem Mann kann es vielleicht helfen.
    Ob für immer, vorübergehend oder gar nicht kann doch nur der Betroffene (und der Arzt) entscheiden ...

    Gruß Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Mein Mann war heute beim Psychologen.
    Sie haben sich auch über Baclofen unterhalten. Aber auch der Psychologe mente, es wäre besser erst mal durch die harte Schule des Zähne zusammenbeissens zu gehen.
    Das Medikament ist im Zusammenhang mit Alkoholismus noch nicht klinisch erforscht und es würde auch lange nicht bei jedem wirken.

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