Mein trockenes Leben

Hallo Ihr

Ich bin schon der Meinung,wenn ich alleine nicht weiterkomme,muß ich mich weiterwenden.Wenn mir jeglicher Ansatz fehlt und alles irgendwie nichts so richtig zu nützen scheint,kann ich ja mal fragen.In dem Falle Euch und nä.Woche dann den Therapeuten.Ich probiere es jetzt langsamer.Versuche langsamer zu sein,langsamer zu werden.Nur eine Sache zu machen,wenn zwei Sachen problemlos möglich scheinen,machbar scheinen.Versuche bei "jeden Mist" in mich reinzuhören,ob ich das auch will.Oder ob ich dazu schon überhaupt eine Meinung habe.Wenn ich zu was gefragt werde.Klingt alles einfacher als es ist.Da habe ich hunderttausend Kleinigkeiten,die mir sagen,Ey Lütze,du bist zu schnell unterwegs.Da habe ich das Essen längst hintergeschleudert,da kauen meine Kollegen noch.Da machte ich mir 3 Termine gleichzeitig,um ...warum eigentlich?Da lese ich Zeitung und telefoniere.Dann gucke ich meine Serie und schalte dennoch immer auf n Videotext...Vielleicht ist das der Schlüssel.Ich war,bin immer so auf der Suche irgendwie Zeit zu gewinnen,die ich dann doch nicht habe.Fühl mich oft gehetzt und alle oder viele denke´n,ich bin immer für alle da.

Lütze

Hallo Ihr

Mal wieder ein paar Zeilen von mir.Bin letzte Woche beim Therapeuten gewesen.Das Gespräch lief anders als gedacht.War jedoch irgendwie befreiend.Bin halb 7 abends raus und lag bereits vor um 8e im Bett.Ich war müde,kaputt und erleichtert zugleich.Während ich hier schreibe ,fällt mir ein,das mir das schon mal so gegangen ist.Da war es ja im Nachhinein auch richtig,das ich den nächsten Termin bereits in 4 Wochen gemacht habe.Es gibt einige Baustellen in meinem Leben,die mich kaputt machen,wenn ich mit Kompromissen durch will.Vermutlich muß und lasse ich jetzt mehr "die Zicke" raushängen.Ich bin ja deswegen nicht gemein oder bösartig,aber ich will mein Leben mehr in den Vordergrund stellen.Während ich bei größeren Entscheidungen meist schnell weiß,ob ich das will odewr nicht,fällt es mir bei kleineren Entscheidungen meist sehr viel schwerer.
Mein WE war ruhig .Ich habe ungefähr 2 Tage gebraucht um richtig in der Ruhe anzukommen.Gestern habe ich im Liegestuhl gelegen und nichts gemacht.Na gut,Buch gelesen.

Lütze

Hallo Ihr,Hallo Karotte

Ich geb mir Mühe nichts zu vergessen...Vlt ist es dazu nötig,regelmäßig sich mit dem Therapeuten auszuquatschen.Inzwischen habe ich das Buch mit auf Arbeit dabei und lese während der Pausen.Es hilft mir abzuschalten und Abstand zu gewinnen.Genauso lasse ich zu Hause in regelmässigen Abständen alles stehen und liegen und versuche auch dann Abstand zu gewinnen.Klingt vlt ein wenig banal,aber im Moment hilfts.
Die Jungs gehen mehr und mehr ihre Wege.Auf der einen Art schön,auf der anderen Art gibts da auch manchmal ein komisches Gefühl im Bauch:war es nicht erst gestern als ich selber um die Häuser zog?War ich nicht in deren Alter ,als ich den Alk das erste Mal in übertriebenen Mengen trank.Wo ist die Zeit hin?Aber das fragen sich viele.Ich weiß schon.Ich habe immer so die Vorstellung oder die Hoffnung,das man(mich eingeschlossen) im Alter klug und weise und gelassen wird.Das man Ratschläge geben kann und trotzdem nichgt zum alten Eisen gehört.Meine Erfahrungen zeigen mir was anderes.Vlt gibt es nur wenige Menschen,denen es gelingt,im Alter so zu werden.Ich hoffe mal,ich gehöre dazu.
Alles,was es zu Hause zu tun gibt,scheint mir weniger zu sein als noch im letzten Jahr.Das kann wohl nur daran liegen,das ich meine eigenen Ansprüche reduziert habe.
Neulich hatte ich dienstlich einen Termin in der Stadt,nicht weit von uns.Ich war eher fertig als gedacht und sagte mir:man müsste einfach mal spazieren gehen durch die Innenstadt.Das tat ich dann.Bin zwar in Arbeitsklamotten da rumspaziert,kam mir aber nicht doof vor.Die Sonne schien,es war warm.Ich habe mir ein Eis geholt und ein weiteres Buch besorgt.Ich könnte es stundenlang in Buchläden aushalten.Nun gestern stand ich wie bestellt und nicht abgeholt bei einem anderen Kunden,der sich verspätet hat.Da habe ich mir mal die nahegelegene Kirche angeguckt.Das war ja ein Schmuckstück,hätte ich sonst mit Sicherheit übersehen.
Könnte nicht jeder Tag so sein?

Lütze

Hallo Ihr,Hallo Karotte

Ich bin daran gewöhnt zeitig aufzustehen.Da hilft es auch nicht,sich dagegen zu wehren und zwanghaft versuchen ,länger zu schlafen,es ist selten so,dass ich lange schlafe.Am WE gleiche ich das mit einem kurzen Mittagsschläfchen aus...lächel.
Habe vorgestern ne nette Frau beim Joggen kennengelernt.Wir haben offensichtlich die gleiche Laufstrecke.Allerdings habe ich die bis dahin noch nicht gesehen.Mir gefällt daran vor allem,daß ich wieder neue Leute treffe,kennenlerne und mmh,was erlebe,was anderes.
Im Prinzip habe ich schon meine Freiheiten,etwas zu unternehmen oder mich zurückzuziehen.Habe mir gestern abend zum wiederholten Male den Film im TV angesehen,bei dem es um Alkoholismus geht.Berührt mich jedesmal.

Lütze

Hallo Ihr

Letzte Nacht hat es gewittert.Die Luft ist jetzt ganz klar und angenehm kühl.Ich sitze am offenen Fenster und geniesse den Morgen.Von meinen Leuten zuhause sind einige schon auf Arbeit,andere schlafen noch.
Ich brauche zur Zeit wenig Kompromisse einzugehen.Weder zu Hause noch auf Arbeit.Überwiegend stimmen die Ziele überein und nur selten,aber wirklich selten nur,bin ich gezwungen einen Schritt auf meinen Gegenüber zu machen.Das hilft insofern,da ich bisher bei verschiedenen Entscheidungen recht einseitige Zugeständnisse machte.Und so übe ich mich darin,auch schon bei Kleinigkeiten ^meine Position klarzustellen.Gleich zu sagen,was ich will und was auf keinen Fall.Womit ich "Bauchschmerzen "habe und worum es mir geht,wenn ich so oder so handle.Zugegeben,nicht alle Bekannten oder Kollegen verstehen das.Ich sei eine "Diva" oder eben schwierig.
Ich habe dagegen das Gefühl,ich bin auf dem richtigen Weg.

Lütze

Hallo Ihr

Grüße an Sonnenblume und Silberkralle.
Siehe da,nach 2 Wochen egoistisch sein,höre ich jetzt noch höchst selten "Diva".Muß wohl etwas hängen geblieben sein bei meinem Umfeld.Ich bin da aber noch lange nicht am Ziel.Ich überlege,ob ich jede Woche oder jede 2. Woche mal so ein Projekt vornehme,um mit mir selbst besser klarzukommen.Öfters mal sitze ich einfach rum und überlege,ob ich das,was ich tuen sollte ,auch wirklich machen will.Oder ob ich nur zugange bin,weil Andere dies von mir erwarten.Oder weil ich denke,das es Andere von mir erwarten.So in der Art.
Ich bin viel draußen unterwegs.Bin mal im Garten,mal am Pool,der sich als erstaunlich beständig erweist und quasi sein Geld lange reinhat.In der Woche jogge ich mehrfach,habe aber auch nicht immer Lust dazu.Am WE versuchen meine Frau und ich dann was gemeinsam zu unternehmen.Fortfahren,Abendbrot essen,spazieren ...Zudem versuche ich sie weiter kennenzulernen.Versuche zu verstehen,warum sie so ist,wie sie ist.Wo wir stehen und wohin es gehen kann.Es sind die vielen Kleinigkeiten,die uns verbinden,aber auch trennen.
Demnächst stehen wieder einige Termine an,wo ich mir dann frei nehme.Bin bald wieder beim Therapeuten zum Beispiel.Ein Grillen mit der SHG steht an,welches ich aber nicht organisieren brauch.Ich stelle nur meinen Grill zur Verfügung.Dazu noch Appetit und gute Laune...

LG Lütze

Hallo Ihr

Im Moment geht irgendwie alles schief.Alles,was ich anpacke scheint sich irgendwie nicht zu entwickeln oder ist ganz zum Fehlschlag geworden.Das betrifft alle Lebenslagen:privat ,Freundeskreis und Arbeit.Es geht wiedermal nicht und nirgends voran.Es gibt soviele Sackgassen,in die ich irgendwie reingerutscht bin.
Im Moment habe ich noch keine Ahnung,warum das so ist.Bin mehr dabei,den Kopf nicht hängen zu lassen und noch mal von vorne zu beginnen.Merke aber,dass mein Verständnis für die Lage Anderer mich nicht wirklich weiter bringt.
So rufe ich mir jeden Abend in Erinnerung,was mir an Kleinigkeiten Gutes widerfahren ist,oder was mir eben doch gelungen ist.Das hilft.Und das Wissen oder die Erfahrung inzwischen,das es mit Sicherheit auch wieder besser laufen wird.
Ans Trinken habe ich nie gedacht.

LG Lütze

Hallo Ihr

Nachdem 2 Wochen wie im Fluge vergangen sind,wollte ich mich mal wieder melden.Es gab dienstlich viel zu tun,ich habe immer länger gearbeitet.Manche Dinge,die sich zur Sackgasse zu entwickeln schienen(um den Begriff vom letzten Post noch mal zu nehmen);haben sich dann doch als "gelungen "dargestellt.Vielleicht hat es bei manchen Sachen wiedermal nur an Geduld gefehlt.Und der berufliche Erfolg,den das nach sich gezogen hat,hat mich auch zu Hause beflügelt.Es lief alles ganz gut.Wie ich vermutet hatte,sollte auch die letzte Strähne mal vorbei gehen.Es hat sich wiedermal viel von selbst aufgelöst.Als Paar sind meine Frau und ich dabei,zu entdecken;wie das ist zu zweit wieder was zu machen.Weil die Kinder nicht mehr mitkommen zu irgendwas.Im Gegenteil:unsere "kulturell" ansprechenden Pläne für die Sonntage,werden nur müde belächelt....Jetzt muß ich lächeln.
Ich versuche nichts kaputt zu machen,indem ich zu weit in die Tiefe gehe.Es ist so,wie es ist.Solange es gut läuft,will ich mir nichts zerdenken.Annehmen ,wie es kommt.

Lütze