Hallo Ihr
Als ich eure Antworten in meinem alten Thread las,mußte ich einfach mal einen neuen Threads aufmachen:soviel Seiten brauch keiner lesen.Auserdem trifft der Titel nicht mehr auf mich zu.Ich glaube,ich bin schon ein Stück weiter als am Anfang...
Ich bin Lütze und 38 Jahre alt.Vor wenigen Tagen hatte ich meinen 2.trockenen Geburtstag,wenn man so will.Ich erinnere mich noch genau an meine Anfänge,trocken zu leben.Mein Tiefpunkt war die Trennung von meiner Frau im November 2007.Unsere Ehe damals schlitterte immer mehr in ein Chaos aus unerfüllten Erwartungen und Enttäuschungen.Es war die Zeit,als ich ahnte ,das mit meinem Alk-konsum was nicht stimmte.Ich begann früher zu trinken und zu unüblichen Zeiten.Ich richtete meinen Heimweg von der Arbeit so aus,daß ich an Läden,Tankstellen in wechselnder Reihenfolge vorbeikam,um mir meinen Vorrat an Alk zu sichern.Ich hoffte,meine Sucht würde so nicht auffallen.Hatte ich dann genügend Pegel,veränderte ich mich in meinem Wesen:Ich war großkotzig,selbstgefällig und gemein.Am nächsten Tag wieder nüchtern,kamen dann Schuldgefühle auf,deswegen.Die hörten erst auf,wenn ich wieder trank.Die Aussetzer häuften sich.Allesamt Sachen,auf die ich nicht stolz bin rückblickend,aber sie gehören zu meinem Leben.
Und in dieser Zeit geht meine Frau...Zieht die Notbremse für sich.
Ich ziehe sie für mich.Lege mich selber trocken.Ich wusste damals nicht,welche gesundheitliche Folgen das haben kann.Ich hoffte damals noch,sie kommt vielleicht zurück,wenn ich nur durchhalte.
Ich offenbarte mich beim Hausarzt und ging zur Suchtberatung der Diakonie.Im Netz fand ich das Forum hier,was mich auf meinem ganzen Weg begleitet hat.Was mir genauso wichtig ist,wie meine reale SHG ,die ich seit Dezember 2007 besuche.Darüberhinaus ging ich noch zu einem andern Psychotherapeuten,der mein Leben mit mir durchleuchtete.Im März 2008 begann ich eine ambulante Therapie,die diese Jahr im Juni endete.
Seit November letzten Jahres bin ich mit meiner Frau wieder zusammen und seit Juni diesen Jahres wohnen wir zusammen in einem Haus,was wir uns gemeinsam umbauten.
Ein ganz schöner Weg ist das alles gewesen.Ein Weg,der sich bis heute fortsetzt.Ich selber bin da mal gespannt,wohin es geht.Ich fühle mich gereift,gewachsen in meinem Handeln.Ich bin selbstsicherer und selbstkritischer geworden.Stelle mein Leben aber nicht hinter anderen Interessen zurück.
Weil ich es mir wert bin.
Da auch nach 2 Jahren Trockenheit,sich die Probleme nicht in Luft auflösen,das das Ringen um eine stabile und zufriedene Abstinenz auch anstrengend ist,möchte ich mich auch weiterhin hier mitteilen.Auch,weil ich hoffe,ein Stück von dem zurückgeben zu können,was ich bekommen habe hier im Forum.
Ciao,Lütze