Angefangen Aufzuhören-und schon die erste Prüfung

  • Hallo Fender,
    bis der Geist klar ist und du von Klarheit sprechen kannst das dauert, mach langsam mit dir.Da kommt noch viel, da brauchst du deine Kraft, aufpassen.
    Ich bin jetzt fast 3 Jahre trocken, und wenn ich am Anfang was von Einklang lese, da werd ich sehr hellhörig.Auch ich bin einigen Trugschlüssen unterlegen gewesen, was so Einklang und innere Stimme betrifft, auch die innere Stimme muss sich erst an das trocken sein gewöhnen.
    LG
    Jürgen

  • Hallo Fender,
    mit deinem Engelchen und deinem kleinen Teufelchen hast du bei voll ins Schwarze getroffen. Für mich ein echter Hammer. Die beiden Figuren gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Als ich deine Zeilen las kamen Erinnerungen in mir hoch wie ich als Kind vor dem Puppentheater saß und mit glänzenden Augen gebannt in den bunt bemalten Holzschrank starrte und nie abwarten konnte bis das Gute über das Böse siegte. In späteren Jahren las ich Goethes Faust und wie in der Literatur geschrieben stand, verkaufte ich in meinem wirklichen Leben meine Seele an einem kleinen Teufelchen der später zu einem wahren Satan wurde. Wie schnell hatte bei mir der Teufel ein leichtes Spiel, da in meinem Herzen Unzufriedenheit, große Zerrissenheit in meinen Leben, Zweifel und Ängsten in meiner Seele mir den Lebensmut nahmen.
    Ich befand mich in meiner Nassen Zeit wie zwischen zwei Kräften. Einmal war die eine Kraft die Stärkere das andere Mal hatte die andere Kraft mich voll in ihrem Besitz.
    Du hast den beiden Kräften Namen gegeben nochmals Dank dafür.
    Inzwischen haben sich nach vielen Monaten die beiden Ihre Hände gereicht und wir sind Freunde geworden. Das Teufelchen hat in dieser Zeit seine Hörner abgestoßen und dem Engelchen wurden die Flügel gestutzt. Ihnen blieb auch keine Wahl denn zwischen meinen beiden Schultern befindet sich mein Kopf und der weiß was er will. Trotzdem sind meine Sinne geschärft, denn auch Freunde sollte man des Öfteren in die Augen schauen.
    Lieber Fender,
    ich hoffe du hast nichts dagegen wenn ich die beiden in meinen Thread mitnehme?
    Oder sprechen Urheberrechte dagegen? Wenn du willst kannst du sie mal besuchen kommen. Würde mich freuen.
    LG
    Harry

    Liebe Grüße
    Harry

  • Hey Fender,
    ein Co, möchte dir mal "danke" sagen für Deine Zeilen :)

    Genau das ist es, was meine damalige Beziehung war: eine Zweckgemeinschaft. Das tagtäglich von mir gehörte "ich liebe Dich" hätte besser in "wir brauchen uns um gegenseitig die Mankos auszugleichen" umgewandelt werden.

    Liebe, kann nach meiner jetzigen Abstandsbetrachtung, nie zwischen zwei Menschen entstehen, die sich jeweils selber noch nicht gefunden haben.

    Nun gut, ich habe nie Ultimaten gestellt oder "entweder/oder" Aussagen, auch weil ich gar nicht die Tragweite der Spiegeltrinkerei erkannt hatte....

    Lieber Fender, ich bin nun seit über einem Jahr Single und mein Leben ist zufriedener als je zuvor. Es gibt Momente, wo das Leben mich überrollt und ich wäre gefährdet mir eine Schulter zum anlehnen zu suchen, die durch Probleme durchhilft (Auto nicht durch den TÜV, Neukauf ohne Geld, Versicherungswechsel ect. pp.). Aber genau mit dem Wissen, dass eben Verantwortung auf einen anderen übertragen werden könnte, bleibe ich schön alleine und kämpfe mich durch.

    So lange ein Mensch "Helfer" sein muss kann es keine "Liebe" darstellen sondern eine Zweckgemeinschaft oder ein Rettersyndrom.

    Erst dann wenn zwei Menschen sich gegenseitig das Beste wünschen, egal mit wem und wie, dann kann es das sein, was wohl - uneigennützige - Liebe ist. Du und ich - und auch alle anderen die wollen - schaffen es sehr wohl das eigene Leben zu meistern (Schritt für Schritt) und uns selber in einer vermeintlichen Einsamkeit anzunehmen.

    Denn mal ganz ehrlich Fender, ich bin jetzt an keinem Tag so alleine, wie ich es in der Beziehung war....

    Du packst das schon :)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Fender,

    ich hoffe du hattest eine gute Woche! Schade, dass ich nichts mehr von dir gelesen habe in den letzten Tagen.

    Ich wünsche Dir eine erholsames, besinnliches und vorallem trockenes Wochenende!

    Ganz viel Kraft - Mary :wink:

    Der Weg ist da wo die Angst ist.

  • Hallo Fender,

    wo bist Du denn? Ich hoffe, es geht Dir gut und Du lässt mal wieder von Dir hören (lesen) - und wenn es Dir nicht gut geht, hoffe ich erst recht, dass Du Dich wieder hier meldest :) .

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

    Gruß Mary :wink:

    Der Weg ist da wo die Angst ist.

  • Hallo Zusammen

    ich hätte letzen Mittwoch mein erstes Gruppengespräch gehabt....hab ich vergessen, war nicht anwesend obwohl ich einen Tag zuvor mein erstes privates Gespräch bei der Therapeutin hatte und es gut getan hat, einem Aussenstehenden einfach mal von mir zu erzählen und wie mein Leben von der Kindheit an gelaufen ist. Das ich die Gruppentherapie vergass, ist mir zwei Tage später, Freitag morgen erst aufgefallen, als ich zur Arbeit kam und im Büro bereits die Weihnachtsfeier schon im vollen Gange war. Ich habe tatsächlich 2 Tage nicht einmal an Alkohol gedacht, ja sogar die Therapie vergessen. Aber es war schon nervig, diese Weihnachtsfeier. Ich habe die anderen nicht um ihr "Trinkgelage" beneidet, Suchtdruck habe ich auch keinen verspürt. Eigentlich hat es nur genervt und ich dachte hoffentlich geht diese Situation bald vorbei. Vermisst habe ich in diesem Moment zumindest nix. Im Gegenteil ich habe ja eher allein daheim getrunken, so das Situationen in denen in Gemeinschaften getrunken und gefeiert wird zum Glück nicht zu sehr auf die Seele oder ins Unterbewusst sein "drücken". Schwerer ist da wohl für mich nach Leistungserbringung das "Belohnungsprinzip" am Abend in form von Alkohol zu unterdrücken. Ich habe die letzten Tage zwar immer alleine verbracht, was ich derzeit auch brauche, allerdings fiel es mir nicht schwer vom Alkohol zu lassen. Aus meiner Suchtkurve heraus, mache ich mir auch keine Sorgen darüber, nach einem Eksez (wie schreib man das :-)) eine Trockenphase einzulegen, beunruhigender ist mir eher der Gedanke wie wird es in ein paar Monaten sein? oder in Situationen in denen ich die Hintertür nicht finde? Ansonsten geht es mir gut und ich hoffe meine Therapeutin, die ich bis her nicht telefonisch erreichen konnte, glaubt mir meine immer noch vorhandene Trockenheit.

    Liebe Grüsse
    Fender

  • Hallo Zusammen

    tja, mich hat es wohl erwischt. Rückfall zwischen Weihnachten und Sylvester:-) Ich habe es in der LZT nicht erwähnt, ich wollte nicht ins Krankenhaus. Seit dem habe ich nix getrunken, habe aber 2-3 Tage lang starken Suchtdruck gehabt. Das habe ich meiner Therapeutin erzählt. Wir haben ein Spiel gespielt, eine Rollenverteilung von Engelchen und Teufelchen, auf zwei Stühlen verteilt habe ich unterschieliche Positionen eingenommen und die Stimmen in meinem Kopf kund getan. Ich war die letzten Tage so betroffen und deprimiert, habe mich selbst gehasst, mich einfach selbst nicht mehr verstanden :( Zum Glück geht es mir jetzt wieder besser. Ich hatte zwar keine körperlichen Entzugserscheinung, aber meine Seele war so niedergeschlagen. Jetzt kann ich wieder alles neu beginnen......

  • Hallo

    ich bin seit Mitte Dezember kaum "online" gewesen bzw. bei der Familie und war nicht daheim. Ich war ziemlich stabil, die ganze Zeit, selbst an den Feiertagen, meistens hatte ich sogar den verdammten Alkohol vergessen, bis ich endlich wieder daheim war und zur "ruhe" kommen konnte...und dann ist es über mich gekommen, leider. Wenn ich auch nicht soviel schreibe, doch lese ich es und es kräftig mich. Was erwarte ich von einem Austausch?
    Gute und berechtigte Frage. Im Gegensatz zu unserer Medienwelt mit allen ihrer propagantistischen Produktverherrlichung (in diesem Fall Alk) habe ich hier die Möglichkeit über die Folgen und von den Schattenseiten zu erfahren, mich zu stärken und meine Erkenntnisse darüber zu "erhellen" um mich innerlich zu stärken. Gleichzeitig über Dinge zu schreiben mit der man niemals in die Öffentlichkeit treten kann bzw. ich habe es immer noch nicht geschafft mich vor der Familie oder meinem Freund als Alkoholkrank zu outen, immernoch noch überwiegend die Angst vor der gebranntmarkung die ich ein Leben lang mit tragen (was ich ja eh tun muss)..

    und um vielleicht eines Tages mal Menschen helfen zu können, die da stehen wo ich jetzt stehe.

  • Ja, ich habe viel darüber nachgedacht was den Rückfall verursacht hat.....In erster Linie Ich und mein Handeln!

    Aber ich denke das durch mein nicht outing, zuviel Alkohol in den Feiertagen im Umfeld der Familie vor meinen Augen herumgereicht und für meine Ohren zu sehr verherrlicht wurde und es mich "suggestiv" im Unterbewusstsein angegriffen und am Schluss gewonnen hat, obwohl ich im Moment der Wahrnehmung kein hang zum mittrinken oder Suchtdruck verspürte. Der stellte sich Tage später wieder ein, als ich nicht mehr in der Heimat war sondern bei mir daheim....diese Erkenntnis war der Aulöser bzw. die damit verbundene Emotion.

    Ich habe die Ursache gerade selbst hingeschrieben und bin auf eine Idee gekommen. Ich habe gerade festgestellt....Meine Heimat ist nicht mein zu Hause, folglich ist mein zu Hause nicht meine Heimat. Mit meiner Heimat verbinde ich bestimmte Werte, daher fehlen mir diese Werte zu Hause. Und als ich wieder zu Hause war, war ich unglücklich und habe mich an diesem Abend betrunken. Aber warum betrunken wenn ich es schon ahnte?!...weil vielleicht zuviel Alkohol in zu kurzer Zeit über die Feiertage vor mir herumgereicht wurde und die Feiertage waren schön, sehr schön somit verbannt ich den Alkohol "suggestiv" mit dem Wirken der Gemütlichkeit, Feierlichkeit, Wärme etc.....Natürlich will und werde ich lernen mit diesen Emotionen und eben mit dem Leben lernen müssen mich zu arrangieren....aber ich denke ich war einfach noch zu frisch trocken um mich diesen Abenden klar stellen zu können

  • ...und hätte ich mich geoutet.....wäre ggf. rücksichtvoller mit dem Alkohol vor mir ungegangen worden und ich hätte ihm weniger "suggestive" Angriffsfläche geboten?!

    Naja wie dem auch sein. Ich bin hingefallen und es tut weh, aber ich will nicht den Kopf in den Sand stecken sondern weiter trocken bleiben und sein es nur immer für die nächsten 24 std.

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