abgegrenzt und ausgegrenzt

  • 8) Guten Abend,
    Ich habe lange nicht geschrieben. Es ist soviel passiert. kurz gesagt, Ich habe mich verloren und bi dabei mich wieder zu finden.
    Mein Freund hat bei mir den Entzug gemacht. Er hat fast 3 Monate bei uns gewohnt und Ich habe ihnüberall da unterstützt wo Ich konnte. Es war hart und Ich habe nur Verständniss gezeigt und meine Bedürfnisse in der beziehung nur zurückgestellt. In der Hoffnung, das eines Tages alles erwacht. Als hätte Ich es gewusst , er ist gegangen, 3 Wochen nachdem er aufgehört hatte zu trinken. Auf einmal hielt er es nicht mehr aus in der Familie. Ich wollte endlich klarheit. Eine Antwort war zuviel verlangt.
    Irgendwann ging es mir dermassen gegen den Strich, dass er für nichts Verantwortung übernehmen wollte, dass Ich gesagt habe, es geht so nicht weiter. Er ist gegangen und hält mir natürlich vor, dass ich Schluss gemacht habe. Lange habe Ich mich gefragt, ob er mich einfach nur benutzt hat, als er niemanden hatte. Jetzt wo er erstmal trocken ist, nimmt seine Familie ihn problemlos auf und Ich bin nicht erwünscht. Es ist schwer das alles nicht persönlich zu nehmen. Seine Ex mit der er ein KInd hat, ist wohl immer noch an ihm interessiert und will nicht das er mir seine Tochter vorstellt. Sie ist für mich total manipulativ und jetzt habe Ich bewusst Schluss gemacht, weil für mich ist er gar nicht frei. Auch wenn er das Gegenteil behauptet und nichts mehr von Ihr will.
    Aber die Situation ist nicht geklärt.
    Das muss man sich mal vorstellen, die ganzen Monate, will keiner etaws von ihm wissen, als er drauf war, und dann ei mr und jetzt werden wir hier ausgeblendet, fast so als hätte es uns nie gegeben. ( Ich und meine Kinder)
    Entschuldigung falls e zu verwirrend ist, aber Ich muss das mal rauslassen.
    Danke Euch

    Gruss und schöne Weihnachten
    S

  • ...das muss man sich mal vosrtellen, man hat fast seine ganze Zeit investiert, die Sorgen geteilt, unterstützt, gebetet, gehofft----
    Dann schafft er es und beginnt ein Leben ohne Alkohol, super toll!! Aber ohne Dich! Habe Ich etwas verpasst?

    Bin Ich jetzt vom anderen Stern? "Danke und Tschüss."

  • Es tut so weh, sowas zu hören.
    Auch mir ist es vor einigen Tagen passiert. Mein Partner kam aus der Langzeittherapie und hat nach 13 Jahren unsere Beziehung beendet.
    Auch wollte seine Familie von meinen Hilferufen nichts wissen "Ist ja alles gar nicht so schlimm". Und jetzt wird er als Held gefeiert, wie toll er es doch geschafft hat. Alle stehen ihm jetzt zur Seite.

    Ja- wir haben Verständnis gezeigt, uns aufgeopfert und uns wurde keine Chance gegeben. Der Mann hat sich verändert, als er trocken wurde. Hatten wir Gelegenheit uns zu verändern? Man gibt sie uns noch nicht einmal die Gelegenheit, uns der neuen Situation anzupassen. Aus unserer Co-Abhängigkeit rauszukommen, umzudenken.

    Ich leide mit dir und weiß mir im Moment auch nicht selbst zu helfen. Ich bin an dem Punkt, dass ich weiß, das ich mich ändern muss, um von ihm loszukommen- aber weiß noch nicht wie.

    Lass uns gegenzeitig Unterstützung geben- das ist vielleicht ein Anfang

    Liebe Grüße
    Elke

  • Ja, meine Lieben, das muss wirken wie eine Ohrfeige nach der anderen.

    Genau das ist aber der Punkt, wo uns von den alten Hasen gesagt wird "tut etwas für Euch selber". Fakt ist nämlich, alleingelassen ist es ebenso als hätten wir den trinkenden Partner verlassen und ihn tatsächlich seiner Verantwortung selber übergeben.

    Könnte es sein, dass manch ein ehemals trinkender sich anders entschieden hätte wären wir resoluter gewesen, hätte er dann vielleicht gesagt "ups, sie ist ein selbständiges Wesen, sie braucht mich nicht, es lohnt sich vielleicht um sie zu kämpfen und sie nicht auszutauschen?"

    Ja, wir sind so dumm Zeit und Kraft in andere zu investieren statt in uns, was gesund und richtig wäre. Das aber zeigt unser Suchtbild. Ehrlich gesagt, ich wollte mich auch nicht als die Partnerin haben, die ich war innerhalb der Alk-Beziehung! Zwar begann ich vor dem trinkenden Partner aufzuwachen, etwas für mich zu tun und zu gehen, aber ich war voll der Leistungen, die sich nur ein Kranker gefallen lässt: ich wollte entscheiden was für ihn gut ist, ich übernahm seinen Schreibkram und und und. Ein gesunder Mensch kann und will das selber.

    Jetzt, in der Trockenheit, beginnen diese ehemals kranken zu gesunden, werden wieder gesellschaftlich und sozial denkende Menschen und wieder anerkannt. Ist es nicht sogar richtig, dass sie nun wieder Anerkennung und Aufnahme finden? Ich denke schon! Und wir??? Sind wir denn nicht selber schuld diese Rolle des hilflosen Helfers übernommen zu haben? Haben wir nicht genau dadurch ausgelöst dass wir abserviert werden.

    Genau unser Verhalten ist nämlich tödlich für jeden Gesundenden. Wir hätten gesunden können - vorher - selbständig werden und Schuldzuweisungen ablegen können - etwas für uns tun so wie das der Alkoholkranke tat....

    Ich wünsche Euch viel Kraft das alles durchzustehen, denn es ist sehr, sehr hart und so vieles ist im Moment nicht zu verstehen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar,
    mein Verstand gibt dir natürlich recht.
    Im Herzen sieht es anders aus.
    Man hatte eine Familie, Hoffnungen, Träume. Man tat alles- zunächst gemeinsam, als der Alkoholismus noch nicht so eindeutig war, um diese umzusetzen. Je mehr Verantwortung sich der Partner mit seinem stärkeren Konsum entzog, umso mehr unternahm man, um diese Träume und Ziele Wirklichkeit werden zu lassen. Ein schleichender Prozess: erst nur dieses, dann jenes. Es war keine plötzliche Veränderung, man merkte es nur, dass man immer unzufriedener wurde. Irgendwann erkannte man den Punkt, das der Partner krank ist.
    Dann wollte man nicht aufgeben, kämpfen und man wurde noch unzufriedener, unglücklich. Trotzdem hatte man noch seine Hoffnungen. Da kam der Punkt, dass seine Ziele und Wünsche mit aller Kraft und Mittel umsetzen wollte. Der Partner hatte keine Ziele und Wünsche, deshalb übernahm man selbst auch die Zukunftsplanung. Es wurde dann später nur noch ein Ziel angestrebt: der Partner sollte trocken werden und erst dann kann man alle anderen Wünsche versuchen, Wirklichkeit werden zu lassen.
    Ich habe noch nie von meinem Partner erfahren oder hier gelesen, dass die abhängigen Parner irgendwelche anderen Ziele verfolgten, als genügend Alk zu haben und in dabei in Ruhe gelassen zu werden. Man kann mich gerne korriegieren, wenn dieses nicht richtig ist.
    Man denkt, in einer Familie ist es erst mal normal, dass jeder irgendwelche Verantwortung übernimmt. Entzieht sich der abhängige Partner der, ist es zunächst normal, diese zu übernehmen, wenn man weiterhin Familie sein will.
    Liegt zum Beispiel der Partner mit einer Grippe im Bett, ist klar, dass er nicht bestimmte Arbeiten im Haus übernehmen kann und erst wenn er wieder fieberfrei ist, etwas tut. Da ist aber die Genesung absehbar. Beim Alkoholismus ist sie nicht absehbar, weil man weiß, dass der Alk etwas selber dazu tun muss.
    Und hier ist der Punkt, den du beschreibst. Spätestens jetzt hätten wir bemerken müssen, dass er selbst dafür verantwortlich ist und spätestens jetzt hätten wir loslassen müssen. Aber da ist man meistens schon zu sehr verstrickt.
    Man hat nun schon lange gekämpft, gesorgt, gekümmert. Man war nicht glücklich dabei. Man war der aktive Part, der sich selbst dabei vergessen hat. Natürlich ist es gut, wenn dann derjenige schafft, trocken zu werden. Es ist gut, wenn ihn die Gesellschaft wieder aufnimmt.
    Aber es ist ungerecht, dass man als Co-Abhängiger dabei drauf geht. Wie ein abgenutzter Lappen weggeworfen wird. Sogar noch die Schuld zugewiesen bekommt? Man ist dem Ziel ein Stück näher gekommen, es hat sich etwas getan, etwas entwickelt, etwas bewegt. Die Hoffnung, die alten Träume flammen nun wieder auf. Und dann wird der Alk endlich aktiv, indem er als Zerstörer all dessen auftritt, wofür man die ganze Zeit gelebt hat. Er hat das erste Ziel erreicht, welches ja auch mein Ziel war. Und plötzlich hat er nicht die gleichen Träume von einer gemeinsamen harmonischen Beziehung. Er hat sich seine Träume, Wünsche selbst definiert und wir waren ahnungslos- weil er nie welche wärend seiner nassen Zeit geäußert hatte.
    Er ist im Null, Komma, Nix wieder intergriert worden für ihn hat man Verständnis, kümmert sich nun plötzlich um ihn, weil es ja so schwer ist, bietet Hilfe an. Und wir stehen da, mit einer geplatzten Bombe- verletzt- orientierungslos- alleine.
    Waren wir es nicht, die mit ihm den Weg gehen wollten? Die ihn nicht alleine gelassen hatten?
    Wir bauten ein Kartenhaus für den Partner als er schlief. Er wachte auf und zerstörte es und baut nun mit anderen ein neues Kartenhaus. Und nun darf ich die Karten auch noch selber aufsammeln und zusehen, wie er in Gemeinschaft anderer, die vorher nicht eine Karte angelegt hatten, gesellig dieses baut.
    Mir fehlt doch nur dabei die Aufforderung, mitbauen zu dürfen. Weil dieses nicht passiert, ist es doch verständlich, dass man nun solche Emotionen empfindet.

    Liebe Grüße Elke

  • Hallo, liebe Elke,
    ich kenne (M)Dein Kartenhaus nur zu gut, habe ich doch selber eines gebaut. Eines von dem ich dachte, es sei "unseres". Nun, ich habe meine Wünsche umgesetzt und das was er mir sagte, was er dachte weiß ich nicht, er sagte eben wohl das, was ich hören wollte.

    Es liegt an uns, ob wir "draufgehen". Mir ging es wie Dir - Monate lang vegetierte ich nach der Trennung. Aber zuvor vegetierte ich nicht anders - nämlich die Belastung für ihn und für mich und das gemeinsame Kartenhaus zu tragen.

    Es sind unsere Träume, von denen wir uns einbilden sie könn(t)en Realität werden. Wir sind es, die uns selber wegwerfen, weil wir uns unterwerfen Launen und Tagesverfassungen des Kranken.

    Wir haben uns auf den Partner fixiert und uns selber dabei verloren, sonst nämlich hätten wir uns unser eigenen "Häuschen" gebaut. Fur uns für unsere Gedanken und Freuden ohne dass er darin hätte auf unsere Laune und Verfassung hätte wirken können.

    Nun, ich kann Dir sagen, ich habe mich gefreut, dass mein Lover mit meiner Nachfolgerin noch zusammen ist oder war. Hat sie doch die Chance seine gesamte Persönlichkeit - egal ob nass oder trocken genießen zu dürfen.

    Wolltest Du wirklich zusammen mit ihm ein neues Kartenhaus aufbauen? Wirklich in der Gefahr von Alkoholismus bleiben, denn wie schwer es ist clean zu bleiben, das dürftest Du wohl gelesen haben. Wärst Du in der Lage bei NULL anzufangen, ohne Vorhaltungen? Ich nämlich nicht! Was geschah hat mein Vertrauen zerstört, was geschah hat die Existenz bedroht, das will ich nicht nochmals erleben.

    Was geschah hat mich von mir selber getrennt, ich wurde so frustriert wie er und war nicht mehr ich - nein danke, ich selber wollte keinen Zweitversuche meiner krankhaften Symbiose nochmals versuchen.

    Ich verstehe Deine Wut und Trauer - hatte ich sie doch selber auch in großen Mengen - aber sie gabeb mir die Chance mein Kartenhaus zu bauen, mein Leben (welches alles andere ist als einfach) nicht mehr fremdbestimmt in meine Hände zu nehmen.

    Diese Chance hast auch Du!

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar , liebe Elke,

    Ich habe eure Beiträge gelesen und bedanke mich für Eure Offenheit und euren Mut.
    Ich glaube Ihr befindet euch in verschiedenen Phasen. Dagmar Du hast schon einen riesigen Schritt zur Selbstbestimmheit gemacht. Wenn man noch trauert und durchhängt, weil man die Trennung noch nicht überwunden hat ist man noch nicht so stark.

    Es ist alles richtig, aws Du sagst Dagmar, ich weiss es auch nur zu gut.
    Aber es ist genau dass Elke, dieser Weg den wir gehen mit dem Süchtigen, führt unweigerlich dazu, dass wir nur noch geben, ohne Garantie dass jemals etwas zurückkommt. Wie du das auch so treffend beschreibst, dass es irgenwann kein zurück mehr gibt, weil man sich so verstrickt hat.
    Bei mir war es so, als müsste Ich es zu Ende bringen. Die Suppe auslöffeln. Es ist so schwer einen Menschen, der einem zu Last wird auf die Strasse zu setzen. Ich konnte das nicht. Obwohl mir mehrmals danach zumute war. Die gute Erziehung, sich selbst aufopfern , Gutes tun..das alles lehrt sie uns..Nächstenliebe.Scheiss Religion, (sorry wenn Ich hier Gläubige provoziere, dass ist hier nicht meine Absicht.) Aber Ich hätte mir einiges davon sparen können. Bei mir war es ja auch noch diese Verliebheitsphase, obwohl Ich sicher nicht den nassen Alkoholiker geliebt habe. Ich habe ihn ja trocken kennengelernt. ...
    Das schlimmste für mich zu realisieren, sind nachträglich die Momente, wä, waren di ist nachträglich diese Momente zu realisieren, in den er mich so schlecht behandelt hatte und Ich das versucht habe dann zu abstrahieren indem ich mir sagte, er hat getrunken.. Es gab sogar Momente, in denen Ich Angst vor ihm hatte, weil er im Suff etwas in den falschen Hals bekommen hatte und mich festhielt. Es gab übergriffige Momente und Ich glaube, an denen hat unsere Beziehung grossen Schaden genommen. Ich weiss noch, als er trocken war, sagte Ich ihm wir müssten einiges aufarbeiten. Aber das passierte bis heute nicht und es ist gut möglich, dass er sich dafür schämt, bzw mich nachträglich noch abwertet, weil ich mir das haben bieten lassen.
    Diese Dinge tun mir noch weh. Und zu gerne würde Ich dafür eine Entschuldigung oder etwas von seiner Seite dazu hören, unabhängig davon ob man noch ein Paar ist oder nicht.
    Aber das ist wohl zuviel verlangt.
    Es würde mir helfen, noch besser damit abzuschliessen. Es ist ja nicht damit erledigt, dass man sich trennt, man muss den ganzen Misst ja noch irgendwie verarbeiten, sozusagen auch clean werden.

    Bei mir waren es gott sei dank keine Jahre, sondern Monate, aber ich fühlte mich zwischenzeitlich wie traumatisiert. Das heisst ja nichts anderes, als dass man in der Situation ausgeliefert ist.
    Es gibt immer noch Momente in denen mir bewusst wird, dass Ich mich wie gelähmt fühle.Mein Körper ist zwar meiner aber er bremst mich, als wäre ich ferngesteuert gewesen.


    Lieben Gruss
    Danke Euch

    S

  • Weißt Du, Sinnesrausch,
    als ich so gelähmt war, fertig und überfordert und einfach nicht zur Ruhe kam und immer wieder am warum, wieso und weshalb rummachte bekam ich eine Wut auf mich selber.

    Warum gebe ich einem anderen Menschen so viel Macht? Warum erlaube ich es anderen dass ich mich vernachlässige, weil ich dermaßen down bin. Ich will nicht essen, nichts interessiert mich - und das nur weil ein anderer Mensch krank ist und sich krankhaft, ja auch übergriffig (war ecklig) verhält.

    Entschuldigungen sind gefährliche gesprochene Worte - oftmals einfach nur daher gesagt weil wir sie hören wollen um dann endlich Ruhe zu geben - noch schlimmer im Falle einer anstehenden Trennung. Weil wir nämlich im jahrelangen Muster wieder Hoffnung sehen und bereit sind (mal wieder) zu verzeihen. Sind wir es doch so gewöhnt.

    Ja, Sinnesrausch, ich habe die Trennung durchgezogen. Die Geschehnisse und dieser Mensch sind noch täglich in mir zugegen, in dem was geschah und was mich auch heute noch blokiert - ich mich blockiere. Aber raus aus dem Dilema von Traurigkeit und Abhängigkeit kam ich persönlich nur durch ganz, ganz harte Konzentration. Hätte ich mich gehen lassen so wäre ich noch immer das verzweifelte Würmchen von Dagmar. Von alleine wäre ich nicht rausgekommen, weil bei meiner Abhängigkeit von ihm die Zeit die Wunden eher größer machte als kleiner. Ich rieb mich immer mehr auf ....

    Glaub mir Sinnesrausch, eine Entschuldigung wirst Du bald gar nicht mehr haben wollen ;) Es wird für Dich wichtiger werden daß Du mit Deinem Handeln eins bist. Viel wichtiger als das, was ein Mitmensch von Deinem Handeln hält. Ich konnte auf diesen Gedanken erst verzichten als ich mit mir selber nicht mehr auf Kriegsfuß stand, mir selber verzieh und einfach von vorne anfing. Zuvor nämlich war Anerkennung, Vergebung, Entschuldigung durch andere das was meinen Selbstwert ausmachte. Sie hatten mich alle in der Hand, egal ob Partner oder Arbeitgeber. Ich war abhängig von deren "gut befinden".

    Ist ein schwerer Weg, ist ein Weg, den wohl nur ein paar bis zu Ende gehen - eben weil er sehr viel schwerer ist als einfach ins alte Muster zurück zu fallen, zu verzeihen und sich weiter als Fußabtreter zur Verfügung zu stellen.

    Ich denke, das Lesen der vielen Berichte der letzten Monate von Menschen, die immer trauriger wurden aber immer weniger Kraft fanden auszusteigen hat mich noch mehr bestärkt sich auf sich selber zu konzentrieren um sich nicht zu verlieren. Ich sehe das in vielen Zeilen einfach zu oft, viel zu oft...

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar,

    Ich sage einfach nur "WAO".
    Es machtr mich nachdenklich, was Du über "Entschuldigung" geschrieben hast..
    und je mehr Ich darüber nachdenke, was will Ich von einem Menschen, der zwar im Moment trocken ist, erwarten, dass er aufeinmal soviel Charakterstärke entwickelt und mein angenacktes Ego mit seiner Einsicht und Entschuldigung aufmöbelt. Du hast vielleicht, bzw hast Du Recht. Ich kann nur mein Ego wieder pflegen, Sorge tragen für Sachen und Menschen finden, die mir gut tun. Weiter lernen mich abzugrenzen, auch wenn andere etwas anderes von mir erwarten. Das kann Ich persönlich schlecht.
    Oder jetzt wo Ich mich getrennt habe, geht es noch um praktische Dinge die Ich von ihm verlange. Nur Ich sage jetzt, wann und wo. Zum Beispiel will ich nicht, dass er noch in meine Wohnung kommt. Eine Zeit nach der Trennung war er noch allgegenwärtig und jetzt will Ich diese bösen Geister vertreiben.
    Er lacht mich aus, wenn Ich unbedingt seine Sachen loswerden will. Er macht sich über mich lustig.Auch wenn ich sage Ich habe meine Termine, er ist wirklich böse.
    Dafür bringe Ich ihm seine Sachen vor die Tür, damit Ich sie so schnell wie möglich los werde. Ich will nicht warten bis er sie irgendwann abholt.
    Ich will auch nicht dass er hierhin kommt.
    Kann man das verstehen.
    Er denkt er kann mich mit seiner Art provozieren oder verunsichern.
    Natürlich ist er irgendwie noch attraktiv für mich und es wird nicht lustig sein ihn zu sehen, aber da muss Ich jetzt durch. Hoffentlich geht es gut.

    Danke Dir für Deine Gedanken für Deine ehrlichen Worte ,
    Lieben Gruss

  • Liebe Sinnesrasuch. Dieser beitrag von Dir ist eienr von denen, der mir so ganz tief in meinem Herzen einen Stich versetzt. Genauso fühlte und fühle ich mich auch. Zwar ist mein Partner nicht trocken und ICH bin gegangen. aber dieses Gefühl, dass ich mich für ihn aufopfere und nahcher noch dafür ausgelacht werde, verstoßen werde etc kenen ich zur Genüge.
    Ich ollte es unbedingt. So wie jedemCoabhängige auch. ich wollte dass er trocken wird und wir wieder wie früher in HArmonie lebten. Auic ich habe unsere gemeinsamen Ziele weiter gepflegt, als er ncih t mehr konnte. Alles genau wie Du. Auich ich habe Dank erwartet. Auch ich habe indem Glauben gelebt, dass ich mir meine Liebe udn Anerkennung verdiene- Verdiene- das ist genau der Fehler. Ich habe mühselig seine Probleme erforscht, analysiert, versucht Lösungen zu finden. Wie baut er seien schulden ab, wie verhindert man dass er nciht ständig sein Portemonaie verleirt, was kann man tun dass das Bett nicht ruiniert, wenn er darein uriniert. wie kann er verhindern weitere Schulden zu machen. Wie kann er iweder ein Bankkonto bekommen. Wie bringt er seine Freunde udn Familie wieder dazu ihn zu respektieren. Wie erhält er wieder einen Job, wo er auch genügend Geld verdient. Wie können 'wir' eine bessere Zukunft aufbauen. Wir? Bei mir leif doch alles einigermßen.
    ich dachte, wenn alle oder zumindest die meisten Probleme gelöst sind würde er aufhören zu trinken.
    Pustekuchen.
    Ein großer teil seiner Probleme waren gelöst, dank mir. Warum die anderen nicht? Plötzlich kamen noch Vorwürfe. Das 'bißcehn' hätte er auch alleine geschafft. Die 'Großen ' Probleme sind es doch , die ihn so fertig machen. Udn überhaupt. Wenn ER Probleme hat und sie mir erzählt bedeute dies doch nciht, dass ICH sie lösen müsse. Ich solle mich ja nicht stämdig in 'seine Angelegenheiten' einmischen. Warum könne ich ihn nciht einfachmal in Ruhe lassen. Und ausserdem- wenn seine Probleme weg sind, wieso sollte er dann noch trinken. Nehme ihm doch alle gründe. Dann ist kalr was übrig bleibt, dann kann es ja nur noch wegen mir sein. Klasse. Und die Pläne die wir hatten waren eh 'meine ' Pläne udn die kann ich jetzt auch alleine verwirklichen. Und aus der Traum. Das waren klare Worte. Ich bin so wütend auf mich selbst. Über meine Dummheit. Darüber, dass ich so viel zeit vertan habe. jetz habe ich es begriffen: Ein Co ist ein Sklave des ALkohols. Udn ich habe mich zudem gemacht. Freiwillig. Habe auf meinen Lohn gewartet. Hm. Welcher Lohn? Es ist sooo beschämend für mich. Er war sich trotz Alkohol seienr Macht ganz schön bewußt. Er würde mich ja nciht zwingen mit ihm zusammen zu sein. Sagt das nicht schon alles? Ich hatte Träume und er hatte ganz andere Träume. Vielelicht trank er genau deswegen, denke ich mir manchmal. er hat sich in so eine Situation hineinmanövriert. Ehe, Kinder, Fmilie, Zukunftspalnung, Haus etc Ich dachte, dass wir uns einig waren, dass dies unsere gemiensamen Ziele waren. Er hat es wohl auch nie gewagt etwas dagegen zu tun ode rzu sagen. Aber siene Aktionen bzw Nicht_ Aktionen hätten mich eigentlich schon vor langem wach werden alssen müssen. Es hat alles immemr nur funktioniert, wenne s unter DRuck kam, oder wenne r Vorteile für sich darin sah. Ging es ihm einigermaßen gut hat er sich imemr wieder von uns abgewand. Dann hat er seine Freiheit genossen. Mich betrogen, belogen oder war einfach fortgeblieben. Darin hätte ich doch schon erkennen können, dass alles andere nur noch zwanghaft für ihn war/ ist.
    Klar. Ich war bequem für ihn. Sosnt aber auch nichts. Er fühlte isch imemrm unter Druck gesetzt. meine ständigen Ratschläge kamen bei ihm als Besserwisserei an, gingen ihm noch auf den Keks. Jetzt hab eich langsam kapiert. Er wollte lieber bemitleidet werden. Zusammen sitzen und trinken und über die Welt schimpfen, wie schlecht die doch ist.
    Das macht eine echte Partnerin. Und nicht noch Dinge von ihm fordern, erwarten, unter Druck setzen.
    Ich habe es dann alles eingestellt. Auch durch das Lesen hier im Forum.
    Es kamen nur noch Beschimpfungen, die mir aber immerhin geholfen ahben. Zu gehen. Innerlich bin ich bei weitem noch nicht darüber hinweg.
    Aber eins weiß ich: SO will ich ihn nciht und anders ist er nicht mehr.
    Liebe bekommt man, Liebe ist ein Geschenk. Für Liebe braucht man nichts tun udn auch nicht kämpfen oder sich aufopfern. Ich bin jetzt einsam. Aber als ich mit ihm war war ich auch einsam. Es aht sich nichts geändert ausser dass ich mich jetzt nicht mehr für ihn aufopfere und mich nicht mehr beschimpfen lasse.

  • Liebe Paddy,

    Erstmal, Du bist nicht allein!
    Ich verstehe Dich ganz gut, und vieles was Du schreibst, ist so wie Ich es auch erlebt habe.
    ich habe eine Information, die mir sehr geholfen hat, das ganze mit mehr Distanz zu sehen.
    Weisst Du viele Suchtkranke haben ein psychisches Problem, weil sie unter einer Narzistischen Störung leiden. so wie Du das beschreibst, erinnert es mich sofort an meinen Ex. Alles drehte sich um ihn, von Ernährung, über Musik über Sport, er bestimmte alles, wusste alles. Die Welt dreht sich um ihn. Er hatte null Mitgefühl, wenn es mir mal schlecht ging. Wenn er etwas brauchte, hatte er es ohne mit der Wimper zu zucken von mir verlangt. Er hat mich fast ausgebeutet. Es war schlimm, weil das hätte mir schon sagen müssen stopp, es reicht. Aber ich war wie verhext, ich wollte ihn unbedingt, und konnte so mir ihn verdienen--? keine Ahnung, auf jeden Fall, war es auch das, was er mir suggerierte. er war etwas besonderes und ich sollte mal machen...Ich weiss bei mir dass es ein teil meiner Kindheit wiederspiegelt, eine Falle in die Ich geraten bin. Es ist ge nauso wie Du beschreibst, wenn es ihm gut ging und er feiern wollte, war er einfach weg. Es hat weh getan, weil er mich nirgendwo freiwillig mitgenommen hat .Es war ein absolut ausbeuterisches Verhalten und Ich dumme habe gedacht, wenn ich ihm helfe, wird er sehen, wie tief meine Liebe ist,..so ein Quatsch !! Aber das passt alles zu diesem Narzisten. Ich habe von ihm wenig Zuwendung erhalten, und genau das hat bewirkt dass ich noch mehr investiert habe. jetzt lacht er über mich , oder tut zumindest so, weil zu anderem ist er nicht fähig. Er würde nie zugeben, dass er traurig ist, weil ich hm nicht mehr will. es ist ein Spiel für ihn. Er fühlt sich überlegen. Aber wenn Sie aufwachen, sind wir nicht mehr da. Keinen Morgen mehr. Ja solche Menschen können gefährlich sein, weilsie so gut wie kein Gewissen haben.
    Wir können dadurch lernen, wir müssen..., es ist die einzige Möglichkeit um uns zu schützen, wir sind es uns wert!!


    Liebe Grüsse
    SSS

  • Siehst Du Sinnesrausch,
    so kommt eine Erkenntnis nach der anderen :) auch wenn sie traurig sind und bestimmt nicht das, was wir uns unter Partnerschaft vorgestellt haben.

    Genau dieser Narzissmus, diese Selbstbezogenheit, verbunden mit dem süchtigen Griff nach Flasche oder Barbituraten ist vom Kranken nicht zu steuern. Weder kann der Kranke erkennen dass etwas nicht stimmt (wie auch) noch Hilfe annehmen. Wo soll - oder wie soll - da eine Einsicht kommen (können)?

    Diese Einsicht können nur wir für uns bekommen. Ganz ganz spät - erst nach Ende der Partnerschaft - habe ich richtig registriert dass Freude für meinen Partner fremd war, alles waren Automatismen, das Verhalten wie ferngesteuert, da kam nichts mehr aus Emotionen geborenes an die Oberfläche. Nun gut, das wäre sein Ding gewesen....

    Bloß wurde ich auch immer trauriger, depremierter, empfand weniger Freude, die Kraft schwand und ich wurde ihm immer ähnlicher. Das aber habe ich während der Entwicklung nicht einmal bemerken können. Alles war oder wurde mir zuviel, deshalb zog ich mich auch vor Menschen zurück. Auch heute bin ich gerne alleine, habe viel zu wenig die Chance dazu, kann aber auch Gesellschaft genießen (was früher nicht der Fall war).

    Diese Überlegenheit wurde manch einem Narzissten als Kind als Überlebenstrieb eingepflanzt. Sie können quasi gar nicht anders (selbst wenn sie wollten). Wo soll da die Einsicht her kommen was ein soziales Miteinander sein kann und sollte? Sie haben es nicht gelernt und wurden bereits als Kinder "benutzt" somit führen sie das mit und bei uns fort. Vielleicht weil auch wir es gewöhnt waren um Liebe kämpfen zu müssen, die dann so oft doch nicht erwidert wurde? Wir spielen eigentlich genau das Spiel oftmals wieder, welches wir als Kinder bereits spielen mussten. Aber es ist für uns immer so gewesen. Unsere Portion Leid hatten wir immer zu tragen, das ist also normal...

    Liebe Paddy, versuch doch die Wut, die Du auf dich selber spürst, kreativ zu nutzen ;) Ich bin immer Unkraut hacken gegangen oder Holz spalten. Denn wenn ich schon so ein Übergefühl in mir habe, dann möchte ich es auch für mich zum Guten nutzen und nicht wieder meine Gedanken erfolglos zu jemandem wandern lassen, der in meinem Leben keinen Platz mehr haben darf.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,
    Danke für Deine Unterstützung.
    Ja Du hast recht auch mit den Narzisten, die durch ihre Kindheit so ein Überlebensmuster entwickelt haben. Die mangelnde Freude, das Masslose, die Suche nach der Perfektion. Sie sind permanent damit beschäftigt, die Gefühle auszuschalten oder unter Kontrolle zu halten.
    Freude Gefühle zeigen, teilen, ist schwierig. Dafür sind sie gut z.B. im Sport oder im Detail ihrer Arbeit.
    Das hat mich auch an ihm fasziniert, die liebe zum Detail. Aber das war im Praktischen. Was seine eigenen Emotionen anging, wusste Ich oft nicht, woran Ich war. Man sagt ja immer der erste Eindruck zählt. Und der war ganz klar eine Mischung aus Faszination, Neugier und ohne Ende Mitgefühl für ihn. eine unerklärliche Empathie, weil Ich ja am Anfanf gar nicht wusste, mit wem Ich es zu tun habe...
    Die Chemie hat uns zusammengeführt. Es war wie eine Symbiose im 7 Himmel, für kurze Zeit. Aber die hat bei mir ausgereicht, um an ihn zu glauben, um mich noch mehr für ihn zu investieren, als es ihm schlecht ging. Eine gefährliche Mischung, weil Ich die einzige war, die für unsere Beziehung kämpfen wollte...Wir sind sehr unterschiedlich, aber gerade dass hat mich angezogen.
    Ich weiss, dass Ich noch viel Arbeit vor mir habe. Und das Beziehungen so nicht funtionieren. Eine Symbiose funtioniert nur für kurze Zeit und dann kommt der eigentliche Wert an das Tageslicht. Ich verliere nicht gerne, vielleicht habe Ich auch deswegen weitergemacht, als es schwierig und schwieriger wurde. Ich bin so gewohnt, um Anerkennung zu kämpfen und zu hoffen, das Ich fast mein letztes Hemd gebe. Dann komme Ich in den gleichen Sog, wie damals in meiner Kindheit. Es ist auch wie eine Sucht. Wenn man nie einfach um sein Selbst willen geliebt wurde, sich angenommen gefühlt hat, so wie man ist.., dann kann man es auch schwer vertragen, wenn jemand Dir seine Zuneigung schenken will. Man wird misstrauisch, es stösst einen ab, es macht Angst. Es ist verrückt, aber man hat sich ja durch das Erlebte ja auch die ganze Zeit eingeredet, dass man nur soviel Wert ist, und andere offensichtlich mehr Wert sind. Das sind diese Muster die wir verinnerlicht haben und die uns leiten. Weil jeder braucht Muster, um sich fortzubewegen, nach aussen zu gehen. Es ist so verdammt schwer, sich davon zu lösen.
    Ich weiss noch, dass erste was mein Ex immer wieder zu mir gesagt hat, war, ich hätte eine gute Seele, das würde man merken. Aber genau darauf bin Ich reingefallen. Er hat mir damit suggeriert, dass Ich etwas besonderes bin, und gleichzeitig sich die Situation zu nutzen gemacht. Hinterher fand er dann plötzlich, dass Ich ja auch meine Schattenseiten hätte. Es kommt mir alles so manipulativ vor, und Ich bin darauf reingefallen.

    Es gibt soviel Krankes überall, Vertrauen ist ein hohes Gut zwischen den Menschen. Aber es wird leider oft missbraucht.

    Liebe Grüsse
    S

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