wie weiter?

  • Nach einigen Tagen lesen im Forum habe ich mich endlich dazu durchgerungen meine Geschichte zu schreiben.....

    Ich bin seit 8 Jahren mit meiner Freundin zusammen, wie lange dass sie schon trinkt weiss ich nicht genau, evtl. aber auch schon immer..
    Ich habe so ziemlich alles mit ihr durchgemacht...zusammen gezogen in der Hoffnung dass sie es schafft, Klinik aufenthalte, Spital aufenthalte und Notfallmässige einlieferungen...
    Nun stehe ich wieder einmal mehr kurz vor der Verzweiflung, weiss nicht mehr weiter
    wenn ich mich von Ihr trenne bzw. sie nicht mehr bei mir wohnen lasse steh sie auf der Strasse....
    Ich kann es nicht fassen dass ich das alles so lange mitgemacht habe, und doch möchte ich doch nur das es ihr besser geht, und kann doch nichts tun ich weiss überhaubt nicht mehr wo mir der Kopf steht....

  • Hallo und Herzlich Willkommen Dreamcatcher!

    Hier bist du erst mal richtig angekommen.
    Schreib dir alles von der Seele, was dort brennt.
    Hier wirst du auf viel Verständnis treffen, denn deine Sorgen können wir sehr gut nachempfinden.
    Haben sie doch selbst erlebt oder erleben sie noch.

    Dass du deiner Freundin nicht helfen kannst, hast du ja schon erkannt. Alles ist umsonst.
    Weil sie nicht trocken werden will.
    Da sind deine ganzen Bemühungen umsonst. So traurig es ist.

    Helfen musst du nur DIR.
    Den ersten Schritt hast du ja schon gemacht, indem du dich hier angemeldet hast.
    Die nächsten Schritte wirst du nach und nach finden und wenn du genug Kraft hast, auch gehen.

    Ich wünsche dir viel Austausch hier, Hilfe - auch reale - , damit du bald wieder "Licht am Horizont" siehst!

    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hi

    Danke für deine Antwort, brauchte mächtig überwindung hier was reinzuschreiben..

    Nach all den Jahren, nach all den Tiefen und Höhen habe ich total den Durchblick verlohren...

    Ich tendiere ständig dazu mir wieder einzureden das es ja nicht so schlimm sei, und das es ja auch gute Zeiten gegeben hatt.
    Ich komme einfach nicht klar mit der Realität!

    Begleitet von der Angst tagtäglich, trinkt sie trinkt sie nicht....
    Das schlimmste ist das wenn ich nicht mehr kann, sie nicht unterstütze, lässt sie sich noch viel mehr fallen...aber ich mag nicht mehr und weiss ja auch das es falsch ist.....

    Habe so ziemlich niemanden gehabt bis jetzt um darüber offen zu sprechen....
    aber es muss raus aus mir in mir brennt ein feuer der verzweiflung, ich wess gar nicht wie ich aus dem ganzen wieder rausfinden soll...
    Klar einfach weglaufen, aber das gewissen zu tragen, die vorwürfe an sich selbst, die zeit die 8jahre....
    ich sehe kein anfang...

  • Den Anfang hast du ja schon gemacht! Bist hier angekommen.

    Ich kann dich so gut verstehen, denn ich habe ja noch viel länger bei meinem trinkenden Mann ausgehalten. Das Hin und Her, Gute Zeiten, schlechte Zeiten - kenne ich zur genüge.
    Immer wieder hat man Hoffnung geschöpft.
    Bis ich aber nicht mehr konnte.

    Mir hat es sehr geholfen, in die SHG zu gehen, realen Kontakt zu haben, direkt über die Probleme und Sorgen zu reden.
    Traue dich, geh eventuell zu deinem Arzt, sprich mit ihm. Er hat Schweigepflicht und wird niemandem etwas weitererzählen!
    Aber dir wird geholfen werden.
    Ich weiss noch, wie meine langjährige Hausärztin reagierte, als ich mich als Co outete. Viele Schmerzen fanden nun eine Ursache.

    Und wenn du erst mal "rauslässt" egal wo, wirst du merken, dass du überhaupt nicht allein mit dem Problem "ALK" bist. Auch in deiner Umgebung wirst du Gleichgesinnte finden.

    Ganz egal was du jetzt tun wirst. Wichtig ist, dir soll es helfen.

    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Ist schon wahnsinnig wenn man zuzweit und doch immer einsam ist, tut mir leid das ich so viel schreibe aber es tut einfach nur gut.
    Ja ich denke ich werd mir hilfe suchen, danke für deinen tipp...ich hatte bevor ich auf diese Seite kam das Gefühl das ich alleine da stehe...
    Habe mich recht stark isoliert, auch schon lange nichts mehr gegönnt..so für mich alleine...aber je mer ich über mein Leben reflektiere umso unaushaltbarer wird es in meiner eigenen Haut, am liebsten würd ich nur noch wegrennen.....
    Ich frage mich ständig ob es den gerechtfertigt wäre wenn ich es durchziehen würde, oder ob ich jetzt wieder alles viel zu schlimm ansehe, mir fehlt total die objektivität

    Freu mich über jeden der mir seine erfahrungen in so einer Situation mitteilen möchte.....Danke

  • hallo dreamcatcher,
    ich seh mich auch in deiner situation.
    ich wünsche dir von ganzem herzen das du es durchziehen kannst dich auf dich zu konzentrieren, bei mir klappts momentan ja nicht wirklich so gut, aber ich werde mich auch bemühen mein bestes zu geben.

    lg engelchen

  • Danke engelchen
    Warum tun wir uns das bloss an, ich versteh mich ja selber nicht mehr..
    und was haben wir davon: vereinsamung, kummer, angst...
    silvester alleine weil ich meine ganzen Freunde in den Hintergrund gestellt habe...
    Ein Trost bleibt, das neue Jahr kann nicht mehr schlimmer sein...

  • das ist die co-abhängigkeit, normal wäre es ja so wenn der partner einem nicht mehr gut tut sollte man einen schlußstrich ziehen um sich selber zu schützen.
    aber genau das ist ja unser problem. wir vergessen uns selber und denken nur noch um die eine person und wie es ihr am besten gut tun, auch wenn wir dabei unter gehen.
    ich selber bin ja auch noch nicht sehr weit, aber ich denke das wir uns hier angemeldet haben, uns austauschen und nicht alles mit uns selber ausmachen ist schon ein guter schritt in die richtige richtung.
    wird deine freundin nicht bei dir sein?

  • nur so gedacht: Würde so gern wieder mal raus kommen, aber wenn ich dann Raus gehe fühle ich mich wieder nicht wohl und geh wieder nachhause..
    Immer Gedanken im Kopf so gern würde ich Lachen und Glücklich sein..aber der Weg zu gehn ist so steinig und so beschwehrlich :(

  • das kenne ich auch nur zu gut.
    wir sind noch so jung und das ständ uns auch zu, aber es zu tun ist das schwierige.
    das ist das mangelnde selbstbewusstsein was wir stärken müssen, irgendwie....

  • hi engelchen
    Doch sie wird bei mir sein...aber was hab ich davon?
    Ich fühle mich trotzem alleine so hart das es auch klingen mag....

  • ich hab sogar ein schlechtes Gewissen wenn ich hier reinschreibe....hab schon das gefül das dass egoistisch ist...oder das ich meine probleme als zu schlimm betrachte...

  • nein du tust genau das richtige, mir tut es super gut hier zu schrieben.
    alle haben doch igrendwie das selbe problem und verstehen einen. auch wenn man den kopf gewaschen bekommt hier meinen es alle gut mit einem weil jeder jeden hier versteht. im privaten kreis traut man sich doch garnicht mehr was zu sagen weil es ja immer wieder das selbe ist, er hat getrunken war super unverschämt in seinem verhalten ich habe mich getrennt..... er hat sich entschuldigt wir sind wieder zusammen.... das geht doch ewig so, das nimmt jemand der nicht weis wie es ist doch nicht mehr für voll. aber hier haben alle das gleiche hinter sich und ich ziehe den hut vor allen die es geschafft haben aus diesem täufelskreis raus zu kommen.

  • bevor ich heute abend hier rein gekommen bin war ich wieder am boden, konnte nur noch weinen und jetzt wo ich wieder was länger hier bin merk ich das es mir wieder besser geht, das zeigt doch das es richtig sein muss sich auszutauschen.

  • Das stimmt es tut sehr gut, ich zieh auch den hut vor denen die das geschafft haben...ich seh noch nicht ganz so weit..
    ich hoffe jedoch das ich die Kraft mal haben werde etwas zu ändern, zeit wärs ja schon..

    aber trotzdem bleibt es sehr schwer einen Menschen im Stich zulassen nur damit es mir besser geht mit dem hab ich so mühe..

  • ja das gefühl kenn ich nur zu gut, aber mal ehrlich man tut und macht alles für den anderen und was ist der dank??
    der andere macht genauso weiter.
    fragt uns einer wie es uns dabei geht???
    mein freunn bzw ex hat das nie getan, ich musste einfach so damit fertig werden das sich nie was geändert hat nach tausend versprechungen die nie umgesetzt wurden.
    warum haben wir dann noch ein schlechtes gewissen? es ist doch unser gutes recht nach der ganzen zeit an einen selber zu denken.
    wenn nicht man selber nicht an sich denkt wer denn dann.
    und ich weis es ich kann ihm noch weitere 10000000 chancen geben und es wird sich nix ändern, er muss sehen das ich es ernst mein und nicht wieder nur sage das es konsequenzen hat.
    dann haben wir vielleicht nochmal eine chance, das habe ich hier in der theorie auch schon gelernt, jetzt arbeite ich noch an der umsetzung....
    was manchmal echt schwer ist und was ich auch schon ein paar mal wieder hab einreißen lassen, was mich auch wieder ärgert.

  • Hallo dreamcatcher
    Du lässt niemanden im Stich.
    Es ist wichtig zu wissen, ob derjeniege auch wirklich die Hilfe in der Form, wie DU sie geben willst, annehmen will.
    Und manchmal hilft man mehr, wenn man eben nicht hilft.

    Ein Beispiel: Eine Mutter beschwert sich jeden Morgen über die Unselbstständigkeit ihrer Tochter. Sie muss ihr jeden Morgen die Brote machen und würde sich wünschen, dass die Tochter es selbst macht. Jeden Tag kommt es deshalb zu Auseinandersetzungen. Die Mutter zetert und schimpft, die Tochter wehrt sich gegen die Vorwürfe.
    Eines Tages aber hat die Mutter sich verändert. Anstatt der Tochter die Brote zu machen, sitzt sie am Tisch und trinkt Kaffee. Das geht die nächsten Tage und Wochen so. Jeden Tag geht nun die Tochter ohne rote zur Schule und der Mutter tut es weh, aer von Tag zu Tag löst sie sich von Ihren Schuldgefühlen und kann immer entspannter ihren morgendlichen Kaffee trinken. Eines Tages kommt es zum Gespräch und diesmal kann die Mutter gelassen und ruhig mit ihrer Tochter sprechen und ihr sagen, wenn sie morgens Brote haben möchte, kann sie sie gerne selbst machen und wenn sie morgens keine Zeit dafür hat, gäbe es bestimmt andere Lösungen. Die Tochter beschloss, abend ihre Brote selbst zu machen.

    Was sagt dir diese kleine Geschichte?

    Liee Grüße Elke

  • das schlimme ist das ich sobald ich fest entschlossen bin es zu beenden immer nur wieder die guten Dinge sehe und es dann nicht durchziehe...kurz gesagt solange ich ihr helfe trinkt sie weniger, und sobald ich mich abkabseln will greift sie solange zum alk bis ich nachgebe und ihr hilfe anbiete...
    mal ehrlich, glaubst du an die chance nach dem totalen ende? oder werde ich mir das dann nie mehr antun wollen...?
    ich bin noch nie soweit gegangen alles zu beenden..
    vielleicht habe ich auch nur angst einzusehen das alles für nichts war...

  • hi elke
    guter vergleich die geschichte gefällt mir...
    hat schon was...aber was ist mit der liebe? Lieben und loslassen ist unheimlich schwer.

  • das habe ich mir auch so oft gedacht, sollten alle meine mühen um sonst gewesen sein?
    darauf weis ich auch keine antwort.
    sie erpresst dich auf eine art und weise, unterstützt du sie trinkt sie weniger und sobald du es nicht tust setzt sie dich mit dem alk unter druck. das ist nicht fair von ihr und du solltest ihr das mal sagen wenn sie nicht grade ganz voll ist.
    wie heißt es so schön, die hoffnung stirbt zuletzt.....
    wenn es noch eine chance für uns gibt dann nur so, er muss einsehen das ich auch ein mensch mit bedürfnissen und gefühlen bin.
    für ihn war ich doch ein gegenstand, wenn woche ist bin ich gut und wenn das we kommt werd ich in die ecke gestellt und seine "sauffreunde" waren wichtiger. jedes einzelne wochenende.
    was ist nun schlimmer?

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