• Ja, ein Nicken und ein Lächeln kann halt manchmal viel mehr sagen als ein noch so langer Text.

    Ich finddas Klasse hier, hab gestern Abend viele der längeren Lebensgeschichten gelesen, auch Deine Matthias und das hat mir so wahnsinnigen Mut gemacht.

    Vor allem weil viele Geschichten persönlich und detailliert waren. Mir wurde dadurch auch noch mal klar - wo mein Weg hinführen würde, und ich bin mir sicher, dass er dahin führen würde, denn die Kontrollverluste durch den Alkohol kenne ich ja, wenn ich nicht jetzt und sofort für immer damit aufhöre.

    Noch ist ja bei mir nichts wirklich schreckliches passiert - aber eben noch! Aber es ging schon los. Auto gefahren im Suff - um noch mehr Alk zu organisieren. Moregns aufegwacht und raus an's Auto gerannt um zu überprüfen ob ich nicht jemanden überfahren habe! Kein Scherz!

    Eine Anzeige wegen Beleidigung! Zum Glück wegen Nichtigkeit eingestellt, so schlimm war es nicht.

    Aber wie gesagt - eben NOCH nicht! Ich weiss, ich bin mir sicher, eben weil ich es erlebt habe, dass ich keine Kontrolle mehr habe, gar keine - wenn ich anfange zu saufen, dass diese Karriere nur im völligen Desaster enden kann!

    Und ich will jetzt ganz weg davon! Nie wieder überhaupt anfangen! Und ich werd mir alles an Hilfe holen was ich brauche dafür!

    Dennoch soll es mein Weg sein, niemand ist verantwortlich für mich und mein Problem. Jede Hilfe, echte Hilfe werde ich mir suchen! Als Unterstützung auf meinem Weg!


    Danke euch so :)

    Der offene Umgang damit tut einfach nur unendlich gut!

  • Hallo

    jeder so wie er für sich das beste rausholt. Wir reden schließlich von ein Krankheit die nur gestoppt werden kann vor dem Tod.

    Ich selbst bin mit dem Forum ,das meine einzeigst SHG ist , zufrieden trocken geworden . Manche sagen sogar staubtrocken :lol: Aber manche sind mir auch egal :wink:

    meine Gestik und Mimik habe ich durch die Menschen , die mir nahe und in meinem direkten Umfeld befinden. Zum Austausch habe ich durch das Forum , ein weitaus größeren Erfahrungsschatz. Da brauche ich mir manche Mimik oder Gestik antun :lol: Ich habe auch so sehr viel beruflich mit Menschen zu tun und bin da auch sozial eingebunden.

    Wie am Anfang geschrieben .
    Alles notwendige tun um trocken zu bleiben . Egal wo und mit wem, es soll mir helfen und nicht der Ansicht andere dienen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (10. Februar 2010 um 09:34)

  • Endlich hab ich mal was unternommen! Auch wenn es bis jetzt nur ein Anruf war! Aber ich hab mal was unternommen!

    Ich hielt mich für so clever. Ich weiss ja alles. Garnichts weiss ich. Ich hab in der Therapie viel über mich gelernt, sogar einen echten Charakter aufgebaut.

    Aber hab ich ihn den mal für mich genutzt? Mal wirklich Schritte eingeleitet?

    Nein! Nichts hab ich getan. Gar nichts! Nichts umgesetzt! Weiter vor mich hingelitten. Weiter an einer Beziehung festgehalten die mich nur runterzieht in der ich emotional benutzt wurde. Weiter gesoffen. Weiter in Selbstmitleid gebadet.

    Wissen ist ein Dreck wert wenn man nichts draus macht!

  • Zitat von Hartmut

    Alles notwendige tun um trocken zu bleiben . Egal wo und mit wem, es soll mir helfen und nicht der Ansicht andere dienen.


    :arrow::!::!::!::!: das allerwichtigste ^

    glück auf

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Danke Hartmut,

    meine sozialen Kontakte sind leider etwas verkümmert. Im Job arbeite ich vor allem alleine und eigenverantwortlich.

    Allein schon aus Gründen der Optionsvielfalt möchte ich in die SHG heute Abend. Ich kann das ja dann immer noch beurteilen, was mir gut tut und was nicht. Was mir hilft und was nicht. Aber je mehr ich ausprobiere um so mehr Optionen und Möglichkeiten habe ich aus denen ich schöpfen kann.

  • Hab gerade meinem Sohn eröffnet, dass er heute Abend sturmfrei hat weil ich zur Selbsthilfegruppe gehe.

    Er hat gesagt, dass findet er cool von mir, dass ich das jetzt alles wirklich ernst nehme. :)

    Freu mich wie'n Keks :)

  • Hi Kaleu, du hast ja grad einen richtigen Schub voll positiver
    Energie, super :)
    Der Besuch in der SHG wird dir bestimmt gut tun, vor allem
    der direkte Kontakt mit Menschen :arrow:
    ich musste auch erst wieder lernen auf Menschen zuzugehen :wink:

    Wünsch dir viel Kraft und geh deinen Weg weiter so positiv voran!

    LG Franky

  • Um ehrlich zu sein, kommt der Schub weil ich endlich was unternehme. Diese Opfertypnummer passt so gar nicht zu mir, hat sie nie.

    Bin eben nochmal in mich gegangen, ich wollte herausfinden warum ich meinem Sohn davon erzählt habe, ob es vielleicht eine Art Alibifunktion ist "Sieh her, ich mach was" - ist es aber nicht. Da war ich nochmal erleichtert.

    Nein, ich will echt weg davon. Und ich bin so froh ettwas zu unternehmen, dass ich das teilen wollte. Das positve Feedback meines Sohnes war noch das Tüpfelchen auf dem i.

    Ich werd jetzt noch was ackern und freu mich auf heute Abend.

    Bisschen Kopfweh hab ich - trinke zu viel Kaffee und zu wenig Wasser. Aber davon abgesehen geht es mir hervorragend heute Nachmittag :)

  • :idea: willst du dir dieses positve feedback noch von vielen anderen holen :?:
    jeder ders weis is auch ne "stütze" (... jezt hab ich nen großen mund gehabt ...) :wink:

    glück auf

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Na, nicht gleich alles auf einmal. Bei zu viel positivem Feedback werd ch nachher noch übermütig und unvorsichtig... ;)

    Ich denke, es wird noch so einige Menschen geben denen ich davon erzählen werde, aber schön der Reihe nach. Ich werde merken, wenn es soweit ist.

    Vor allem möchte ich mein Selbstbewusstsein wieder so gefestigt wissen, dass ich im Falle eines negativen Feedbacks nicht zusammenbreche. Ich weiss unter welchen Umständen ich das Saufen angefangen habe. Meisst bei Ablehnung und davon hatte ich einiges einzustecken.

    Mir ist auch klar, dass ich mir Hilfe immer an den falschen Orten gesucht habe und so alles selbst verschlimmerte. Deswegen will nicht überhastet wirklich Jedem davon erzählen.

  • Hallo Kaleu,

    lese dir mal deine Vorhaben der letzen 2 Tage noch mal durch. Das kann nicht mal ein kerngesunder Mensch. :)

    Was sich da in meinem Hirn alles eröffnet hatte, nach meinem Entschluss trocken zu werden und was ich durch das klar/nüchtern sehen, alles enteckt hatte, war schon erschreckend. Ich hatte eine Euphorie ,die seines gleichen suchte. Das wiederum war sehr gefährlich ,da zuviel scheinbar erreichbares, in meiner gedachten Geschwindigkeit , nie zu erreichen war. Dann kommt die Enttäuschung und das ist wiederum ein gefundenes Fressen für das Suchtgedächtnis gewesen. Jahrelanges zudröhnen bedarf auch jahrelanges loslösen .

    Zieh mal die Handbremse , achte auf die Risikominimierung (Grundbausteine) und lass dir und deinem Hirn Zeit, alles zu begreifen .

    Nun kommt ein Wort das du wahrscheinlich hassen wirst. Es kommt immer wieder und du wirst es auch nicht verstehen wollen.
    Da ist es :wink:

    GEDULD.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Wieso sollte ich das Wort hassen? Überhaupt nicht - im Gegenteil. Ich weiss selbst am Besten, dass ich ganz am Anfang stehe und das alles gar nichts heisst und dass gerade Übermut vor dem Fall kommt.

    Wenn ich eins in meiner Therapie über mich gelernt habe, dann dass alles dann passiert, wenn die Zeit reif dafür ist.

    In diesem Fall ist mir besonders klar, dass trocken werden und trocken bleiben ein lebenslanger Prozess ist und es keinen Endpunkt gibt. Genauso wie es die persönliche Entwicklung ist.

    Ich hab den Fehler gemacht zu ignorrieren, dass ich Alkoholabhängig bin und das hat meine persönliche Entwicklung aufgehalten.

    Ist nicht leicht rüberzubringen, ich bin ja schon seit Anfang letzten Jahres in Therapie. Meine "Altlasten" sind aufgearbeitet, sagt sogar meine Therapeutin.

    Aus irgendeinem Grund aber - der mir lange nicht klar war, konnte ich nichts davon umsetzen. Und so langsam weiss ich jetzt auch warum. Da stand mir nämlich mein Suff im Weg.

  • Ich versuch mal zu erklären warum ich plötzlich so viel da reinstecke. Natürlich ist auch Euphorie dabei - jede Menge und ich weiss, besonders da muss ich aufpassen und vor allem viel Geduld haben. Mit mir!

    Der häufigste Werdegang eines Alkoholikers ist ja, dass er irgendwann erkennt, Scheisse, ich bin abhängig. Dann macht er den Entzug und dann geht es an die Gründe, Therapie, Aufarbeitung etc.

    Ich hab das Pferd von hinten aufgezäumt. Ich bin durch die Therapie schon durch. Ich weiss sehr genau, was die Defizite waren, wie ich zum Suff gekommen bin. Das Gesamtbild ergibt sich aber erst jetzt. Das ist so eine Art letztes Puzzlestück was mir gefehlt hat.

    Die Erkenntniss dass ich abhängig bin vom Alkohol und deswegen auch alles nutzlos war was ich in meiner Therapie schon erarbeitet hatte.

    Für mich ist es nicht so ganz das Gefühl am Anfang zu stehen - sondern für mich ist es mehr das Gefühl - endlich - hab ich das Puzzlestück - endlich kann es weiter gehen.

  • Hallo allerseits,

    komme gerade aus meiner SHG und es war Klasse! Das war eine Spitzenidee da hin zu gehen und da will ich auf jeden Fall weiter hingehen!

    So, jetzt muss ich erstmal Eindrücke sacken lassen, da hab ich Stoff für eine ganze Weile.

    Aber erstmal ein Tässchen Tee schlürfen, das hab ich mir verdient!

    Wünsche euch allen einen fabelhaften Abend :)

  • Hallo Kaleu, ich sagte doch der Besuch einer SHG wir dir
    guttun :wink:
    Verbunden mit deinem festen Willen trocken zu bleiben
    und hier regelmässig zu schreiben und zu lesen :arrow:
    wirst du es bestimmt packen!!!

    Das jedenfalls wünsche ich dir von Herzen :)

    LG Franky

  • Danke Franky!

    Eine Frage schwirrt mir eben durch den Kopf, eigentlich seit ich aus der SHG zurück bin. Wieso jetzt?
    Wieso entscheide ich mich ausgerechnet jetzt dafür nie wieder auch nur ein Glas anzurühren?
    Lese ich mir so einige Geschichten durch, höre so einiges in der SHG war ich doch "harmlos" (bitte die Gänsefüsschen beachten, Alk ist nie harmlos)
    Und jeder Alkoholiker braucht seinen persönlichen Tiefpunkt an dem er sagt, jetzt reichts, auch das hab ich soweit verstanden.

    Und dann fiel mir eins ein. Als ich in der SHG meine Geschichte erzählte, war ich kurz davor zu verharmlosen wieviel ich gesoffen hatte. Hab's nicht verharmlost, aber ich habe den inneren Widerstand gespürt es zu sagen. Ich hab 4einhalb Flaschen Sekt platt gemacht. Im Laufe von etwa 8 Stunden! Und konnte noch stehen!!!

    Das wollt ich jetzt genauer wissen und hab mal einen Onlinepromillerechner genommen und ich hatte auf jeden Fall über 3 Promille, eher mehr!!! :shock:

    Und jetzt ist mir klar, irgendwie hab ich gemerkt, SO VIEL hast Du noch nie gesoffen! Bei jedem Absturz wird es mehr. Massiv mehr!

    Vor noch einem Jahr war ich nach 2-3 Flaschen Sekt blau wie eine Haubitze und konnte nur noch pennen!

    Ich würde mich nicht langsam und schleichend totsaufen. Auch nicht wenn ich 50 bin oder so. Soweit würd ich's nicht schaffen. Ich würde mir in 5 Jahren oder so so die Kante geben, dass ich dran verrecke. Nicht an den Folgen des Alkohols sondern am Alkohol selbst!

    Ich verliere so die Kontrolle, dass ich im Vollsuff an die Tanke gefahren bin um weiter Alk zu kaufen!

    Nie wieder, echt! Jedes Glas käme Selbstmord gleich!

    jetzt wird mir überhaupt erst klar wo ich schon war! :shock:

  • Hallo Kaleu,

    Zitat von Kaleu

    Wieso jetzt? Wieso entscheide ich mich ausgerechnet jetzt dafür nie wieder auch nur ein Glas anzurühren?

    Genau diese Frage treibt mich persönlich auch um. Mein letzter nicht trockene Tag war der 8. Januar. Damals habe ich gerade gefastet und beim Heilfasten Sekt und Whisky getrunken :oops: . Das bezeichnet man allgemein nicht mehr als Heilfasten. Das hat mich dermaßen genervt, dass ich am 9. Januar gegoogelt habe, um mir Hilfe zu suchen. Dabei bin ich auf dieses Forum gestoßen.

    Ich habe mich wahrscheinlich eher aus Zufall für das Trocken werden entschieden. Die Antworten, die ich hier im Forum bekommen habe, haben mich zur Überzeugung gebracht, dass ich ein echtes Problem habe und mich über Jahrzehnte selbst belogen habe.

    Mittlerweile ist es mir egal, was zu meinem Entschluss geführt hat. Ich bin sehr sicher, dass der Entschluss als solcher der einzig richtige war. Natürlich habe ich vor einem Rückfall Angst. Aber derzeit geht es mir gut. Und ich hoffe, dass ich auf Dauer trocken bleibe. Dies wünsche ich auch Dir von ganzem Herzen. Und natürlich auch all den anderen im Forum.

    Trockene Grüße und einen guten Start in den Tag
    wünscht Dir und dem Forum
    Correns

  • Hallo Kaleu!

    Warum gerade jetzt?
    Total egal. Wichtig ist, DASS du trocken bist, bleibst!!!
    Das ist viel, viel wichtiger und anstrengend genug.
    Spar dir deine Kraft, hier dranzubleiben, jeden Tag neu, und nicht vor lauter Grübeln usw. zurückzufallen.

    Ich lese immer wieder gerne, dass jemand mit positivem Elan aus der SHG gekommen ist. Meinem Mann tut der Besuch dort auch immer wieder sehr gut. Es ist doch etwas anderes, wenn man direkt - persönlich miteinander redet.

    Alles Gute und ganz viel Durchhaltekraft wünscht dir Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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