Bitte um andere Meinungen

  • Hallo zusammen,

    nach längerem Lesen hier denke ich das ich meine Frage hier stelle.
    Meine Mutter ist Alkoholikerin, hat die Entgiftung hinter sich und hat sich für eine Langzeittherapie entschieden. Sie ist nun seit fast drei Wochen da und wurde zunehmend depressiv. Sie hat Depressionen und bekommt auch Medikamente dagegen. Die Klinik in der sie ist, ist rein auf Sucht sprich Drogen-und Alkoholabhängigkeit spezialisiert, nicht auf Psychosomatik. Nun wollte sie dort abbrechen und in eine andere Klinik wechseln oder wegen ihrer akuten Depressionen in ein Krankenhaus wechseln, ich war sehr hin- und hergerissen und habe ihr klar gesagt, dass ich sie dabei nicht unterstütze, da ich denke sie kneift jetzt, weil es zu hart für sie wird und sie sucht Gründe die dies begründen...
    In der Klinik ist absolute Kontaktsperre, kein Besuch, kein Telefonat...
    Sie sagt, dass ist ihr zu viel, sie möchte es durchziehen, aber in einer anderen Klinik...
    Ich habe gesagt ich werde den Kontakt abbrechen, wenn sie nicht in dieser Klinik bleibt und sie ist geblieben. Nun hatte sie einen Nervenzusammenbruch und die aus der Klinik haben sie in ein BKH eingewiesen.
    Sie sagt sie möchte eine Therapie machen und lässt sich andere Kliniken von dort vorschlagen, bei denen auch auf die Psychosomatik eingegangen wird, sie sagt sie geht in jede, nur nicht mehr in die Klinik in der sie war, da sie es nicht als richtig empfindet und sie merkt, es bringt ihr nichts.
    Eigentlich finde ich das OK, aber meine Familie meint, sie müsse in diese Klinik zurück, die schalten absolut auf stur und ich soll auch hart bleiben, denn es sei wieder ihre Masche...die wollen sie mit Kontaktabbruch usw. erpressen.
    Kann man soviel spielen, darf es ihr nicht ein bißchen gut gehen in der Therapie? Es sollte doch für sie was bringen, schließlich war es ganz allein ihre Entscheidung eine Langzeittherapie zu machen.

    Weiß nicht mehr was ich denken soll...

    DANKE für Antwort TINKA

  • hallo tinka

    da weiß ich leider auch keine schlaue antwort, da beide möglichkeiten für einen alkoholiker plausiebel sind. es kann sehr gut sein das sie einfach nur mit dem kopf durch die wand will, aber es ist eben auch sehr gut möglich das sie schwere depressionen hat. hier solltest du unbedingt rücksprache mit den ärzten halten. leider liegen die aber auch nicht immer richtig. das ist ne ganz schön vertrackte geschichte. ich denke, wenn sie nur die klink wechselt, aber weiterhin was tut ist das ok. nicht jede therapieform taugt für jeden und wenn es ihr dort sehr schlecht geht und sie nicht weiter kommt ist es legetim sich verlegen zu lassen. schau erst mal wie es weiter geht, sollte sie die thera ganz schmeißen kannst du dich ja immer noch zurück ziehen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Doro,

    vielen Dank für deine schnelle Antwort. Das mit dem Kopf durch die Wand kenne ich von ihr, deswegen bin ich auch sehr unsicher.
    Ich habe mich über diese Klinik informiert und habe einige negative Dinge gelesen, auch von vielen die gewechselt haben und in einer anderen Klinik weiter gemacht haben, da sie mit deren Therapieform (eher Besserungsanstalt) nicht klar kamen.
    Daher spricht einiges dafür, aber ich kenne ja meine Mami ;) , sie geht nur all zu gern mit dem Kopf durch die Wand und sie weiß wie sie ihren Willen durchsetzen kann.
    Ich möchte einfach nicht den Fehler machen und auf ihre Tricks hereinfallen. Andererseits will ich sie keinesfalls zwingen, wenn ihr die ganze Sache nichts bringt...
    Wirklich verzwackt :)

    LG Tinka

  • hallo tinka

    welcher Weg für Deine Mutter der richtige ist, das kann nur sie alleine entscheiden.

    Bei mir war es auch so, daß ich nachdem ich mich zur Trockenheit entschieden hatte- geradewegs in eine schwere Depression gerutscht bin und dann in eine psychosomatische Klinik gegangen bin.

    Für mich wäre es im Zustand der Depression unerträglich gewesen eine Kontaktsperre zu haben, ich war noch verletzlicher als sonst, und jede Art von Druck hat auf mich gewirkt, als wäre ich ein Versager, ich schaffs nicht, ich kann nichts. Ohne die Rückenstütze meiner Familie hätte ich mir wohl was angetan. Die Psychosomatische Klinik in der ich war, wußte von meinem Suchtproblem, dies konnte aber nicht bearbeitet werden, weil die Depression so sehr im Vordergrund stand. In einem Zustand der Depression belasten auferlegte Regeln und Zielen nur noch, man schafft es einfach nicht mehr und mit einer depression kann man doch auch schlecht die Sucht bearbeiten, da dies viel Energie, und Selbstreflektion fordert.

    Ich bin seit 4 Monaten "draußen" und nach abklingen der Depression ist es mir nun gelungen die Trockenheitsarbeit therapeutisch zu bearbeiten. Ich mache nun eine ambulante Entwöhntherapie

    Wenn es Deiner Mutter nur darum ginge den Kopf durchzusetzen, dann würde sie das tun und nicht noch überlegen woanders weiterzumachen. Aber das ist nur eine Vermutung - ich kenne sie ja nicht.

    Daß sie einen Zusammenbruch hat ist kein gutes Zeichen,sondern zeigt, daß es ihr nicht gut geht und sie Hilfe braucht.

    Alles Gute Dir und Deiner Mutter
    Xen.

  • glück auf tinka

    ich denk auch (wie venica) > zuerst die depriessionen in ner psychosomatischen klinik (dort kommt sie ja auch nich mit alk in berührung) dann die suchttherapie

    tu was gutes für dich

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat

    dort kommt sie ja auch nich mit alk in berührung

    ja, den Punkt habe ich vergessen. In der Psychosomatischen Klinik war für jeden! für die Dauer des Aufenthaltes Alkoholverbot. Man wurde zwar nicht direkt kontrolliert, aber die Schwestern hatten ein Auge drauf ( man merkt ja, ob jemand betrunken ist) und wer sich nicht an die Regel hielt, mußte halt gehen (Aber es liegt ja im Interesse des patienten nicht gehen zu müßen)

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für euere Meinungen und eure Beiträge. Sie ist momentan noch in der Klinik und wurde nochmal untersucht. Inzwischen möchte sie zurück in die Langzeitklinik gehen, irgendwie hat sie der Ergeiz gepackt ;)
    Beide Kliniken werden sich noch in Verbindung setzen und beraten was das Richtige ist.
    Ich bin sehr dankbar für eure hilfreichen Zeilen, es ist einfach schön die Meinung von Menschen zu hören, die selbes oder ähnliches kennen.
    Danke euch. Ich habe mir heute ein extra großes Stück Kuchen gegönnt :)
    Lieber Kaleu, ich weiß du hast absolut recht, aber leider ist das nicht so einfach, denn ein kranker Mensch bzw. ein süchtiger Mensch kann nicht immer die richtige Entscheidung treffen und wenn meine Mama Hilfe braucht und ich ihr helfen kann, dann werde ich das tun. Ich würde das bei jedem Menschen tun, der mir wichtig ist.
    Die Entscheidung liegt sowieso bei ihr.
    DANKE und liebe Grüße TINKA

  • Liebe tinka25

    Ich wünsche Dir alles Gute. Auch alles Gute für Deine Mutter.
    Paß auf Dich auf

    Xen.

  • Liebe Xen,

    vielen Dank :). Das tut gut zu hören.

    Muss wirklich nochmal DANKE an alle sagen, mich hat diese Situation sehr beschäftigt und zum ersten Mal konnte ich mir das von der Seele schreiben und um andere Meinungen bitten.
    Meine Mutter wird zurück in die Therapie gehen, wenn sie von der Klinik ihr OK geben. Wir haben mit der Therapeutin dort gesprochen und sie meinte das sie in einer Krise war und es einigen am Anfang so ginge. Sie freut sich, dass sie weiter macht und fand es super das wir nachgefragt und meine Mutter in dieser Zeit unterstützt haben.
    Jetzt ist es wieder ihr Weg und ich wünsche ihr dabei viel Kraft...

    Alles Liebe an alle Tinka

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