Beiträge von tinka25

    Hallo zusammen,


    ich schließe mich an. Ich bin auch schon länger ausgezogen, telefoniere allerdings oft mit meiner Mutter und schaffe es nicht mich klar zu distanzieren.


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    dass ich in der Kindheit immer versucht habe, dass perfekte Familienbild aufgrund des Alkoholismus abzugeben, damit blos keiner merkt, dass meine Mutter trinkt


    Diese Scham steckt noch so tief in mir.


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    Kam wegen Eßstörung in eine Reha und es kam raus, dass ich nicht eßgestört bin wegen essen sondern als Überdruckreaktion auf meine Mutter. Ich habe mich immer vor sie gestellt um sie zu beschützen und bin fast selber drauf gegangen.


    Ich litt auch unter einer Essstörung, wusste zwar das es mit meiner Mutter zusammenhängt, aber jetzt habe ich eine bildliche Vorstellung.


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    Zu dem äußeren Abstand kam mit der Zeit der innere Abstand dazu.


    Ich hoffe ich schaffe es die Distanz irgendwann zu halten. Ich merke wie die Wut, Enttäuschung und Unverständnis solch starke Gefühle mich immer wieder daran hindern loszulassen.


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    Ich möchte ihr so gerne für das vorgefallene verzeihen, es fällt mir aber verdammt schwer, wenn sie mir diese "typischen" Verhaltensweisen für einen Alkoholiker immer wieder vor Augen führt.


    Ich spüre auch, dass ich um Loslassen zu können verzeihen muss, habe aber ähnliche Gedanken wie du.


    Mir hilft es sehr viel hier zu lesen und zu schreiben, es gibt Kraft und macht Mut.


    LG Tinka

    Lieber Kaleu,


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    Selbstmitleid oder die "Opferrolle" werden erst dann schädlich, wenn man sich dahinter versteckt und nicht mehr herauskommen will. Zu angenehm und einfach ist es, sich in der Opferrolle zu sehen und somit zu rechtfertigen, dass man ja jetzt Täter sein und jeden Anderen für sein eigenes leid bestrafen darf.


    Das ist die Beschreibung meiner Mutter und wahrscheinlich mein Problem, so möchte ich nie werden, denn es frisst sie auf.


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    Dieses "ich bin so stark" Schauspiel ist für mich der Weg in die Verbitterung und Gefühlskälte und da will ich gar nicht erst hin.


    Daran arbeite ich im Moment, ich denke Gefühle machen mich angreifbar und davor habe ich Angst, außerdem könnte es einem anderen zeigen, dass er und sein Verhalten Einfluss auf mich haben.


    Danke an dich, deine Beiträge geben mir viele Denkanstöße und sind sehr hilfreich für mich.


    Ich denke auch du bist angekommen und wünsche Dir weiter viel Kraft auf deinem Weg!


    LG TINKA

    Hallo zusammen,


    ich fühle diese Wut in mir. Seit Tagen spüre ich die Unruhe in mir, sie lässt meine Gedanken kreisen.
    Was macht meine Mutter, möchte sie trocken bleiben, spielt sie nur was vor um mich wieder beruhigen zu können. Ich bin sauer, denn sie manipuliert nur zu gerne, schlüpft in die Opferrolle und ist für nichts zugänglich.
    Ich weiß, ich soll diese Gedanken lassen, es ist ihr Leben, aber es holt mich immer wieder ein.
    Es ist an der Zeit die Grenzen zu ziehen, wieder einmal...
    Wieso falle ich immer wieder zurück und mache mir ununterbrochen Gedanken um sie?
    Ich fühle mich belogen und ausgenutzt, kann ich jemals wieder etwas glauben?


    LG TINKA

    Liebe bookfriend,


    du schreibst immer dein Freund... dein Freund...
    Was ist den mit dir?
    Ich denke Misstrauen und Kontrollzwang einem anderen gegenüber, haben immer etwas mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun.
    Mag hart klingen, aber was denkst du den von dir? Denkst du wirkich du bist es nicht wert das dein Freund treu ist? Sind andere besser?
    Wie soll dein Freund dich schätzen wenn du es selber nicht tust? Hab da einen Text im Kopf der mir dazu einfällt, wenn du ein Auto verkaufen willst, zeigst du es dann nicht von der besten Seite?


    Liebe Grüße TINKA

    Liebe Sonnenschein,


    mir hilft es sehr hier zu schreiben und zu lesen. Ich denke es ist ein wichtiger Schritt sich die Sache von der Seele zu schreiben und sich selber besser verstehen zu können.
    Diesen Zwiespalt, den du beschreibst kenne ich sehr gut. Ich liebe meine Mutter und auf der anderen Seite hasse ich sie.
    Bei mir stecken sehr viele Gefühle dahinter von Wut, Enttäuschung, Verzweiflung bis zur endlosen Trauer und auch Mitgefühl.


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    Es ist furchtbar zu sehen, dass sie einfach nichts auf die Reihe kriegen, Schulden haben und einfach alles nur so vor sich herläuft


    Ja, dass kenne ich, ich kann auch nicht verstehen wie man die Dinge so gegen die Wand fahren kann. Diese Unverständnis bringt mich so manches Mal an den Rande der Verzweiflung.
    Ich kann es einfach nicht verstehen wie man sein Leben so hinschmeissen kann. Auch wenn ich weiß, es ist nicht mein Problem, es ist die Sache meiner Mutter, holt es mich immer wieder ein.
    Die Ursachen dafür liegen in der Geschichte meiner Mutter und ich kann einiges nachvollziehen, aber ich kann nichts daran ändern und das will ich auch nicht. Nach wie vor neige ich dazu, sie auf den "richtigen Weg" weisen zu wollen und sie indirekt beeinflussen zu wollen, es ist wohl ein eingefahrenes Muster, dass nicht so leicht abzulegen ist.
    Die Geschichten hier machen mir Mut und ich kann mich immer wieder zurück holen, mich auf mich zu konzentrieren.


    Wünsche dir alles Gute und hoffe du kannst einiges für dich herausholen.


    Liebe Grüße TINKA

    Lieber Kaleu,


    habe dich vor einiger Zeit einmal gefragt wie du zu deiner Einstellung gekommen bist. Jetzt habe ich deinen Thread gefunden und durchgelesen.
    Finde deine Art zu schreiben sehr gut und kann einiges für mich herausziehen. Der "Perfektionismus" deinerseits springt mir auch sehr ins Auge ;) .


    Ein Satz ist mir gleich aufgefallen


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    nicht jede Art von Trauer ist auch gleich Selbstmitleid


    dieses Thema beschäftigt mich zur Zeit selber, vielleicht zieh ich falsche Folgerungen daraus, aber ich interpretiere ja auch für mich ;)
    Verwechsle ich Trauer mit Selbstmitleid?
    Wie sehr ich die Opferrolle verabscheue, mein Therapeut hat mich letztens darauf hingewiesen. Ich würde mich lieber zerstückeln, als in die Opferrolle zu schlüpfen. Die Ursache darin liegt wohl in meiner Geschichte und ich habe richtige Angst davor. Hilflosigkeit fällt mir dazu ein.
    Ich habe solche Angst davor mich "selbst zu bemitleiden", dass ich gar keine Trauer aufkommen lassen kann. Dann lieber verdrängen, ich bin stark, mir kann nichts etwas anhaben, ich weiß wie es laufen muss...
    Naja, diene ja auch als Vorbild, einer muss ja alles im Griff haben und vorleben wie es funktioniert und das es funktionieren kann.
    Ironie ;)
    Mag wohl oftmals eine Schutzfunktion sein, doch auf Dauer macht sie mich nicht glücklich...


    Danke für deinen indirekten Denkanstoß :)


    Liebe Grüße TINKA

    Liebe Mikesch,


    ja, lebendiger ist ein schönes Wort :) . Nicht mehr nur funktionieren und alles mit dem Kopf regeln, sondern einfach spüren.



    Diese Taubheit im Körper, oftmals diese Kälte die ich empfinde und ich merke wie sehr das ein Schutz meiner selbst ist.
    Was ist wenn man den Boden aufwüllt, wenn der Stein ins rollen kommt und man sieht das nichts so ist, wie es sein soll.
    Es gibt diese Menschen, die in angeblich perfekten Familien leben, bei denen alles glatt läuft, der Schein ist gewart. Ein Blick dahinter lässt mich bemerken wie oberflächlich diese Welt ist.
    Gibt es das wahre Glück, die große Liebe und wahre Freundschaft?
    Ich glaube daran und ich fühle diese positive Stimmung in mir.
    Es gibt viel Leid, schlimme Erlebnisse, Fehler die Menschen machen und andere damit verletzen, aber das Leben ist vergänglich, soll man daran zerbrechen.
    Ich merke diese Stärke in mir, aber diese Stärke verdrängt auch die Verletzung und die Trauer.
    In unserer Familie kommen einige Tatsachen an die Oberfläche und jeder versucht sich aus der Affaire zu ziehen. Es ist interessant zu beobachten, wie gerne alle die Schuld an andere abgeben, aber keiner möchte seine Fehler sehen. Der Schein der tollen Familie zerfällt und die Wahrheit kommt ans Licht und nur einzelne wollen sie sehen.
    Ich war schon immer ein Freund der Wahrheit und Lügen und Intrigen machen mich krank.
    Bei mir geht es auf und ab, ich lasse mich immer noch von den Gefühlen anderer beeinflussen, habe die Unruhe in mir, aber nicht mehr so stark und das ist ein Fortschritt...


    LG TINKA

    Liebe Mikesch,


    danke, mir gehts besser...


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    Ganz bestimmt sogar *drück dich mal, wenn du magst


    Gerne ;) drück dich zurück


    Ich denke auch, dass sie mich menschlicher machen und danach sehne ich mich so sehr. Klingt komisch ;)


    Ich habe wieder einmal meine Gefühle abgeschalten, habe den Kontakt zu mir verloren.
    In diesem Zustand fühle ich mich taub und reagiere agressiv, verständnislos und kalt.
    Es war wohl früher zum Selbstschutz und wahrscheinlich auch heute noch, aber es macht mich nicht glücklich sondern verbittert.
    Oft ist es einfacher Menschen zu verurteilen, kein Verständnis zu haben und kein Mitgefühl, die Frage nach dem "WARUM" zeigt, dass alles nicht so einfach ist, denn es gibt eine Geschichte die dahinter steckt und diese sind schmerzhaft.


    Wie leicht ich dazu neige meine Gefühle abzustellen oder zu ignorieren, aber ich finde wieder zurück und mehr und mehr habe ich überhaupt Zugang zu ihnen.


    Sie können schmerzhaft sein, voller Trauer, aber auch voller Freude und wahrem Glück.


    LG Tinka

    Meine Gedanken,


    schlimmer als ich mir dachte, schlimme Erlebnisse kommen an die Oberfläche, Geschehnisse, die ich nie erleben wollte, Dinge die ich nicht wissen wollte.


    Soviel Schmerz, Hilflosigkeit, Wut und Trauer...


    Wir sind Opfer von Opfern, dass macht den Schmerz noch unerträglicher, der mich so verletzt hat, wurde auch verletzt.


    Wie schön wäre es einen Schuldigen zu haben, diesem alles in die Schuhe zu schieben, diesen zu hassen, zu wissen er hat es mit Absicht gemacht.


    Wie sehr wünsche ich mir ein glückliches Elternhaus, mich geborgen zu fühlen, Sicherheit zu haben...


    Die tiefen Wunden müssen heilen...vielleicht macht mich Verständnis und Mitgefühl wieder menschlicher.


    LG Tinka

    Hallo Mikesch,


    muss schon sagen, von meiner Mutter fühlte ich mich immer geschätzt, leider aber wenig von meinem Vater.
    Und du hast Recht, umso mehr meine Mutter "abgestürzt" ist, umso weniger fühlte auch ich mich geschätzt.
    Es ist heute noch schwer für mich ein gesundes Selbstbewusstsein zu bekommen, irgendwie fehlt der Rückhalt.


    Ich hoffe ich werde es schaffen, arbeite ja fleissig daran.


    Danke und LG

    Liebe Maria,


    wenn man nichts riskiert, kann man nichts verlieren, ABER ;) auch nichts gewinnen...


    Ich denke Mal du kannst nichts verlieren mit deiner Bewerbung nur gewinnen... es gibt immer wieder andere Möglichkeiten wenn es nicht klappt...


    Erinnert mich so an mich :) ABER ABER ABER


    Man nimmt sich selber die Chance schon von vorn herein ohne es probiert zu haben...


    Ich bin allerdings sehr zuversichtlich ;)


    LG TINKA

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    Wenn ein EKA die gleiche Energie die er jeden Tag gegen sich einsetzt mal für sich einsetzt - na Holla die Waldfee. Es ist traumhaft einem EKA bei seiner Heilung zuzusehen. Wieviel Enrgie da frei gesetzt wird. Wieviel Neugier. Wieviel kindlicher Übermut. Wieviel Interesse. Wieviel Lebenskraft. Wieviel Wille. Aber auch wieviel Wärme. Wieviel Liebe. Wieviel Menschlichkeit. Wieviel Herz.


    Und genauso grausam ist es einem EKA zusehen zu müssen, der all dieses gewaltige Potential hat und es an ein einziges blödes ...aber... verschwendet.


    Dieser Beitrag sagt soviel aus und gibt mir einiges zu denken...


    Wieso verwende ich Tag für Tag soviel Energie um zu sagen was an mir nicht in Ordnung ist?
    Was besser sein könnte?
    Warum kann ich nichts an mir schätzen?
    Warum muss ich alles abwerten?


    Komische Vorstellung, jeden Tag etwas an mir zu finden, dass positiv ist und ich an mir gut finde.


    Warum wehrt sich in mir sovieles dagegen?


    Warum ist die Vorstellung mich selber zu schätzen so absurd?


    Liebe Grüße TINKA

    Lieber Kaleu,


    ich habe schon des öfteren deine Beiträge gelesen, aber dieses Mal hast du mich mal richtig getroffen.
    Echt Respekt, du hast eine wahrsinnig starke Persönlichkeit, liesst sich zumindest so und du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.


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    Meine ketzerische Theorie ist: EKAs können alles! Absolut alles. Manches viel, viel besser als irgendwer sonst. Und zwar alle EKAs. Aber EKAs wollen nicht. Sie wollen gar nichts. Weil sie sich nicht eingestehen wollen, etwas zu können!


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    Der Grund dafür ist nicht Angst vor dem Leben. Sondern Angst davor zu erkennen, dass sie gar nicht so schlecht sind wie sie es von sich selbst glauben. EKAs haben viel mehr Angst davor Jemand zu sein als Niemand zu sein. Das würde nämlich das gesamte Weltbild zusammenstürzen lassen und das macht eine höllische Angst weil damit das eigene Ich in Frage gestellt wird. Zumindest das Ich von dem der EKA glaubt es zu sein.


    Genau das ist es, aber warum? Warum sind wir so? Warum wollen wir ein niemand sein?
    Diese Frage beschäftigt mich schon länger, mich persönlich. Warum möchte ich mich ständig abwerten? Warum ein niemand sein?
    Möchte ich nicht besser sein als meine Eltern? Suche ich vielleicht unbewusst einen Grund für das Verhalten meiner Eltern? Möchte ich nicht gut sein, aus Angst, jemand könnte mich bemerken und hinter mein "Geheimnis" kommen?


    Wenn ich fragen darf, würde mich interessieren, wie du so eine positive Entwicklung gemacht hast?


    Freu mich über solch hilfreiche Beiträge, danke...


    Liebe Grüße TINKA

    Hallo Id0lized23,


    wenn ich deine Beiträge so lese, verstehe ich die Situation genau. Wie du über dich und deine Mutter schreibst, könnte das genauso meine Geschichte sein.
    Wie Kaleu schreibst, alles toll, nicht so schlimm, du hast ja alles im Griff...
    Ehrlich, bleibt dir eine andere Möglichkeit? Würde es deine Mutter interessieren oder könnte sie dich unterstützen, wenn es anders wäre?
    Du schreibst du hättest mit deiner Mutter noch nicht darüber gesprochen, du hast aber eine Wut oder Hass, wenn sie betrunken ist?
    Was machst du mit dieser Wut? Verschwindet sie wenn deine Mutter nüchtern ist?
    Wie Mikesch schön schreibt, diese Wut ist angebracht, bei mir kommt sie auch immer wieder hich, in verschiedensten Situationen, dachte lange ich müsse sie "abstellen", aber sie ist da und dazu gibt es allen Grund.
    Ich verstehe deine Situation sehr gut, auch das du dich isolierst und es schwer fällt Leute kennnenzulernen, kenne ich auch, aber im Grunde ist es wichtig, dass du auf dich schaust, egal wie "unwichtig" und "absurd" das klingen mag.


    LG Tinka

    Hallo Idolized,


    ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und kann deine Situation und deine Gefühle deiner Mutter gegenüber sehr gut nachvollziehen. Es ist immer wieder schockierend was für ein Teufelskreis dieser Alkoholsumpf ist.
    Ich verstehe es sehr gut, dass du deine Mutter im besoffenen Zustand hasst und finde es nicht krank.
    Du sprichst soweit ich herauslesen konnte mit keinem über deine Probleme. Gibt es keinen in deiner Verwandtschaft der dich unterstützen könnte?
    Ich finde es sehr schade, dass du so wenig auf DICH schaust. So gut ich nachvollziehen kann, dass du deine Mutter nicht allein lassen willst und ihr um jeden Preis helfen möchtest, aber denkst du wirklich das funktioniert?
    Du versuchst es ja schon länger, aber bis jetzt hat sich nichts verändert, oder?
    Was ist mit dir? Du schreibst, du hast an dem Ort keine Freunde? Welche Pläne hast du für deine Zukunft? Was tust du für dich?
    So schwer dir das jetzt vorkommen mag, aber du musst dein Leben leben, du bist jung und hast es noch vor dir...
    LG Tinka

    Liebe Sydney,


    es tut mir leid, dass du deinen Vater auf diesen Weg verlieren musstest. Echt traurig, dass man durch den Alkohol nie die Chance bekommt den "wahren Menschen" kennenzulernen, in deinem Fall deine Mutter. Auch die Eltern bekommen nie eine Möglichkeit die guten Eltern sein zu können, die sie vielleicht sein könnten.


    Bei meiner Mama habe ich immer wieder die Möglichkeit, da sie nicht täglich trinkt, sondern immer mal wieder getrunken hat und auch komplett trockene Jahre hatte. Aber die Veränderung ihrer Person ist extrem, sie zu einem komplett anderen Menschen.


    Ich wünsche Dir, dass du bei deiner Mutter die Möglichkeit bekommst, aber auch wenn nicht, dass du dich davon distanzieren kannst. Das mit dem Vergeben, wird mich auch noch länger beschäftigen, da sind einfach noch viele negative Gefühle, Enttäuschungen und Verletzungen, die verarbeitet werden müssen und das braucht Zeit...
    Ein wichtiger Punkt war für mich zu erkennen, dass meine Mutter wegen ihrer Sucht so wird und das es nicht an mir liegt und ich auch nicht verantwortlich dafür bin ihr zu helfen...


    Liebe Grüße TINKA

    Liebe Lavandula,


    ich lese sehr gerne deine Beiträge und kann für mich vieles daraus ziehen. Die Wut, die Enttäuschung und die Verletzungen kann ich sehr gut "nachfühlen" und ich finde es gut, dass du es schaffst diese so offen auszusprechen.
    Meine Mutter war auch jahrelang mein ein und alles, sie war wichtiger als mein eigenes Leben. Ich dachte mir oft, lieber geht es mir schlecht, als ihr, denn wahrscheinlich wusste ich unbewusst, ich komme besser klar damit.
    Die Gefühle deiner Mutter gegenüber, treffen es ziemlich genau, auch für mich. Deshalb finde ich nicht, dass du deine Mutter hier an den Pranger stellst, denn es sind die Gefühle und Verletzungen die du empfunden hast und wahrscheinlich noch so einige hier.
    Für mich war es immer schwer, zuzugeben, dass meine Mutter, die ich über alles liebte, mich so verletzt hat, mich im Stich gelassen hat... Ich mache seit einigen Jahren Therapie und habe so lange gebraucht, mir das selber einzugestehen. Diese Wunden muss ich jetzt heilen, für mich, um zu lernen, dass ich nicht schlecht bin, dass ich liebenswert bin, dass ich nicht nur funktionieren muss...
    Ich weiß sie konnte nicht anders, aber ich hatte auch keine Wahl, denn ich war ein Kind, ihr Kind...



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    Vieles davon spür ich heute noch und werde wütend, wenn jemand auch nur die Tendenz solcher Verhaltensweisen besitzt. Vor allem die Themen Eigenverantwortung und Selbsthilfe sind mir sehr ans Herz gewachsen. Wer da Schwächen hat, hat es ganz schwer bei mir. Ich bekomm dann sofort Panik, dass ich wieder jemanden durch schleppen soll, der nicht für sich selbst sorgen möchte.


    Ich habe eine Bekannte, bei dieser treffen diese Eigenschaften ziemlich auf den Punkt zu. Immer wieder rege ich mich fürchterlich über sie auf, über ihren sch... Aussagen und einfach darüber, endlich Verantwortung für ihr Leben, ihr Verhalten und die Konsequenzen dafür, zu übernehmen. Muss mich selber immer wieder bremsen, da mich dieser Punkt endlos wütend macht.
    Normal gehe ich solchen Menschen bewusst aus dem Weg oder distanziere mich, leider geht das aufgrund "familärer Verbundenheit" nicht.


    Du schreibst hier immer wieder wie gut es dir tut hier zu schreiben, lass dir das bitte nicht nehmen, viele hier lesen gerne und schöpfen Mut aus deiner Geschichte. Mir eingenommen :)


    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag TINKA