Lieber Kaleu,
Danke für Deine ausführlichen Antworten, dass muss ich jetzt erst mal in mir sortieren, also:
Deine Erklärung mit dem gebrochenen Bein, völlig logisch, kann ich nachvollziehen, doch verstehe ich noch nicht so ganz, warum es Dich so triggert, wenn platt gesagt, Dir der Arzt ein Glas vor die Nase stellt oder ein Gewicht an Dein gebrochenes Bein wirft. Weil er ausgerechnet der Helfer ist, an den Du Dich gewendet hast, da Du es nicht alleine schaffst? Im Aussen wirst Du doch auch täglich mit Alkohol in Berührung gebracht, oder? (alleine Supermärkte und Tankstellen)
Auch dass mit der Risikominimierung ist mir total einleuchtend, besonders am Anfang. Doch irgendwann kommt ja der Tag, an dem Du Dich wieder mehr im Aussen bewegen möchtest. Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, etc, immer gibt es dort Alkohol in Massen. Wenn es nicht der Wille ist, der Dich davon abhält zuzugreifen, was genau ist es dann?
Und wenn der Wille gebrochen wird, wie Hartmut schreibt, und das Suchtgedächtnis das Handeln übernimmt, wer übernimmt dann das Ruder, die Vernunft?
Ich stelle mir das Suchtgedächtnis so vor, dass eine innere Stimme in einem ständigen Dialog mit mir ist, dass ich doch ruhig trinken kann und soll oder muss etc.. Wahrscheinlich wie eine Verselbstständigung im Hirn.
Größtmögliche Risikominimierung würde sich für mich so anhören, als könnte keine Veranstaltung mehr besucht werden, auf der es Alkohol gibt, aber so ist es bei Euch ja nicht.
Ich hoffe ich komme hier nicht allzu unklar rüber. Ich lass dass jetzt mal so stehen, sonst verfransel ich mich selber noch
Liebe Grüsse Martha