wäre ich dann nicht mehr co?

  • Liebe Welia,

    ich erkenn mich egrade sowas von wieder... :D

    Zitat

    - wie kann ich aber handeln ohne vorzudenken?

    Das war für mich auch nicht zu verstehen. ich hatte damit eigentlich das größte Problem, bis ich gemerkt habe, dass das die Lösung ist. Es brauchte aber ein Weilchen um dahin zu kommen.
    Bitte missversteh das nicht, es bedeutet nicht plötzlich blind zu handeln, es geht darum in Übereinstimmung mit sich, seinen Werten, Wünschen und Gefühlen zu handeln!
    Aber ohne sich vorher 'n Plan zu machen. Man muss es eben "nur" machen. Einfach mal leben, das geht nur wenn man das Denken abschaltet. Wie will ich mich auf das leben einlassen wenn ich dauernd das leben formen will? Das Leben formt sich von selbst, auch ohne mich. Dem Leben ist es sogar ziemlich egal was ich so veranstalte. Und genau das ist ja das schöne. Das macht es einfach. Wenn ich nicht so viel denke und mit dem Leben handele, dann nimmt mich das Leben und trägt mich.


    Zitat

    Okay, du kennst mich nicht und kannst dich gar nicht vorstellen, wie faul ich bin, in Sachen Verändern.... zulassen... okay... aber dann muss ich was verändern, oder musst sich was verändern, sonst lasse ich alles liegen und dann ist es gut.... und doch wieder weg...

    Wenn ich zulasse kommt die veränderung von Allein. Die Veränderung kommt immer von Allein.

    Zitat

    - habe ich nicht schon viel zu lange zugehört? Meine Mutter hat gesagt... mein Vater hat gesagt... mein Mann hat gesagt...... alle wussten es besser und ich habe zugehört, nun will ich nur noch auf einer Stimme hören, meine eigene und das von Leuten, wie du, die das hinter sich haben, aber zuerst komme ich!!!

    Du verwechselst gerade was. Zuhören bedeutet nicht alles glauben. Oder tun was andere sagen. Denn dann bist Du schon wieder beim wissen. Nicht wissen, zuhören. Wenn Du bei Dir selbst anfängst, wär das doch was.

    Zitat

    zuerst müsste ich wissen, was ich loslassen sollte...

    Na am Besten ist natürlich alles. Aber das wär für den Anfang vielleicht 'n bisschen viel. Aber Kleinigkeiten vielleicht? So als ersten Schritt?
    Wie wärs mit einer kleinen, Dir ach so wichtigen Gewohnheit? Oder ein Gegenstand?

    Loslassen bedeutet nicht etwas in den Mülleimer werfen oder sich trennen oder etwas nie wieder tun. Loslassen bedeutet zu erkennen, dass der Wert dessen was man diesem Gegenstand oder diesem Menschen beimisst nicht im Aussen sonden im Inneren stattfindet. Loslassen bedeutet mit allem was einem wertvoll ist verbunden bleiben zu können ohne eine äußere Verbindung haben zu müssen.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Liebe Honey,


    Zitat

    Du hast dich wirklich mit Dir beschäftigt!!!!

    Ich wurde immer wieder dazu gezwungen. Und das war auch gut so.

    Zitat

    Ich kann nicht glücklich mit jemanden werden, der selbst genug Probleme hat und sie nicht sieht.

    Wie wär's damit?

    Ich kann nicht glücklich werden, wenn ich mich nicht sehe.
    Ich kann nicht glücklich mit jemandem werden der vor lauter Problemen mich nicht sieht!

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    ich glaube zu verstehen was du meinst, es hat mit dem Bauchgefühl zu tun, nehme ich an...weniger mit dem Kopf (denken) dafür mit dem Bauch (spüren)... okay, ich bin am Ueben...
    Beobachten, was sich in mir tut und nicht angreifen, einfach nur beobachten und dann geschieht es von selbst....
    stimmt's?

  • Liebe Welia,

    ja, das trifft es im Allgemeinen. Ruhig mal dem Bauch vertrauen und nicht ständig das Erlernte "Ich kann doch nicht, ich sollte doch nicht, aber das geht doch nicht..." dem Bauchgefühl entgegensetzen.

    Das ist schon ein großer erster Schritt.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Weißt du Kaleu, ich bin ausgezogen damit ich mich besser fühle und mich nicht mehr durch in runterziehen lasse. Doch ich merke, das ich mich gar nicht viel besser fühle. Vermisse sogar manche Tage, wo wir was schönes gemeinsames gemacht haben.
    Nur ändert das nichts an der jetzigen Situation.

    Geht es dir auch so? Wahrscheinlich vermiss ich einfach die Zweisamkeit??!! Sollte ich denn jetzt nicht besser auf meinen Verstand hören, der mir sagt, das es nichts mehr bringt?

    Wie bist du mit der Situation umgegangen? Denn das Vertrauen hat ganz schön gelitten durch den Alkohol.....

    Liebe Grüße

  • Sorry Honey,

    das kann ich nicht beantworten. Denn meine Ex vermissen war ich schon in der Beziehung gewöhnt. Das musste ich nicht erst lernen. Ich musste "nur" lernen die sinnlose Hoffnung loszulassen.

    Es gab zu wenig gute Momente bei mir als dass ich irgendwas vermissen müsste. Bei mir war es nur eine Illusion die ich mir selbst immer wieder aufgebaut habe.

    Den Menschen darfst Du übrigens weiter lieben wenn es das ist. Das nimmt Dir Niemand weg!

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Zitat von Kaleu

    Liebe Welia,

    ja, das trifft es im Allgemeinen. Ruhig mal dem Bauch vertrauen und nicht ständig das Erlernte "Ich kann doch nicht, ich sollte doch nicht, aber das geht doch nicht..." dem Bauchgefühl entgegensetzen.

    Das ist schon ein großer erster Schritt.

    Liebe Grüße

    Kaleu

    Hallo Kaleu,

    wenn ich denke... dass mein Bauch ist grösser als mein Gehirn.... lach.... dann ist es doch selbstverständlich sein, dass mein Bauch mal Vorrang haben sollte... (war nur Spass....)
    Manchmal muss man einfach über sich selbst lachen können, nicht?

  • Zitat von Welia

    Hallo Kaleu,

    wenn ich denke... dass mein Bauch ist grösser als mein Gehirn.... lach.... dann ist es doch selbstverständlich sein, dass mein Bauch mal Vorrang haben sollte... (war nur Spass....)
    Manchmal muss man einfach über sich selbst lachen können, nicht?


    entschuldigung für die Fehler, ich musste lachen und habe dabei Augen zugemacht....

  • Liebe Welia,

    sich nicht zu rechtfertigen, bloss weil man mal gelacht hat, ist auch'n Schritt weg vom Co-Sein :)

    Ich hab 'ne ganze Weile gebraucht bis ich aufgehört habe mich für meine bloße Existenz entschuldigen zu wollen ;)

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    recht hast du.... aber...es war schon ein Schock als ich nachlas, wie ich geschrieben hatte.... nur ändern konnte ich es nicht mehr....ach...du hast wirklich recht, ich habe mich oft genug rechtfertigt.... danke!

  • Liebe Welia,

    ich wollte Dir heute Nachmittag noch was hinterlassen, was ich dann leider vergessen habe, das möchte ich noch nachholen.

    Zitat

    Das ich in diesem Forum angekommen bin, verdanke ich das Handeln, aber zuerst war das Denken da.

    Nein. Ich widerspreche Dir ganz einfach und sage Nein.
    Zuerst war die Resignation da. Das war mit Sicherheit mehr gefühlt als gedacht.

    Ich weiss nicht mehr weiter.

    An der Stelle war das Denken beendet und es kam die Einsicht.

    Ich schaffe das nicht alleine.

    Und dann kam die Handlung.

    Ich suche mir Hilfe.

    Als Du in's Forum gekommen bist, hast Du für einen Augenblick, nämlich genau diesen Augenblick in dem Du's getan hast, den Co-Kreislauf verlassen.

    Du hast Dir eingestanden nicht zu wissen und wolltest lieber zuhören.
    Du hast auch losgelassen, Du hast den Glauben losgelassen alles alleine zu können und alles alleine können zu müssen.
    Du hast zugelassen indem Du etwas Neues in Dein Leben gelassen hast.
    Und die Veränderung kam von allein.

    Denn es hat sich schon was verändert. Du bist immernoch hier. Dein leben ist jetzt schon anders als vorher.

    Auch wenn das nur ein kleines und einfaches Beispiel war, aber das trifft genau das worum es geht. Für diesen einen Augenblick als Du das Forum betreten hast, warst Du nicht mehr im Co-Kreislauf drin.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    sehr interessant, was du da schreibst, so habe ich es nicht gesehen, danke für deine Einsicht, die leuchtet mich jetzt ein...

  • Zitat von n i c i

    ... Nachtigal, ick hör dir trappsen...

    Hallo Welia,

    gut, Du hinterfrägst deine Gefühle, setzt sie in Zweifel.
    Ja, klammern ist bestimmt ein Teil des Co-Musters.
    Und "erkennen" ist der erste Schritt sich an sie ran zu machen.

    Warum ein schlechtes Gewissen haben, wegen so einer Lappalie ??

    Gruß, nici

    Hallo Nici,

    du fragst, warum ein schlechtes Gewissen?

    Habe ich mich auch schon gefragt und ich würde antworten:
    Weil ich nicht verletzen will, weil ich mich vorstelle, der gegenüber könnte traurig sein (da ich es selber wäre, in so einem Fall, projektiere ich also das was ich empfinde auf dem anderen)...
    Sowas kommt aus meiner Kindheit, da ich emotional total unterdrückt worden bin, ich war quasi geboren worden, um meine negative Umfeld glücklich zu machen, und jetzt bleiben Ueberresten davon.
    Ich erkenne es aber es kommt immer wieder vor....

  • Ich habe gerade diesen Thread nochmals gelesen und merke, wie ich in der Zwischenzeit mit der Beoachtung weiter gekommen bin.

    denn...
    Ich habe nicht nur die Tendenz zu streng zu mir zu sein:
    z.b. zwinge ich mich dazu ein Treff einzuhalten, weil ich Angst habe, wenn ich zu mir stehe, die Freundschaft zu verletzten.

    aber noch schlimmer...

    Ich erwarte das gleiche von meine Freunden, so dass sie sich dazu gezwungen fühlen, falls sie diese Erwartung spüren, auch gegen Willen den Treff einzuhalten... oder halt eine Ausrede suchen müssen, damit ich nicht sauer werde.

    Somit zwinge ich mich nicht nur selbst zur Falschheit sondern zwinge fast, mit meine Erwartungen, Freunden dazu, es gleich zu tun....

    Iggitt...welche unschöne Eigenschaft!

  • Hallo Welia!

    Ich weiß genau, wovon Du schreibst.
    Mir ist es leider auch erst in den letzten Monaten bewusst geworden, dass ich beziehungssüchtig bin.

    Vor meinem jetztigen Freund hatte ich 10 Jahre eine Partnerschaft mit einem Mann, der heute Alkoholiker ist, es zum Zeitpunkt unserer Trennung aber nicht war.
    Er hatte dennoch den Hang zum Substanzmissbrauch, war psychisch sehr labil.
    Im Prinzip war er wie mein jetziger Partner, nur dass dieser eben trinkt.
    Ich habe mich 5 Jahre lang nicht von ihm trennen können, obwohl ich wusste, dass ich ihn nicht mehr liebte.
    Ich habe es erst geschafft, als ich in Therapie war.

    Ich habe erkannt, dass ich ganz klar ein Muster habe, was die Partnerwahl angeht.
    Ich WILL die psychisch labilen, die, die ihr Leben kaum oder nur schwer selbst auf die Reihe kriegen.
    Ich WILL mich kümmern müssen. Als wäre ich eine Sozialarbeiterin. Allerdings tue ich das nicht bewusst.

    Ich habe zum Beispiel einen Kollegen, den ich sehr anziehend finde. Und nachdem ich ihn besser kennengelernt hatte, habe ich festgestellt: Der ist genau wie die anderen! Einfach ein Chaot mit labiler Psyche, der gern trinkt und kifft.
    Immerhin hat diese Erkenntnis dazu geführt, mich dann doch wieder von ihm zu distanzieren, zumal ich auch wenn meine Partnerschaft mit meinem jetzigen XY vorbei wäre (wann immer das sein mag...), gerne mal eine Zeit lang allein leben möchte.
    Ich denke, das brauche ich, um von meiner Co-Abhängigkeit und der Beziehungssucht loszukommen.

    Es gibt übrigens ein gutes Buch zu dem Thema. Auch empfehlenswert, wenn man (noch) nicht getrennt ist:
    "Wenn der Partner geht" heißt es und hat mir schon oft geholfen.

  • Hallo desparateS, du hast es also auch erkannt...

    wir haben ein Muster und wir haben ihm in der Partnerschaft, in der Familie, in Freundschaften und überall wo wir Gefühlen erleben.

    Man könnte sich vom Partner trennen (ich bin emotional von meinem Partner getrennt) aber der Muster dringt irgendwo anders durch...

    Z.b. habe ich mich eine Freundschaft aufgebaut, und was hat mich daran angezogen? Dass der Mensch hilfsbedürftig und traurig aussah....
    Zudem hatte ich falscherweise interpretiert, dass die Person unglücklich sei, also habe ich mein bestes gegeben, damit er wieder auflebt und glücklich erscheint... und nun, wo er auflebt... gönne ich es ihm nicht, denn sein Glück scheint nicht mehr von meine Hilfe nötig zu sein...

    Ein Alkoholiker kann sagen: ich trinke nicht mehr... ich mache ein Bogen um alles, was mit Alkohol zu tun hat, aber wir, Co-abhängige, müssten auf einer einsamen Insel leben, damit wir sicher sind, nicht wieder an unserer Sucht gefangen zu werden....

    Liebe, Freundschaften, Beziehungen...alles was emotional bindet kann uns wieder Co-abhängig machen....

    Irgendwie traurig, oder?

  • Das mit dem "Nicht-gönnen-können" kenne ich auch.
    Ich bin da auch ganz schlimm, insbesondere, was meinen Partner angeht.
    Ich würde es ihm nie zeigen, aber ich empfinde oft so.

    Das mit den Freundschaften kann ich so nicht bestätigen. Allerdings fällt mir auf, dass ich die Liebe, die ich von anderen bekomme (zb. Familie, Freunde) irgendwie nicht richtig annehmen kann.
    Ich kann mich darüber nicht so freuen, wie ich mich zb. darüber freue, wenn mein Partner mir sagt, dass er mich liebt (was ich ihm übrigens seit einigen Monaten schon nicht mehr glaube).

    Mir ist etwas völlig Banales, aber vielleicht bezeichnendes aufgefallen:
    Ich schaue gern Sex and the City. Ich weiß nicht, inwieweit Du in dieser Serie im Bilde bist, jedenfalls hat die Hauptdarstellerin im Laufe der Sendung mehrere Partner.
    Und mir gefällt ausgerechnet der am besten, der psychisch labil und leicht depressiv ist.
    Ist das nicht ein Witz?

    Sogar bei frei erfundenen Männern habe ich ein Muster!
    Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen.

    Meine Angst ist übrigens, dass mein Leben immer so weitergehen wird wie jetzt.
    Dass ich auch, wenn ich mich endgültig trenne, bald wieder auf den selben Typ Mann treffe, mich verliebe und wieder in der gleichen Situation bin.

    Ich denke, wir müssen an uns arbeiten. Von wegen einsame Insel!
    Ich möchte leben, und zwar richtig!
    Aber bisher bekomme ich es noch nicht so hin, dass ich mit mir zufrieden bin...

  • Hallo Desperate,
    ich habe letztens alte Geschichten vorgefunden, die ich als 12 - 13 Jähriges Mädchen schrieb, damals hatte ich zwar keine reale Erfahrung mit dem Verliebtsein aber ich schrieb gerne romantische Geschichten für mich...

    Du kannst dich 2x fragen, welche Typen ich mich wünschte, mal treffen zu können...alle solche, die meine Hilfe brauchte....

    Freundschaften, die mich am meistens geprägt haben, waren Menschen, die ich unterstützen konnte.

    Ich glaube, ich fühle mich nur lebendig, wenn ich das Gefühl habe, gebraucht zu werden, wo es nicht der Fall ist, wende ich mich ab!

    Die Liebe, die Freundschaft oder was es ist, flaut ab, fühlt sich lauwarm an.... und verschwindet irgendwo... wirkt nicht mehr so interessant, nicht mehr so spannend, und automatisch warte ich ab, auf den nächstens Schub...

    Wie eine Süchtige womöglich nach dem Stoff....

    Mich macht es auch Angst, denn ich bin ein Mensch, der grosse Gefühle braucht, wenn ich merke, dass es nicht Liebe ist, was ich

  • ich wollte schreiben... wenn ich merke, dass es nicht Liebe ist, was ist es denn? was ist Liebe, wenn nicht das was ich immer glaubte?
    Lauwarme Liebe kann ich auch nicht gebrauchen....

  • Vor der selben Fragestellung stand ich heute auch.
    Als Kind hatte ich immer den Traum von einer Partnerschaft auf Augenhöhe. Offensichtlich hat sich das im Laufe der Zeit geändert.

    Dass Freundschaften langweilig werden, kenne ich in abgeänderter Form auch.
    Wie schon gesagt: Die Liebe von den Menschen, die mich wirklich um meiner selbst lieben, wie zb. meine Familie, ist für mich irgendwie nicht so viel wert. Ich kann das schlecht in Worte fassen.
    Die Freude darüber ist nicht so da.
    Bei meinem Partner ist das anders. Da überkamen mich immer Glücksgefühle.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!