Situation mit meiner Mutter

  • Hallo Kyra!

    Zuerst möchte ich dir gleich mal Kraft schicken, dass du an deinem Weg festhalten kannst.
    Die Hilfe zur Selbsthilfe finde ich, machst du schon richtig. Dabei brauchst du dir aber keine Schuld od. ä. einreden, wenn du sie zum Geb. gratulierst.
    Es kommt ja nur darauf an, wie ruhig, knapp du es bewältigst.
    Meine "Grundprobleme" sind auch - habe ich durch die Therapie erfahren - von der Erziehung durch meine Mutter entstanden. Sie hat zwar nicht getrunken, aber dennoch sehr viel in mir ausgelöst.
    Mit der Therapie habe ich gelernt mich zu festigen. Durch die "Hausaufgaben" habe ich mir gewisse Sätze als Hilfen genommen, den täglichen Umgang zu meistern. Es war hartes Training - weil jahrelang gelebtes schwer aus dem Alltag herauszulösen ist.
    Vlt. findest du auch jemanden, der dir so aus deinem Tief herausholt. Such dir Hilfe. Du wirst merken, wie schön es ist, wieder frei zu sein.

    Ich wünsche dir alles Gute!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Kyra,

    mach das, was DIR gut tut. Du möchtest keinen Kontakt PUNKT
    Also schließe ich mich Kaffeebuch an und meine, schreib ihr einfach. Denn das einzige, was dich anscheinend überhaupt zum gratulieren bewegt, ist dein Pflichtgefühl. Und mit einer Karte "beruhigst" du dein Gewissen und musst dich trotzdem nicht näher mit ihr auseinandersetzen.

  • Hallo Kyra,

    willkommen im Forum.

    Zitat

    Dann wäre alles umsonst gewesen was ich versucht habe in den letzten 6 Monaten mit der Hilfe durch nicht Hilfe.
    Ich habe die Menschen die noch mit meiner Mutter zu tun haben was eine Handvoll ist versucht Klar zu machen wie ersnt Ihre Lage ist aber sie hören nicht auf mich und daher bin ich die einzige die den Kontakt abgebrochen hat.

    Das lässt mich vermuten, dass Du den Kontaktabruch gewählt hast, damit Deine Mutter wach wird und etwas gegen ihre Sucht unternimmt. Sicherlich ist es mehr eine Hilfe dem Alkoholiker die Verantwortung für sein Leben zurück zu geben, als ihm ständig seinen Hintern hinterher zu tragen. Eine Garantie, dass dieser Kontaktabruch bewirkt, dass sie aufhört zu trinken ist das jedoch überhaupt nicht.
    In erster Linie ist Kontaktabbruch etwas, dass einem selbst helfen soll und kein Druckmittel, den Alkoholiker trocken zu zwingen. Das funktioniert ohnehin nicht, wenn er trinken will tut er das. Das ein Alkoholiker wach wird ist nur ein Nebeneffekt. Hilft es Dir diesen Abstand zu wahren? Oder hast Du das Bedürfnis mit ihr in Kontakt zu treten, tust es aber nicht, weil Du hoffst, dass sie aufhört zu trinken damit Du wieder Kontakt zulässt?
    Tu das was Dir gut tut. Nicht nur Deine Mutter braucht Hilfe, Du auch. Deiner Mutter kannst Du nicht helfen, aber sehr wohl Dir

    Zitat

    Habe auch schon überlegt die Polizei einzuschalten da sie natürlich auch in Ihrem zustand Auto fährt aber was soll ich denen sagen die haben doch wichtigeres zu tun

    Aufgabe der Polizei ist es unter anderem unschuldige Menschen vor besoffenen Autofahrern zu schützen, dass ist wohl wichtig genug. Indem Du der Polizei ihre Trunkenheitsfahrten meldest kannst Du u. U. das Leben anderer retten. Ob das Deine Mutter retten wird, wenn sie ihren Führerschein los wird und eine empfindliche Strafe zahlen muss, dass weiß keiner. Kann sein, muss aber nicht.

    Deine Mutter ist eine erwachsene Frau fähig für sich selbst zu sorgen wenn denn will. Sie ist kein kleines Kind, dass man beaufsichtigen muss. Somit ist sie auch fähig die Konsequenzen ihrer Handlungen selbst zu tragen.

    Du bist nicht Schuld das Deine Mutter trinkt, genauso wenig wie Du die Verantwortung für sie, ihr trinken oder auch nicht trinken trägst. Deine Mutter hat der Flucht in den Alkohol den Vorzug vor der Lösung ihrer Probleme gegeben. Solange sie nicht aufhören will, wird sie es nicht tun. Diesen Willen kannst Du nicht erzwingen. Sie hat im Krankenhaus mehr als einen Warnschuss bekommen. Wenn sie ihn ignoriert, kannst Du nichts machen.

    Die ganzen Vorwürfe von denen Du schreibst, die Lügen, das Verdrehen von Tatsachen bis zur Unkenntlichkeit, das alles kenne ich nur zu gut von meiner Mutter. Der Austausch mit trockenen Alkoholikern hat mir gezeigt, dass alles sind Symptome der Krankheit. Es ist schwer das nicht persönlich zu nehmen, dass weiß ich. In ihrem benebelten Kopf ist das in dem Moment wo sie es sagt für sie die Wahrheit. Und zwar genau nur in dem Moment, in einem anderen kann das schon wieder ganz anders aussehen. Selten entspricht irgendetwas wirklich der Realität. Alkohol ist eine bewusstseinsverändernde Droge, das Hirn ist quasi falsch gepolt. In diesem Stadium hat der Spruch: „Kinder und Besoffene sagen die Wahrheit“ schon lange keine Berechtigung mehr.Versuche es nicht persönlich zu nehmen, versuche diesen Unfung den sie da von sich gibt nicht an Dich herankommen zu lassen.

    Du kannst Deiner Mutter nicht helfen und Du kannst sie nicht retten. Du kannst nur Dir helfen und Dich retten. Tue was sich für Dich gut und richtig anfühlt und nicht was andere meinen, dass Du tun musst. Weder was Dein Bruder meint, noch was die Gruppenmitglieder der AA meinen. Sie alle leben nicht Dein Leben, dass tust Du. Tue das, was Du möchtest. Willst Du ihr gratulieren, weil es Dir ein Bedürfnis ist, tue es, willst Du es nicht, weil es Dich zu sehr belastet, lass es.
    Es ist nicht wichtig was andere als falsch oder richtig ansehen, wichtig ist was für Dich richtig oder falsch ist. Willst Du ihr gratulieren, weil es Dir ein Bedürfnis ist, tue es, willst Du es nicht, weil es Dich zu sehr belastet, lass es. Wir können alle nicht in die Zukunft schauen und entscheiden deshalb immer nur für den Moment. Ob das was Du heute als richtig ansiehst später falsch ist und umgekehrt kannst Du nicht wissen, weiß keiner. Wenn Deine Handlung Dir in dem Moment richtig erscheint, dann ist sie auch richtig.
    Du bist wichtig! Was Du willst ist wichtig!

    Gruß
    Skye

  • Hallo Kyra,

    ich bin auch ganz neu in dem Forum und habe eine ganz komisches Gefühl im Bauch. Deine Geschichte kommt mir so bekannt vor. Der Schmerz, die Trauer und das nicht verstehen.

    Die Frau, die uns geboren hat, die hat ihrem Leben eine neue Wertigkeit gegeben. Ich habe auch verloren gegen den Alkohol. Meine Mutter möchte lieber Alkohol als Kinder oder Enkelkinder. Sie will lieber eine Flasche Wodka als mit uns zusammen sein.

    Durch das Korsikov-Syndrom (richtig geschrieben?) sterben soviele Gehirnzellen ab. Sie spielt uns (mich und meine Geschwister immer aus). Nach lange Krankenkaus - leberkoma - Magenbluten usw. ist sie wieder richtig wach - und schon schikaniert sie uns.

    In den verschiedenen Alkoholphasen gab es auch die Gewalt-Aggressionsphase. Hattet Ihr die auch? Nur ich habe die Wutanfälle abbekommen. Meine Schwester hat Geldgeschenke bekommen. Weil sie immer so lieb war und so... ÄTZEND

    Zum Führerschein: Die Polizei hat den Führerschein abgenommen. Leider mit soviel Promille, dass sie bewusstlos im Krankenhaus lag. Man hat sie so besoffen im Auto gefunden, dass man sie in den Krankenwagen umgelegt hat.

    Ich habe jahrelang Angst gehabt, dass ich das Kind von der Frau bin, die besoffen ein Kind tot gefahren hat.

    Wenn Du gratulieren willst, dann schick einfach eine Karte. Versuch Deine Seele zu schützen. Ich besuche meine Mutter fast nur noch mit meiner Schwester. Dann muss sie sich benehmen.

    Wie geht Dein Bruder damit um? Gehst Du noch zu Gruppe?

    Bitte halte durch und bleib bei Dir.

    Ich weiss, dass die Mütter immer unsere Mütter bleiben. Aber wenn Sie uns nicht wollen, dann ist es ihr weg. Sie lieben leider den Alkohol mehr als uns. Schau Dich in der Umgebung um. WIeviele Menschen lieben uns und sie bei uns, ohne dass wir verwandt sind.

    Viele liebe Wünsche für Dich :oops:

    Freunde sind Menschen die uns kennen und uns trotzdem mögen.... und echte Freunde fangen einen immer wieder auf - auch da, wo die Familie nicht da ist

  • Hallo Kaffeebuch,

    macht nichts -

    Gruß Lillemann

    Freunde sind Menschen die uns kennen und uns trotzdem mögen.... und echte Freunde fangen einen immer wieder auf - auch da, wo die Familie nicht da ist

  • Hallo Kyra,

    ich habe mir gerade noch einmal Deine Texte durchgelesen und habe sofort gedacht, dass kommt mir so bekannt vor. Meine Geschwister sind älter als ich und früh ausgezogen. Während ich schon lange mit einer alkoholkranken Frau lebte, musste mein Vater meinen Geschwistern es sagen, dass sie trinkt.

    Dein Bruder spielt es scheinbar für sich runter, denn dann kann es ja nicht so schlimm sein. Vielleicht ein selbstschutz???

    Heute habe ich erfahren, dass meine Mutter wieder nach Hause kommt. Vor drei Wochen lag sie im Sterben und heute turnt sie in der Kurzzeitpflege durchs Altenheim. Leider nicht, weil sie uns so lieb hat sondern um wieder an den beschissenen Alkohol zu kommen.

    Mir selber geht es halbwegs gut. Dieses seelische Auf-und-Ab ist recht hart. Zuerst heißt es, dass sie stirbt und dann (innerhalb von 7 Tagen) ist sie wieder voll da und schikaniert wieder.

    Hast Du eigentlich die Geburtstagskarte geschickt? Ich habe einen Geburtstag einen Fleuropstrauß geschickt mit Karte. Die hat sie "übersehen" und im ganzen Dorf erzählt, dass die liebe Tochter (meine Schwester) so eine liebe Idee hatte. Das tat weh - aber es hilft doch auf Dauer. Mein Gefühl ist kühl - sachlich - manchmal wütend. Angst habe ich vor mir selber, wenn ich denke: Ach, dann sauf dich doch tot. Jemanden den Tod duch Alkohol zu wünschen ist doch hart, aber die Gedanken kommen manchmal.

    Wie stehst Du zu Deinem Bruder? Wie eng seit ihr zueinander?

    Kennst Du den Satz: Freunde ist Familie, die man sich selber aussucht. Ich frage mich öfters: Würde ich mit meinen Geschwistern befreundet sein, wenn wir nicht verwandt sind?

    Verrückt, was für Fragen mir durch den Kopf schießen wenn ich hier schreibe.

    Was denkst Du nun? Hoffe, dass ich Dich nicht zu sehr persönlich bedrängt habe mit den Gefühlfragen. Aber es kam so über mich.

    Viele Grüße von ganzem Herzen Lillemann

    Freunde sind Menschen die uns kennen und uns trotzdem mögen.... und echte Freunde fangen einen immer wieder auf - auch da, wo die Familie nicht da ist

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