• Hallo Trauerweide,

    Zitat

    ich fasse mich jetzt nur kurz, da ich gerade meine Beruhigungstropfen genommen habe, in der Hoffnung gleich endlich schlafen zu können.

    In den Beruhigungstropfen ist aber kein Alkohol enthalten - oder?


    Gruß

    BC

  • Hallo BlueCloud,

    nein, das habe ich am Dienstag auch nochmal genau mit meinem NEurologen abgeklärt. Die darf ich weiterhin bei Bedarf nehmen.

    Jetzt weiss ich auch schon wieder genaueres.

    Nach vielen Telefonaten ist rausgekommen, dass die Bewilligung an eine alte Adresse von mir gegangen ist.
    Die Klinik habe ich auch angerufen. Dort ist leider auch noch keine Bewilligung eingegangen.
    Aber am Dienstag morgen habe ich dort das Vorgespräch und dann kann alles (soweit die Bewilligung endlich mal auftaucht) auch sehr schnell gehen.

    Nächste Woche Freitag ist die Beerdigung meines Opas. Ich denke ab übernächster Woche Montag bin ich dann wahrscheinlich schon in der Klinik. Drückt mir die Daumen.

  • So, gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch in der Klinik und am Montag geht es los.

    12 Wochen sind bewilligt worden. Ich bin gespannt, aufgeregt, auch ängstlich, neugierig.....
    VIele Gefühle auch einmal gerade.
    Darum gehts mir psychisch auch nicht ganz so dolle.
    Mit so neuen Situationen kann ich nur recht schwer umgehen.

    Aber das wird schon.

  • Meine 3. Woche in der LZT liegt nun hinter mir.
    Nach wie vor ist es sehr anstrengend. Abends bin ich sehr müde.

    Aber ich bin sehr froh, mich zu diesem Schritt entschlossen zu haben.
    Ich konnte schon sehr viele Dinge mitnehmen.

    In der Klinik habe ich außerdem bemerkt, wieviel Spaß mir Mannschaftssport macht. Kommende Woche werde ich zwei neue Sportarten im Verein ausprobieren und schauen, ob ich damit glücklich werden kann.

    Außerdem habe ich von meiner Therapeutin sehr gute Ansätze für einen neuen, anderen Lebensstil bekommen.

    Es wäre jetzt zuviel, alles aufzuschreiben.

    Aber ich merke wie gut mir diese Therapie tut.

    Wenn ich Probleme habe, fällt es mir leichter mich gedanklich damit auseinander zu setzen statt mich wie früher zu betäuben oder einfach abzulenken.

    Es ist durchaus möglich, unangenehme Dinge ohne Alkohol zu ertragen.

    Ich weiss jetzt nicht genau wieviele Wochen seit meinem letzten Tropfen Alkohol vergangen sind. 13 oder 14 müssten es inzwischen sein.
    Ich muss auch sagen, dass ich innerhalb der Therapie zwei- oder dreimal heftigen Trinkdruck hatte, weil so viel hochgekommen ist als ich damit konfrontiert wurde. Aber ich habe es durchgehalten und damit gearbeitet.

    Das Team und die Mitpatienten sind allesamt toll. Hinter allem was wir dort machen, sehe ich einen Sinn.
    Ich habe abgesehen von den sportlichen Plänen auch bereits zwei neuen Hobbies für zu Hause gefunden.

    Es geht also aufwärts. Auch wenn es kleine Schritte sind, für mich sind sie groß.
    Selbst meine Therapeutin hat mir bestätigt, dass ich sehr gut mitarbeite. Das macht mich auch sehr stolz.

    Es ist das erste Mal, dass ich mit so viel ernst bei der Sache bin. Und ich bin glücklich zur Zeit. Ich sehe die Baustellen in meinem Leben nicht als unüberwindbare Hindernisse, sondern als Herausforderungen die es anzupacken gilt.

  • glück auf tw

    Zitat von Trauerweide

    Auch wenn es kleine Schritte sind

    da bist du auf der sicheren seite.

    weiter viele neue erkentnisse und viel spass.

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo zusammen,

    im Moment komme ich nur am WE dazu etwas zu schreiben. Unter der Woche habe ich einfach keine Lust mehr mich an den PC zu setzen.
    Die Klinik ist nach wie vor sehr anstrengend. Aber ich gehe sehr gerne dort hin.

    1. weil es sehr gut tut, Menschen um mich zu haben, die das selbe Ziel verfolgen
    2. weil ich sehr viel mitnehmen kann.

    Wie weit mein Weg allerdings noch ist, habe ich an diesem Wochenende gemerkt. Ich habe zwar nicht getrunken, aber für einen Moment war der Gedanke da, alles über den Haufen zu schmeissen.

    Man muss wirklich jeden Moment achtsam sein. Die Gefahren lauern, immer und immer wieder.

    Ich habe noch sehr viel zu lernen. Aber es sind ja auch noch 8 Wochen Zeit.

    Ich bin heute auf den Tag sehr stolz auf 14 trockene Wochen.

  • hallo Tw, da kannst Du auch stolz auf Dich sein....und mit den Gedanken die einen immer mal wieder kurz anspringen finde ich, denken darf man, nur tun nicht...ich selber hab auch immer mal kurze Blitze, die mich aber nicht mehr so treffen, aber wachsam sein ist schon wichtig, das kommt ja oft in Situationen wo eigentlich kein sofort erkennbarer Anlass ist, jedenfalls bei mir, ich merke aber auch mit zunehmender Nüchternheit wird es viel weniger und ich kann gedanklich gegensteuern. Weiterhin viel Erfolg und Kraft für Dich. Consuela

  • Danke Consuela für deine Rückmeldung.

    Gestern gab es leider einen konkreten "Anlass" (klingt ganz schön blöd, ich hoffe ihr wisst, was gemeint ist).

    Ich war sehr enttäuscht, ängstlich und traurig in diesem Moment. Und plötzlich war der Druck da.
    Ich muss ehrlich gestehen, so knapp war es in den letzten 14 Wochen nicht ein einziges Mal gewesen.

    Morgen werde ich das in der Klinik ansprechen und mir überlegen, wie ich in solchen Momenten in Zukunft besser reagieren kann.

    Ich bin sehr erleichtert, dass es nicht dazu gekommen ist zur Flasche zu greifen. Aber es macht mir eine riesige Angst, dass ich fast alles hingeschmissen hätte.

    Der Verstand hat da wirklich für einen kurzen Moment ausgesetzt und dieser kleine Teil im Gehirn hat das Kommando übernommen.

  • Hallo Tw, ich kenne das schlimme Erschrecken darüber, wie nah es ist und wie schnell es vorbei sein koennte. Gut dass Du es hingekriegt hast, wenn Du es morgen gleich thematisieren kannst umso besser. Irgendwer hier schreibt immer vom Fiesling, das gefällt mir gut, obwohl es in solchen Situationen fast noch zu niedlich klingt. Für mich heißt er Teufel Alkohol (wieso eigentlich er?.ist mir noch nie aufgefallen??? Ich freue mich mit Dir dass Du widerstanden hast, und es ist ja echt nur kurz aber dafür heftig, jedenfalls bei mir.. Wir schaffen das und ich glaube fest daran. Mach gut und sei auch ein bisschen stolz auf Dich, das darfst Du sein
    Ganz liebe Grüße consuela

  • Hallo Trauerweide
    Das sind die Monente ,wo man meint man hat keine Macht mehr über sich selber.
    Was aber bestimmt interessant wäre wie ist es denn dazu gekommen?
    Ich für mich habe festgestellt, es kommt zwar abruppt,aber im nachhinein muss ich sagen,der Rückfall ist schon viel früher da nur fehlt noch der Auslöser.
    Und da glaube ich machen viele einen Fehler.
    Meiner Meinung nach tauscht man sich dahingehend viel zu wenig aus.
    Und versucht es mit sich selber auszumachen.
    Aber wie will einer wissen wie es einem geht,wenn er doch nicht darüber berichtet.
    Das einzige ,was du berichtet hast,das die Th Anstrengend ist.
    Wenn ich bei anderen lese empfinden sie es nicht so.
    Was ist Anstrengend?
    LG Hans

  • Hallo Hans,

    als anstrengend empfand ich es, dass ich plötzlich so gefordert war in der Reha. In meinem Job war ich absolut nicht ausgelastet.
    In der Reha hatte ich plötzlich volles Programm. Da war ich abends wirklich sehr müde und kaputt.
    Das hat sich aber nach den ersten drei bis vier Wochen gegeben.
    Inzwischen bekomme ich auch nach der Arbeit noch viel geschafft, genieße aber auch die Momente der Ruhe.

    Ich empfinde es als "irre" wie viel ich dort über mich selber lerne und auch Dinge umsetzen kann.

    Mein Leben sieht im Moment komplett anders aus als damals.
    Ich habe wieder Freude am Sport, bin in einem Fitness Studio angemeldet, treffe Freunde, gehe aus, kann alleine sein.

    Ich habe mich sogar von meiner extrem belastenden Beziehung gelöst, an die ich mich bis vor einiger Zeit immer sehr stark geklammert habe. Dort war der Alkohol leider auch immer wieder ein großes Thema.
    In der Reha habe ich gelernt, was ich von einer Beziehung erwarte und das mein Ex-Partner mir das absolut nicht geben kann.

    Im Moment würde ich sagen, dass ich mein Leben recht gut im Griff habe.
    Der Drang zu trinken wird immer weniger.

    In der Reha lernen wir vor allem achtsam mit uns und der Umwelt umzugehen. Nicht nur in Bezug auf den Alkohol, sondern auch in alltäglichen Dingen.

    Ich glaube, ich kann gar nicht alles wider geben, was ich dort lerne.

    Trotzdem, das es mit dem Geld natürlich nicht so leicht ist zur Zeit (das war immer meine Ausrede nicht in eine LZT zu gehen), bereue ich es keine Sekunde diesen Schritt unternommen zu haben.

    In Bezug auf meinen Job hatte ich vor 1 1/2 Wochen ein GEspräch mit meinem Chef. Ich möchte vermeiden, wieder in diesen tristen Joballtag zu kommen, bei dem ich neun Stunden nur die Zeit absitze.
    Ich möchte gefordert werden.
    Er ist sehr daran interessiert mir neue Aufgaben zu geben und hat mir auch gleich signalisiert, dass ich mich sofort melden soll, wenn es dann zuviel wird.

    Im Grunde bin ich wirklich schon einige Baustellen angegangen und der Anfang ist bei jeder gemacht.

    Ich bin stolz und glücklich über mein jetziges Leben.
    Aber ich bin auch vorsichtig und achtsam.

  • Inzwischen sind es sogar schon über 4 trockene Monate.

    Das ist noch nicht viel aber ein Anfang. :)


    Vielleicht kann ich gerade noch erzählen, dass letzte Woche einer von der Nachsorgestelle in der Klinik war zu der ich danach auch gehen möchte.
    Kommende Woche werde ich mit dem Mitarbeiter der Reha den Antrag stellen (vier Wochen vorher hat man mir gesagt). Und dann wird erstmal ein halbes Jahr genehmigt, das aber um ein weiteres halbes Jahr verlängert werden kann.

  • Hallo Hans,

    ein schönes Gefühl, oder? :)

    Für heute Abend habe ich einen Notfallplan falls es mir nicht so gut geht. Immerhin ist die Trennung ja doch noch recht frisch und ich habe noch kein WE als Single erlebt in der letzten Zeit.
    Aber eines weiss ich jetzt doch schon ganz sicher.
    Trinken werde ich nicht!!!

    Entweder das unangenehme Gefühl aushalten (wenn es denn dann kommen sollte) oder etwas ablenken. Mal sehen.

  • Hallo Trauerweide

    Zitat

    Entweder das unangenehme Gefühl aushalten (wenn es denn dann kommen sollte)

    Ich kann dir nur sagen,wenn es kommt,dann Breche ab,und gehe.
    Das ist meine Erfahrung.
    Warum:
    Warum aushalten,es Triggert nur brauchen wir das ??????
    Ich meine nein.
    Und mir hat es schon gereicht wenn das Triggern anfängt.
    Das hält dann auch schon ein Paar Stunden an.
    Und ich stelle mir vor je länger ich das zulasse je heftiger wird das.
    Aber viel Spass Heute Abend.
    LG Hans

  • Hallo Hans,

    da bin ich etwas unsicher.
    Klar, es wäre schöner sich abzulenken und bestimmt auch schmerzfreier. Andererseits muss ich ja lernen, unschöne Gefühle auch ohne Alkohol auszuhalten.

    Am Donnerstag hat meine Therapeutin noch zu mir gesagt, dass ich auch lernen soll alleine zu sein und das auszuhalten.

  • Hallo Trauerweide
    Jeder so wie er Kann.
    Es ist nun mal so wie es ist.
    Du musst schon unterscheiden,was dein th gesagt hat,und was du Praktiezieren willst.
    Sie sagte:

    Zitat

    dass ich auch lernen soll alleine zu sein und das auszuhalten.


    Sie hat aber nichts von der Mutprobe unter Alk geredet,und das ist ein Unterschied.
    Ich habe zu Sylvester 3 Einladungen gehabt,und alle drei dankend
    abgelehnt.
    Aus dem Grund um mich erst gar nicht erst in solch eine Versuchung zu bringen.
    Aber du wirst es erleben.
    LG Hans

  • Also ich war gestern Abend jetzt doch zu Hause.

    Zwischendurch kam der Gedanke an meinen Ex zwar immer mal wieder. Aber es war nicht so quälend wie ich es mir vorgestellt hatte.

    Im Grunde bin ich sehr erleichtert, dass ich den Sprung aus dieser Beziehung geschafft habe.
    Ich merke, dass ich wieder mehr auf mich achte. Der Haushalt bleibt nicht mehr liegen.
    Ich habe wieder Spaß daran rauszugehen.

    Gestern war ich für einen Samstag relativ früh im Bett.
    Gleich werde ich zur Sonnenbank und ins Fitness Studio fahren.

    Meine nächste Baustelle wird jetzt in Angriff genommen. Ich möchte gerne wieder abnehmen.

    Die Abende waren bei mir schon immer etwas schwierig. Da neige ich leicht zu Depressionen.
    Gestern Abend war ich zwar nicht überglücklich, aber auch nicht todtraurig.
    Es war halt ein relativ normaler Abend.

    Heute Morgen geht es mir dafür schon umso besser. Ich freue mich gleich bei schönem Wetter etwas rauszugehen.

    Das war noch vor einigen Wochen für mich auch ein total unmöglicher Gedanke. Der Sonntag gehörte schon immer der Couch. Da hätte ich nie einen Fuß vor die Tür gesetzt.

  • Hallo Trauerweide
    Mich Freut es das du das so gemacht hast.
    Vielleicht waren die Tipps die du ja hier bekommen hast hilfreich
    oder gar der Auslöser,das du Gestern zu Hause geblieben bist.
    Schreibe es doch mal Nieder,das wäre doch auch für andere gut wie es dazu gekommen ist,das du gestern nicht raus warst....
    LG Hans

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