Meine Chefin weiß, daß ich Alkoholikerin bin und sie weiß auch, daß ich abends Therapie mache und meine Selbsthilfegruppe besuche. Nun ist die Therapie mal an einem Tag ausgefallen und ich habe dann abends gearbeitet. Jetzt ist es so, daß mich meine Chefin mehrmals abends zur Arbeit eingeteilt hatte und es fällt mir total schwer, sie darauf aufmerksam zu machen, daß ich an diesen Tagen wieder regelmässig Therapie habe.
Daß ich abends "frei" bekomme,war eine Grundvoraussetzung, daß ich die Arbeit angefangen habe
Seitdem ich nicht mehr trinke, fällt es mir schon etwas leichter meine Interessen zu vertreten, zu sagen, was ich möchte und was nicht. Vorher habe ich alles mit mir machen lassen und wurde auch ausgenutzt.
Nun grübele ich darüber, wie ich es meiner Chefin sage, daß ich an den Therapietagen nicht arbeite und das nur eine einmalige Sache war, weils halt ausgefallen war
Warum fällt es mir so schwer?
Beim Therapiebeginn war ich so entschlossen, alles zu tun, daß ich trocken bleibe und auch alles zu tun, um Therapie zu machen- selbst, wenn es auf dem Arbeitsmarkt schwieriger wird.. Und nun schwächele ich
Mach mir einen Kopf, komme mir vor, wie jemanden, der nicht das recht hat, Ansprüche zu stellen. Mehr noch , es ist mir peinlich, meine Chefin auf die mündliche Vereinbarung noch mal hinzuweisen und die Wichtigkeit meiner Therapie und Trockenheit zu betonen. Sie weiß ja Bescheid- wenn ich wieder trinke, ist keinem geholfen
Warum ist es mir so arg und so unangenehm Ansprüche zu stellen??
Ich weiß, es nicht