Ich komme nicht aus dem Strudel raus ...

  • Hola an alle,

    ich habe mir heute eine Abstinenz-Card gemacht, werde sie immer bei mir tragen, mehrmals täglich lesen ... auf das es sich "irgendwann" in meinem Hirn verfestigt.

    Das habe ich draufgeschrieben:

    Ich trinke nicht, weil ...
    * ich mich nüchtern viel !!!!!!! besser fühle
    * ich eine gute Mutter sein will
    * es mein Wesen zum Nachteil verändert
    * es mir am nächsten Morgen schlecht geht
    * meine Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist
    * es der Figur/Gesicht schadet
    * im „Rausch“ viel Zeit vergeudet wird
    * es entspannt mich nicht sondern schadet mir
    * ich dann „Gefühle“ habe, die nicht echt sind
    * ich mich nicht müde und abgefrackt fühlen will

    Gruß von der Triene, die mit dem heißen Wetter überhaupt nicht klar kommt.

  • glück auf triene

    Zitat von Triiine

    ich habe mir heute eine Abstinenz-Card gemacht, werde sie immer bei mir tragen, mehrmals täglich lesen ... auf das es sich "irgendwann" in meinem Hirn verfestigt.

    sehr gute ideee ^

    wie liefs mit dem nachbarn oder besser ohne ihn?

    wunderschönes sommerwochenende

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hola ihr beiden,

    dieses Abgrenzen raubt mir unheimlich viel Energie.
    Und nachdem er mich vorgestern überredet hatte, das Fußballspiel zusammen zu schauen, hatten wir wieder die klassische Situation - ich total abgespannt und knülle, hatte mich dann doch wieder zu einem Schorle überreden lassen.
    Ich weiß dann hinterher nicht, auf wen ich wütender bin - auf ihn oder auf mich.

    Deshalb habe ich mir heute auch meine Abstinenz-Card gemacht ... am liebsten würde ich mir die ganzen Sätze in meinen Kopf hämmern :twisted:

    Die kommenden Tage ist hier bei uns wieder ein mehrtägiges Fest. Habe bisher alle Einladungen abgelehnt und mir für's Wochenende ein Alternativ-Programm ausgedacht.

    Es wäre alles einfacher, wenn er nicht da wäre.
    Bin zur Zeit etwas rat- und mutlos :cry:

    lg Triene

  • Zitat von Triiine

    Es wäre alles einfacher, wenn er nicht da wäre.


    Hallo,

    irgend eine Ausrede hat mir mein Suchtgedächtnis früher auch immer "einblasen" können. Erst als ich kapiert habe, dass ich etwas unternehmen, bzw. ändern, muss, um mich zu ändern und trocken zu werden, konnte ich dies durchschauen und lernen damit umzugehen.
    Dazu gehört dann auch Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen, und dann auch durchzuziehen.

    Schönen Tag noch

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo nochmal,

    "Es wäre alles einfacher, wenn er nicht da wäre."

    Du kannst ihn schlecht bitten umzuziehen ... ?!
    ... aber vielleicht kannst Du Dich mit dem Gedanken daran anfreunden?

    ... es wäre "einfacher" - aber auch nicht "leicht"!
    Die wichtigste Person dabei, bist DU selbst!
    Will heißen, es gibt keine Garantie für ein "einfacheres" Gelingen, an einem anderen Ort!

    Wolltest Du eventuell trinken??
    Du weißt, dass sich Dein Hirn, in seiner Gegenwart, sofort auf Alk einstellt ...
    Warum hast du Dich (sonst) „überreden“ lassen?

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Von Dir:
    „Ein Umzug würde für mich definitiv nicht in Frage kommen.
    Dafür habe ich einfach zu viel Kraft in meine "Traumwohnung" investiert. Ich würde es auch meiner Tochter nicht zumuten wollen.
    Das Beste wäre, wenn er sich ne neue Freundin sucht, dann wären die Grenzen klar abgesteckt ...“

    Was meinst Du wie viel Kraft Dich Deine Abstinenz noch „kosten“ wird?
    Ich musste mehrmals meinen „Einsatz“ erhöhen!

    Lieber eine „nasse“ Mutter für die Tochter?

    Willst Du Deine Trockenheit auf seine neue Beziehung bauen/stützen/stellen??

    Noch ein Gruß :D
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Triene,

    Du schreibst von Deiner Traumwohnung....wenn es aber nicht das Umfeld bist, in dem Du am Anfang und später auch nicht trocken bleiben kann, ist diese den Begriff nicht wert.

    Du musst für Dich entscheiden, was Dir wichtig ist, eine Traumwohnung, wenn Du weitertrinkst, wird sie sicherlich nicht lange bleiben. Kontrollverlust, Arbeitsplatzverlust, Geldprobleme, noch mehr Alkohol und dann? Kannst Du Deine Wohnung dann halten???????????

    Du solltest materielle Dinge derzeit nicht in den Vordergrund schieben, Du bist wichtig und Deine Tochter, und wenn Du dort nicht trocken bleiben kannst, musst Du gehen.......

    Meine Gedanken.

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Ein fröhliches "Guten Morgen" an alle,

    ich habe mir gestern ein ganz persönliches Weihnachtsgeschenk gemacht: den Zugang zum geschützten Bereich im Forum.

    Nachdem ich mich nun 53 Tage selber sehr mißtrauisch beäugt und beobachtet habe, wird es Zeit für den nächsten Schritt.

    Das Coaching läuft schon, der Bekanntenkreis wurde auf den Prüfstand gestellt, meine Familie und engsten Freunde sind informiert ...

    Ich habe derzeit ein unglaublich hohes "Ruhebedürfnis", so dass mich der Besuch einer realen SHG (noch) sehr unter Stress setzen würde.
    Vielleicht ändert sich das noch, aber bis dahin möchte ich gern diese virtuelle Art der Selbsthilfe/Unterstützung nutzen.

    Ich wünsche allen einen guten Dienstag mit vielen schönen Momenten.
    Triiine

  • Guten morgen Triiine,

    willkommen zurück hier im Forum.

    Zitat von Triiine


    Ich bin eine von denen, die vor zwei Jahren in der Versenkung verschwunden ist...
    Triene

    Bedeutet das, dass du dann auch wieder zu trinken angefangen hast und nun vor einigen Wochen wieder neu gestartet hast?

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Sí Señora :) ... ich freue mich schon auf den Austausch.

    Es ging mir noch nie so gut, wie in den letzten 54 Tagen ... aber ich bin sehr wachsam/achtsam und auch noch sehr misstrauisch, was meine eigene Konsequenz betrifft - kein Wunder, wenn man sich jahrelang im Kreis gedreht hat.

    Ich stelle mir oft die Frage, was ist diesmal anders?
    Anders ist, dass ich diesmal nicht bloß überlegt habe, was ich ändern könnte ... sondern ich verschiedene Dinge rigoros geändert habe. Und ich merke, dass mir das unheimlich gut tut ... joggen, Coaching, Ruhe/Stille/Meditation/Sinnieren, lesen ... all das unterstützt dieses Gefühl und macht mich seit längerer Zeit wieder innerlich ruhig und gelassen.

    Ich habe mich freiwillig aus meinem sozialen Umfeld zurückgezogen ... ich brauche das derzeit - wie lange das so sein wird, weiß ich nicht. Und wohin mich dieser Weg mal führen wird, weiß ich auch nicht.
    Aber es fühlt sich verdammt gut, sich auf den Weg gemacht zu haben.

    Silvester verbringe allein zu Hause - ich habe alle Einladungen ausgeschlagen, ich möchte das Jahr ganz ruhig, allein und mit vielen schönen Gedanken beenden.

    Allen einen schönen Mittwoch
    wünscht Triiine

  • Guten Morgen, Zotti,

    ja, so ist es.

    Ich habe es die letzten beiden Jahre nicht geschafft. Ich habe es auch nicht geschafft, die Wohnung zu wechseln.
    Mein Nachbar ist im Herbst ausgezogen ... seit dem habe ich nichts mehr getrunken und auch bisher nicht das Bedürfnis danach verspürt.

    Aber ich kenne meine Trigger, ich weiß, was für mich gefährlich werden kann und deshalb versuche ich, mich so gut wie es geht, zu schützen.

    Ich möchte diese Ruhe und Ausgeglichenheit nicht wieder hergeben.

    Liebe Grüße von Triiine

  • Hallo Trine,

    ich habe heute Deinen Thread gelesen und mich selbst sehr darin erkannt, wie bei mir noch alles vor einem Jahr war.

    Bei mir kam das Erwachen dann mit dem Verlust des Führerscheins.

    Was ich klasse finde ist, dass Du so reflektiert und ehrlich schreibst und Deine Auseinandersetzung mit dem Thema ja nun schon sehr lange geht.

    Hast Du Dir überlegt doch mal zur Suchtberatung zu gehen? Auch wenn ich keine Therapie gemacht habe, mir haben die Gespräche dort sehr geholfen. Nicht nur in Bezug auf das Thema Alkohol, sondern mir mal ALLES offen von der Seele reden zu können.

    LG und viel Erfolg,
    Newlife

  • Liebe Newlife,

    danke für deine Rückmeldung.

    Du hast Recht, das Thema Alkohol ist es meistens nicht allein, oftmals ist es eine Mischung aus Ängsten, Verhaltungsmustern, Glaubenssätzen ...

    Um bestimmte Muster bei mir zu durchbrechen, habe ich im Herbst ein Coaching begonnen. Der Wunsch, mir so etwas zu "gönnen", bestand schon seit einem Jahr und anscheinend war nun die Zeit reif dafür.

    Und ich bemerke Veränderungen in mir ... ich glaube, ich war noch nie in meinem Leben so demütig und dankbar, dafür dass ich wieder klar im Kopf bin, dafür, dass ich mein Leben wieder selbstbestimmt führe.

    Dafür nehme ich gern in Kauf, dass ich mich auf unbestimmte Zeit von verschiedenen Dingen zurückziehe und dass eine Partnerschaft derzeit nicht in Frage kommt. Ich brauche all meine Kraft und Ruhe für mich.

    Sollte ich merken, dass mein Weg gefährdet ist, werde ich weiter um Hilfe suchen/bitten. Aber momentan möchte ich mich nicht mit zu vielen Dingen unter Druck setzen.

    Liebe Grüße von Triiine

  • Ein "Hola" an alle Forumnutzer,

    als bisher stille Mitleserin - ich warte noch auf meine Freischaltung für den geschützten Bereich - möchte ich ein Dankeschön dalassen.

    Vieles, was ich hier lese, spricht mir aus dem Herzen. Oftmals denke ich - ja, genauso empfinde ich es auch.

    Früher war ich dazu gar nicht fähig, ich stand mir selber im Weg und ich hab mir auch die Luft zum Atmen genommen. (so wie Lito es beschrieben hatte)

    So ganz langsam, in ganz kleinen Schritten ... bemerke ich Veränderungen in mir und das Schöne ist, mein Umfeld nimmt es genauso wahr. Zumindest bekomme ich diese Rückmeldungen.

    Dieses Tiefdurchatmen und einfach nur zufrieden zu sein, zaubert immer ein Lächeln auf mein Gesicht. Es erscheint vieles plötzlich so klar, so als ob ich aus einem bösen Albtraum aufgewacht bin.

    Die Rahmenbedingungen für meinen weiteren Weg sind gelegt, jetzt liegt es an mir, diesen Weg konsequent weiter zu beschreiten.

    Die Grundbausteine setze ich diesmal konsequent um. Früher hab ich mir nur das für mich nicht so Schwierige herausgepickt. Ich dachte, das würde schon ausreichen. Tut es aber nicht und ich glaube jetzt auch zu verstehen, warum die Moderatoren so kompromisslos sind, was die Grundbausteine angeht.

    Ich wünsche allen ein angenehmes 3. Adventswochenende ... mit viel Kerzenlicht und leckerem Duft aus der Küche :)

    Triiine

  • Hallo Triiine,

    habe mir gerade deinen Thread durchgelesen.
    Was für eine Entwicklung im Vergleich zu deinen ersten Posts!

    Es macht einem Neuling wie mir sehr viel Mut zu lesen, wie gut du dich fühlst und welche Veränderungen die Abstinenz in dein Leben gebracht hat.

    Ich wünsche dir, das du diesen Weg weitergehst und du hast vollkommen Recht, die Moderatoren wissen warum man kompromisslos sein muss :wink:

    Auch dir ein schönes 3. Adventswochenende!

    LG
    Carmelita

  • Hola an alle,

    heute ist mein 58. Tag, meine 8. Woche, bald ist es der zweite Monat.

    Ich kann es manchmal noch gar nicht so richtig fassen, dass da so viele grüne Tage in meinem Kalender sind. Ich schaue mir diesen Kalender bestimmt zig Mal am Tag an und scrolle die grünen Tage hoch und runter.
    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzten 20 Jahren (außer den Schwangerschaften) so lange am Stück ohne Alkohol war.

    Mit dem Wort "trocken" tue ich mich schwer, weil ich mich selber noch nicht "trocken" sehe ... ich weiß auch gar nicht, ob ich mich überhaupt mal trauen würde, mich als "trocken" zu bezeichnen.

    Ich bin überrascht, welche Geduld in mir steckt. Wo ich früher alles gleich und sofort wollte, da kann ich jetzt warten. Das trägt auch viel zu meiner derzeitigen Gelassenheit und Ausgeglichenheit bei.

    Das Coaching/Supervision/Therapie (wie immer man das nennen will) ist in dieser Hinsicht auch eine große Hilfe für mich. Es beinhaltet vor allem berufliche aber auch private Dinge - so ganz trennen lässt sich das ja auch nicht.

    In meinen ersten beiden Sitzungen habe ich mich noch nicht getraut, über meinen nicht kontrollierbaren Umgang mit Alkohol zu sprechen. Ich glaube, ich musste erst das nötige Vertrauen zu ihr (und auch zu mir) fassen.
    Vorige Woche habe ich es dann getan ... es fällt mir immer noch nicht ganz leicht, zuzugeben, dass ich nicht in der Lage bin, nur ein Glas zu trinken ... zugeben, dass ich das nicht unter Kontrolle habe.

    Nach unserem Gespräch fühlte ich mich sehr erleichtert, ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass sie das weiß ... so kann sie besser mit mir zusammen verschiedene Dinge aufarbeiten.

    Vorhin saß ich mit einer Tasse Kaffee im weihnachtlich geschmückten Wohnzimmer und dachte wieder "ach, geht's mir gut".
    Welch ein Unterschied zu den früheren Sonntagen ... die Sonntage waren oftmals der Horror für mich, ich bin dort regelmässig in ein Loch gefallen und habe das Loch mit Wein zugeschüttet - das erste Glas sorgte für eine leichte Euphorie, ab dem 2., 3. .... Glas sank ich immer in das Loch und badete im Selbstmitleid.

    Seit 2003 führe ich Tagebuch und ich lese oftmals nach, wie es mir damals ging. Diese Abgründe jagen mir regelmässig einen Schauer über den Rücken.

    Bueno ... trotz verregnetem Sonntag wünsche ich allen einen angenehmen, besinnlichen Sonntag.

    Triiine

  • Liebe Triiine!

    Ich möchte dir ganz herzlich zu deinem 58. Tag gratulieren!!
    Hab ein bissl in deinem Faden gelesen (nicht alles) und bin beeindruckt, wie gut du das in deine Hände genommen hast.

    Was ich auch schon kenne (obwohl erst 24 Tage), ist das "mehr Geduld haben", gelassener zu sein, alles bedachter angehen zu können.

    Auch konnte ich früher mit den meisten Menschen keinen Smaltalk führen - das ging mir nur auf die Nerven - ich ging kaum wo hin, wo Menschenansammlungen zu erwarten waren, auch habe ich mich mit lieben Freunden und Verwandten nicht mehr getroffen, weil mir alles zu mühsam war und ich nur nach Hause wollte um meine Flasche Wein endlich zu öffnen.

    Nun habe ich wieder Spaß an Gesprächen, Interesse an anderen Menschen. Kann mich wieder für viele Dinge interessieren!

    Das macht wirklich Spaß und ich fühle mich nicht mehr so gehetzt und ruhelos.

    Triiine, weiterhin alles Gute auf deinem Weg wünscht dir Prinzessin?

    Fini

  • Hallo Triiine,

    wollte Dir schon länger mal einen kleinen Gruß hinterlassen. Jetzt, wo ich grad Deinen Beitrag bei der Prinzessin dieses Forums gelesen habe, tu ich es auch endlich.
    Wir laufen ja auch fast im Gleichschritt, so wie ich es mit Zotti tu. Allerdings habe ich ziemlich schnell aufgehört, die Tage zu zählen. Vielleicht einfach, weil sie immer randvoll sind und ich weder Zeit noch einen Nerv dafür hab. Vielleicht auch, weil ich zum Glück bisher nie wirklichen Saufdruck verspürt hab. Die Anzahl der trockenen Tage ist mir weit weniger wichtig als die Gewissheit, heute wieder keinen Alkohol gebraucht zu haben (und im Idealfall noch nicht einmal daran gedacht zu haben).
    Und wenn ich es genau wissen will, schaue ich einfach unter Zottis Nickname nach dem genauen Datum.

    Da ich jetzt erstmal bis Anfang Januar im Urlaub bin, wünsche ich Dir schon mal Kraft, Optimismus und Selbstvertrauen für einen trockenen Jahresausklang und einen ebenso trockenen Start ins Jahr 2013.

    Georg

    Suche nach Erfolg, nicht nach Perfektion. Vergiss nie dein Recht, dich zu irren, weil du dann die Fähigkeit verlieren wirst, Neues zu lernen und in deinem Leben vorwärts zu gehen. Erinnere dich daran, dass sich hinter Perfektionismus immer Angst verbirgt.

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