verminderte Schuldfähigkeit , hilflose Person Unzurechnungsfähigkeit....Erwachsen, Eigenverantwortlich...selbstbestimmt???
Schlagworte wie diese haben mit Sicherheit alle schon mal gelesen oder gehört, gerade im Zusammenhang mit Alkohol....
Ich tue mich immer noch schwer damit, wenn ich Sätze lese wie:" Deine Mutter ist alt genug, sie muss entscheiden, ob sie trinkt oder nicht, oder Deine Mutter ist erwachsen und kann für sich selbst entscheiden...
WAS DENN NUN???? Wenn jemand krank ist, ist er krank, wenn jemand süchtig ist, ist er krank und süchtig...UND an einem Punkt der Sucht angekommen, gibt es ganz offensichtlich keine "freie Entscheidung" mehr, sondern einen starken Entzug, Suchtdruck, der, steht man ihm alleine gegenüber kaum zu ignorieren ist.
Meine Mutter zum Beispiel, sie trinkt seit über 25Jahren, mittlerweile nennt man das Stadion in dem sie sich befindet Spiegeltrinken...das Gehirn ist in Mitleidenschaft gezogen, ebenso wie ihre Leber etc....da sie oder andere Süchtige häufig durch schmerzliche Erfahrungen oder warum auch immer in diese Suchtspirale geraten sind, ist es für diese Menschen also schnell der einzige (geglaubte) Ausweg aus den negativen Gedanken, irgendwann verlernt man aber doch auch, dass es andere Möglichkeiten der Problembewältigung gibt und dann???? Ist es der Richtige Weg diese Menschen fallen zulassen....was einem oft geraten wird???
Ich habe oft das Gefühl, dass mit Suchtkranken auch Geld gemacht wird...nach dem Motto, lass sie weiter Saufen, die können sich nur selber helfen...Die Alkoholsteuer wirds freuen, die Krankenkassen bezahlen die Entzugskliniken...Ich meine da müsste es doch eigentlich ganz andere Therapie ansätze geben oder??? Es sind so erschreckend wenige, die den Ausstig aus der Sucht durch eine Therapie schaffen...wo bleibt denn da das streben nach den immer geforderten Erfolgsquoten???
Durch meine langjährigen Erfahrungen mit dieser Problematik Alkohol, bin ich noch immer nicht an dem Punkt angekommen, an dem ich sagen würde es wurde oder wird für diese Menschen alles getan was geht, den Rest müssen sie selber wollen, sondern ich empfinde Entzugskliniken...und ich kenne durch meine Mutter etliche, als reine Geld und Zeitverschwendung...Diazepam gegen Krampanfälle und sonst noch irgendwelche Medis, ansonsten gibs Essen und Getränke, ein Bett und???? Beschäftigungsprogramm für einige Wochen...wie will man denn damit eine Sucht bekämpfen???Die Urasachen, warum ein Mensch süchtig wird ist sicherlich ganz unterschiedlich, aber muss nicht genau da auch der Ansatz in der Therapie sein??? Individuell und nicht immer dieser Einheitsquatsch???Schema F und wenn Patient es nicht rafft oder gar nicht schafft, dann ist es schlichtweg sein eigens Versagen und seine Willenlosigkeit???
Man sollte sich mal darüber im Klaren sein, was Sucht alles verursacht...nicht nur der Betroffene ist krank, sondern sein komplettes Umfeld, Kinder, Partner Familie...und auch die werden früher oder später eine Therapie benötigen, weil wir nämlich gezwungener Maßen hier die Rolle der Therapeuten übernehmen müssen, zumindest solange, bis wir vielleicht stark genug sind uns aus diesem Sumpf zu befreien...Aber zu welchem Preis????
Mich würde mal wirklich interessieren, wie ihr darüber denkt, wer von den trockenen Alkoholikern kann sagen: Was hat mir damals wirklich geholfen, was hätte ich mir an Hilfe gewünscht, wozu war ich damals überhaupt in der Lage, wie war denn meine eigene Entscheidungsfreiheit....daraus, und ich meine es wirklich genau so, müsste man doch ein völlig neues Therapiekonzept basteln können, von dem dann eines Tages Alkoholiker provitieren können...
Z.Bs. reguläre Wohngruppen/WGs, die z.Bs auch von der ARGE bezahlt werden, halt wie der Mietzuschuss für eine normale Wohnung, eine Möglichkeit, mit Unterstützung sein Leben auch längere Zeit als einige Wochen, völlig von der Normalität abgeschirmt...leben zu können????
Es gibt schließlich auch Einrichtungen für Wohnungslose, die werden auch nicht von der KK bezahlt....wißt ihr wie ich das meine????
Ich würde sogerne ein solches Konzept schreiben, ein Pilotprojekt starten....
Bin mal gespannt ob sich jemand an dieser Diskusion beteiligen mag...Gruß KIM