• Hallo zusammen!

    ich bin jetzt 26 jahre alt, seid meinem 14 Lebensjahr weiss ich das meine mutter alkohol trinkt, damals war sie schon 4 jahre abhänig so wie mein dad sagt...
    bis 2008 hat mein dad die augen verschlossen und es einfach so laufen gelassen, ich konnte damit nicht umgehen, immer wenn ich meine muttter nicht 1 mal die woche besucht habe hat mein dad mich angerufen und es gab streit, dass ich mich nicht um sie kümmere, alles nur schlimmer wird da durch etc...
    mittlerweile habe ich seine augen geöffnet, anfang 2008 hat er meine mutter dazu gebracht einen entzug zu machen, es war eine so tolle zeit, das war die mutter die ich mir immer gewünscht habe, im november ist sie bei einer geburtstagsfeier wieder rückfällig geworden. es gab einen riesenkrach zwischen uns (ihr, mir und meinem (kleinen) bruder). ich hab den kontakt zu ihr abgebrochen, da ich mir nicht weiter ansehen wollte wie sie zu grunde geht...
    anfang 2009 hatte mein dad sie dann soweit das sie wieder einen entzug macht, diesmal aber in der klinik und danach ein paar wochen reha. es kam nur bis zu dem entzug in der klinik, denn dort wurde dann ein lungentumor entdeckt, welcher unsere pläne durchkreuzte. die entzugsreha war dann gestrichen, sie wurde an der lunge operiert und dann ging es zu lungenreha. sie hat es super gemeistert. ich war jeden tag bei ihr in der klinik nach der op un auch in der reha hab ich sie regelmässig besucht. ich habe meinen dad und meinen bruder unterstützt, rückhalt geboten, war tag und nachts erreichbar. dann kam der schlag ins gesicht, ende 2009 griff sie wieder zur flasche. ich habe ihr einen seitenlangen brief geschrieben, wie es mir dabei geht, wie dieses jahr für mich war, das ich sie nicht mehr weiter unterstützen kann weil ich mit meinen kräften am ende bin. ich habe damals den brief gewählt weil ich nicht wieder mit ihr streiten wollte.
    dann kam 2010, mein dad hat meine mam in die psychiatrie einweisen lassen zum entzug, sie ist auch mitgegangen. ich war an dem tag dabei um meinen dad zu unterstützen (unser verhältnis ist mittlerweile sehr eng), habe aber gleich klar gemacht, das ich nicht mehr tun kann im moment. es war ok für ihn. auch mein bruder hat sich zurückgezogen und den kontakt zu unsrer mutter abgebrochen. nach wochen in der psychiatrie ging es für 8 wochen (glaub ich) in eine reha für suchtkranke. ich habe meine mam nur am abholtag besucht, um ihr zu zeigen das ich einen schritt auf sie zu gehe. ganz langsam haben wir uns wieder angenähert, und es lief echt super. ihr gings gut, sie hat wieder angefangen zu arbeiten als ehrenamtliche bei der sozialstation, betreuung von dementen menschen etc. sie ist total aufgeblüht mit dieser aufgabe. dann habe ich meinen eltern im august offenbart das ich und mein verlobter am 22.7.11 heiraten werden, der termin also steht. meine eltern haben sich total gefreut, vorallem meine mam. sie war voller elan bei den ersten planungen dabei, einladungen basteln etc. es war für uns eine sehr intensive zeit. aber wie es so oft ist, die geschichte nimmt kein gutes ende.
    letzte woche mittwoch war ich bei meiner oma zum geburtstag. meine mam und mein bruder wollten auch noch kommen, kamen aber ewig nicht. also hab ich meine mam angerufen wo sie bleiben. tja, sie hat nicht ein gerades wort rausgekriegt. sofort hab ich meinen bruder angerufen, er meinte nur das das der grund ist warum sie nicht kommen. für mich ist eine welt zusammengebrochen. mein verlobter war gott sei dank bei mir und hat mich aufgefangen.wir sind dann gleich zu meiner mam, ich wollte es mit eigenen augen sehen. es war schrecklich, total aufgeschwollenes gesicht wieder, nur am lallen, kein wort hat man verstanden.... 2 leere flaschen wodka hab ich dann gefunden, der letzte beweis also....
    ich hab ihr gesagt wie enttäuscht ich bin, aber sie hat grad durch mich durchgeschaut. es ist ja nur ein ausrutscher, blablabla... mein dad kam dann später auch noch.. wir haben dann kurz geredet, er meinte dann also wieder entzug und reha beantragen...
    ich kann das nicht, ich kann diese ganze hölle nicht mehr mitmachen...
    immer wenn ich ihr wieder 100% vertraue, hinter ihr stehe und alles für sie tun würde wird sie rückfällig. ich weiss nicht was ich noch tun soll...
    bin im moment auch am überlegen ob ich meinen bruder schnappen soll und wir zu so ner angehörigen selbsthilfegruppe gehen.... kann man uns da helfen das alles zu verarbeiten???
    ich weiss nicht wie ich mich im moment verhalten soll.....

    für rückmeldungen/denkanstösse wäre ich dankbar, sorry das es so viel text geworden ist.....

  • Hallo Du,

    vielleicht müsstest du den Abstand vergrössern.

    Ich könnte auch nicht mehr 100% Vertrauen haben - jedenfalls nicht darin, dass sie nüchtern bleibt.

    Ich glaube nicht, dass sie es macht, um dich zu ärgern :?

    .. oder um dir die Hochzeit zu versauen. :)

    Zur Not heiratet es sich ohne Mutter wohl auch ganz gut! Bei euch ist halt vieles anders, als du es dir wünschst.. leider gibt es das.

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • die hochzeit is mein kleinstes problem, ohne sie zu heiraten is zwar schade aber ich lass mir die hochzeit nit kaputt machen..
    ich weiss net wie ich mich jetzt verhalten soll, wieder total auf abstand gehen oder nit !?
    heute kam ne sms von ihr wann wir die woche zusammen weihnachtsgeschenke einkaufen gehen, wie vor 2wochen ausgemacht. ich hab noch nicht darauf geantwortet, denn ich weiss nicht was....
    die sms zeigt mir das sie nit verstanden hat wie sehr es mich verletzt hat letze woche... :(

  • Abstand, Schlumpf, Abstand....
    Schau nach Dir, was Dir guttut, Du hast Dein Leben, sie lebt Ihres und wenn ein Alkoholiker trinken will,kann er dafür ALLES im Stich lassen, dann ist der Alk einfach wichtiger... Ich spreche da aus Erfahrung.
    Auch Dein Vater kann sich trennen, wenn er damit nicht klarkommt.
    Biete Ihr Hilfe an, wenn sie die ersten Schritte (Entzug, Reha, SHG und Suchthilfe) gänzlichst alleine gegangen ist. Wenn sie sich immer auf Euch verlassen kann, wird sie immer wieder trinken.
    Gruss
    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Zitat von SchmittSchlumpf


    die sms zeigt mir das sie nit verstanden hat wie sehr es mich verletzt hat letze woche... :(

    was hätte sie denn getan, wenn sie es verstanden hätte?


    Du hast nicht die Mutter, die du verdient hättest - das ist wahr!


    Vielleicht könntest du dich mit dem Gedanken anfreunden, dass das so ist?

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • danke charlie, ich denke so werde ich es auch machen. hab auch mit meinem dad mittlerweile telefoniert und ihm erklärt wie es mir geht. er kann mich verstehen und findet es auch besser wenn ich mir dann erstmal den abstand suche....

    Mikesch :
    ich weiss nicht ob es bei mir falsch ankommt, aber irgendwie hab ich das gefühl du nimmst meine situation nicht wirklich ernst..
    ich soll mich damit anfreuden und bei uns ist das halt anders wie bei anderen familien? ja schön und gut, dass weiss ich seid ich 14 bin, aber um das akzeptieren zu können und damit umgehen zu können, poste ich hier meine situation um verständis und rückhalt durch andere die was ähnliches erlebt haben. da brauch ich diese ratschläge wie du sie mitteilst nit wirklich. sorry....[/quote]

  • Zitat von SchmittSchlumpf


    Mikesch :
    ich weiss nicht ob es bei mir falsch ankommt, aber irgendwie hab ich das gefühl du nimmst meine situation nicht wirklich ernst..
    ich soll mich damit anfreuden und bei uns ist das halt anders wie bei anderen familien? ja schön und gut, dass weiss ich seid ich 14 bin, aber um das akzeptieren zu können und damit umgehen zu können, poste ich hier meine situation um verständis und rückhalt durch andere die was ähnliches erlebt haben. da brauch ich diese ratschläge wie du sie mitteilst nit wirklich. sorry....

    [/quote]

    Hallo Schlumpf,

    ich schrieb nichts andres, als Charlie.

    Aus deinen Zeilen spricht mich sehr viel Verletzung an, auch Vorwürflichkeit an die Mutter.

    Vielleicht mache ich den 2. Schritt vor dem ersten, aber ich finde halt, das klagen und sich beschweren führt zu gar nichts.

    Vielleicht magst du mir noch beantworten, was deine Mutter deiner Meinung nach tun soll (wenn sie versteht wie verletzt du bist)?

    Alkoholismus funktioniert nicht so, dass sie aus Liebe zu dir das Trinken aufhören wird. Das ist hart und scheis*e, aber trotzdem wahr :?

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • sorry dann hab ich das wirklich in den falschen hals gekriegt...

    ja im moment bin ich sehr verletzt, glaub so verletzt wie noch nie, weil unser verhältnis noch nie so gut war wie die letzten monate....
    meine mam hätte vielleicht mal anrufen können und sagen können das es ihr leid tut. oder an dem abend einfach ehrlich zu mir sein und sagen das sie wodka getrunken hat und nit zwei piccolo -.- ich hab die wodka flaschen dann gefunden... ich weiss das sie nie aus liebe zu mir aufhören wird, aber ich verstehe einfach nicht das sie mir nicht vertraut....

  • Hallo Schlumpf,

    ich glaube, den schmerzhaften Prozess, zu erkennen, dass der Alkohol dem Vater / der Mutter wichtiger als alles andere ist und das Gefühl, ungeliebt und zurückgestossen zu sein, machen wir EKAs alle mit.

    Der Alkohol ändert die Persönlichkeit und ich muss traurigerweise sagen, dass mein Vater sich tot gesoffen hat. Er lebt zwar (leider) noch, aber die besoffene Hülle, die in nicht ganz so nassen Phasen in Selbstmitleid ersäuft, hat mit der Person, die er vor langer, sehr langer Zeit war, nichts mehr gemein.

    Es ist bitter. Schlichtweg bitter und in mir kommt immer noch oft Wut hoch. Ich kann ihn aber nicht ändern, nur mich selber und muss mich distanzieren, abgrenzen, schützen.

    Bitte schau auf Dich, Dein Leben und Dein Wohl. Das ist so wichtig - ich habe das erst sehr, sehr spät erkannt.

    Liebe Grüsse,
    Heidi

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