• Hallo,

    ich hoffe, mich am 12.12. künftig jährlich mit einem schicken Paar Stiefel beglückwünschen zu können. ;)

    Nach 20 Jahren Alkoholmissbrauch endend mit diesjähriger Tiefpunktgarantie sehe ich nur noch eiinen Weg und der sollte bitte nicht mehr nass sein.

    Heute - an Tag 5 - bin ich ganz guter Dinge - meine Gedanken kreisen zwar ständig um Alkohol, das liegt aber sicherlich auch daran, dass ich mich seit Tagen mit nichts anderem mehr beschäftige - ich lese und lese und lese - Artikel, Foren, wissenschaftliche Abhandlungen ..... (so bin ich auch auf dieses Forum gestossen und habe mich letztlich angemeldet), habe aber überhaupt kein Bedürfnis, zu trinken. Das erstaunt mich einigermassen, in meiner aktiven Trinkphase wurde ich schon von Paranoia gequält, wenn ich nur ahnte, der Stoff könnte womöglich nicht mehr bis zum nächsten Tag reichen.

    Ich habe mich allerdings auch ganz bewusst dafür entschieden, mich die kommenden Wochen wirklich ausschliesslich mit Alkohol, Sucht und anverwandten Themen zu befassen, bevor Mitte Januar der Alltag wieder mitbedient werden muss.

    Wenn jemand noch ergänzende Fragen an mich hat - feel free. Ich frage bestimmt ebenfalls noch viel und brauche das ein oder andere helfende Händchen.

  • Hallo,
    zunächst einmal drück ich Dir die Daumen für ein jährliches Paar Stiefel :wink: .
    Du sagtest, Fragen stellen sei ok, also gut, hier kommt eine: Was ist der Unterschied zu sonst, also, was ist passiert, daß Du nach 20 Jahren jetzt den Absprung wagen willst?
    Ich wünsch Dir ganz viel Kraft auf Deinem Weg!
    LG,
    das Sonnenblümchen

  • Hallo sonnenblümchen ;)

    Die ersten 10 Jahre war mir überhaupt nicht klar, dass es nicht normal ist, täglich Alkohol zu trinken - schliesslich bin ich so aufgewachsen, dass 2 bis 3 Feierabendbierchen Standard sind. Meine Bekannten, Freunde, Arbeitskollegen - eigentlich mein komplettes Umfeld hatte einen sehr losen Umgang mit Alkohol. Abends ein Weinchen zum Abschalten zuhause, am Wochenende feuchtfröhlich um die Häuser ziehen, tagsüber auch mal Prosecco in der Firma (die Chefs waren fleissig dabei) usw usf.

    Das abendliche Weinchen wuchs sich mit der Zeit zu ner Flasche aus, Feiern und Wochenende endeten in Saufgelagen. Vor zehn Jahren dämmerte mir dann langsam, dass das vielleicht alles nicht normal ist,wurde von mir aber erstmal ignoriert und beiseite geschoben. Ab ca.2006/2007 waren es dann schon anderthalb bis 2 Abschalt-Abends-Weinflaschen, verbunden mit der Erkenntnis,besser nicht mehr grossartig in Lokale etc zu gehen, um die unausweichlich peinlichen Totalabstürze nicht mehr in der Öffentlichkeit zu haben, verbunden mit zunehmender sozialer Isolation - zuhause säuft sichs doch unbeobachtet besser.

    Und dieses Jahr hatte ich es endlich erreicht - nachts nach 2 bis 3 Stunden aufwachen - zwingend Bier trinken müssen, um dem da dann bereits einsetzenden Entzug entgegenzuwirken und den Rest des Tages fröhlich mit Wein den Spiegel am laufen halten. (ich arbeite zuhause - deswegen konnte diese fatale Entwicklung von mir ungestört ausgelebt werden) - bis ..... ja bis .... ich Todesangst bekam. Ich hatte Panikattaken, Herzrasen usw. usf.

    Da war nun der Punkt gekommen, an dem ich endlich erkannte - bis hierhin und nicht weiter,

  • Hallo Falaba,

    "in meiner aktiven Trinkphase wurde ich schon von Paranoia gequält, wenn ich nur ahnte, der Stoff könnte womöglich nicht mehr bis zum nächsten Tag reichen."

    ... das hast Du schön formuliert - das war bei mir genauso!

    Hast Du schon Menschen aus Deinem direkten Umfeld von Deiner neuen Haltung, gegenüber dem Alkohol, informiert?

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Falaba,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum und in deinem neuen trockenen Leben :wink::)

    Komm hier gut an und schreibe, wenn immer du dich mitteilen willst, wir sind für Dich da:-)

    Ich habe mit Hilfe dieses Forums bald ein Jahr ehrliche Trockenheit geschafft, das kannst du auch :D

    Ich wünsche dir viel Kraft und vor allem Geduld für dein neues,trockenes Leben!

    Liebe Grüsse schreibt

    Frank

  • Von mir erst einmal ein ganz herzliches Willkommen :D

    jedes jahr ein paar Stiefel könnten mich auch locken :wink:

    Nun aber mal im Ernst. Wie fühlst Du dich? haste Du hier schon die Grundregeln gelesen?

    Ich für MICH, freu mich für DICH, dass Du den ersten richtigen Schritt getan hast und unser Forum aufgesucht hast.. :D

    ich wünsche Dir aus tiefsten Herzen, Duchaltevermögen und eine riiiiiiesen Portion Kraft...glaube mir es lohnt sich!


    Ganz lieben
    Gruß aus den kalten Spanien *bibber*

    Die
    Preha

    P.S. Schreibe us, wenn Du den "Teufel" (Saufdruck) auf Deiner Schulter hast... Viiiiel Wasser hift um dieses rote Monster zu vertreiben.

  • Danke Blümchen, Pittchen, Franky und preha ;)

    Ja, ich bin auch ganz froh, dass ich mich hier angemeldet habe - seelischer Beistand kann sicherlich nicht schaden.

    Pittchen - mein bester Freund und gleichzeitig Nachbar weiss Bescheid und hält mir brav das Händchen. Dito eine gute Bekannte, die seit 6 Jahren trocken ist. Der Rest wird sich zeigen, ich habe nicht vor, die nächsten Wochen grossartig Leute zu treffen.

    Preha - jopps, ich hab die Grundregeln gelesen. Alkoholfreies Umfeld ist geschafft, Arzt informiert, Umfeld - siehe Pittchen.

    Das mit der Geduld muss ich üben - im Moment vergehen die Tage quälend langsam.

  • Hallo Falaba!

    Zuerst: Herzlich willkommen im Forum!
    Gut,dass Du Diesen Schritt getan hast.Jetzt kannst Du auch bei anderen nachsehen,mitlesen und mitnehmen was Dir hilft.

    Zitat

    , habe aber überhaupt kein Bedürfnis, zu trinken. Das erstaunt mich einigermassen, in meiner aktiven Trinkphase wurde ich schon von Paranoia gequält, wenn ich nur ahnte, der Stoff könnte womöglich nicht mehr bis zum nächsten Tag reichen.

    Das sieht so aus als hätte Dich der Vorsatz,nichts mehr zu trinken schon gestärkt.

    Mir ist es so gegangen.Als ich im Forum landete (da ist ja zum Glück fast immer jemand da) und auch beim Arzt war,ging es los ,daurte bis heute und hoffentlich bis an mein seeliges Ende!

    Meine Frage:Warst Du schon beim Arzt?

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • ... aber mit (nur) 3 Wochen Intensivkur zu Hause und dann "back to normal" wird das wahrscheinlich nicht erledigt sein ...
    Dass Dir die Tage so lang erscheinen, finde ich eine interessante Erinnerung!
    Ich glaube, auch dass war bei mir ähnlich, weil ich den ganzen Tag, bei jedem Gedanken an Alk,
    irgendwie auf etwas "gewartet" habe - das dann natürlich gar nicht kam.
    Aber beim "Warten" empfundene Zeit, ist ja immer lang.

    :D
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Oh danke Yvonne - das klingt ja nach Durchmarsch bei Dir *hutab* Ja, ich war beim Arzt.

    Pittchen - Neinnein, so ist das nicht gemeint, mir ist klar, dass das nix mit back to normal wird. Aber irgendwann muss ich ja auch mal wieder arbeiten etc. Ab jetzt bis Mitte Januar hab ich mir jedoch exklusiv für meine erste Bewältigungsphase reserviert. Sämtliche Stressfaktoren oder Ablenkungen ausgeschaltet. Nur ich, mein Problem und eine Weihnachtsente werden mich beschäftigen ;)

  • So Tag 6 (erst :roll: )

    Heute nacht habe ich das erste Mal seit Monaten wieder 7!!! Stunden durchgeschlafen und das ganz ohne die verordneten Tabletten (ich weigere mich innerlich gegen die Einnahme derer - mir scheint das irgendwie den Teufel mit dem Beelzebub austreiben). Bin allerdings immer noch müde.

    Ausserdem kann ich theoretisch meinen Lebensmittelpunkt ins Bad verlegen, Mineralwasser und Tee läuft scheinbar ungehindert durch. Faszinierend, weil bei den nicht unerheblichen Flüssigkeitsmengen an Alkohol, die ich so zu mir nahm, war das ganz und gar nicht so.

    Das, was man gemeinhin als Entzugserscheinungen benennt, habe ich (bis auf die Schlafstörungen) überhaupt nicht (den ersten Tag etwas), die hatte ich kurioserweise in den letzten Wochen als ich noch trank ....hmmm

    Nachdem ich mich nun wirklich gründlich durchs Forum gelesen habe, bekomme ich Angst vor einem Rückfall - der scheint die meisten hier völlig überraschend anzuhüpfen. Bisher habe ich noch keine Idee,was ich mir in einen eventuellen Notfallkoffer packen soll .....

  • Morgen Falaba :D

    ... beim Packen eines solchen Köfferchens, können Dir Menschen helfen, die auch einen haben!

    Frag mal Deine seit mehreren Jahren trockenen Freundin, was sie in ihrem hat ...

    schönen trockenen Tag
    wünscht
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • glück auf falaba

    Zitat von Falaba

    Bisher habe ich noch keine Idee,was ich mir in einen eventuellen Notfallkoffer packen soll .....

    was hältstde denn davon:
    1. pc hochfahrn
    2. ins forum einloggen
    3. um hilfe rufen (schreiben)
    ?

    schönen freitagnachmittag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von Falaba

    Bisher habe ich noch keine Idee,was ich mir in einen eventuellen Notfallkoffer packen soll .....

    was hältstde denn davon:
    1. pc hochfahrn
    2. ins forum einloggen
    3. um hilfe rufen (schreiben)

    (Klappt das Kopieren hier mal?! ;) ) Danke matthias

    Hallo Falaba,

    Grüß Dich & lass es Dir im Forum Gut gehen. Ich kann, als Frischling, Deine Gedanken nur zu gut nachvollziehen. Etwas, was mir ganz besonders hilft ist der Gedanke: Wo will ich hin - Wer will ich wieder sein/werden. Die Selbstachtung (und Hemmung) verliert man, leichten Trinkerdenkens, spätestens am Kühlschrank...

    ...um dann unglücklich mit sich selbst, den erhofften Schlaf zu suchen.

    Ich wünsche Dir eine gut überdachte Nacht, Ellen ;)

  • Hallo Falaba,

    Zitat

    Nachdem ich mich nun wirklich gründlich durchs Forum gelesen habe, bekomme ich Angst vor einem Rückfall - der scheint die meisten hier völlig überraschend anzuhüpfen.

    ich sehe das anders.

    Bei den Rückfällen, von denen ich hier gelesen habe, kam das gar nicht so plötzlich.

    Gründe dafür sind z.B. Alkohol in der Wohnung, kein trockenes Umfeld, fehlende Einsicht krank zu sein

    oder einfach der Gedanke nach einer gewissen Zeit kann ich ja mal ein Glas trinken.

    Die Liste lässt sich fast unendlich fortsetzen.

    Ich lebe seit 7 Jahren ohne Alkohol und halte mich an die Grundbausteine, mir fehlt nichts und bin zufrieden damit.

    Wenn ich aber am Anfang schon alles besser wissen will wie die alten Hasen, brauche ich mich über meinen Rückfall nicht wundern.

    LG Martin

  • Zitat von Falaba

    Bisher habe ich noch keine Idee,was ich mir in einen eventuellen Notfallkoffer packen soll .....

    hallo & herzlich willkommen falaba,

    ich habe vor ungefähr 3 wochen meinen notfallkoffer gepackt (hätte ich es früher getan, wäre ich vielleicht vor einiges bewahrt worden :(

    ich habe angefangen zu überlegen, was mir im fall der fälle helfen würde....ich schreibe dir mal zur anregung, was so auf meinem notfallplan steht:

    z.b.:
    - meine persönlichen tiefpunkte durchlesen (habe diese alle zu papier gebracht) und habe über all kleine helferchenzettel (im portemonnaie, timer, tasche, jacke und in wohnung verteilt)
    - als nächster punkt steht das forum (leidensgeschichten, erfahrungsberichte lesen
    - dann habe ich 4 sehr wichtige menschen notiert mit denen ich darüber gesprochen habe und die auf "fast" alles vorbereitet sind
    - als letzten punkt hab ich hobbies wie sportliche aktivitäten drauf zu stehen


    lg

  • Tag 7 ;)

    Jetzt hatte ich mich gestern so über meinen gelungenen 7-Stunden-Schlaf gefreut und heute nacht wieder der Reinfall :cry:

    silberkralle - danke für den Link.

    @ellen67 - Ziele sind ganz wichtig. Ich hab mir kurz-, mittel-und langfristige gesetzt, da kommt noch haufenweise Arbeit auf mich zu. Aber stimmt, die passen in so ein Köfferchen gut rein. Vielleicht schreib ich die mal auf und pinne sie an die Eingangstür, da kann ich evtl. kurz bevor ich aus der Tür stürze, um den nächsten Getränkemarkt zu überfallen, kurz mal nen Blick drauf werfen ;) GsD habe ich bis jetzt (ok, ist auch erst Tag7) noch keinerlei Saufdruck udgl.

    Wenn Du mit der Zitatfunktion nicht zurechtkommst:
    - zu zitierenden Text kopieren (also markieren und dann rechte Maustaste -> Kopieren (oder strg+C))
    - die quote-Tags ausschreiben -> [quote ] [/quote ] (ohne die Leerzeichen vor der schliessenden Klammer)
    - den Text zwischen die beiden Tags einfügen, entweder mit Maustaste rechts oder über strg+V

    Martin

    Zitat

    Gründe dafür sind z.B. Alkohol in der Wohnung, kein trockenes Umfeld, fehlende Einsicht krank zu sein

    oder einfach der Gedanke nach einer gewissen Zeit kann ich ja mal ein Glas trinken.


    Also das kann ich für mich schon mal alles ausschliessen. Das ist wohl aufs Konto Leichtsinn zu verbuchen.

    Ich las aber auch sehr oft, dass Leute so dermassen von Saufdruck geplagt waren, bis sie endlich losrannten, um sich irgendwas zu kaufen, in dem Fall nutzen doch dann die Grundregeln wenig, oder? Bisher blieb ich in meinen kümmerlichen 7 Tagen davon verschont und weiss nicht genau, wie ich mir das vorstellen muss. Aus meiner aktiven Konsumphase kenne ich natürlich das Gefühl, z.B. abends um 20:30 oder gar sonntags festzustellen, dass der noch vorhandene Alkohol auf keinen Fall für die übliche Versorgung reichen würde, was zu enormen Stress, Unruhe, Schweissausbrüchen führte und alle Hebel (Pizzadienst etc.) unbedingt in Bewegung gesetzt werden mussten, um diesen Zustand abzuschaffen. Vermutlich ist das ähnlich.

    purzelbaum
    - die Tiefpunkte brauche ich nicht aufschreiben,die stehen mir überdeutlich vor Augen (waren ja ganz gerne dann jeweils auch wieder Anlass weiterzukübeln) aber ich sollte mir vielleicht (solange noch frisch) dringend mal notieren, wie schlecht es mir körperlich die letzten Monate ging.
    - Helferzetttelchen find ich super!
    - Forum ist sowieso gut, da vergeht einem in Anbetracht der Schicksale und Geschichten der Alkohol gründlich.
    - ich bin schon lange zahlendes Mitglied in einem Fitnessstudio :oops: DAS will ich unbedingt dann jetzt mal wieder konsequent angehen.
    - nur mit den Ansprechpartnern bin ich noch nicht befriedigend ausgestattet, tagsüber schon aber nachts oder spätabends - also z.B. jetzt wüsste ich nicht, an wen wenden .....

    Na - wird schon :lol:

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