hallo zusammen -
bin neu hier, sowie neu zu der idee, dass ich hier sein brauche... alle anfangen sind schwer. damit ich nicht weiter daran denke erwähne ich (wie ich schon bei der vorstellung getan habe) dass ich die name ausgewählt habe, um alle eventuelle grammatik-salate zu erklären... hoffentlich ist alles trotzdem verständlich.
ich habe immer auf irgendwelchem niveau gewusst, dass mein freund alkoholiker ist - habe es nur nie angesprochen, schön geredet, relativiert, usw. in den letzten paar wochen ist es dann zu einigen erlebnissen gekommen nach welchen das licht für mich endlich angegangen ist... plötzlich reicht's mir.
in den letzten paar tagen haben wir dann unsere erste gespräche darüber gehabt - er hat z. b. gestanden, dass er alkoholiker ist und dass er wahrscheinlich seit mehr als die hälfte seines lebens ein alkoholproblem hat, ohne es wirklich zu hinterfragen.
ich weiss aber ehrlich gesagt nicht, ob er alkoholiker sein als besonders grosse problem sieht, da alkohol eine selbstverständliche rolle in so vielen aspekten seines lebens spielt. er braucht sein trinken nicht vor seinen freunden verstecken (die trinken auch gerne und viel), nicht vor seiner familie (ditto), und nicht vor seinen arbeitgebern (neben meiner freiberuflichen arbeit und seinem hartz IV sind wir beide musiker, verbringen also 50-90 abenden pro jahr in klubs, in denen man als band oft unbegrenzte freigetränke angeboten bekommt). jetzt sieht er nur ein, dass es ab einem bestimmten punkt nicht mehr ok ist - oder zumindest, es ist nicht ok wenn ich ihn ab einem bestimmten punkt sehe. ich weiss nicht ob ich dies als erfolg bezeichnen würde oder nicht.
er spricht also von weniger trinken und verspricht, dass das schlimmste nie wieder passieren wird. ich habe genug gelesen hier, um nicht super viele hoffnung darüber zu machen, und habe ihm das auch gesagt. aber vor 3-4 tagen hat keine von uns ein wort darüber gesprochen und ich weiss nicht was man am besten gleich am anfang erwartet... also ich möchte nicht co-abhängig sein und seine krankheit unterstützen, aber ich glaube auch nicht, dass ich von ihm erfolgreich einseitig verlangen kann, sein leben von heute auf morgen auf dem kopf zu stellen. und ich denke es wär (ausser höchst schmerzhaft) ziemlich unfair, ihn fallen zu lassen bevor er überhaupt versucht hat, sich zu ändern.
was nun?
ich bin sehr dankbar für alle ratschläge, und für das zuhören (lesen) im allgemein.