Mein Vater und der Alkohol - es ist kurz vor 12

  • Kinder sind wieder fit. Mein Vater ist seit gestern zu Hause... momentan bin ich sehr beunruhigt, da seit Stunden das Telefon dort besetzt ist. Über Handy erreiche ich auch keinen...

    Bisher ging es mir noch ganz gut, aber seit gestern fühle ich mich total unwohl.

    Gestern abend waren wir mit allen Nachbarn nebenan bei meinen Schwiegereltern eingeladen. Die Nachbarn wussten natürlich auch schon Bescheid. :evil: Meine Schwiegermutter konnte es natürlich nicht lassen und hat den Nachbarn erzählt, dass ich ja wohl an diesem Wochenende hinzufahren habe. Daraufhin hat eine Nachbarin gesagt, dass ich gar nichts muss, nur wenn ich will hinfahren soll. Ich müsste das doch selber entscheiden... Fand ich ganz nett, vor allem vor den anderen Nachbarn. :lol:

    Wir haben uns gerstern und heute 4 Immobilien angeschaut. Leider mussten wir feststellen, dass mein Mann einen ganz anderen Geschmack hat wie ich... also weitersuchen... Ich habe einen Favoriten, der meinem Mann so gar nicht gefällt und umgekehrt... :roll:

    Nun ja, hoffentlich finden trotzdem baldmöglichst etwas eigenes für uns...

    VG, Karin

  • Oh man ,das ist echt nicht das was man in Deiner Situation jetzt auch noch braucht das der Vater diese Diagnose erhält.

    Ich wünsche Dir und Deiner gesamten Familie von ganzen Herzen viel Kraft in dieser Zeit.

  • Liebe Karin,

    wenn es jetzt noch nicht zu spät ist....

    Ich würde Dir raten, nochmal hinzufahren. Nicht, weil Du musst, Du musst garnichts. Auch nicht für Deinen Vater oder Deine Mutter. Sondern für Dich.

    Mein Vater ist genaus so elend gestorben wie Deiner. Leberzirrhose, Wasser in Beinen und Bauch, das auch durch entwässernde Medikamente nicht mehr wegging. Das ging dann ganz schnell. Nachts um halb elf war ich noch bei ihm im Krankenhaus, da haben sie mir gesagt, er sei stabil, neun Stunden später ist er gestorben.

    Ich hatte ein genauso zwiespältiges Verhältnis zu meinem Vater, er hat auch getrunken, seit ich denken kann, mit all dem Terror, der dazugehört. Ich hatte dann jahrelang keinen Kontakt zu ihm, erst als meine Großmutter - seine Mutter - im Sterben lang, gabs den wieder - notgedrungen. Wir haben uns dann auf eine ziemlich distanzierte Weise Weise wieder angenähert, aber als er gestorben ist, hatten wir Frieden miteinander. Keine Liebe, jedenfalls nicht von meinr Seite, aber Frieden, und darüber bin ich unglaublich froh. Als er tot war, wärs nämlich zu spät gewesen, und ich kenne Erwachsene, die hadern immer noch mit ihren Eltern, obwohl die schon lange tot sind, und da kann man dann nichts mehr befrieden.

    Es ist nicht so, dass ich meinen Vater jetzt rosarot sehen würde, aber ich hasse ihn auch nicht mehr. Und das ist mir ganz wichtig, denn solch ein Hass würde MICH beeinträchtigen, und das will ich nicht.

    Tja, und die Umgebung? Ich denke, keiner, der sowas nicht erlebt hat, kann unsere Gedanken verstehen. Ich habs auch aufgegeben, mit anderen, die nicht das Gleiche erlebt haben, darüber zu sprechen. Es hat keinen Sinn, und das Nichtverstanden werden gerade von Personen, die einem nahestehen, tut einfach unglaublich weh. Dabei können sie wahrscheinlich garnicht anders, weil sie diese Hölle nicht erlebt haben.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

    lavendel

  • Danke für eure lieben Worte! Seit vorletztem Freitag ist mein Vater wieder zu Hause. Das Wasser scheint tatsächlich wieder wegzugehen, zumindest in den Beinen. Aber er nimmt ganz extrem ab. Momentan 2-3 Kilo pro Tag, was sehr beängstigend ist. Er wog an Weihnachten etwa 120 Kilo, jetzt nur noch 82 Kilo, vor ein paar Tagen noch 95 Kilo, obwohl er isst und trinkt. Meine Mama hat Angst, dass es jetzt ganz schnell geht. Habt ihr da Erfahrungswerte, was das bedeutet?

    Am Wochenende wollten wir hinfahren, aber die Kinder sind schon wieder krank... Jetzt haben beide vermutlich den Noro-Virus.
    Meine Schwiegereltern sind zum Glück seit gestern im Urlaub.
    Wir haben ein Haus für uns gefunden und werden, wenn die Bank mitspielt, voraussichtlich im Mai oder Juni umziehen. Drückt mir die Daumen...

  • Zwischen 30 und 40 Prozent der Patienten klagen über starken Gewichtsverlust.Ab wann es gefährliche Werte sind kann ich Dir leider nicht sagen,da ich kein Arzt bin aber ich denke Dein Vater wird ja in ärztlicher Behandlung sein und den würde ich einfach mal um Auskunft bitten.

    LG Bernd

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