Mein Vater und der Alkohol - es ist kurz vor 12

  • Hallo! Ich bin Tochter eines Alkoholikers solange ich denken kann. Er hat mir vor allem als Jugendliche das Leben sehr schwer gemacht mit seinen Psychospielchen. Meine Mutter ist die liebste Person, die ich kenne, welche aber das Alkoholproblem meines Vaters nach außen hin überspielt und eine heile Welt vorgaukelt. Vor uns Kindern hat sie nie darüber wirklich gesprochen, und wenn wir sie darauf angesprochen haben, hat sie immer alles relativiert und auf ein anderes Thema gelenkt. Mein Vater hat seine Abhängigkeit noch nie zugegeben, versinkt nur in Selbstmitleid, hat keine Hobbys, keine Freunde - nur seinen Alkohol, seine Zigaretten, seine Couch und seinen Fernseher. Wenn er von der Arbeit kommt, ist dies sein Lebensinhalt, seitdem ich denken kann. Ansonsten jammert er immer nur, wie schwer er es doch hat.
    Ganz aktuell beschäftigt mich das Thema, da mein Vater vor einer Woche mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen ist. Seit Dienstag geht es ihm richtig schlecht und steckt seitdem voll im (unfreiwilligen) Entzug. Es geht ihm immer schlechter, ist orientierungslos, brabbelt unverständlich vor sich hin, hat inzwischen Windeln um, ihm tut alles weh, muss inzwischen gefüttert werden. Er ist vor drei Nächten, als er noch laufen konnte, nachts über die Nottreppe abgehauen und ist im Schlafanzug bei den Müllcontainern wieder eingefangen worden. Danach hat meine Mutter abwechselnd mit meinem Bruder die nächsten Nächte im Krankenhaus verbracht, um aufzupassen, dass er nicht wieder Blödsinn macht. Er war immer uneinsichtig, alle anderen sind böse und wollen ihm nichts Gutes. Er wird schnell aggressiv und meine Mutter, mein Bruder und ich haben Angst, dass er sich was antut, wenn wir ihn unter Druck setzen.
    Vielleicht finde ich hier im Forum Tipps, was wir machen können, bzw. Erfahrungswerte, wie lange so ein Entzug dauert. Ich finde es nämlich ziemlich heftig, wie es bei ihm abgeht... Wir sind der Meinung, wenn jetzt nichts passiert, ändert sich gar nichts mehr und er geht am Alkohol zugrunde. :cry:

    Vielen Dank schonmal, Katrin

  • Hallo Katrin,

    die wissen dort aber schon, was mit ihm los ist, oder??

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • Ja, die Ärzte und Krankenschwestern wissen Bescheid. Allerdings nicht von meiner Mutter, sondern sie haben es an seinen Symptomen und an seinen Blutwerten etc. gesehen und haben erst dann meine Mutter drauf angesprochen. Meine Mutter mag nicht einmal mit mir darüber reden (bis gestern).

  • Es stimmt schon, dass ich befürchte, dass er sich gegen eine Therapie sträuben würde, was sehr wahrscheinlich ist. Mir ist auch bewusst, dass er seeehr viel aufzuarbeiten hat und ohne eine Psychotherapie die Sucht niemals in den Griff bekommen kann, selbst wenn er es wollte. Es ist sehr viel vorgefallen in unserer Familie (z.B. mehrere Suizidfälle in der Familie, einer davon in unserer Garage vor etwa 16 Jahren). Ihm ist auch immer sein "besserer" Bruder vorgehalten worden. Nach dem Tod meiner Oma vor 3 Jahren gab es dann auch noch einen bitterbösen Erbstreit usw.
    Meine Mutter, mein Bruder und ich haben einfach die Angst, sobald er zu Hause ist, dass er sich das Leben nimmt. Meine Mutter arbeitet halbtags und kann nicht immer hinter ihm stehen und aufpassen, dass er sich nichts antut, das Haus abfackelt oder sonstiges. Er ist unberechenbar. Deshalb möchte meine Mutter ihn in Sicherheit wissen und ihm die Möglichkeit geben, wenn auch erst einmal gegen seinen Willen, alles aufzuarbeiten und aus dem Kopf zu kriegen, dass Depressionen mit anschließendem Suizid nicht unbedingt erblich ist (denn das bildet er sich ein). Also, wie ihr lest, ist meine Mutter inzwischen immer mehr bereit, etwas zu tun. Was sie nur niemals machen wird, meinen Vater unter Druck zu setzen, denn dann ist die Angst einfach zu groß, dass etwas passiert. Deswegen ja auch die Idee mit der "Betreuung".
    LG, Katrin

  • Da ich etwa 100 km vom Elternhaus entfernt wohne, zwei Kleinkinder habe und auch noch mit meinem Mann selbständig bin, habe ich bis jetzt nu alles übers Telefon mitbekommen. Ich war selber noch nicht da, werde aber in den nächsten Tagen hinfahren, wenn ich die Kinder irgendwo unterbringen kann. Mein Mann ist natürlich auf Geschäftsreise. Ist für mich also momentan ziemlich schwierig für mich, da vernünftig zu agieren. Problematisch ist ja auch das Verhältnis zwischen meinem Vater und mir. Er würde mir wahrscheinlich irgendwas nicht ganz so Nettes an den Kopf werfen und mir die Schuld an allem geben. Außerdem bin ich für ihn immer noch das unmündige Kind, welches ihm nichts zu sagen hat, denn nur er hat recht.

  • Es ist gut so, dass du mir die "Wahrheit" schreibst. Klar höre ich die Realität nicht gerne, aber tief in meinem Inneren weiß ich es selber, dass ich nichts ausrichten kann. Meine Mutter hat heute nachmittag nach einem langen Telefonat mit mir mit dem Arzt gesprochen und ihm alles erzählt. ENDLICH! Aber auch der Arzt sagte ihr das gleiche, was du mir geschrieben hast. Wenn er nicht will, haben wir eh verloren. Und er würde eine "Betreuung" nicht empfehlen. Nun hält dieser Zustand schon eine Woche an.
    Vielen Dank!

  • liebe katrin

    ich verstehe deinen wunsch, ihn irgendwie vor sich selbst zu retten,
    völlig!

    ich habe ihn schon lange, was meine mutter angeht.

    nach langer zeit des druckmachens, ausflippens (wir haben uns- halt
    dich fest- sogar schon gerauft in einem dieser streits!!! ich habe mich
    selbst nicht erkannt, da ich zb als kind nie gerauft habe und echt
    mit gewalt nix anfangen kann... es war die reine hilflose wut-- warum
    ist sie so...? warum will sie nichts ändern???!!!)--

    bin ich dabei zu erkennen, dass man leider nur SICH ändern kann.
    das mag zuerst wenig scheinen, in konkurrenz zur errettung des kranken.

    aber ich begreife langsam, wie wichtig und wie schwerwiegend es sein
    kann, wenn man sich und seine ansichten ändert, wenn man an sich
    arbeitet (da sieht man zumindest erfolg!! im gegensatz dazu immer der
    gleiche, nie zu gewinnende kampf beim alkoholiker!)...

    mein selbstwertgefühl ist anders.

    ich mache mir immer noch sorgen! ich bin immer noch wütend! ich
    kontrolliere, wie sie am telefon klingt, ich rede ewig-und-drei-tage mit
    meinem vater...

    ABER: ich bin nicht mehr so aufgerieben. ein klitzekleines bischen mehr
    ICH. und seh sie (meine mutter) wieder mehr als eigenständigen
    menschen, nicht nur als opfer...

    meine mutter hat schonmal fäden (nichtgvorhandene) auf dem boden
    gesucht. mir stehen jetzt noch die haare zu berge. ich musste mich
    ein wenig ausklinken. es hätte mich zu sehr reingerissen!

    es tut weh, aber das leben läuft manchmal seinen eigenen, für uns
    ganz unverständlichen weg...

    ich wünsche dir kraft und ausdauer und schließe mich meinen vorrednern
    an: bewahre distanz!

    lg fatima

  • Mir liegt etwas schwer auf dem Herzen, auch wenn ihr mir den Rat gegeben habt, gewissen Abstand zu halten...

    Nun liegt mein Vater schon seit 3 Wochen im KH und ich war noch nicht einmal da. Wie ja schon erwähnt, wohnen wir etwa 100km entfernt, sind selbständig (arbeiten sehr viel) und haben zwei Kleinkinder. Zunächst wollte meine Mutter nicht, dass wir vorbeikommen, dann war mein Mann eine Woche geschäftlich unterwegs und ich musste noch mehr arbeiten. Außerdem sind die Kinder seit 1,5 Wochen im Wechsel dauerkrank (erst ein Magen-Darm-Infekt und seit einer Woche haben beide hintereinander die Grippe mit hohem Fieber) Unser Großer darf erst Mitte nächster Woche in den Kindergarten... Mit meiner Mutter telefoniere ich täglich und versuche mit ihr Lösungen zu finden, wie es weitergehen soll und mache mich schlau, was es für Möglichkeiten gibt, bin also in jeder freien Minute mit diesem Thema beschäftigt. Da es letztes Wochenende mit einem Besuch durch die kranken Kinder nicht geklappt hat und ich keine Betreuung finden konnte (meine Schwiegereltern lagen auch mit der Grippe im Bett), konnte ich nicht hinfahren und wollte natürlich auch keinen Virus dort anschleppen. (Klar, wenn ich ehrlich bin, war ich auch ganz froh nicht hin zu müssen und einen triftigen Grund dafür zu haben, da ich mich nicht gerne damit konfrontieren möchte...)
    Nun ist mein Mann seit ein paar Tagen wieder da und ich habe gedacht, dass er hinter mir steht, mich unterstützt und mich auch versteht... (es kommen alle alten schlechten Erinnerungen wieder hoch, die durch den Alkoholkonsum meines Vaters ausgelöst wurden)
    Gestern abend habe ich ihm dann von dem letzten Telefonat mit meiner Mutter erzählt, dass er am Dienstag in eine Reha-Klinik verlegt werden soll. Wie sonst auch habe ich während des Gesprächs versucht zu helfen und die Homepage dieser Rehaklinik geöffnet. Laut Inhalt haben wir dann herausgefunden, dass diese Klinik nicht auf Suchtkrankheiten spezialisiert ist, sondern sich nur auf die Gerontologie spezialisiert hat. Das hilft meinem Vater vielleicht, wieder auf die Beine zu kommen, aber dies hat nicht mit einer Entzugsklinik zu tun. Es gibt allerdings in der Nähe einer Klinik, die beides verbindet und sich darauf spezialisiert hat. Die hat auch einen guten Ruf. Also habe ich mit meiner Mutter besprochen, dass sie am Montag den Arzt darauf anspricht und fragt, warum er denn nicht in die "bessere" Klinik überwiesen wird. Ich war absolut geplättet, als mein Mann zu mir sagte, ich hätte ja wohl kein Recht mich da einzumischen und soll meine Mutter mit meinen Ratschlägen in Ruhe lassen, denn es interessiert mich ja eh nicht, sonst wäre ich in den letzten 3 Wochen ja schon mal dagewesen... Das hat mich nun völlig umgehauen, konnte die letzte Nacht nicht schlafen und könnte nur heulen und mich verkriechen. Ich weiß so gar nicht, was ich davon halten soll. Ich bräuchte eigentlich jemanden, der versucht mich zu verstehen, mich zu unterstützen und wo ich mich anlehnen kann. Nun zeigt er mir die kalte Schulter und ist völlig überrascht und zeigt Unverständnis für meine heftige Reaktion (habe die Nacht unten auf der Couch verbracht, da mich das so sehr verletzt hat). So, musste mich mal eben ausk....en. DANKE! Wie seht ihr das? Mache ich tatsächlich alles falsch? Bin momentan völlig ratlos und fühle mich richtig schlecht.
    :cry::cry::cry:

  • Hallo alle miteinander. es ist nicht kurz vor 12, es ist zu spät! wir haben heute erfahren, dass er an Leberzirrhose im Endstadium hat. Er ist seit zwei Tagen in einer Geriatrie untergebracht und nun versucht man ihn dort wieder etwas mobiler zu bekommen, dass zu Hause sterben kann. Die Ärzte sagen, er hat noch 2 Monate bis 2 Jahre, aber eher doch 2 Monate... Meine Mutter ist völlig fertig und wir haben mit soetwas im Leben noch nicht gerechnet. Somit hat sich nun auch die Entzugsklinik erledigt. :(:(:(:(:(:(:(:(:(

  • Hallo Katrin,

    keine guten Neuigkeiten :(

    So wirklich weiß ich nicht was ich schreiben soll, ich war noch nicht in der Situation, worüber ich auch, wie du dir bestimmt gut vorstellen kannst, froh bin.

    Möchtest du denn dein Vater besuchen fahren?

    Hoff mal das du und dein Mann euch noch habt aussprechen können, bevor das Chaos "perfekt" wurde.

    lg Dani

  • Ich war meinen Vater doch noch einmal im KH besuchen. Das war am vorletzten Sonntag. Er war a total durcheinander, konnte nichts aus eigener Kraft, hat gesprochen, als wenn er eine Kartoffel im Mund hätte und hat gebockt und geheult wie ein kleines Kind, weil er unbedingt in dem Auto eine Runde mitfahren wollte, mit dem ich zum KH gekommen war. Es war sehr heftig, aber da dachten wir ja noch, es ist nicht zu spät. Vorgestern haben mein Mann und ich ihn in der Geriatrie besucht. Da er aus dem KH den Noro-Virus mit rüber genommen hat, mussten wir uns "vermummen", um überhaupt zu ih zu dürfen. Da war er wesentlich besser zurecht als die Woche zuvor. Man konnte sich "relativ" normal mit ihm unterhalten. Ich bin schon am Samstag ohne Mann und Kinder zu meiner Mutter gefahren, haben sehr viel geredet, überlegt, wie es weitergehen soll, was mit ihm bis zum Schluss passieren soll... und ich habe gemerkt, wenn man stark sein muss, geht das auch. Ich habe so gut wie möglich versucht, meine Mutter aufzufangen und ihr das Gefühl von Unterstützung und Halt zu geben, denn sie fühlt sich jetzt schon so alleine und völlig überfordert von der Situation. Sie wollte von mir auch immer wieder hören, dass sie keine Schuld an der Situation trägt. Wir sollen ihr keine Vorwürfe machen, dass sie es nicht geschafft hat, ihn vom Alkohol fern zu halten. Nu haben wir gestern erfahren, dass mein Vater am 4. Februar in der Geriatrie entlassen wird. Jetzt müssen wir überlegen, was mit ihm geschehen soll. Meine Mutter bringt es nicht übers Herz, ihn mit seinen 54 Jahren ins Altersheim. Sie möchte erst versuchen, ihn zu Hause zu pflegen. Ich sehe das allerdings als großes Problem, denn mein Vater ist schwer. Und solange er nicht alleine auf die Toilette kann bzw. sich mehr oder weniger alleine in den Rollstuhl setzen kann, sehe ich da ein riesen Problem. Meine Mutter arbeitet ja auch noch täglich mindestens 4 Stunden. Ich bin zu weit weg. Ich kann nicht spontan helfen, wenn er auf dem Boden liegt und sie ihn nicht hoch bekommt. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie gut verstehen kann, aber dass sie unbedingt noch mehr Hilfe vor Ort suchen muss. In der Nachbarschaft, wo sie auch spontan mal anrufen kann und ein Pflegedienst, der ein- bis zweimal täglich vorbei kommen sollte... Gibt es sonst noch Möglichkeiten oder Tipps, die ich meiner Mama vorschlagen kann? Hat jemand von euch Erfahrungswerte mit dem Wasser in Beine und Bauch? Wenn es nicht gestoppt werden kann, wie geht es da weiter? Was kann passieren? Wie schnell könnte es dann schon vorbei sein?
    Viele Grüße, Katrin

  • Entwässernde Medikamente bekommt er schon längst, aber sie wirken nicht. Das Herz ist im KH mehrfach untersucht worden, genau aus diesem Grund - und es ist ohne Befund.

  • Hallo Katrin und alle weiteren LeserInnen,
    Das ist wirklich eine traurige Geschichte... Schrecklich auch, wenns mehrere Erfolglose Entzuge gab. Die Hoffnung, die dir da trotz allem blieb war bestimmt nagend. So wie du schreibst, gibts keine Hoffnung mehr und ihr "wartet" Quasi auf das "Weiterziehen" deines Vaters. Schon krass auch, dass deine Mutter sich schuldig fühlt und ihn bis zum Ende betreuen möchte. Das weisst du bestimmt,ist sehr CO-Abhängig. Aber ich kann gut verstehen, dass man in dem Stadium nicht mehr kämpfen mag. HMM, ich weiss nicht genau wie das in Deutschland organisiert ist. In der Schweiz gibts für solche "Fälle" die SPITEX. Eben eine externe Spitalbetreung, welche von der Krankenkasse grösstenteils übernommen wird.

    Wasser im Bauch und den Beinen hat wohl stark mit der Leberzirrhose zu tun. Wenns schnell geht (und das ist ihm und euch zu wünschen) , so wie die Ärzte vermuten, dann gibt am ehesten das Herz irgendwann auf oder die Leber versagt total und dann könnte dein Vater ganz gelb werden (wenn ers nicht schon ist). Wenn sichs lange hinzieht, kann das eine ziemlich hässliche Geschichte mit diversen Nebenerkrankungen (z.B. Speiseröhrevarizen oder andere Organversagen). Ach herrje, ist doch eigentlich schon schlimm genug, dass der Alkohol mit der Persönlichkeit so viel anstellt. Dass man als erwachsenes Kind und Angehörige auch noch die üblen "Endtage" miterleben muss, ist schrecklich. Dass du zu dir schauen musst, ist dir ja klar. Schön finde ich auch, wenn du deine Mutter etwas unterstützen und aufbauen kannst. Die unglaublichen Schuldgefühle nagen in einer solchen Zeit besonders an einem. Sie wird ihre Verarbeitung wahrscheinlich erst nach seinem Tod aufnehmen können. Der Alkohol zerstört und von aussen gesehen ist der Abhängige eben wirklich einfach ausgeliefert. Und auch wenn alle sagen (und ich WEISS, dass das stimmt), dass es dem Süchtigen seine eigene Wahl ist zu saufen - die Ursache dafür ist zu gross und tiefliegend, als dass sich derjenige so "einfach" aus der Sucht befreien kann. Leider...
    Liebe Katrin, ich wünsche dir viel Kraft und Energie, diese Zeit durchzustehen. Und auch danach mit dem Einordnen und Aufarbeiten eurer Familiengeschichte. Bleib dran und gönn dir zwischendurch auch Erholungsphasen. Wenn du einen Ertrinkenden zu retten versuchst, darfst du nicht auch untergehen...

    ...wende dein gesicht der sonne zu und der schatten fällt hinter dich..

  • Vielen Dank für die lieben verständnisvollen Worte!

    Das brauche ich auch gerade... ihr glaubt nicht, was ich gerade für ein Theater mit meinen Schwiegereltern habe... Es ist zum KoXXXX...
    Über meine Schwägerin habe ich erfahren, dass sie überall herumerzählen, dass ich mich doch total falsch verhalte, ich viiiel häufiger zum Krankenhaus hätte fahren müssen und dass sie nichts drum bei hätten, dort hinzufahren und meinen Vater zu besuchen. Man hat dort am Bett zu sitzen und muss jederzeit unterstützen und helfen,... der beste Spruch von meiner Schwiegermutter zu mir vor ein paar Tagen war, ich soll mich doch einmal richtig besaufen, das würde mir wohl mal gut tun. Da fehlten mir echt die Worte... die haben die ganze Situation nicht begriffen, dass (als ich noch nicht wusste, dass es so schlecht um meinen Vater steht) durch die Situation (Delirium) bei mir alte Wunden und Erinnerungen von früher wieder aufgebrochen sind und dass ich mit meinem Vater keine schöne Kindheit hatte und er nie wirklich für mich da war sondern mir noch Steine in den Weg gelegt hat. ich habe immer wieder versucht, meinen Schwiegereltern zu erklären, wie es in mir aussieht, aber die haben nix verstanden!!!
    Jetzt hat meine Schwiegermutter zu mir gesagt, ich hätte am kommenden Freitag, wenn mein Vater aus der Reha nach Hause kommt, hinzufahren, hat aber im gleichen Atemzug erwähnt, dass sie sich nicht um unsere Kinder kümmern kann, da sie irgendwo zum Frühstück eingeladen ist und abends Besuch bekommt... blablabla. Tja, wie soll ich das dann organisieren??? Kinder sind krank (Schweinegrippe), mein Mann ist auch mal wieder auf Geschäftsreise. Egal, was ich mache, es ist immer falsch. Meine Nerven sind langsam echt strapaziert. Ich brauche den Stress jetzt nicht auch noch zusätzlich... in dieser Woche haben wir einige Hausbesichtigungen. Wir wollen hier raus (wir wohnen in einer Doppelhaushälfte neben meinen Schwiegereltern) und bezahlen Miete an den Schwiegereltern. Sehe ich das alles momentan falsch oder viel zu eng oder ist das Verhalten von den Schwiegereltern wirklich sowas von daneben???

    VG, Katrin

  • Schlicht und ergreifend: das Verhalten Deiner Schwiegereltern ist aber sowas von daneben!

    Schaut, dass ihr aus ihrem Dunstkreis rauskommt. Möglichst schnell. Am besten kündigt ihr die DHH jetzt schon - nicht dass sie noch mit irgendwelchen Mietfristen ankommen.

    Und geht möglichst weit weg - nicht in die Nachbarschaft.

    Du sollst Dich mal richtig besaufen .... WAS für ein Tipp. Mir fehlen die Worte. Da bin ich echt sprachlos.

    DU musst Deinem Vater, der Dir NIE beigestanden hat, nicht beistehen. Rede mit ihnen nicht mehr über Deine Familie und v.a. nicht über Dein Seelenleben. Die verstehen das eh nicht und wollen das wohl auch nicht verstehen.

    Alles Liebe,
    Heidi

  • YEP! meine worte: ihr verhalten ist aber sowas von D A N E B E N!!! aber sie haben wohl einfach keine ahnung.
    mehr dazu später-kinder in der badewanne. gute besserung deinen kids. wäääk, schweinegrippe... :cry::evil:

    ...wende dein gesicht der sonne zu und der schatten fällt hinter dich..

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